Gegen Kälte, Wärme, Feuchtigkeit und Lärm hilft nur eines: Dämmen. Industrie-Isolierer wissen das. Sie reduzieren die Energieverluste an heißen oder kalten Anlagenteilen und Leitungssystemen sowie Gebäuden und sorgen für eine sichere, trockene und leise Umgebung – innen und außen.
Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
ab 800 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr
Was macht ein Industrie-Isolierer?
Die Arbeitsaufgaben eines Industrie-Isolierers lassen sich direkt aus der Berufsbezeichnung ableiten: Er arbeitet in produzierenden Unternehmen oder anderen großen Betrieben und ist dafür zuständig, Gebäude und Anlagenteile mithilfe von Isoliermaterial zu dämmen bzw. abzudichten. Eine solche Isolierung ist nötig, um Energieverluste zu minimieren, aber auch, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen und die Belastung durch die Arbeitsumgebung zu senken:
- Energieverluste treten auf bei großen Temperaturunterschieden – beim Heizen und beim Kühlen. Das betrifft Herstellungsprozesse genauso wie die Energieversorgung: Wo mit tiefkaltem Flüssiggas oder Trockeneis gearbeitet wird, ist eine Isolierung ebenso wichtig wie beim Umgang mit Metall- oder Glasschmelzen, bei Brenn- und Trocknungsvorgängen, beim Kochen, Brauen, Destillieren und Konzentrieren oder bei der Versorgung mit Dampf, Wärme sowie Elektrizität, auch durch Verbrennung fossiler oder alternativer Energieträger.
- Die Arbeitssicherheit wird erhöht, wenn die Gefährdung durch kalte oder heiße Systeme, Maschinenteile, Motoren, Behälter oder Leitungen ausgeschlossen oder zumindest minimiert werden kann: Eine direkte, auch zufällige Berührung wird durch die Isolation unmöglich. Zudem schützt das Dämmmaterial vor einem unkontrollierten Austritt von heißen oder kalten, meist unter Druck stehenden Flüssigkeiten oder Gasen bei einer Störung und trägt auch so zur Sicherheit bei. Einbezogen werden kann hier auch der Brandschutz mit den entsprechenden feuerfesten oder -beständigen Dämmstoffen.
- Einflüsse wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Lärm vermindern nicht nur die Behaglichkeit und damit das Wohlbefinden, sondern können auch psychische und insbesondere physische Schäden verursachen. Isolierungen können die Belastung abfedern, wenn sie zum Beispiel das Auskühlen von Gebäuden verhindern, als Dampfsperre angelegt werden, um ein Gebäudeteil trocken zu halten, oder den Schalldruck von Aggregaten auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Industrie-Isolierer können daher in den unterschiedlichsten Branchen beschäftigt werden: in der Grundstoffindustrie bei der Erzverhüttung oder dem Kalkbrennen zur Betonherstellung, bei Keramik- und Glasherstellern, in der petrochemischen, der pharmazeutischen und der Lebensmittelindustrie oder auch in Kraftwerken und bei Energieversorgungsunternehmen. Darüber hinaus können sie auch in der Metall- und Elektroindustrie, im Fahrzeug-, Flugzeug- und Schiffsbau, in der Raumfahrttechnik – aber auch sehr bodenständig im Haus- und Wohnungsbau oder bei der Errichtung von Gewerbebauten eingesetzt werden.
Seiner Arbeit geht der Industrie-Isolierer je nach Branche, Arbeitgeber und Einsatzbereich mal im Gebäude, mal in einer Außenanlage und mal auf einer Baustelle nach. Er wählt die geeignete Dämmtechnik, sucht die passenden Materialien aus, passt diese an die zu isolierende Einrichtung an und befestigt sie – falls nötig an Unterkonstruktionen, die er selbst anfertigt. Danach deckt er die Dämmschicht bei Bedarf nach außen durch eine Ummantelung ab, damit die Isolation nicht beschädigt werden kann und sowohl (sicherheits-)technischen als auch optischen Ansprüchen genügt.
