Elektroanlagenmonteur – Ausbildung


Wo mehr Strom fließt als in Haushaltsgeräten, ist der Elektroanlagenmonteur nicht weit. Er installiert, prüft, wartet und repariert elektrotechnische Systeme jeder Art. Dafür notwendige Einzelteile und Baugruppen – elektrische ebenso wie mechanische – fertigt er auch selbst an.

Elektroanlagenmonteur Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Elektroanlagenmonteur Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss

Elektroanlagenmonteur Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Elektroanlagenmonteur Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 830 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Elektroanlagenmonteur?

Die Berufsbezeichnung ist eigentlich selbsterklärend: Elektroanlagenmonteure arbeiten an und mit spannungsführenden – „unter Strom stehenden“ – technischen Einrichtungen in Industrie und Gewerbe. Gemeint sind damit Systeme, die mit Strom betrieben werden bzw. ihn nutzen oder diesen erzeugen, leiten und verteilen sowie umwandeln. Die Spanne der Tätigkeiten reicht über den gesamten Lebenszyklus der betreuten Apparaturen: Es beginnt bei der Fertigung und Montage von Einzelteilen und Baugruppen sowie der Installation von Geräten. Es folgen die Inbetriebnahme, Prüfung, Wartung, Instandhaltung und Reparatur von elektrotechnischen Anlageteilen und Systemen. Zu guter Letzt geht es um den Abbau – die Demontage – und die vorschriftsmäßige Entsorgung von alten, nicht mehr wirtschaftlich nutzbaren oder gebrauchsfähigen Apparaten.

Elektroanlagenmonteure sind daher in der Elektroindustrie und im Apparate- bzw. Anlagenbau zu finden, aber auch bei Energieversorgern und Infrastruktureinrichtungen sowie „auf Montage“ vor Ort beim Kunden oder auf Baustellen. Je nach Ausrichtung des Arbeitgebers

  • bauen sie Geräte wie Elektromotoren, Generatoren oder Transformatoren zusammen,
  • führen sie Arbeiten in Kraft- und in Umspannwerken durch,
  • errichten sie Überland- oder Oberleitungen für Stromversorger und Verkehrsbetriebe,
  • installieren sie Blitzschutzeinrichtungen, Photovoltaik-, Sicherheits- und Schließ- oder Beleuchtungsanlagen,
  • kümmern sie sich als Mitarbeiter in den Stadtwerken oder anderen kommunalen Betrieben um das Stromnetz bis zum Hausanschluss der Endverbraucher oder
  • arbeiten auf Baustellen, um Kabel zu verlegen, Anschluss- und Verteilerkästen aufzustellen, Schaltschränke zu installieren und die elektrische – und auch elektronisch gesteuerte – Haustechnik einzurichten.

Um diese vielen unterschiedlichen Aufgaben bewerkstelligen zu können, müssen Elektroanlagenmonteure nicht nur verdrahten und löten, sondern auch nicht verfügbare passende Klein- oder Bauteile individuell anfertigen, zusammenfügen und bestimmungsgemäß einbauen. Fertiggestellte Bauteile haben sie dann ebenso wie bestehende Gerätschaften, Leitungen und andere elektrotechnische Einrichtungen durchzuchecken. Dafür setzen sie Mess- und Prüfgeräte ein, um beispielsweise den Zustand stromführender Bauteile zu identifizieren und Anlagen, an denen gearbeitet werden soll, „freizuschalten“ – also zu gewährleisten, dass keine Spannung anliegt. Moderne Steuer-, Mess- und Regeltechniken wenden sie an, um Systeme zu überwachen, zu prüfen, einzustellen und aufeinander abzustimmen. Haben sie Störungen oder Defekte identifiziert bzw. Hinweise gefunden auf Sicherheitsmängel oder eine mögliche spätere Einschränkung der Gebrauchs- und Einsatzfähigkeit, ist es Teil ihrer Arbeit, die beschädigten, verschlissenen oder nicht mehr voll funktionsfähigen Anlagenteile auszuwechseln. Für all diese Arbeiten nutzen sie Schalt- und Montagepläne sowie Konstruktionszeichnungen, um Vorgaben genau umsetzen zu können.

