Elektrotechnischer Assistent – Ausbildung


Elektrotechnische Assistenten unterstützen Techniker, Ingenieure und Physiker bei der Lösung elektrotechnischer und elektronischer Problemstellungen. Sie wirken mit in der Forschung und Entwicklung, aber auch bei der Fertigung und Prüfung von Erzeugnissen sowie deren Installation und Wartung – auch bei Kunden vor Ort.

Elektrotechnischer Assistent Bildungsweg

Bildungsweg:
Schulische Ausbildung

Elektrotechnischer Assistent Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mindestens Realschulabschluss

Elektrotechnischer Assistent Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
mindestens 2 Jahre

Elektrotechnischer Assistent Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
In der Regel keine Vergütung, da schulische Ausbildung.


Was macht ein Elektrotechnischer Assistent?

Aufgabe und Einsatzgebiet eines Elektrotechnischen Assistenten können bereits aus der Berufsbezeichnung abgeleitet werden: „Elektro“ weist auf einen Teilbereich der Physik hin, die Elektrik. „Technisch“ steht für die Anwendung und Umsetzung der physikalischen Prinzipien in Geräten und Anlagen. Als Assistent unterstützt er – das ist die Bedeutung des aus dem Lateinischen stammenden Verbs „assistere“. Er assistiert also dem Fach- und Führungspersonal. Dabei handelt es sich in der Regel entsprechend der Fachrichtung zum Beispiel um Physiker und Elektroingenieure, Elektronik-Meister oder Elektrotechniker.

Ein Elektrotechnischer Assistent führt nach Anweisung und Absprache selbstständig Arbeiten aus. Die Arbeitsbereiche und Einsatzmöglichkeiten sind dabei ebenso vielfältig wie der Strom, der durch die Gerätschaften fließt. Dabei kann es sich um wenige Milliampere handeln wie in Computerbauteilen oder Leiterplatten, aber auch um Haus-, Kraft- oder sogar Starkstrom – wie in Kühlschrank und Herd oder in Oberleitungen, Kraftwerken und Umspannanlagen, bei dem um mehrere Zehnerpotenzen höhere Werte erreicht werden können.

Die Aufgaben eines Elektrotechnischen Assistenten beginnen bei der Forschung und Entwicklung, sei es in Laboren von Forschungseinrichtungen, in Konstruktions- und Planungsbüros oder in Entwicklungsabteilungen von Unternehmen der Elektroindustrie. Bei produzierenden Unternehmen wie beispielsweise Herstellern von Haushaltsgeräten oder Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie oder Unterhaltungselektronik überwachen sie komplexe Fertigungsschritte oder führen sie auch selbst durch. Zudem übernehmen sie Arbeiten im Bereich Wartung, Instandhaltung oder Qualitätssicherung. Sie können aber auch im Vertrieb und im Service tätig sein und dann Angebote schreiben, elektrotechnische oder elektronische Anlagen vor Ort beim Abnehmer installieren, in Betrieb nehmen und das bedienende Personal unterweisen oder im Kundendienst eingesetzt werden.