Je nach Lage der zu isolierenden Einheit muss der Industrie-Isolierer in größerer Höhe oder beengt am Boden, in gebückter oder unbequemer Haltung seiner Tätigkeit nachgehen. Meist arbeitet er im Schichtdienst, da bei Störungen an Maschinen oder Versorgungsleitungen in der Regel auch die Isolierung betroffen ist und überprüft, nachgebessert oder ersetzt werden muss. Insbesondere bei der Erstellung von Gewerbeimmobilien ist er dann auch „auf Montage“, unter Umständen auch im Ausland, tätig.
Die Aufgaben eines Industrie-Isolierers können damit so zusammengefasst werden:
- Dämmverfahren festlegen;
- Dämmstoffe je nach Einsatzzweck auswählen, bearbeiten und anpassen;
- Unterkonstruktionen erstellen und Dämmmaterialien darauf anbringen;
- Materialien für die Verkleidungen und Ummantelungen auswählen und anpassen;
- Schutzkonstruktionen installieren;
- Dämmungen prüfen, warten und instand halten;
- notwendige Gerüste installieren und prüfen oder Hebeanlagen einrichten und bedienen;
- Sicherheitsvorschriften wie Brandschutzbestimmungen und Arbeitsschutzvorgaben einhalten.
Für wen ist die Ausbildung zum Industrie-Isolierer geeignet?
Ein Industrie-Isolierer sollte ein zumindest grundständiges Verständnis für die Themen Nachhaltigkeit und Sicherheit aufbringen, denn schließlich wirkt er mit seiner Arbeit mit an der praktischen Umsetzung von Energieeffizienz und Arbeitsschutz.
Deshalb sollte auch ein Interesse an den sogenannten MINT-Fächern bestehen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Denn als Industrie-Isolierer braucht er die Mathematik und die Geometrie, um mithilfe seines räumlichen Vorstellungsvermögens die Dämmungen um Leitungen, Behälter sowie Anlagen- oder Gebäudeteile korrekt zu vermaßen. Physikalische Grundlagen sind nötig, um Temperaturen und Umgebungseinflüsse samt deren Wirkung einschätzen, aber auch, um die Dämmeigenschaften von Materialien beurteilen zu können. Technisches Wissen und handwerkliches Geschick sind wichtig bei der Be- und Verarbeitung von Materialien wie Kunststoffen und Metallen, aber auch Glas-, Stein- oder Holzwolle. Hier hilft auch die Informatik, denn einige Werkstücke, etwa bei Unterkonstruktionen oder Abdeckungen, werden auch auf computergesteuerten CNC-Fräs- oder Drehmaschinen angefertigt. Um hier fehlerfrei zu arbeiten, müssen Konstruktionspläne und technische Zeichnungen gelesen und interpretiert werden können.
Neben feinmotorischen Tätigkeiten beim präzisen Umgang mit Handwerkzeugen und Geräten gibt es aber auch viele Arbeiten, die Körperkraft und Ausdauer verlangen – wie das Bewegen, Heben und Halten von teils schweren Bauteilen oder sperrigen Dämmstoffgebinden. Zu Höhenangst und Schwindelgefühlen oder Klaustrophobie – oft fälschlich „Platzangst“ genannt – sollte ein Industrie-Isolierer auch nicht neigen, denn es gibt immer wieder Aufgaben, die in größerer Höhe oder in engen Räumen bzw. unter beengten Verhältnissen in unbequemen Zwangshaltungen erledigt werden müssen. Auch eine robuste Gesundheit ist von Vorteil, um den Wechsel von drinnen nach draußen, von der Wärme in die Kälte, von stickigen Kellerräumen auf zugige Baustellen ohne Erkrankung durchzustehen. Da mit Dichtungs-, Lösungs- und Bindemitteln und auch mit Mineral- oder Holzfasern umgegangen wird, sind Allergien und Empfindlichkeiten gegen diese Stoffe ein K.-o.-Kriterium für diese Ausbildung.
