Fertigungsmechaniker – Ausbildung


Fertigungsmechaniker montieren Bauteile und Module bei der Produktion von technischen Geräten und stellen Werkstücke aus Metall und Kunststoffteilen auch selbst her. Wichtig sind handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und Genauigkeit.

Fertigungsmechaniker Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Fertigungsmechaniker Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mittlerer Bildungsabschluss

Fertigungsmechaniker Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Fertigungsmechaniker Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 760 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Fertigungsmechaniker?

Ein Fertigungsmechaniker arbeitet in der Regel in einer Fabrikations- oder Montagehalle in der Metall- und in der Elektroindustrie. Dabei sind die Produktionseinrichtungen im Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau oft hoch automatisiert; vom Einzelarbeitsplatz über das Fließband bis zur flexiblen Fertigung in der Gruppe oder mit Kollege Roboter ist alles vorhanden. Die Aufgabe des Fertigungsmechanikers ist die Montage von Einzelteilen und Baugruppen bei der Herstellung von technischen Produkten – vom Anlasser über den Elektromotor bis hin zum Zylinder. Aber nicht nur die Automobilbranche samt Zulieferern und die Hersteller von Schienenfahrzeugen sowie Werkzeugmaschinenbauer oder Produzenten von Energieanlagen sind häufig Arbeitgeber von Fertigungsmechanikern. Ein großes Einsatzgebiet ist auch die Serienfertigung von technischen Geräten für Haushalt und Büro, Medizin, Telekommunikation oder Unterhaltungselektronik – von Kühlschrank, Elektroherd und Kopierer über Röntgengeräte bis zu Computern und Musikanlagen.

Bei der Arbeit folgt der Fertigungsmechaniker technischen Zeichnungen, Montage-, Verlege- und Anschlussplänen sowie Stücklisten. Er verbindet Werkstücke miteinander oder mit Geräte- und Anlagenteilen, verlegt Kabel und Leitungen, schließt die Einheiten an und prüft die Funktionsfähigkeit der Bestandteile und der Gerätschaften insgesamt. Beim Ein- und Zusammenbau der Bestandteile wendet er verschiedene Fügetechniken an – das Spektrum reicht dabei von der lösbaren Verbindung über Stecker und Klemmen oder Schrauben und Muttern bis hin zum dauerhaften Arretieren durch Nieten, Löten, Kleben und Verschweißen. Da es sich je nach Arbeitsaufgabe oder zu fertigendem Gerät um filigrane Kleinteile, aber auch um größere Baugruppen handeln kann, ist bei der Montage oft nicht nur Präzision, Fingerspitzengefühl und Feinmotorik gefragt, sondern auch Kraft und Ausdauer, um schwerere Teile heben, bewegen und halten zu können – und das unter Umständen auch bei beengten räumlichen Verhältnissen oder in unbequemen Zwangshaltungen. Erschwerend kommt oft eine entsprechende Geräuschkulisse in der Montagehalle hinzu.

Werden spezielle Einzelteile benötigt, stellt er diese auch selbst in einer Werkstatt aus Blechen, Profilen oder Rohren verschiedener Materialien wie Metallen und Kunststoffen her. Manuelle Techniken wie Feilen, Sägen, Schleifen, Schneiden, Biegen oder Abkanten müssen dabei genauso beherrscht werden wie der Einsatz von (CNC-)Maschinen beim Drehen oder Fräsen. Der Einsatz von Kühl- und Schmiermittel ist also ebenso alltäglich wie die Begegnung mit Schweiß- und Lötrauch oder Metall- und Kunststoffspänen und -stäuben.

Bei all diesen Tätigkeiten hat der Fertigungsmechaniker die internen und externen Vorgaben und Standards einzuhalten. Hier reicht die Spanne von der Qualitätssicherung über die Normenkonformität, Gebrauchstauglichkeit und Betriebssicherheit bis hin zu Vorschriften zu Arbeitsschutz und Umweltverträglichkeit oder Nachhaltigkeit. Zudem wirkt der Fertigungsmechaniker bei der Wartung und Instandhaltung der technischen Systeme mit, die er bei seiner Arbeit nutzt und einsetzt.

Da die Produktion in Industriebetrieben oft im Schichtbetrieb erfolgt, sind Wechselschichten auch nachts und an Wochenenden verbreitet. Je nach Auftragslage und Arbeitsvertrag ist auch Akkordarbeit – zumindest zeitlich begrenzt – vielfach üblich.

