Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter


Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter?

Am Arbeits- und Gesundheitsschutz kommt kein Unternehmen vorbei, egal wie groß es ist. Die zu beachtenden Vorgaben und Normen sind sehr umfangreich, sodass die meisten Unternehmen zur Umsetzung ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) nach DIN ISO 45001 etablieren, mit dem sich alle relevanten Tätigkeiten bündeln und in Prozesse überführen lassen. Eine wichtige Funktion bei der Einführung und Aufrechterhaltung eines AMS kommt dem Arbeitsschutzmanagement-Beauftragten zu. Er definiert Standardprozesse und überwacht diese. Darüber hinaus trägt er dazu bei, Schwachstellen im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu erkennen und diese zu beheben. Hierfür informiert er die Geschäftsführung über die Leistung des AMS, den Stand und die Wirksamkeit der Anwendung sowie über die Notwendigkeit von Verbesserungsmaßnahmen. Zudem fördert er die Beteiligung aller Beschäftigten am AMS.

Die gängigen AMS-Standards sehen die Benennung eines qualifizierten Arbeitsschutzmanagement-Beauftragten zwar nicht mehr ausdrücklich vor, doch damit ein solches System in Gang kommt und angewendet wird, ist jedes Unternehmen gut beraten, einen „Kümmerer“ zu benennen.

Der Arbeitsschutzbeauftragte ist im erforderlichen Umfang von seiner Arbeit freizustellen. Zudem muss die Geschäftsführung ihm die zur Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Befugnisse übertragen, die notwendigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellen sowie die erforderliche Fortbildung gewährleisten. 


Welche Aufgaben hat ein Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter?

Das Aufgabenspektrum des Arbeitsschutzmanagement-Beauftragten ist umfangreich und anspruchsvoll: es reicht von der Funktion als zentraler Ansprechpartner für alle Belange des Arbeitsschutzmanagements über die normgerechte Einführung sowie kontinuierliche Betreuung des AMS bis hin zur Berichterstattung an die Geschäftsleitung.  

Zu den typischen Aufgaben des Arbeitsschutzbeauftragten gehören:

  • Aufbau, Umsetzung und Aufrechterhaltung einer geeigneten Arbeitsschutzorganisation
  • Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung
  • Unterstützung bei der Erstellung der Arbeitsschutzziele sowie deren Überwachung
  • Bereitstellung von Kennzahlen zur Beurteilung der Wirksamkeit des AMS
  • regelmäßige Überprüfung der Einhaltung des AMS 
  • regelmäßige Ermittlung der Wirksamkeit sowie ständige Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
  • Information und Schulung der Beschäftigten
  • Pflege der Dokumentation (Handbuch)
  • Vorbereitung interner und Begleitung externer Audits
  • regelmäßige Berichterstattung an die Geschäftsleitung 

Welche Kompetenzen braucht ein Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter?

Damit ein funktionierendes AMS im Unternehmen etabliert und wirksam fortgeführt werden kann, braucht der Arbeitsschutzmanagement-Beauftragte neben dem notwendigen gesetzlichen Basiswissen zu aktuell gültigen Regelwerken vor allem eine größtmögliche Akzeptanz in der Belegschaft. Schließlich muss er diese vom AMS überzeugen und sie zur Einhaltung der Vorschriften anhalten, obwohl er keine Weisungsbefugnis gegenüber seinen Kollegen besitzt. Fingerspitzengefühl und Überzeugungsvermögen sind daher wesentliche Charaktereigenschaften des Arbeitsschutzmanagement-Beauftragten.

Da er der zentrale Ansprechpartner für alle Belange rund um das Thema Arbeitsschutz ist und so mit den unterschiedlichsten Interessensgruppen im Unternehmen zusammentrifft und es hier meist zu einem hohen Koordinations- und Abstimmungsbedarf kommt, sollte der Arbeitsschutzbeauftragte kontaktfreudig sein und über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Wichtig ist auch, dass der Arbeitsschutzbeauftragte als Inhaber einer Stabsfunktion (dennoch) ein guter Teamplayer ist, was für den häufigen Kontakt zu den unterschiedlichen Unternehmensbereichen eine große Rolle spielt.


Wie wird man Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter?

Der Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter wird vom Arbeitgeber förmlich bestellt. Es handelt sich also um keinen Beruf im eigentlichen Sinne, sondern eine Funktion, die man im Unternehmen innehat. Meist wird eine Fach- oder Führungskraft durch eine Weiterbildung zum Arbeitsschutzbeauftragen qualifiziert, denn zwingend erforderlich zur Ausübung dieser Funktion ist der Nachweis der sicherheitstechnischen Fachkunde. Mitarbeiter mit einer Hochschulausbildung beispielsweise als Sicherheitsingenieur, die bereits über die sicherheitstechnische Fachkunde verfügen und eine einjährige Berufserfahrung nachweisen, können direkt bestellt werden.

Wer die Rolle des AMS-Beauftragten wahrnehmen soll, obliegt also der Geschäftsleitung. Für die Auswahl einer geeigneten Person sind vor allem eine hohe Akzeptanz bei der obersten Leitung und beim Management sowie Kompetenzen in den Bereichen Projektmanagement, Prozessgestaltung und -steuerung, Moderation und Coaching maßgeblich.


Wie viel verdient ein Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter?

Als Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter liegt das Durchschnittsgehalt in Deutschland laut gehalt.de bei 4.100 Euro/Monat. Wie in nahezu allen Berufen, hat neben vielen anderen Faktoren auch der Standort des Arbeitgebers, die Unternehmensgröße sowie die Ausbildung Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Großunternehmen zahlen meist höhere Gehälter als kleine und mittelständische Unternehmen. Die Gehälter im Süden Deutschlands liegen tendenziell über denen im Norden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass auch die Lebenshaltungskosten oft parallel zu den Gehältern steigen. Generell kann man sagen, dass die Gehaltsspanne als AMB-Beauftragter zwischen 38.400 Euro und 60.000 Euro jährlich liegt.


Weiterbildung für Arbeitsschutzmanagement-Beauftragte

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags sowie der arbeitsmedizinischen und arbeitspsychologischen Entwicklung gerecht zu werden, müssen Arbeitsschutzbeauftragte ihr Fachwissen und ihre Kenntnis der Rechtslage stets aktuell halten und erweitern. Dazu gehören z.B. Weiterbildungen in den Bereichen Arbeitssicherheit, Ergonomie, Anlagensicherheit und Hygiene. Aber auch Schulungen zur Stärkung der Softskills, also Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit, Zeitmanagement oder Selbstmotivation sind von Zeit zu Zeit ratsam. 

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich – je nach beruflicher Vorbildung – durch ein Studium, z.B. im Studienfach Sicherheitsmanagement oder Sicherheitstechnik.

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