Was ist ein Arbeitsvorbereiter?
Ein Arbeitsvorbereiter ist vorrangig in Unternehmen der Industrie beschäftigt, wo er Fertigungs- und Montageprozesse vorbereitet und optimiert. Als Experte für Arbeitsabläufe trifft er vor der Produktion wichtige Entscheidungen zum Herstellungsprozess, um diesen optimal vorzubereiten und zu gewährleisten, dass er reibungslos abläuft. Er legt die notwendigen Arbeitsschritte fest, erstellt einen Arbeits- und Zeitplan und definiert die Personalkapazitäten. Auch sorgt er dafür, dass die notwendigen Betriebsmittel einsatzbereit sind und das Material, das für die Herstellung gebraucht wird, zum richtigen Zeitpunkt am Verwendungsort ist. Hat der Produktionsprozess begonnen, ist der Arbeitsvorbereiter für dessen Überwachung verantwortlich. Er stellt sicher, dass er gemäß des zuvor festgelegten Arbeits- und Zeitplans durchgeführt wird und die Qualität stimmt. Treten Probleme oder Störungen auf, ist es seine Aufgabe, Lösungen zu finden. Er ist eine bedeutende Schnittstelle zwischen der Montage und der Konstruktion.
Ein wichtiges Element des Aufgabengebietes des Arbeitsvorbereiters ist die Erarbeitung von Vorschlägen, um Arbeitsplätze und Prozesse zu optimieren. Sein Ziel ist es stets, die Abläufe so effizient wie möglich zu gestalten und der Verschwendung von Ressourcen vorzubeugen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Welche Aufgaben hat ein Arbeitsvorbereiter?
Der Arbeitsvorbereiter plant alle Schritte, die vor der Produktion stattfinden. Seine Tätigkeit wird in drei Teilbereiche aufgeteilt:
- Arbeitsplanung
- Arbeitssteuerung
- Arbeitskontrolle
Arbeitsplanung
Die Arbeitsplanung umfasst Aufgaben, die einmalig auftreten. Der Arbeitsvorbereiter muss sich in dieser Phase damit auseinandersetzen, was gefertigt werden soll (Art, Beschaffenheit und Größenordnung der Erzeugnisse), welche Arbeitsmittel und welches Material dafür eingesetzt werden sollen, wie die Produktion ablaufen soll und wie viel und welches Personal dafür nötig ist. Hierfür analysiert und bestimmt er alle notwendigen Schritte. Er erarbeitet Zeit- und Arbeitsstudien, errechnet Sollzeiten und -mengen und definiert die Reihenfolge der Arbeitsschritte.
Im Bereich Arbeitsplanung befasst sich der Arbeitsvorbereiter auch mit der Arbeitssystemplanung: Er legt fest, in welchem Arbeitssystem (Fabrik, Arbeitsplatz,…) das Produkt so hergestellt werden kann, dass die zuvor definierten Parameter erfüllt werden können.
Arbeitssteuerung (auch Fertigungssteuerung genannt)
Hier geht es um die Umsetzung des zuvor geplanten Auftrags. Mit der Arbeitssteuerung soll gewährleistet werden, dass die für den Produktionsprozess anfallenden Arbeitsschritte fristgerecht auf die Arbeitskräfte verteilt werden, um das Produkt zum vereinbarten Termin liefern zu können. Der Arbeitsvorbereiter bestimmt hierfür beispielsweise, in welchen Mengen und Zeitabschnitten produziert wird oder wann Material, Maschinen und Arbeitskräfte bereitzustellen sind.
Arbeitskontrolle
Im Bereich Arbeitskontrolle vergleicht der Arbeitsvorbereiter den Ist- mit dem Sollzustand: Wurden alle Anforderungen erfüllt? Hat das Produkt die richtige Qualität? Entspricht die Menge der Planung? Wurde termingerecht produziert? Liegen die Kosten im erforderlichen Rahmen?
Sollte es Abweichungen geben, ermittelt der Arbeitsvorbereiter die Ursache hierfür und erarbeitet Gegenmaßnahmen. Dies ist ein wichtiges Element zur Sicherung der Qualität.
Welche Kompetenzen braucht ein Arbeitsvorbereiter?
Arbeitsvorbereiter benötigen ein umfangreiches Fachwissen aus dem Produktionsbereich: Sie müssen wissen, wie man den Betriebsmitteleinsatz plant, müssen sich mit der Fertigungs- und Auftragssteuerung, Qualitätssicherung und -prüfung sowie Rationalisierung auskennen und sollten mit den REFA-Methoden vertraut sein, die dafür sorgen, dass Betriebsmittel, Arbeitsgegenstände und Mitarbeiter optimal aufeinander abgestimmt sind. Auch Kenntnisse im Projektmanagement sind erforderlich.
Der Beruf des Arbeitsvorbereiters verlangt zudem ein hohes Maß an Flexibilität und Organisationstalent. Arbeitsvorbereiter verbringen ihre Arbeitszeit zum Großteil in Büroräumen am Computer, aber auch in Werkstätten oder Produktionshallen. Der Arbeitsalltag ist durch die häufig wechselnden Aufgaben und Arbeitssituationen (Planung im Büro, Kontrolle in Lager und Produktion) sehr abwechslungsreich. Wer diesen Beruf ausüben möchte, sollte ein großes Interesse an prozesstechnischen Aufgabenstellungen haben. Zudem sind Einsatzbereitschaft und Ideenreichtum für diese herausfordernde und vielseitige Tätigkeit gefragt, um Produktionsabläufe den Zielen entsprechend vorbereiten zu können. Für die erfolgreiche Verständigung mit den verschiedenen Mitgliedern des Teams in den einzelnen Arbeitsbereichen und an den Schnittstellen, ist Kommunikationsgeschick gefragt: Gespräche sollten stets auf Augenhöhe, respektvoll und zielführend ablaufen. Wer zudem genügend Durchsetzungsvermögen mitbringt, verantwortungsbewusst und zuverlässig arbeitet und obendrein ein guter Teamplayer ist, bringt eine gute Grundlage für die Ausübung dieses Berufes mit.