Zu den Aufgaben, die ein Fertigungsmechaniker bewältigen muss, gehören damit unter anderem:

  • das Lesen, Erfassen und Umsetzen von technischen Zeichnungen, Montageplänen und anderen Unterlagen;
  • die Arbeitsvorbereitung und das Bereitstellen der benötigten Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe;
  • das Einpassen und Montieren von Bauteilen und Baugruppen;
  • das Anfertigen und Bearbeiten von Einzelteilen;
  • das Rüsten, Bedienen und Überwachen von automatisierten Fertigungssystemen;
  • das Prüfen des ordnungsgemäßen Einbaus und der Funktionsfähigkeit von Bauteilen und Baugruppen;
  • das Durchführen von Qualitätskontrollen und Qualitätssicherungsmaßnahmen;
  • die Pflege, Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen;
  • das Einhalten und Beachten von Rechtsvorschriften, technischen Standards, Normen sowie internen und externen Vorgaben;
  • die kontinuierliche Optimierung der Produktionsprozesse im Hinblick auf Arbeitsabläufe, Fertigungsqualität sowie Arbeits- und Umweltschutz.

Für wen ist die Fertigungsmechaniker-Ausbildung geeignet?

Die Bezeichnung „Fertigungsmechaniker“ besteht aus den beiden Teilen „Mechaniker“ und „Fertigung“. Bei der Mechanik handelt es sich um einen Teilbereich der Physik. Der Begriff „Fertigung“ weist darauf hin, dass etwas angefertigt und damit sozusagen „auf Maß“ produziert wird. Damit wird bereits deutlich, dass physikalische Kenntnisse benötigt werden und genau und sorgfältig mit Handwerkzeugen und Maschinen gearbeitet werden muss. Wer Fertigungsmechaniker werden will, sollte sich also für die MINT-Fächer interessieren:

  • Mathematik, um notwendige Berechnungen durchzuführen und Messprotokolle lesen und auswerten zu können;
  • Informatik, um Computerprogramme anzuwenden, automatisierte Fertigungseinheiten zu bedienen und bei Bedarf auch CNC-Maschinen zu programmieren;
  • Naturwissenschaften, insbesondere Physik und Chemie, um in der Lage zu sein, mechanische und elektrische Prinzipien und Gesetze zu verstehen und in der Praxis anzuwenden, aber auch, um Materialeigenschaften abzuleiten und einzuordnen;
  • Technik, um technische Zeichnungen und Montagepläne lesen und verstehen zu können, das Zusammenwirken der verschiedenen mechanischen und elektrischen Komponenten zu verstehen, verschiedenste Materialien manuell und maschinell zu bearbeiten und Produktionsabläufe überblicken zu können.

Um die Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können, sollten angehende Fertigungsmechaniker Interesse an diesen drei Arbeitsfeldern haben:

  • Den Schwerpunkt bilden konkrete praktische Tätigkeiten. Dazu gehören das exakte Positionieren und sorgfältige Montieren und Anschließen von Komponenten und Baugruppen, aber auch das Bearbeiten von Metall- und Kunststoffteilen oder das Anfertigen von Werkstücken auf Maß – ob manuell oder per hochpräziser CNC-Maschine. Weiterhin sind die Pflege der Werkzeuge sowie das Warten und Instandhalten von Maschinen und Produktionsanlagen zu leistende Arbeiten.
  • Daneben sind theoretisch-abstrakte Tätigkeiten auszuführen. Messvorgänge – etwa bei elektrischen oder elektronischen Komponenten, aber auch an selbst hergestellten Bauteilen – und deren Auswertung unter Beachtung der systematischen und zufälligen Fehler und Quellen von Ungenauigkeiten sind ein Bereich. Ein anderer Bereich ist beispielsweise die Auswertung von Prozessdaten, um Fehler identifizieren und beheben oder Abläufe optimieren zu können.
  • Auch organisatorisch-prüfende Tätigkeiten sind an der Tagesordnung. Das Einstellen von mechanischen Bauteilen fällt ebenso darunter wie das Einregeln von elektronischen Komponenten und Steuerungseinheiten. Aber auch Arbeiten im Rahmen der Qualitätssicherung und die Dokumentation der durchgeführten Arbeiten sind Teil der Aufgaben.