  • Auf dem Weg von der Idee zur Realisierung einer elektrotechnischen oder elektronischen Einrichtung wirken Elektrotechnische Assistenten bei der Planung, Entwicklung und Konstruktion mit. Sie bauen Versuchsanordnungen auf, führen Experimente durch, dokumentieren diese samt Ergebnissen und werten Messreihen aus. Andere Daten zu Materialien und Bauteilen werden von ihnen bereitgestellt oder recherchiert. Sie entwerfen Detailkonstruktionen, Schaltpläne und Steuerungen, auch mithilfe von CAD-Systemen (Computer Aided Design). Danach fertigen sie selbst Bauteile und Schaltungen an, programmieren Steuer- und Regeleinrichtungen, prüfen Baugruppen und bauen Modelle und Prototypen.
  • Bei industriellen Fertigungsprozessen programmieren und bedienen sie elektrotechnische und elektronische Anlagen und überwachen deren technische Leistungsfähigkeit, indem sie zum Beispiel Ereignisprotokolle führen und diese auswerten. Außerdem warten und entstören sie Geräte und Maschinen und übernehmen Instandhaltungsaufgaben. Um Produktionsprozesse vorzubereiten, zu steuern und auch zu optimieren, setzen sie Software-Systeme wie CAM (Computer Aided Manufacturing) und CIM (Computer Integrated Manufacturing) ein, damit Abläufe möglichst wirtschaftlich und nachhaltig gestaltet werden können. Im Rahmen der Qualitätssicherung prüfen und messen sie die hergestellten Produkte und dokumentieren die Ergebnisse.
  • Im Vertriebs- und Servicebereich reicht das Aufgabenspektrum von der Beantwortung technischer Kundenanfragen über die Beratung bis hin zur Auftragsannahme und -bearbeitung. Elektrotechnische Assistenten sind auch vor Ort, um neue elektrotechnische oder elektronische Anlagen zu installieren, in Betrieb zu nehmen und das Bedienpersonal daran einzuweisen. Bei bereits genutzten Einrichtungen führen sie Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sowie Erneuerungs- oder Erweiterungsarbeiten durch oder begleiten diese.

Die Aufgaben eines Elektrotechnischen Assistenten können je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich sehr unterschiedlich sein. Eines haben sie aber gemeinsam: Die Vielfalt an theoretischen und praktischen Aspekten fordert Kopf und Körper. Im Büro und am Computer sind meist geistige Arbeiten zu bewältigen – vom Auswerten von Messdaten und dem Programmieren von Steuerungselektronik bis hin zum Zeichnen von Schaltplänen oder Bauelementen, von der Auftragsannahme über die Dokumentation bis zur Versuchsplanung. Im Labor, in der Elektrowerkstatt, der Fertigung oder im Außenbereich sind feinmotorische und – auch anstrengende – handwerkliche Aufgaben zu bewältigen. Auf dem Plan stehen können der Aufbau von Versuchen, das Fertigen, Verdrahten und Verlöten von Bauteilen, das Installieren, Messen, Einpegeln und Kalibrieren von Geräten und Anlagen oder der Austausch von Baugruppen und anderen größeren Teilen.

Die Arbeiten in der Werkstatt, in der Fertigung oder auch beim Kunden sind nicht immer sauber – schmutzige Hände sind dann bei einem Elektrotechnischen Assistenten durchaus an der Tagesordnung. Und bei Schichtbetrieb in der Produktion oder Bereitschaftsdiensten beispielsweise in der Stromversorgung ist auch mit Nacht- und Wochenendarbeit zu rechnen.

Die komplexen Aufgaben eines Elektrotechnischen Assistenten lassen sich stichpunktartig wie folgt zusammenfassen:

  • Versuche aufbauen und Messreihen durchführen;
  • Messergebnisse auswerten;
  • elektrische und elektronische Bauteile mithilfe von CAD- und anderen Software-Systemen konstruieren;
  • Schaltpläne und technische Zeichnungen anfertigen;
  • Mess-, Regel- und Steuerungseinrichtungen einsetzen und programmieren;
  • Einzelteile, Modelle und Prototypen herstellen;
  • Einzelteile zu Baugruppen montieren und auf Funktion prüfen;
  • elektrotechnische Anlagen installieren und in Betrieb nehmen;
  • Bedienpersonal unterweisen;
  • elektrotechnische und elektronische Geräte und Anlagen überwachen, warten und instand halten;
  • Einstell-, Kalibrier- und Servicearbeiten übernehmen und durchführen;
  • Produktionsabläufe planen und optimieren, auch unter Einsatz von CAM- und CIM-Software;
  • Fertigungsqualität sichern;
  • Kunden beraten und Aufträge annehmen;
  • technische Unterlagen erstellen;
  • alle Vorgänge und Ergebnisse rechtssicher dokumentieren.

Für wen ist die Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten geeignet?