Zusammenfassen lassen sich die fachlichen Ansprüche an einen Industrie-Isolierer so: Wer diese Ausbildung beginnt, muss Interesse haben an konkreten praktischen Tätigkeiten:
- das Be- und Verarbeiten von Dämmstoffen für den Wärme-, Kälte- und Schallschutz;
- die Montage von Stütz- und Tragkonstruktionen;
- das Anbringen von Dämmungen mit handwerklichen Techniken;
- das Einbringen von Isoliermaterialien in Hohlräume durch Techniken wie Schütten, Blasen, Stopfen oder Schäumen;
- das Ummanteln der Dämmungen mit Blechen, Folien, Bahnen, Bandagen, plastischen Hartmänteln oder Formstücken.
Planerische und organisatorische Aufgaben wie das Anfertigen von Plänen und die Bereitstellung von Materialien nehmen dagegen nur einen geringen Teil der Zeit ein. Das Gleiche gilt für prüfende Tätigkeiten wie die Untersuchung von bestehenden Isolierungen.
Isolierungen werden in den seltensten Fällen in Alleinarbeit angebracht. Teamwork und Kommunikation und damit ein entsprechendes Sozialverhalten sind gefragt, um Anweisungen und Absprachen auch in lauten Produktionshallen verstehen und umsetzen zu können und Vorgaben auch verlässlich einzuhalten. Verantwortungsbewusstes und sorgfältiges Arbeiten sollten selbstverständlich sein, um möglichst effizient zu dämmen und auch potenzielle Gefahren durch die Einwirkung von Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und andere Faktoren zu vermeiden.
Für die Ausbildung zum Industrie-Isolierer ist man also geeignet, wenn man unter anderem diese Voraussetzungen erfüllt:
- Interesse an Naturwissenschaften und Technik;
- räumliches Vorstellungsvermögen;
- handwerkliches Geschick;
- Freude am praktischen Arbeiten;
- gute körperliche Konstitution und robuste Gesundheit;
- Sorgfalt und Genauigkeit;
- Umsicht und Sicherheitsbewusstsein;
- Verantwortungsbewusstsein;
- Teamfähigkeit und sprachliche Kompetenz;
- zeitliche und örtliche Flexibilität.
Industrie-Isolierer kann man auch ohne Schulabschluss werden – rein rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung notwendig. Von den 39 Personen, die 2020 eine solche Ausbildung begonnen haben, konnte allerdings knapp die Hälfte – 19 – einen Hauptschulabschluss vorweisen und 16 – also 41 Prozent – hatten die mittlere Reife. Zehn Prozent und damit vier Azubis starteten mit dem Abitur, also der Hochschulreife. Diese Angaben liefert das Datensystem Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Wie läuft die Ausbildung zum Industrie-Isolierer ab?
Die Ausbildung zum Industrie-Isolierer dauert in der Regel drei Jahre. Als duale Ausbildung findet sie in dieser Zeit parallel im ausbildenden Unternehmen und in der Berufsschule statt. Im Ausbildungsbetrieb werden die für die praktische Arbeit notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, in der Berufsschule der Großteil der theoretischen Grundlagen. Zusätzliche Fähigkeiten werden bei Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen erworben.
Nach zwei Jahren ist eine theoretische und praktische Zwischenprüfung abzulegen, die für Isolierfacharbeiter als Abschlussprüfung gilt: Deren zweijährige Ausbildung ist bis zu diesem Zeitpunkt inhaltlich identisch mit der Ausbildung zum Industrie-Isolierer und kann daher auf diese angerechnet werden. Am Ende des dritten Lehrjahrs steht die Abschlussprüfung für die Qualifikation als Industrie-Isolierer an. Mit dem Bestehen des theoretischen und praktischen Teils und einem abschließenden Gespräch endet die reguläre Ausbildungszeit.