So vielfältig wie die Tätigkeiten sind auch die physischen Voraussetzungen. Einerseits sollten eine entsprechende Geschicklichkeit und ein ausreichendes Sehvermögen vorhanden sein, um feinmotorische Tätigkeiten ausführen zu können – wie das präzise Positionieren und Befestigen von Kleinteilen etwa beim Löten. Hier ist auch die Konzentrationsfähigkeit wichtig, insbesondere unter Zeitdruck oder bei Lärm. Andererseits sind Kraft und Ausdauer gefragt bei handwerklichen Arbeiten mit Werkzeugen wie Sägen und Feilen oder beim auch längeren Einsatz von Geräten wie Elektrobohrern oder Schlagschraubern. Zudem sind teils auch schwere körperliche Arbeiten zu verrichten – etwa beim Bewegen, Heben oder Halten von größeren Werkstücken oder Bauteilen. Ein gutes Hörvermögen ist von Vorteil, um auch in lauter Arbeitsumgebung auf Arbeitshinweise und Warnrufe reagieren oder Unstimmigkeiten an einer Anlage feststellen zu können.

Da ein komplexes Produkt nicht von einer Person allein hergestellt werden kann, ist Teamarbeit angesagt – und ein entsprechendes Sozialverhalten gewünscht. Als Mitglied in einem Team und unter Anleitung einer Führungskraft arbeitet der Fertigungsmechaniker meist im Schichtbetrieb, auch am Wochenende oder feiertags, und mitunter auch im Akkord. Darauf muss er sich einstellen – und zu jeder Zeit Absprachen treffen und verlässlich einhalten, aber auch Anweisungen entgegennehmen und umsetzen können. Auch die kommunikativen Fähigkeiten und das sprachliche Ausdrucksvermögen spielen also eine gewisse Rolle.

Die berufsspezifischen Voraussetzungen für die Arbeit als Fertigungsmechaniker können damit in Kurzform folgendermaßen zusammengefasst werden:

  • räumliches Denken und Abstraktionsvermögen;
  • technisches Verständnis;
  • Kenntnisse in Mathematik, Physik und Informatik;
  • handwerkliches Geschick;
  • selbstständige, präzise und sorgfältige Arbeitsweise;
  • gute Feinmotorik;
  • Konzentrationsfähigkeit;
  • robuste körperliche Konstitution;
  • Teamfähigkeit und sprachliche Kompetenz;
  • zeitliche Flexibilität.

Wer Fertigungsmechaniker werden möchte, braucht nicht zwingend einen Schulabschluss – rechtlich ist ein solcher keine Voraussetzung für die Ausbildung. In der Praxis aber stellen Betriebe überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Schulabschluss ein. Im Jahr 2020 hatten von den gut 700 Startenden 60 Prozent die Mittlere Reife und acht Prozent die Hochschulzugangsberechtigung – also Abitur oder Fachabitur. 30 Prozent begannen die Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss – und zwei Prozent auch ohne diesen. Diese Daten liefert das Datensystem Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).


Wie läuft die Ausbildung zum Fertigungsmechaniker ab?

Fertigungsmechaniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildungsdauer beträgt regulär drei Jahre, aber die abgeschlossene zweijährige Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Montagetechnik, kann darauf angerechnet werden. Die Ausbildung läuft dual ab, findet also sowohl im ausbildenden Betrieb – dies kann ein Industrieunternehmen, aber auch eine Handelsorganisation sein – als auch in der Berufsschule statt. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahrs steht der erste Teil der Abschlussprüfung als Zwischenprüfung; hier wird nicht nur theoretisches Wissen abgefragt, sondern es ist ganz praktisch beispielsweise auch eine funktionsfähige Baugruppe herzustellen. Der zweite Teil der Abschlussprüfung folgt nach drei Jahren am Ende der Ausbildung. Im theoretischen Teil werden Kenntnisse zu Montagetechnik, Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Der praktische Teil besteht aus der Bearbeitung eines Montageauftrags sowie einer Auftrags- und Funktionsanalyse. Mit dem Bestehen der Prüfung endet die Lehrzeit.

Die betriebliche Ausbildung ist für die Azubis nicht mit Kosten verbunden. Lernmittel und Berufskleidung – insbesondere die persönliche Schutzausrüstung aus Sicherheitsschuhen, Gehörschutz, Handschuhen und, je nach Arbeit, anderen Bestandteilen – werden gestellt. Oft werden auch die Aufwendungen für die Fahrten zur Ausbildungsstätte übernommen. Für eine eventuell notwendige auswärtige Unterbringung während der Berufsschulblöcke kommt ebenfalls der Ausbildungsbetrieb auf. Müssen Azubis umziehen, um die Ausbildung aufzunehmen, können sie eine Förderung im Rahmen der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Ansprechpartner ist die Bundesagentur für Arbeit.