Wer sich schon als Jugendlicher aus Einzelteilen selbst ein Radio zusammengebastelt, einen Computer zusammengestellt und betriebsfertig gemacht oder Apps für sein Smartphone programmiert hat, der kann sich vermutlich auch für die Arbeit als Elektrotechnischer Assistent begeistern. Voraussetzung ist jedenfalls Interesse an den sogenannten MINT-Fächern – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das sollte sich nicht nur auf die in der Schule vermittelte Theorie beziehen, sondern auch auf die ganz praktische Anwendung der Kenntnisse. Denn hier gibt es das ganze Spektrum:

  • Mathematik inklusive Geometrie und Statistik ist die Grundlage zur Berechnung von Schaltungen und Geräten und zur Auswertung von Versuchen und Messreihen.
  • Die Informatik spielt eine wichtige Rolle bei der Programmierung von Bauteilen und Geräten sowie von Mess-, Regelungs- und Steuerungseinrichtungen, aber auch bei der Anwendung von Software-Systemen wie CAD, CAM, CIM, Statistik- oder Planungsprogrammen.
  • Physik ist die naturwissenschaftliche Grundlage nicht nur der Elektrik und Elektronik, sondern auch der Mechanik, der Optik und der Akustik. Hier wird verständlich, was Signal- und Energieübertragung ist, wie sie funktionieren und welche Materialeigenschaften für das Leiten, Übertragen oder Isolieren von Strom oder Bewegungen verantwortlich sind.
  • Technik als Umsetzung und Anwendung physikalischer Prinzipien zielt auf das gerichtete Zusammenwirken von verschiedenen Komponenten und Bauteilen ab, um einen bestimmten Effekt zu bewirken. Auf theoretischer Ebene ermöglicht sie das Verständnis der Funktionsweise von Geräten und Anlagen. Auf praktischer Ebene besteht sie im Anfertigen und Zusammenfügen von Einzelteilen und Baugruppen, dem Prüfen, Messen, Überwachen und Regeln von Einrichtungen oder der Installation, Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung von Systemen.

Ein Elektrotechnischer Assistent braucht ein vertieftes theoretisches Hintergrundwissen, um sich den nötigen Überblick über sachlogische und funktionale Zusammenhänge zu verschaffen. Mit diesem Background ist er in der Lage, auch komplexere Sachverhalte zu erkennen, zu analysieren und zu bewerten. Diese Schritte sind notwendig, um darauf aufbauend vorausschauend zu agieren – also zielgerichtet zu planen und zu organisieren.

  • Im Mittelpunkt stehen daher theoretisch-abstrakte Tätigkeiten wie das Konzipieren von Versuchen und Messreihen, die Berechnung von Schaltkreisen, die Analyse von mess-, steuerungs- und regelungstechnischen Einrichtungen, um Fehler zu identifizieren, oder die Programmierung von Mikroprozessoren und Schaltungen.
  • Eng damit zusammen hängen organisatorische und prüfende Tätigkeiten: Die zweckmäßige Auswahl und der fachgerechte Einsatz von Mess- und Prüfgeräten – ob Schwachstrom in elektronischen Bauteilen oder Starkstrom bei Energieanlagen – gehört genauso dazu wie die Dokumentation der Arbeiten und Ergebnisse oder das Erarbeiten von Angeboten und Serviceleistungen.
  • Natürlich gibt es auch konkrete praktische Tätigkeiten – von dem Aufbau und der Durchführung von Experimenten bis zum Aufbauen, Anschließen und Verkabeln von elektrotechnischen Anlagen.

Auch wenn die Aufgaben oft nur wenig körperlichen Einsatz fordern, sollte die physische Konstitution trotzdem stimmen. Beim Transport von Geräten, größeren Teilen oder Baugruppen, dem Aufstellen und Einrichten von Anlagen oder dem Montieren von Bauteilen sind Körperkraft und Ausdauer gefragt. Dies muss unter Umständen bei beengten Platzverhältnissen sowie in ungünstigen Körperhaltungen erfolgen – oder in Außenanlagen. Eine robuste Gesundheit ist dabei von Vorteil.