Je nach Arbeitgeber sind diese Tätigkeiten überwiegend in der eigenen Werkshalle, vor Ort beim Kunden, auf Baustellen oder im Freien durchzuführen – und bei Stör- oder Notfällen auch nachts, an Wochenenden oder Feiertagen. Je nach Umgebung, Art der elektrischen Anlage und Auftrag kann es schmutzige Hände geben – durch Kühl- und Schmierstoffe, Erdaushub, Staub und Rost oder Ablagerungen und Produktionsrückstände. Und jeder Einsatz ist prinzipiell mit Risiko verbunden und unter Umständen lebensgefährlich: Ob eine Leitung Strom führt oder nicht und welche Spannung anliegt, kann man ihr nicht ansehen. Hier hilft nur das Messen!

Kurz zusammengefasst bestehen die Aufgaben des Elektroanlagenmonteurs unter anderem aus diesen Aspekten:

  • Tätigkeiten planen und vorbereiten, Mess- und Prüfgeräte bereitstellen;
  • Einzelteile gemäß Konstruktionszeichnungen anfertigen, zusammenfügen und auf Funktionsfähigkeit prüfen;
  • Bauteile gemäß Schaltplänen und Montageanleitungen zusammenfügen, verdrahten und Funktionsfähigkeit sicherstellen;
  • elektrotechnische Anlagen installieren und in Betrieb nehmen;
  • elektrotechnische Systeme anhand von moderner Mess-, Steuer- und Regelungstechnik durchmessen und einstellen;
  • elektrotechnische Einrichtungen warten, instand halten und reparieren;
  • Sicherheitsregeln der Elektrotechnik sowie technische Regeln (Arbeitsstättenregeln, ASR) beachten;
  • Tätigkeiten dokumentieren;
  • Personal an neuen Anlagen einweisen.

Für wen ist die Elektroanlagenmonteur-Ausbildung geeignet?

Der Begriff „Elektro“ weist auf die Elektrik als Teilbereich der Physik hin, „Anlage“ auf ein System technischer Komponenten und „Monteur“ auf die Tätigkeit des Zusammenbauens und Installierens. Elektroanlagenmonteure verbinden diese drei Gebiete miteinander: Sie sollten also Interesse haben an Physik und der dazugehörigen Mathematik, über technisches Verständnis verfügen und gerne praktisch – handwerklich – arbeiten.

Physikalische Grundkenntnisse sind wichtig, um Begriffe wie Strom bzw. Stromstärke, Spannung, Widerstand und Induktion einordnen und Materialien im Hinblick auf ihr Verhalten als Leiter, Halbleiter oder Isolator beurteilen zu können. Mathematik ist die Basis dafür, beispielsweise Leitungsquerschnitte und Spannungsverluste in den verschiedensten Typen von Schaltungen zu berechnen oder Anforderungen an Bauteile zu ermitteln. Technisches Verständnis ist notwendig, um das Zusammenwirken der einzelnen Bestandteile des Systems sowie Abläufe überblicken zu können. Dazu sollten das Hantieren mit Werkzeugen und der Einsatz von Prüf- und Messgeräten Spaß machen – trotz des erhöhten Gefahrenpotenzials beim Umgang mit Elektrizität. Wer also gerne selbst Hand anlegt – auch wenn die Hände dabei schmutzig werden –, sowohl genau arbeitet als auch richtig zupacken kann und vor körperlich anstrengenden Tätigkeiten nicht zurückschreckt, hat gute Voraussetzungen für den Beruf des Elektroanlagenmonteurs. Aber was auch zu tun ist: Ein Elektroanlagenmonteur sollte immer sehr umsichtig und mit Bedacht vorgehen, um sich nicht selbst zu gefährden. Nicht umsonst gibt es hohe Sicherheitsstandards beim oft lebensgefährlichen Umgang mit Elektrizität, insbesondere bei Starkstromanlagen, und viele Auflagen für den Eigenschutz und zur Vermeidung potenzieller Risiken.