Für die schulische Ausbildung ist die Berufsschule zuständig. Während der Schulzeiten findet der Unterricht entweder an jeweils ein oder zwei Tagen in der Woche in der Nähe des Ausbildungsorts statt oder er wird zusammengefasst zu jeweils mehrwöchigen Unterrichtsblöcken an unter Umständen weiter entfernten Schwerpunktschulen. Neben der beruflichen Theorie sind auch allgemeinbildende Fächer Pflicht. Zu den berufsspezifischen Inhalten zählen in den ersten beiden Jahren zum Beispiel das manuelle und maschinelle Fertigen von Bauelementen, das Herstellen und Montieren von Baugruppen sowie das Führen automatisierter Anlagen. Im dritten Jahr kommt die Montage von elektrischen und elektronischen Bauteilen und Modulen dazu. Zudem liegen Schwerpunkte auf der Prüfung und Einstellung von Elementen sowie die Gewährleistung, Überwachung und Optimierung von Montage- und Demontageprozessen. Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Englisch sowie Wirtschaft und Gesellschafts- oder Sozialkunde stehen die gesamte Zeit über ebenfalls auf dem Stundenplan.

Die praktische Ausbildung erfolgt im Ausbildungsbetrieb. Ziel ist, die Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinblick auf alle täglich anfallenden Arbeiten ständig zu erweitern und zu festigen. Das Spektrum beginnt bei der Arbeitsvorbereitung durch das Bereitstellen der benötigten Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe und das Einrichten von Maschinen und Anlagen. Erlernt werden weiterhin die spanende manuelle und maschinelle – auch computergestützte – Bearbeitung verschiedener Werkstoffe, etwa durch Feilen, Sägen, Drehen oder Fräsen, sowie das Herstellen von Fügeverbindungen durch Klemmen, Kleben, Schweißen, Löten, Verschrauben, Nieten etc. Am Ende des zweiten Lehrjahrs stehen das Montieren und Demontieren von Bauteilen und Baugruppen auf dem Plan. Fortgeführt wird die Ausbildung im dritten Jahr mit dem Montieren, Anschließen und Prüfen von elektrischen und elektronischen Komponenten sowie das Einüben von Abläufen im Bereich Steuerungs-, Mess- und Regeltechnik, um Baugruppen oder ganze Geräte optimal einzustellen. Weitere Themen sind Wartung und Instandsetzung sowie die Überwachung und Optimierung von Abläufen. Parallel wird über den gesamten Zeitraum nicht nur die arbeitsbezogene Kommunikation eingeübt, sondern es erfolgen auch Unterweisungen in relevanten arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen und über betriebliche Sicherheitskonzepte.

Während der Ausbildung können angehende Fertigungsmechaniker sich bereits weiterqualifizieren. Dazu zählt die Spezialisierung als „CNC-Fachkraft“, bei der Fähigkeiten im Umgang mit CAD- (Computer-Aided Design) und CAM- (Computer-Aided Manufacturing) Programmen vermittelt werden. Auch eine Zusatzqualifikation als „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ ist möglich. Mit den vertieften Kompetenzen im Bereich Elektrotechnik ist die Fachkraft dann dazu berechtigt, elektrische Einrichtungen anzuschließen. Durch das Belegen zusätzlicher Kurse in einem Berufskolleg, insbesondere Fremdsprachen, und einen mindestens dreiwöchigen Ausbildungsabschnitt im Ausland kann auch die Qualifikation als „Europa-Assistent“ erworben werden.


Wie viel verdient ein Fertigungsmechaniker?

Wer im dualen System ausgebildet wird, erhält eine Ausbildungsvergütung. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) schreibt vor, dass diese angemessen sein muss, und gibt auch die Kriterien dafür vor. Im Allgemeinen darf die Vergütung im ersten Jahr der Berufsausbildung 585 Euro brutto monatlich nicht unterschreiten, wenn die Ausbildung nach dem 01.01.2022 angetreten wurde. Ab einem Beginn nach dem 01.01.2023 sind mindestens 620 Euro brutto im Monat fällig (§ 17 Absatz 1 und 2 BBiG). Danach steigt sie im zweiten und dritten Lehrjahr um 18 bzw. 35 Prozent an, bezogen jeweils auf die Vergütung im ersten Ausbildungsjahr. Wer im September 2022 eine Ausbildung mit der Mindestvergütung begonnen hat, kann sich im dritten Lehrjahr auf mindestens 790 Euro Monatsbrutto freuen.