Wie wird man Arbeitsvorbereiter?
Wer den Beruf des Arbeitsvorbereiters anstrebt, muss zunächst eine kaufmännische oder technische branchenspezifische Ausbildung oder ein Studium absolvieren und sich danach zum Arbeitsvorbereiter weiterbilden. Denkbar sind beispielsweise Abschlüsse in Informatik, Maschinenbau, Bauwesen, Produktionstechnik oder Betriebsorganisation. Hat man den Abschluss in der Tasche, folgt die Weiterbildung bei einem der zahlreichen Anbieter. Eine gute Basis für Arbeitsvorbereiter bietet beispielsweise die REFA-Grundausbildung, die bezüglich Unternehmensentwicklung, Arbeitsgestaltung und Betriebsorganisation Expertenwissen vermittelt. Damit ist man gut gerüstet, um Prozesse ideal vorzubereiten. Aber auch andere Weiterbildungen im Bereich Fertigungssteuerung oder Produktionsmanagement können das Sprungbrett zum Arbeitsvorbereiter sein. Dies hängt vom jeweiligen Betrieb und den gestellten Anforderungen ab. Um die Wechselwirkungen zwischen Arbeitsorganisation, Technik und Qualitätsanforderungen genau zu kennen, eignet sich die Ausbildung zum REFA-Techniker besonders gut. Damit ist der Arbeitsvorbereiter gut vorbereitet, um unterstützende Technik einzusetzen und Verbesserungen einzubringen.
Wie viel verdient ein Arbeitsvorbereiter?
Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Arbeitsvorbereiters liegt bundesweit bei ca. 48.000 Euro brutto. Dafür sind jedoch meist um die acht Jahre Berufserfahrung nötig. Berufseinsteiger mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdienen ca. 31.000 Euro brutto im Jahr. Je mehr Erfahrung man in diesem Beruf mitbringt, desto mehr kann man verdienen. Vor allem, wenn man in großen Unternehmen mit vielversprechenden Aufstiegschancen arbeitet. Laut Gehalt.de erhalten Arbeitsvorbereiter in Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern durchschnittlich ca. 61.000 Euro brutto im Jahr – in kleinen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sind es nur 42.000 Euro brutto jährlich. Vergleicht man zudem die Bundesländer und ihre Gehälter für Arbeitsvorbereiter, stellt man ebenso beträchtliche Unterschiede fest: In Mecklenburg-Vorpommern zahlen Unternehmen ihren Arbeitsvorbereitern durchschnittlich fast 16.000 Euro weniger Bruttogehalt im Jahr als im Spitzenreiter-Bundesland Hessen. Dort liegt der Durchschnittswert bei knapp 53.000 Euro Bruttojahresgehalt.
Weiterbildung für Arbeitsvorbereiter
Wer in der Arbeitsvorbereitung Karriere machen möchte, dem stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Im Bereich Produktion und Prozessmanagement sind die Weiterbildungen vielfältig. Heute müssen Unternehmen sehr flexibel sein, ihre Produktion und Logistik an den Kundenwünschen orientieren und sich der wachsenden Marktdynamik anpassen. Für Arbeitsvorbereiter bedeutet dies, dass sie die bestehenden Prozesse den sich ständig ändernden Anforderungen entsprechend gestalten müssen. Es gilt, neue Methoden zu integrieren. Die schlanke Unternehmensgestaltung (Lean Management) hat sich hier bewährt, weil sie darauf setzt, nur wertschöpfende Tätigkeiten und Prozesse zu schaffen, so dass jegliche Verschwendung eliminiert wird. Unternehmen bleiben dadurch wettbewerbsfähig und auch bei Veränderungen stabil. Ein Seminar wie Arbeitsvorbereitung (AV) heute hilft dem Arbeitsvorbereiter mit geeigneten Werkzeugen eine reibungslose Produktion zu planen und dem hohen Bedarf an Flexibilität gerecht zu werden.
In Seminaren wie Gestaltung von Produktionssystemen mit REFA, Lager- und Materialflussoptimierung oder Optimieren der Wertschöpfung mit REFA können gezielt Methoden zur Prozessverbesserung einzelner Bereiche erlernt werden. Arbeitsvorbereiter oder Anwärter dieses Berufes erfahren hier, wie man Prozesse zielgerichtet und systematisch optimiert und an den einzelnen Stellschrauben dreht, die die gewünschte Verbesserung hervorrufen. Je nach Unternehmen und Stellung im Unternehmen kann man so punktgenau auf einzelne Bereiche Einfluss nehmen und sich der Schwachstellen annehmen. Arbeitsvorbereiter, die sich umfassend weiterbilden, sind in der Wirtschaft gefragt, denn der Schnelllebigkeit, mit der Bedingungen sich heute ändern, begegnet man am besten mit Methode und fundiertem Know-how. Einen Überblick über die geeigneten REFA-Seminare und -Ausbildungen (auch Online-Seminare) im Bereich Arbeitsvorbereitung finden Sie hier.