Die fachlichen Voraussetzungen für den Beruf als Elektroanlagenmonteur können anhand der folgenden drei Kategorien aufgeschlüsselt werden:

  • Es sollte ein hohes Interesse daran bestehen, konkret praktisch zu arbeiten. Einige Tätigkeiten bestehen darin, Einzelteile oder Baugruppen für Gerätschaften anzufertigen, diese zusammen- und einzubauen und anzuschließen. Weiter gehören das Verlegen von Kabeln und Leitungen sowie das Aufstellen von Schalt- und Verteilkästen oder die Installation von Steuerungseinrichtungen dazu – ebenso wie die Reparatur von Anlagen oder der Austausch von defekten Teilen. Andere Schwerpunkte liegen auf dem Prüfen, Messen, Einstellen und Abstimmen von elektrotechnischen Systemen.
  • Auch theoretisch-abstrakte Tätigkeiten sind durchzuführen – als Vorbereitung der praktischen Arbeiten. Das Lesen und Verstehen von Schalt- und Montageplänen sowie Konstruktionszeichnungen gehören dazu, aber auch die Auswertung von Mess- und Prüfergebnissen sowie System- und Prozessdaten, um Störungen systematisch eingrenzen, auffinden und sachgerecht beheben zu können. Von hoher Bedeutung ist hier auch das Einhalten von Sicherheitsregeln, Normen sowie technischen und rechtlichen Vorgaben – schon aus Selbstschutz vor Gefährdungen durch Stromeinwirkungen.
  • Organisatorische Tätigkeiten fallen bei der Festlegung regelmäßig wiederkehrender Arbeiten und bei der Dokumentation der durchgeführten Arbeiten an. So können Kontroll-, Prüf- und Wartungsintervalle terminiert und nachvollziehbare Historien im Lebenszyklus von Gerätschaften erstellt werden.

Die physischen Voraussetzungen sind eher hoch: Oft sind Körperkraft und Ausdauer gefragt, um größere Einzelteile, schweres Gerät oder unhandliche Baugruppen zu transportieren, zu bewegen, zu heben oder zu halten – und Schwindelfreiheit, um auch in der Höhe Arbeiten durchführen zu können, etwa an Überlandstromleitungen. Die Gesundheit sollte robust sein, um auch in ungeheizten Gebäuden, auf Baustellen oder an Installationen im Freien arbeiten zu können – bei Wind und Wetter. Für feinmotorische Arbeiten ist die Koordination von Hand- und Fingerbewegungen wichtig und auch die Sinne sollten intakt sein: Sehen, hören, riechen und fühlen können überlebensnotwendig werden, wenn sich eine Störung an einer elektrischen Einrichtung ereignet und durch unrunden Lauf eines Motors, Knistern oder Brandgeruch wahrnehmbar wird.

Auch das Sozialverhalten von Elektroanlagenmonteuren ist von Bedeutung. Als Mitglied in einem Team arbeitet er vielfach unter Anleitung einer Führungskraft mit seinen Kollegen zusammen – unter Umständen im Schichtbetrieb oder in Bereitschaftsdiensten. Ist er in fremder Umgebung tätig, etwa bei Kunden oder auf Baustellen, trifft er mit Angehörigen anderer Gewerke zusammen. Hier ist es wichtig, Absprachen zu treffen und verlässlich einzuhalten, um eine Gefährdung Dritter durch die Wirkung von Strom auszuschließen. Daher sollte das sprachliche Ausdrucksvermögen ein Erläutern der eigenen Vorstellungen und das Erklären der Vorgehensweise erlauben. Kritikfähigkeit und angemessene Umgangsformen sind ebenfalls wichtig – gerade bei Einsätzen bei Kunden, denn hier ist der Elektroanlagenmonteur der Vertreter seines Arbeitgebers.