Fertigungsmechaniker gehören dagegen bereits während ihrer Ausbildung zu den „Besserverdienern“. Auch wenn der Handel teilweise im ersten Lehrjahr nur 760 Euro brutto im Monat zahlt, gelten für die meisten der Azubis die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Die Ausbildungsentgelte bewegen sich dann im Rahmen von rund 980 – 1.100 Euro im ersten bis 1.100 – 1.200 Euro im dritten Lehrjahr – je nach Bundesland und dort geltendem Tarifvertrag. Ein Muster bei der Höhe der Vergütung nach dem Schema „Süd – Nord“ oder „West – Ost“ ist dabei nicht zu erkennen.

Nach dem Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt in einer Spanne von (seltenen) 1.600 bis knapp 3.100 Euro brutto monatlich – wobei von einigen Quellen Werte zwischen 2.200 und 2.900 Euro brutto im Monat als Beispielwerte für das erste Jahr als Geselle genannt werden. Als tarifliche Grundvergütung gibt die Agentur für Arbeit 3.060 bis 3.362 Euro Monatsbrutto an – allerdings für Personen mit Berufserfahrung. Das Ende der Gehaltsleiter ist dann bei rund 4.200 Euro brutto im Monat – ohne Sonderleistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld oder Erfolgsprämien – erreicht.


Wie kann ein Fertigungsmechaniker aufsteigen?

Der Fortschritt macht auch vor der Fertigung nicht halt. Neue Werk- und Hilfsstoffe oder bisher unbekannte additive Herstellungsverfahren wie der 3-D-Druck sind das eine. Hilfsmittel wie Virtual- oder Augmented-Reality-Datenbrillen, digitale, sensorgesteuerte Steuer-, Mess- und Regelungseinheiten, die einen hohen Grad an Autonomie aufweisen, Echtzeitdatensysteme, Apps zur Überwachung der Produktionsprozesse und die fortschreitende Automatisierung und Vernetzung von Mensch und Maschine, etwa beim kollaborativen Einsatz von Robotern, den sogenannten Cobots, sind das andere. Diese Neuerungen drängen in den Alltag und verändern die Arbeitswelt. Fertigungsmechaniker müssen hier durch Anpassungsweiterbildungen auf dem aktuellen Stand gehalten werden, um den Überblick zu bewahren und den Anschluss nicht zu verlieren. Klassische Fortbildungen werden angeboten in den Bereichen Produktions- und Fertigungstechnik, Maschinen- und Anlagenbetrieb und -überwachung, Automatisierungstechnik, Schweiß-, Füge- und Trenntechnik, MSR (Mess-, Steuer- und Regelungstechnik), NC-/CNC-Technik, Wartung und Instandhaltung sowie Qualitätsprüfung.

Darüber hinaus sind auch Aufstiegsweiterbildungen angesagt, um die nächsten Sprossen auf der Karriereleiter zu erklimmen. Möglichkeiten gibt es viele: vom Techniker der Fachrichtung Maschinentechnik mit verschiedenen Schwerpunkten oder dem REFA-Techniker bis zum Industriemeister Metall, zum Ausbilder, zum Konstrukteur oder zum Prozessmanager der Fachrichtung Produktionstechnologie. Kaufmännisch interessierte können den Abschluss als technischer Fachwirt oder als Industriebetriebswirt anstreben. Alle Weiterbildungen qualifizieren für höherwertige Positionen in der Produktion oder im kaufmännischen Bereich, etwa im Einkauf. Ergänzt werden können diese Qualifizierungen durch Seminare in Richtung Qualitätsmanagement, Umweltschutz oder Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Der Fach- und Führungskräftenachwuchs sollte dann zusätzlich an Schulungen teilnehmen, um seine Soft Skills zu stärken. Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation und -motivation oder Führungsseminare stehen hier auf der Agenda.

Wer über eine Hochschulzugangsberechtigung – Abitur oder Fachabitur – verfügt, kann auch ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule aufnehmen. Naheliegend sind Studiengänge wie Produktionstechnik, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, aber auch Wirtschaftsingenieurwesen. Hier bieten sich nach dem Bachelor- oder Magister-Abschluss viele Perspektiven in der Entwicklung, der Konstruktion, der Produktion und auch im Vertrieb.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
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