Für die Ausbildung zum Industrie-Isolierer müssen die Auszubildenden nichts zahlen. In der Regel stellt das ausbildende Unternehmen auch die Berufskleidung – Bestandteile der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und Arbeitshandschuhe muss es sogar bereitstellen – und die Lernmittel. Auch die Kosten für die Fahrten zur Ausbildungsstätte und die Unterbringung beim Berufsschul-Blockunterricht oder bei Lehrgängen in weiter entfernten Orten übernimmt der Arbeitgeber. Mietbeihilfen oder Umzugskosten zahlt er hingegen nicht: Wer als Azubi den Wohnort wechseln und zum Ausbildungsort ziehen muss, kann aber bei der Bundesagentur für Arbeit eine Förderung im Rahmen der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen.
Die schulische Ausbildung erfolgt in der Berufsschule an ein bis zwei Tagen in der Woche, wenn das Pendeln dorthin möglich ist. Ist die nächste Berufsschule zu weit entfernt, werden die Schultage zu Blöcken zusammengelegt. Der Unterricht findet dann in Schwerpunkt-Berufsschulen statt, in jeweils mehrwöchigen Einheiten. Teilweise werden Industrie-Isolierer sogar in länderübergreifenden Fachklassen ausgebildet. Azubis, die in Hamburg, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein ihre Lehre machen, werden zentral in der Hansestadt geschult, die aus dem Osten der Republik – den Ländern Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt – zusammen im sachsen-anhaltinischen Leuna.
Schwerpunkt in der Berufsschule sind berufsspezifische Lerninhalte. Vorrangig sind die Themen Materialkunde, Dämmstoffe und Ummantelungen, Wärmetechnik, Kälte- und Wärmeschutz sowie Sicherheitstechnik, Schall- und Brandschutz. Mathematik und Physik ergänzen die Fachkunde – als Fachrechnen und in Bezug auf naturwissenschaftliche Grundlagen. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Englisch sowie Wirtschaft, Gesellschafts- und Sozialkunde.
Die praktische Ausbildung im Unternehmen zielt darauf ab, die üblicherweise anfallenden Arbeiten kennenzulernen und zunehmend selbstständiger zu bewältigen. Das beginnt beim Lesen von Plänen und technischen Zeichnungen und dem Planen und Vorbereiten von Arbeiten – inklusive dem Aufstellen und Prüfen von Arbeits- und Schutzgerüsten. Dann werden Handlungskompetenzen vermittelt in den Bereichen Kunststoff- und Blechbearbeitung und Trockenbau. Kernthema sind natürlich Tätigkeiten wie das Anbringen von Unterkonstruktionen, das Herstellen und Montieren von Wärme-, Kälte- und Schalldämmungen und das Installieren von Ummantelungen. Im dritten Lehrjahr werden diese Kenntnisse vertieft und ergänzt durch das Beurteilen und Herstellen von Dampfbremsen und die Störungssuche und -behebung. Bei alledem wird auch die technische Kommunikation eingeübt – und es wird instruiert über Regeln zu Arbeitsschutz und Umweltschutz.
Wie viel verdient ein Industrie-Isolierer?
Unabhängig von der Branche oder Sparte, in welcher das Unternehmen tätig ist, erhalten angehende Industrie-Isolierer von ihrem Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese muss gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) angemessen sein, darf also nach geltender Rechtsprechung maximal 20 Prozent unter der tariflichen Vergütung liegen. Wer eine betriebliche Ausbildung im dualen System beginnt, hat danach im ersten Lehrjahr einen Anspruch auf mindestens 585 Euro brutto monatlich, wenn er die Ausbildung zwischen dem 01.01.2022 und dem 31.12.2022 aufgenommen hat. Ab einem Ausbildungsbeginn nach dem 01.01.2023 sind es mindestens 620 Euro (§ 17 Absatz 1 und 2 BBiG). Diese gesetzliche Grundvergütung erhöht sich in den folgenden Ausbildungsjahren um bestimmte Prozentsätze, die sich auf den Grundbetrag im ersten Ausbildungsjahr beziehen. Plus 18 Prozent im 2. und plus 35 Prozent im 3. Ausbildungsjahr sind gesetzlich verankert. Wer also im September 2022 mit 585 Euro angefangen hat, kommt im 3. Lehrjahr mindestens auf 790 Euro brutto im Monat.