Welche berufsspezifischen Voraussetzungen ein Elektroanlagenmonteur erfüllen sollte, zeigt die folgende Auflistung in Kurzform:

  • gute körperliche Konstitution und robuste Gesundheit;
  • handwerkliches Geschick;
  • technisches Verständnis und Interesse an physikalischen Zusammenhängen;
  • genaue, sorgfältige und umsichtige Arbeitsweise;
  • Verantwortungs- und Sicherheitsbewusstsein;
  • Teamfähigkeit und sprachliche Kompetenz;
  • zeitliche und räumliche Flexibilität.

Elektroanlagenmonteur kann man prinzipiell auch ohne Schulabschluss werden – rein rechtlich ist ein solcher keine Voraussetzung für diesen Beruf. Die Praxis sieht anders aus: Knapp 60 Prozent der 135 Personen, die 2020 diese Ausbildung aufnahmen, hatten einen mittleren Bildungsabschluss, also die „Mittlere Reife“, meist einen Realschulabschluss. Beinahe jeder Vierte wurde mit einem Hauptschulabschluss angenommen – und jeder Siebte konnte die Hochschulreife vorweisen. Jeweils zwei Prozent hatten keinen Schulabschluss oder fielen in die Rubrik „Sonstige“, wie etwa Quereinsteiger – so das Datensystem Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).


Wie läuft die Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur ab?

Die Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur dauert drei Jahre. Sie ist dual angelegt – das heißt, sie findet sowohl im ausbildenden Unternehmen als auch in der Berufsschule statt. In der Mitte der Ausbildungszeit, nach anderthalb Jahren, gibt es eine Zwischenprüfung. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer erfolgreich absolvierten Prüfung am Ende der Lehrzeit. Beide Prüfungen bestehen in der Regel aus einem schriftlichen Teil, in dem die Theorie abgefragt wird, und einem praktischen Teil, in dem die handwerklichen Fähigkeiten beurteilt werden.

Die Finanzierung der Ausbildung übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Dazu gehören auch die Aufwendungen für Lernmittel und Berufskleidung. In der Regel werden auch die Kosten für die Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für die Unterbringung während der Berufsschulblöcke, die in weiter entfernten Schulzentren stattfinden, vom ausbildenden Unternehmen getragen. Wenn Azubis sich eine Wohnung suchen und umziehen müssen, um die Lehre antreten zu können, haben sie die Möglichkeit, eine Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) zu beantragen. Ansprechpartner ist die Bundesagentur für Arbeit:

Die schulische Ausbildung erfolgt an ein bis zwei Tagen in der Woche in der Berufsschule vor Ort oder findet als Unterricht in mehreren jeweils mehrwöchigen Blöcken in weiter vom Firmensitz entfernten Berufsschulzenten als Schwerpunktschulen statt. Vermittelt werden neben der beruflichen Theorie auch nicht berufsbezogene Lehrinhalte. Im ersten Jahr gibt es Einführungskurse in Elektrotechnik und Elektronik sowie Mess-, Steuerungs- und Digitaltechnik. Weitere Fächer sind technisches Zeichnen, Werkstoffkunde und Schutzmaßnahmen. Im zweiten Jahr steht die elektrische Energie im Vordergrund: Behandelt werden die Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Transformation. Dazu kommen die Gebäudetechnik und die Auftragsbearbeitung als Thema. Im dritten Jahr sind elektrische Antriebe und Automatisierungseinrichtungen Kern der schulischen Ausbildung. Als allgemeinbildende Fächer werden zum Beispiel Deutsch und Englisch sowie Wirtschaft und Gesellschafts- oder Sozialkunde angeboten.

