Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung – Ausbildung


Jeden Tag werden Millionen von Gütern von A nach B transportiert und überwinden dabei entweder kurze Strecken vom Bio-Bauern in die nächste Stadt oder aber ganze Ozeane. Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistung ermöglichen dies, indem sie den Versand, Umschlag und etwaige Lagerungen von Gütern organisieren und das Zusammenwirken der an der Logistikkette Beteiligten überwachen. Sie kalkulieren Preise, arbeiten Angebote aus, bereiten Verträge vor und kümmern sich um den Versicherungsschutz und die Zollvorschriften.

Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung Abschluss

Empfohlener Abschluss:
Realschulabschluss

Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 638 €/Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung?

Der Beruf Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung hieß ursprünglich Speditionskaufmann und wird so auch oft noch umgangssprachlich gebraucht. Seine Hauptaufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass alle an einer Lieferkette Beteiligten zusammenwirken und die Güter fristgerecht, vollständig und in gutem Zustand beim Endkunden ankommen. Er koordiniert Versender, Versandunternehmen, Lagerbetreiber, Versicherungsunternehmen und Endkunden. Dabei erteilt er Aufträge, fertigt Versandpapiere an, kümmert sich um den Versicherungsschutz und bearbeitet etwaige Reklamationen.

Arbeit findet der Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistung vorwiegend in der Logistikbranche. Hier unterscheidet man zwischen den Bereichen Spedition, Frachtumschlag und Lagerei: Es geht also um den Transport von Gütern, die Verbringung dieser von einem Transportmittel, wie zum Beispiel einem Frachtschiff, auf ein anderes, etwa einen LKW, sowie wenn nötig, um mögliche Langzeit- oder Zwischenlagerungen.

Die Logistikbranche gehört zu den Wirtschaftszweigen, die nach wie vor Wachstum verzeichnen. Die Arbeitsplätze sind in diesem Beruf daher sicher und die Karrierechancen für Speditionskaufleute sehr gut.

Die Aufgaben eines Kaufmanns für Speditions- und Logistikdienstleistung im Überblick:

  • Disposition und Organisation von Transport- und Logistikdienstleistungen
  • Beratung der Kunden hinsichtlich Zeitplanung, Wahl der Transportart, optimale Zwischenlagerung, Gefahrgut-/Zollvorschriften etc.
  • Preiskalkulation und Angebotserstellung
  • Organisation und Abwicklung der Aufträge, Transport und Fracht
  • Rechnungsstellung und -prüfung

Für wen ist die Ausbildung zum Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung geeignet?

Ob bei Preiskalkulationen, der Rechnungserstellung oder in der Rechnungsprüfung – angehende Speditionskaufleute benötigen sichere Mathematikkenntnisse in den Grundrechenarten und sollen auch sonst keine Angst vor Zahlen haben. Zudem sollten sie über kaufmännisches Denken verfügen, da sie permanent Angebote für die Kunden kalkulieren müssen. Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten, auch unter Zeitdruck, sowie eine gewisse Stressresistenz sind ebenfalls notwendige Eigenschaften, denn oftmals müssen mehrere Aufträge gleichzeitig organisiert werden. Und nicht immer läuft alles ohne Probleme ab. So kann es beispielsweise vorkommen, dass aufgrund eines Staus auf der Autobahn ein LKW mit wichtiger Ladung nicht rechtzeitig am vereinbarten Ort eintritt. Oder beschädigte Pakete für Ärger beim Kunden sorgen. Wer dann noch eine hohe Kundenorientierung sowie gute Kommunikations- und Teamfähigkeiten mitbringt, ist in diesem Ausbildungsberuf sicherlich gut aufgehoben. Da oftmals über Ländergrenzen hinweg kommuniziert wird, sind gute Englischkenntnisse und weitere Fremdsprachen mehr als hilfreich. Angehende Speditionskaufleute sollten sich darauf einstellen, dass ihre Arbeitszeit auch Schicht- und Wochenenddienst umfassen kann.  


Wie läuft die Ausbildung zum Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung ab?

Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf, der in drei Jahren erlernt wird. Dual bedeutet, dass den Auszubildenden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule Lerninhalte vermittelt werden. In der Mitte des 2. Ausbildungsjahres findet eine schriftliche Zwischenprüfung statt. Zum Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung an, die aus mehreren Prüfungsteilen besteht.

Schulische Ausbildungsinhalte

In der Berufsschule werden den Auszubildenden neben den allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Wirtschaft und Sozialkunde auch die theoretischen Hintergründe des Ausbildungsberufs vermittelt. Sie erfahren beispielsweise wie man mit speziellen EDV-Programmen Speditions-, Fracht, Export- und Importverträge aufsetzt, wie man Angebote erstellt oder wie man mit Kunden, Auftraggebern und Dienstleistern via Telefon und E-Mail kommuniziert.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb selbst können die Auszubildenden dann das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen. Sie lernen mit dem im Unternehmen zum Einsatz kommenden Betriebssystem zu arbeiten, konkrete Kundenanfragen zu bearbeiten, oft auch in einer Fremdsprache, Verträge unter Berücksichtigung der notwendigen Versicherungs- und Zollbestimmungen aufzusetzen sowie geeignete Transportmittel auszuwählen. Aber auch wie das Ausbildungsunternehmen nach Außen dargestellt wird und wie die Leistungen des Unternehmens vermarket werden können, lernen die angehenden Speditionskaufleute. Im letzten Jahr werden die Ausbildungsinhalte nochmals vertieft und die Auszubildenden bereiten sich auf die Abschlussprüfung vor.


Wie viel verdient ein Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung?

Auszubildende erhalten von ihrem Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese sollte, so ist es im Berufsbildungsgesetz (BBiG) festgelegt, angemessen sein. Laut der Agentur für Arbeit erhalten Auszubildende zum Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung pro Monat (je nach Bundesland unterschiedlich):

  • im 1. Ausbildungsjahr: 638 bis 1.100 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 702 bis 1.195 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 760 bis 1.255 Euro

Nach Abschluss der Ausbildung können Speditionskaufleute laut stepstone.de mit einem Gehalt zwischen 2.900 Euro und 3.500 Euro monatlich rechnen – je nach Standort und Unternehmensgröße. 


Wie kann ein Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung aufsteigen?

Nach Abschluss der Ausbildung haben Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistung zahlreiche Möglichkeiten sich fortzubilden und die Karriereleiter nach oben zu klettern. Durch Anpassungsfortbildungen halten sie ihr Wissen aktuell und können so Entwicklungen in den Bereichen Verkehr und Spedition, Transportlogistik oder Finanz- und Rechnungswesen besser handeln. Auch Kommunikationsseminare können hilfreich sein, um mit allen am Prozess Beteiligten sicher verhandeln und kommunizieren zu können. Für alle, die Führungsverantwortung übernehmen wollen, bieten sich Aufstiegsfortbildungen beispielsweise zum Fachwirt für Güterverkehr und Logistik oder zum Betriebswirt für Verkehr in Kombination mit Führungsseminaren an. Auch ein anschließendes Studium, z.B. mit den Schwerpunkten Logistik, Supply-Chain-Management, Verkehrsbetriebswirtschaft oder Wirtschaftsingenieurwesen ist für alle mit (Fach-)Hochschulreife eine Option.

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