Kraftfahrzeugmechatroniker – Ausbildung


Kraftfahrzeugmechatroniker, kurz Kfz-Mechatroniker, warten Kraftfahrzeuge: Sie prüfen die fahrzeugtechnischen Systeme, führen Reparaturen aus und rüsten die Fahrzeuge mit Zusatzeinrichtungen, Sonderausstattungen und Zubehörteilen aus. Bei der Fehler- und Störungsfindung arbeiten sie mittlerweile vor allem mit computergestützten Mess- und Prüfsystemen.

Kraftfahrzeugmechatroniker Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Kraftfahrzeugmechatroniker Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss

Kraftfahrzeugmechatroniker Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre

Kraftfahrzeugmechatroniker Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 766 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Kraftfahrzeugmechatroniker?

Kfz-Mechatroniker üben einen handwerklich-technischen Beruf aus, der sie in den meisten Fällen in eine Werkstatt oder eine Fertigungshalle führt. Je nachdem, ob sie in einem Handwerksbetrieb oder in der Industrie arbeiten, beeinflusst das ihren Einsatzort: Mal sind sie in großen Werkshallen tätig und kümmern sich in der Produktion um die Fertigung neuer Fahrzeuge – mal reparieren und warten sie Fahrzeuge und erfüllen Kundenwünsche.

Angehende Kfz-Mechatroniker können ihre Ausbildung in einem der fünf Schwerpunkthemen absolvieren:

PKW-Techniker
Hier wartet der Kfz-Mechatroniker Personenkraftwagen. Er prüft die fahrzeugtechnischen Systeme und führt Reparaturen durch. Wenn vom Kunden gewünscht, stattet der Kraftfahrzeugmechatroniker den PKW mit Zusatzeinrichtung, Sonderausstattung und sonstigen Zubehörteile aus. PKW-Techniker arbeiten vorwiegend in Reparaturwerkstätten oder bei Herstellern von Kraftwagen.

Motorrad-Techniker
Hier beschäftigt sich der Kfz-Mechatroniker vor allem mit der Wartung von Motorrädern. Er ist für die Instandsetzung zuständig, prüft die fahrzeugtechnischen Systeme und setzt sie in Betrieb. Auf Wunsch kann er neue Auspuffteile verschweißen, stylische Verkleidungen anbringen oder die Bremsbeläge wechseln. Motorrad-Techniker sind meist bei Herstellern, Reparaturwerkstätten oder bei Händlern mit eigener Werkstatt tätig.

Nutzfahrzeugtechniker
Wem Autos und Motorräder eine Nummer zu klein sind, der repariert und wartet Lastkraftwagen, Bau- oder Stadtreinigungsfahrzeuge sowie Busse. Auch hier muss der Kfz-Mechatroniker die fahrzeugtechnischen Systeme überprüfen, instand setzen und Fahrzeuge aufrüsten. Anstellungen findet der Nutzfahrzeugtechniker bei Reparaturwerkstätten, Herstellern und Ausrüstern, Speditions- oder Busunternehmen (soweit diese über eine eigene Werkstatt verfügen) oder bei den Stadtwerken.

Karosserietechniker
In diesem Bereich wartet und repariert der Kfz-Mechatroniker ebenfalls, allerdings im Bereich der Fahrzeugkarosserien, Karosseriesysteme mit Schließ- und Verdeckanlagen und fahrzeugtechnischer Systeme. Sein Tätigkeitsfeld ist umfangreich: von Reparaturwerkstätten über Karosseriebaubetriebe bis hin zu Herstellern und Ausrüstern von Kraftwagen, Speditions- oder Fuhrparkunternehmen ist alles möglich.

System- und Hochvolttechniker
Wer sich für den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik interessierst, wird später vorwiegend für Reparaturwerkstätten und Hersteller arbeiten, die sich auf Kraftfahrzeuge mit Elektronik- und Hybridantrieben spezialisiert haben. Auch hier steht die Wartung, die Prüfung der fahrzeugtechnischen Systeme sowie das Reparieren und Aufrüsten auf der Aufgabenliste des Kfz-Mechatronikers. 

Egal für welchen Schwerpunkt man sich am Ende entscheidet, als Kraftfahrzeugmechatroniker beschäftigt man sich hauptsächlich mit diesen Aufgaben:

  • Aus-, Um- und Nachrüstung: Fachgerechtes Anbringen von Sonderausstattungen oder Zubehör an Kraftfahrzeugen aller Art; fachgerechte Kontrolle aller Einzelteile eines Kraftfahrzeugs
  • Wartung und Reparatur: Fehlerdiagnose mithilfe von Mess- und Prüfsystemen; Kontrolle von Funktionen vor und nach dem Umbau
  • Kundenberatung: Eingehen auf Kundenwünsche; allgemein verständliche Erläuterungen zu Kfz-Themen; Anbieten von Zusatzleistungen

Für wen ist die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker geeignet?