Die praktische Ausbildung im Betrieb zielt auf den Erwerb der Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung der täglich anfallenden Arbeiten. Das Spektrum beginnt bei der Planung von Arbeiten und der Vorbereitung der Ausführung vor Ort, etwa durch Bereitstellen aller notwendigen Arbeitsmittel. Es geht weiter mit dem Bearbeiten und Zusammenfügen von Teilen und Baugruppen mithilfe verschiedenster Techniken – von der Steckverbindung bis zum Schweißen – sowie dem Verlegen und Anschließen von Kabeln und Leitungen. Es folgen der Aufbau von Schaltschränken, das Montieren von Maschinenteilen und die Installation und Inbetriebnahme von elektrotechnischen Einrichtungen – von der Beleuchtung über Brandschutzmelder bis zu Schließ- und Sicherheitsvorrichtungen. Gelernt wird auch, wie man mithilfe von Prüf- und Messgeräten Fehler und Störungen feststellt und eingrenzt sowie anschließend behebt – und das Ganze auch ordnungsgemäß dokumentiert. Parallel wird die arbeitsbezogene Kommunikation vermittelt – und immer wieder die hohe Bedeutung der Sicherheit betont, indem unter anderem auf arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen und betriebliche Sicherheitskonzepte verwiesen wird.

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr erfolgt der Schritt vom Zuschauen zum Selbermachen unter Aufsicht. Im dritten Jahr werden die Kenntnisse vertieft, um die Arbeiten zunehmend selbstständig zu erledigen. Außerdem können spezielle Kenntnisse vermittelt werden, etwa der Umgang mit Mess-, Steuer-, Regeltechnik (MSR), 3-D-Druck, Mikroelektronik, Sensorik, Photovoltaik oder Starkstromtechnik.


Wie viel verdient ein Elektroanlagenmonteur?

Wer im dualen System ausbildet, hat dem Auszubildenden eine angemessene Vergütung zu zahlen – so steht es im Berufsbildungsgesetz (BBiG). Dort ist auch festgelegt, was unter angemessen zu verstehen ist: Wurde die Ausbildung nach dem 01.01.2022 begonnen, muss die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr mindestens 585 Euro brutto monatlich betragen; bei einem Start ab dem 01.01.2023 sind 620 Euro brutto im Monat das Minimum (§ 17 Absatz 1 und 2 BBiG). Auch die Steigerungsrate danach ist gesetzlich festgeschrieben: Bezogen auf den Betrag im ersten Ausbildungsjahr gibt es im zweiten und dritten Lehrjahr 18 bzw. 35 Prozent mehr. Hat jemand im September 2022 eine Ausbildung mit der Mindestvergütung angefangen, werden im 3. Lehrjahr also monatlich mindestens 790 Euro brutto vergütet.

Elektroanlagenmonteure werden aber meist in der Industrie ausgebildet – und hier gibt es in der Regel tarifliche Vereinbarungen, zumindest bei größeren Unternehmen. Die in den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie festgelegten Ausbildungsentgelte machen die Auszubildenden bereits im ersten Lehrjahr zu „Besserverdienern“ unter den Lehrlingen: Die Vergütungen bewegen sich (Stand Juni 2021) zwischen rund 980 – 1.050 Euro im ersten bis rund 1.100 – 1.200 Euro im dritten Lehrjahr – je nach Bundesland und geltenden Tarifvereinbarungen. Wer eine Ausbildung im gewerblichen Bereich beginnt, beispielsweise bei den Stadtwerken oder in kommunalen Regiebetrieben, wird oft nach TVöD – Tarifvertrag öffentlicher Dienst – bezahlt und liegt etwas unter den Vergütungen der „Metaller“: Im ersten Jahr der Ausbildung sind dann ca. 830 – 930 Euro brutto monatlich zu erwarten, im dritten etwa 1.060 Euro Monatsbrutto.