Die Vergütung eines angehenden Industrie-Isolierers liegt aber bereits im ersten Ausbildungsjahr über dem vorgeschrieben Mindestniveau im dritten – nicht zuletzt deswegen, weil die meisten Industriebetriebe als Großunternehmen einen Tarifvertrag abgeschlossen haben. Je nach Branche und geltendem Tarifvertrag – dieser kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein – sind 800 bis mehr als 1000 Euro brutto im Monat im ersten Lehrjahr zu erwarten. Im dritten sind mehr als 1.000 Euro Monatsbrutto die Regel; üblich sind Beträge zwischen 1.100 und 1.200 Euro, aber auch bis knapp 1.500 Euro monatliche Bruttovergütung sind möglich.
Das Einstiegsgehalt als Industrie-Isolierer hängt ebenso von Branche und Bundesland ab. Als Minimum werden rund 1.800 Euro brutto im Monat angegeben, als Durchschnitt aber monatlich etwa 2.500 bis 2.800 Euro brutto genannt. In der chemischen Industrie gibt es 3.100 bis 3.200 Euro Monatsbrutto, im Elektrohandwerk dagegen nur rund 2.200 bis 2.300 Euro brutto im Monat. Die Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gibt 2.727 Euro bis 2.985 Euro als beispielhafte monatliche tarifliche Bruttogrundvergütung an. Erhöht wird dieser Betrag dann durch Aufschläge aufgrund von Berufserfahrung, durch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Erfolgsbeteiligungen und Ähnliches.
Wie kann ein Industrie-Isolierer aufsteigen?
Schon während der Ausbildung kann ein Industrie-Isolierer Zusatzqualifikationen erwerben und so seine Startposition verbessern. Wer sich beispielsweise auf dem Feld „Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht“ qualifiziert, kann den Titel „Europaassistent“ erwerben.
Abgesehen davon stehen einem Industrie-Isolierer noch viele andere Wege der Aus- und Weiterbildung offen. Anpassungsweiterbildungen helfen, den Überblick über den sich permanent ändernden Markt an Dämmmaterialien und Dämmverfahren zu behalten. Wichtige Fortbildungsthemen sind immer wieder Isolierung und Dämmung, Bauwerksabdichtung und baulicher Brandschutz, Materialkunde sowie Kunststoff- und Blechbe- und -verarbeitung. Aber auch technisches Zeichnen, CNC-Technik oder Qualitätsmanagement sind von Bedeutung. Ein weites Gebiet für Weiterbildungen sind zudem rechtliche Themen mit den Vorgaben zu Dämmung, Schallschutz oder Energieeinsparungen sowie Arbeitsschutz. Auch Trends und Neuerungen wie der Einsatz von Datenbrillen, Temperatursensoren, additiven Fertigungsverfahren wie dem 3-D-Druck oder Apps zur Planung und Berechnung von Konstruktionen spielen eine immer größere Rolle, um zukunftsfähig zu bleiben.
Aufstiegsweiterbildungen sind notwendig, um sich für anspruchsvollere Aufgaben als Fach- und Führungskraft zu qualifizieren – ob als Vorarbeiter, Baustellen- oder Projektleiter. Die Weiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Bautechnik mit den Schwerpunkten Baubetrieb, Ausbau, Hochbau oder Bauerneuerung/Bausanierung ist nur eine Möglichkeit. Andere Wege führen in Richtung Industriemeister Isolierung, zum Werkpolier, zum Ausbilder oder zum eher kaufmännisch geprägten Technischen Fachwirt. Daneben sollten aber auch die Soft Skills gestärkt werden, um sich gezielt die notwendigen Führungskompetenzen anzueignen. Das Spektrum reicht von der Gesprächsführung und Konfliktlösung über die Personaleinsatzplanung und -entwicklung bis hin zum Zeit- und Selbstmanagement.
Wer ein Fachabitur oder die allgemeine Hochschulreife besitzt, kann auch ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität anstreben. Naheliegend sind Studiengänge wie Baubetriebswirtschaft, Baumanagement oder Bauingenieurwesen, aber auch die Umwelttechnik bietet interessante Perspektiven.