Ein Elektrotechnischer Assistent arbeitet nicht allein: Seine Aufgabe ist, die technischen Fach- und Führungskräfte zu unterstützen oder auch im Kundenkontakt zu stehen. Das Sozialverhalten spielt also eine wichtige Rolle. Respekt und Wertschätzung, angemessene Umgangsformen und ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild sind zu erwarten. Er sollte zudem eine rasche Auffassungsgabe besitzen, um Anweisungen selbstständig mit der nötigen Sorgfalt umsetzen, Erläuterungen einordnen, aber auch eigene Ideen einbringen und diskutieren zu können. Neben Einsatzbereitschaft und Kritikfähigkeit sind dann unter Umständen auch zeitliche und örtliche Flexibilität gefragt – sei es im Schichtdienst oder während Außeneinsätzen bei der Kundschaft. Von höchster Bedeutung ist eine umsichtige, verantwortungsvolle, sicherheitsbewusste und disziplinierte Arbeitsweise: Der Umgang mit Strom birgt ein hohes Gefahrenpotenzial und ist in vielen Fällen lebensgefährlich – was immer wieder Opfer fordert. Sicherheitsregeln, Arbeitsschutzbestimmungen und technische Regeln sind hier unbedingt einzuhalten.

Die Voraussetzungen und Eigenschaften für die Arbeit als Elektrotechnischer Assistent lassen sich in wenigen Stichpunkten so zusammenfassen:

  • starkes Interesse an MINT-Fächern in Theorie und Praxis;
  • Verständnis auch für komplexe technische Zusammenhänge;
  • logisch-analytisches Denkvermögen;
  • rasche Auffassungsgabe;
  • Selbstständigkeit beim Arbeiten;
  • Programmierfähigkeiten;
  • Anwendung von Software-Programmen;
  • manuelle Geschicklichkeit;
  • Sorgfalt und Genauigkeit;
  • Umsicht und Disziplin;
  • Verantwortungsbewusstsein;
  • Teamfähigkeit;
  • je nach Aufgabenfeld auch körperliche Robustheit;
  • unter Umständen zeitliche und räumliche Flexibilität.

Wie läuft die Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten ab?

Die Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten ist eine schulische und dauert in der Regel zwei Jahre. Sie findet meist an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg statt. Sie beinhaltet ein mehrwöchiges betriebliches Praktikum, das in den Schulferien absolviert wird. Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung ist grundsätzlich mindestens die sogenannte „Mittlere Reife“ – aber ein Fachabitur oder Abitur kann die Ausbildung erleichtern, wenn in der Oberstufe, also der Sekundarstufe II vertiefte Kenntnisse gerade in den MINT-Fächern vermittelt wurden.

Verantwortlich für die rechtliche Regelung des Zugangs, die Ausbildungsdauer, die Anzahl der Schulstunden und die Lehrinhalte sind die Bundesländer, die unterschiedliche Kriterien anlegen. Teilweise unterscheiden sich auch die Titel, die nach dem erfolgreichen Bestehen der Abschlussprüfung geführt werden dürfen; meist wird die Bezeichnung „Staatlich geprüfter elektrotechnischer Assistent“ angegeben.

  • In Baden-Württemberg wird der Realschulabschluss oder die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe verlangt. Bei einer Spezialisierung während der Ausbildung kann hier der Titel „Staatlich geprüfter Assistent für Elektro- und Automatisierungstechnik“ vergeben werden.
  • In Berlin, wo die Ausbildung drei Jahre dauert, wird der „Mittlere Bildungsabschluss“ benötigt.
  • In Sachsen-Anhalt wird ebenfalls der Realschulabschluss als Minimum vorausgesetzt – das Höchstalter beim Start der Ausbildung darf aber 24 Jahre nicht überschreiten.
  • In Nordrhein-Westfalen wird die Lage kompliziert – hier kann die Ausbildung bis zu 39 Monaten dauern: 24 Monate sind möglich bei einem Zugang mit Fachhochschul- oder Hochschulreife. 36 Monate dauert die Ausbildung mit einem mittleren Schulabschluss und damit der Fachoberschulreife; während der Ausbildung wird dann die Fachhochschulreife erworben. Als dritte Option und doppelt qualifizierender Bildungsgang findet die Ausbildung an einem beruflichen Gymnasium statt. Dann dauert sie 39 Monate – und führt parallel zum Abitur, also zur allgemeinen Hochschulreife.