Das Einstiegsgehalt als Geselle – also nach Abschluss der Ausbildung – liegt mindestens bei 1.700 Euro Monatsbrutto. Bei tarifgebundenen Unternehmen ist allerdings mehr zu erwarten: In der Metallindustrie sind Einstiegsgehälter zwischen 2.900 und 3.200 Euro brutto monatlich üblich, in der Energie- und Versorgungswirtschaft – also beispielsweise auch bei Stadtwerken – ist mit 2.700 – 2.800 Euro brutto im Monat sowohl der Betrag als auch die Spanne kleiner. Als beispielhafte tarifliche Grundvergütung gibt die Agentur für Arbeit für „Altgesellen“ im Bereich Metall- und Elektroindustrie eine Verdienstspanne von monatlich rund 3.130 – 3.650 Euro brutto an.


Wie kann ein Elektroanlagenmonteur aufsteigen?

Elektroanlagenmonteure sind aufgrund der theoretischen Ausbildung in der Berufsschule Allrounder im Bereich „Elektrizität“. Je nach ausbildendem Unternehmen als Arbeitgeber haben sie sich dann ein fundiertes Fachwissen in einem mehr oder weniger großen Spezialgebiet angeeignet – ob erneuerbare Energien, Gebäudetechnik oder Generatorenbau. Mit ihrem grundlegenden technischen Verständnis haben sie dennoch weiterhin Zugang zu verschiedensten Bereichen der Elektrotechnik und Elektronik.

Mithilfe einer Anpassungsweiterbildung können Elektroanlagenmonteure ihr berufliches Fachwissen aktuell halten, erweitern und neue Entwicklungen kennenlernen. Themen sind beispielsweise der Einsatz neuer Materialien und Werkstoffe als Leiter oder Isoliermaterial sowie Änderungen und Neuerungen in den Verarbeitungstechniken aufgrund neuer Werkzeuge, Geräte und Verfahren wie dem 3-D-Druck als additiver Fertigung. Erkennen sollte man auch Trends in der Mess-, Regel- und Steuerungstechnik sowie in der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Insbesondere der zunehmende Einsatz von Computern bei der Analyse von Abläufen und Fehlern sowie die Anwendung moderner Hilfsmittel wie Datenbrillen mit VR- bzw. AR-Technik (Virtual bzw. Augmented Reality) sollte bei der Planung der Qualifizierungen berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind Seminare zu Normen, Prüfbestimmungen und Sicherheitsvorgaben oder Qualitätsmanagement sinnvolle Ergänzungen. Aber auch nicht direkt dem Berufsfeld zuzuordnende Weiterbildungen können nützlich sein – etwa Fremdsprachenkenntnisse für Elektroanlagenmonteure, die häufig auch im Ausland tätig sind, eben „auf Montage“.

Aufstiegsweiterbildungen sind Qualifizierungen für höherwertige Tätigkeiten. Oft gehen sie in Richtung Techniker Fachrichtung Elektronik, Industriemeister Fachrichtung Elektrotechnik oder auch Kraftwerksmeister. Aber auch kaufmännische Weiterbildungen sind möglich, etwa zum technischen Fachwirt oder, spezieller, zum Fachwirt Solartechnik. Mit diesen Abschlüssen sind vielfach Führungspositionen in Bereichen wie Arbeitsvorbereitung, Fertigungsleitung, Produktionsmanagement oder auch Vertrieb und Service zu erreichen. Zusätzliche Soft Skills wie Führungskompetenz, Gesprächsführung, Kommunikation, Konfliktmanagement, Personaleinsatzplanung und -entwicklung oder Zeitmanagement können den beruflichen Werdegang ebenfalls fördern.

Auch ein Studium an einer Fachhochschule (FH) oder, mit der allgemeinen Hochschulreife, also dem Abitur, an einer Universität ist möglich. Ein FH-Studiengang wie Elektrotechnik, Energietechnik oder Automatisierungstechnik kann dabei unter Umständen als duales Studium parallel zur Ausbildung absolviert werden. Weitere Optionen wären andere Ingenieurstudiengänge wie beispielsweise Wirtschaftsingenieurwesen, aber auch Maschinenbau, Verfahrens- oder Versorgungstechnik.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
um ein einheitliches und unkompliziertes Lesen zu gewährleisten. Selbstverständlich sprechen wir alle Geschlechter an.