Wer die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker anstrebt, sollte als Grundvoraussetzung natürlich ein großes Interesse für Autos und mechatronische Systeme mitbringen. Da es sich um einen handwerklich-technischen Beruf handelt, sollten angehende Kraftfahrzeugmechatroniker über handwerkliches und feinmotorisches Geschick sowie technisches Verständnis verfügen. Aber auch Eigenschaften wie sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten, Teamfähigkeit und Kommunikationsfreude sind für die Ausübung des Berufs vonnöten. Wer dann noch fit in Mathematik und Physik ist, hat sicherlich viel Freude an der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker.


Wie läuft die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker ab?

Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ist dual, also zweigeteilt, aufgebaut und dauert dreieinhalb Jahre. Die Azubis werden im Wechsel im Betrieb und in der Berufsschule ausgebildet. Im Ausbildungsbetrieb erlernen sie die praktische Seite des Berufsbildes und übernehmen konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird ihnen das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. 

Schulische Ausbildungsinhalte

Wichtige Schulfächer sind neben Mathematik und Physik auch Technik und Werken. In Mathe lernen die Azubis beispielsweise das Berechnen von Einstellwerten. Aber auch bei der Fehlerdiagnose müssen erstellte Messwerte richtig bewertet werden können. Physikkenntnisse helfen, die Fehlermöglichkeiten in der Fahrzeugelektronik logisch einzugrenzen und zu beheben. Aber auch Fragen der Arbeitssicherheit sowie Umwelt- und Gesundheitsschutz und Qualitätsmanagement stehen auf dem Lernplan.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb erhalten die Azubis Einblick in den Aufbau des Betriebs und die interne Organisation. Sie lernen, wie das Messen, Bedienen, Prüfen, Warten und Einstellen von verschiedenen Systemen, Kraftfahrzeugen und Betriebseinrichtungen funktioniert. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit, geht es ran an die Fahrzeuge: es wird montiert, demontiert oder instandgesetzt, aus- und umgerüstet. Auch Kenntnisse zur kundenspezifischen Ansprache und Gesprächsführung werden den Azubis im Ausbildungsbetrieb nähergebracht.


Wie viel verdient ein Kraftfahrzeugmechatroniker?

Während der Ausbildung erhalten angehende Kfz-Mechatroniker eine Ausbildungsvergütung gemäß Berufsbildungsgesetz. Es gibt keine feste Vergütung für Kfz-Mechatroniker. Das Gehalt ist abhängig von der Branche und dem zugrundeliegenden Tarifvertrag.

Laut Bundesagentur für Arbeit können Auszubildende mit einer monatlichen Vergütung wie folgt rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 766 bis 1.097 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 805 bis 1.128 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 850 bis 1.199 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 890 bis 1.260 Euro

Ausgelernte Kfz-Mechatroniker können mit einem Einstiegsgehalt von 2.000 bis 2.500 Euro rechnen. Das sind die Gehälter in den niedrigsten Gruppen für Angestellte mit abgeschlossener Berufsausbildung. Das individuelle Einstiegsgehalt als Kfz-Mechatroniker hängt, wie in den meisten anderen Branchen auch, davon ab, welcher Tarifvertrag zugrunde liegt, in welchem Bundesland man arbeitet und ob man über weitere Qualifikationen verfügt. Wie so oft gilt: Je mehr Berufserfahrung und Zusatzqualifikation, desto höher das Gehalt.


Wie kann ein Kraftfahrzeugmechatroniker aufsteigen?

Die Automobilbranche unterliegt einem rasanten Tempo – das sieht man beispielsweise an der Vernetzung von Auto und Smartphone. Daher ist es für den Kraftfahrzeugmechatroniker wichtig, durch Anpassungsweiterbildungen sein Wissen auf aktuellem Stand zu halten. Dabei helfen ihm z.B. Weiterbildungen und Kurse im Bereich Automotive, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0.

Wer nach der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker weiter durchstarten will, kann sich durch fachliche oder betriebswirtschaftliche Fortbildung weiter spezialisieren, z.B. zum
Kraftfahrzeug-Servicetechniker, der für seine Kollegen und Kunden als erster Ansprechpartner in allen technischen Belangen fungiert. Wer höher hinaus will, kann den Meisterbrief erwerben und als Meister im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk die Leitung eines Betriebs übernehmen und Lehrlinge ausbilden. Zur Ausübung dieser Rolle braucht es neben hoher Fachkompetenz auch ausgeprägte Führungsfähigkeiten, die man in ausgewählten Weiterbildungskursen aufbauen und stärken kann.

Mit dem Meisterbrief in der Tasche oder mit Hochschulzulassung kann auch ein Studienabschluss im Bereich Fahrzeugtechnik oder Mechatronik angestrebt werden. Der Berufseinstieg als Kfz-Mechatroniker hat also viel zu bieten.

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