In der Kultusministerkonferenz (KMK) wurde zwischen den Ländern vereinbart, dass während der zweijährigen Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten als Regelunterricht insgesamt mindestens 2.560 (Schul-)Stunden zu absolvieren sind. Als Richtwerte gelten 320 Stunden für den berufsübergreifenden und 2.240 für den berufsbezogenen Lernbereich. Zu den allgemeinbildenden Fächern gehören neben Deutsch und Englisch beispielsweise Wirtschaft und Politik, Religion und Sport – aber auch Mathematik. Berufsspezifisch gelehrt wird in Theorie und Praxis unter anderem der Umgang mit elektrotechnischen Systemen – Analyse, Planung, Realisierung, Funktionsprüfung –, Werkstoffbearbeitung und Baugruppenfertigung, Automatisierungstechnik und Elektronik sowie Programmierung. Zudem werden der rechtliche Rahmen, Normen, Vorgaben, Sicherheits- und Arbeitsschutzbestimmungen sowie Technische Regeln vermittelt. 160 Stunden – also mindestens vier Wochen – sind als Praktikum vorgesehen.

Erworben werden sollen mit der Ausbildung unter anderem diese beruflichen Kompetenzen:

  • Werkstoffkunde;
  • manuelle und maschinelle Bearbeitung von unterschiedlichen Werkstoffen;
  • Kenntnis elektrotechnischer und elektronischer Bauteile und Systeme;
  • Einsatz von Mess- und Prüfgeräten;
  • Aufbau von Versuchsanordnungen und Durchführung von Versuchen;
  • Auswertung von Messreihen und Prüfergebnissen;
  • Konzeption, Realisation und Prüfung von Schaltungen der Analog- und Digitaltechnik;
  • Erstellen von technischen Zeichnungen und Montageskizzen;
  • Entwicklung von Komponenten und Bauteilen;
  • Detailkonstruktion, auch mit Programmen wie CAD (Computer Aided Design);
  • Programmierung von elektrotechnischen und elektronischen Bauteilen sowie Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen (wie speicherprogrammierbare Steuerungen, SPS);
  • Identifikation und Behebung von Störungen in Bauteilen oder Geräten;
  • Beachtung der normativen Vorgaben, insbesondere der Sicherheitsregeln, unter Umständen mit Sachkundenachweis TREI (Technische Regeln der Elektroinstallation);
  • Dokumentation.

Wie viel verdient ein Elektrotechnischer Assistent?

Die Ausbildung erfolgt in einer Schule, die von der öffentlichen Hand oder privat getragen wird. Eine Ausbildungsvergütung wie bei einer Lehre in einem ausbildenden Wirtschaftsunternehmen als Arbeitgeber gibt es daher nicht – eher im Gegenteil: Es können sogar Kosten für die Ausbildung anfallen, etwa für Aufnahme- und Prüfungsgebühren oder als Schulgeld bei privaten Institutionen. Zudem werden unter Umständen Ausgaben für Unterrichtsmaterialien nötig. Auch für weiter qualifizierende Lehrgänge ist selbst aufzukommen – ebenso wie für die Unterbringung, falls ein Wohnortwechsel nötig wird, um die Ausbildung antreten zu können. Hier kann die Bundesagentur für Arbeit unterstützen und eine Förderung im Rahmen der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) prüfen.

Das Grundgehalt beim Einstieg in das Arbeitsleben nach Abschluss der Ausbildung liegt bei rund 2.650 Euro brutto monatlich, als Gehaltsbereich werden ca. 2.400 bis 2.900 Euro angegeben. Als Beispiel für eine tarifliche Bruttolohngrundvergütung von Elektrotechnischen Assistenten mit Berufserfahrung gibt die Agentur für Arbeit eine Spanne von 3.135 und 3.646 Euro an – in Bayern, auf Basis einer Tarifsammlung. Hier ist generell davon auszugehen, dass Unternehmen, die in der Metall- und Elektroindustrie tarifgebunden sind, besser bezahlen als beispielsweise Hochschulinstitute, in denen der TVöD, der Tarifvertrag öffentlicher Dienst, gilt. Je nach Bundesland, Arbeitgeber und Tarifbindung gibt es von diesen Werten dann auch teils erhebliche Abweichungen, wie andere Auswertungen zeigen. Nach denen wird in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit Beträgen zwischen 2.680 und 2.735 Euro brutto im Monat das geringste Gehalt ausgezahlt. Spitzenreiter ist dagegen Bremen, gefolgt von Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg mit Werten zwischen rund 4.550 und 4.000 Euro Monatsbrutto.


Wie kann ein Elektrotechnischer Assistent aufsteigen?

Schon während der Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten oder direkt anschließend kann an einigen Schulen die Fachhochschul- und sogar die Allgemeine Hochschulreife erworben werden –wie am Beispiel Nordrhein-Westfalen gezeigt. Damit wird ein Studium an der Fachhochschule oder der Universität möglich. Naheliegend sind Studiengänge in Ingenieurdisziplinen – wie Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, aber auch Wirtschaftsingenieurwesen. Für mehr naturwissenschaftlich als technisch Interessierte bietet sich beispielsweise ein Physikstudium an. Der erste Abschluss ist dann jeweils ein Bachelor – nach rund drei bis vier Jahren.

Für Elektrotechnische Assistenten, die nicht studieren möchten, sind berufliche Fort- und Weiterbildungen als weitere Qualifizierungsmaßnahmen sinnvoll – um sich zu spezialisieren oder um in höhere Positionen aufzusteigen.

  • Anpassungsweiterbildungen sind dazu da, das berufliche Wissen aktuell zu halten, sich über Trends, Strömungen und Entwicklungen zu informieren oder zu spezialisieren. Mit fortschreitender Digitalisierung und Vernetzung treten Themen wie Mikroelektronik und Sensorik, Predictive Maintenance als Echtzeitdatenauswertung, Embedded Systems aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten oder die Vernetzung von Labor- und Analysegeräten und Anlagen in den Vordergrund. 3-D-Simulationen erweitern die CAD-Systeme, Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen wie Datenbrillen machen virtuelle Tests möglich oder unterstützen die Wartung und Instandhaltung. Der 3-D-Druck ist mittlerweile als additives Fertigungsverfahren etabliert und kann auch in der Elektrotechnik angewendet werden. Standard sind Seminare in den „klassischen“ Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Automatisierungstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Nachrichtentechnik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder Programmierung. Daneben gibt es auch Kurse zu Normen sowie Sicherheits- und Prüfbestimmungen. Hier ergibt sich ein weites Feld für Fortbildungen – oder Spezialisierungen.
  • Eine Aufstiegsweiterbildung ist die Voraussetzung dafür, höhere Sprossen auf der Karriereleiter zu erreichen. Der erste Schritt ist oft eine Ausbildung zum Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Energietechnik, Information/Kommunikation oder Physiktechnik. Wer seine Kenntnisse im kaufmännischen Bereich ausweiten möchte, für den stehen Weiterbildungen zum technischen Fach- oder zum Betriebswirt offen. Auch die Meisterschule ist eine Option: Als Industriemeister Elektrotechnik, Medizintechnik, Mechatronik oder Leit- und Sicherungstechnik rücken Fach- und Führungspositionen im Bereich Entwicklung, Konstruktion, Fertigungsleitung oder Produktionsmanagement in Reichweite. Die fachliche Qualifikation sollte durch Soft Skills erweitert werden: Führungsthemen wie Führungskompetenz, Personaleinsatzplanung und -entwicklung, Gesprächsführung, Konfliktlösung, aber auch Zeitmanagement oder Lean Production sollten in Seminaren behandelt werden.

 

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