Land- und Baumaschinenmechatroniker warten Land-, Bau-, Forst- und Gartenmaschinen jeder Größenordnung und setzen diese instand. Sie sind für die Diagnose und Fehlersuche an den mechanischen, hydraulischen und elektrischen Systemen von Anlagen und Maschinen zuständig und arbeiten auch mit neuester Motor- und Antriebstechnik, Hydraulik sowie Elektronik.
Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Ausbildungsvergütung:
ab 620 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr
Was macht ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Der Land- und Baumaschinenmechatroniker muss sich in einem breiten Aufgabenspektrum auskennen und große Verantwortung übernehmen. Nicht umsonst dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Egal, ob defekter Keilriemen am Mähdrescher, Probleme mit den Zahnrädern am Schneidewerk einer Maschine oder ein Ruckeln beim Rückwärtsfahren – Land- und Baumaschinenmechatroniker kennen sich mit sämtlichen Land-, Bau-, Forst- und Gartenmaschinen aus. Funktioniert ein Gerät einmal nicht oder wird eine Fehlermeldung angezeigt, weiß er genau, wo welches Problem zugrunde liegt und kann es beheben.
Heutzutage ist in den Maschinen und Anlagen viel Technik verbaut. Daher muss der Land- und Baumaschinenmechatroniker Fehler oftmals mithilfe eines Laptops auslesen. Taucht im Bordcomputer eines Traktors ein Fehlercode auf, muss er diesem mittels spezieller Software auf den Grund gehen und das Problem beheben.
Soll eine Maschine nach der Reparatur zum Kunden zurückgebracht werden, verlädt der Land- und Baumaschinenmechatroniker sie unter Berücksichtigung der geltenden Sicherheitsvorschriften auf ein Transportfahrzeug, bringt sie zum Kunden und unterweist diesen in der richtigen Bedienung und Instandhaltung.
Land- und Baumaschinenmechatroniker arbeiten sowohl in der Industrie als auch im Handwerk, beispielsweise bei einem Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen oder in einem Betrieb, der sich auf Baumaschinen spezialisiert hat. Auch Reparaturwerkstätten kommen als Arbeitgeber in Frage. Land- und Baumaschinen werden in vielen Bereichen nachgefragt; und somit auch die Experten, die sie warten, reparieren und verkaufen. Mit einer Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker wählt man also einen Beruf mit Zukunft.
Für wen ist die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker geeignet?
Der Land- und Baumaschinenmechatroniker hat ein vielseitiges Arbeitsumfeld. Damit die Ausbildung gelingt und der Beruf Freude macht, sollten Anwärter folgende Voraussetzungen und Interessen mitbringen: technisches Verständnis, gute Kenntnisse in Mathematik und Physik, räumliches Vorstellungsvermögen, selbständige Arbeitsweise, Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein. Als Land- und Baumaschinenmechatroniker sollte man nicht allzu geräuschempfindlich sein, da es in den Werkstätten oftmals sehr laut zugehen kann. Auch sollte man kein Problem damit haben, ab und an im Freien (auch bei schlechtem Wetter) zu arbeiten, denn die Reparatur von defekten Maschinen kann nicht nur in der Werkstatt, sondern auch draußen auf dem Feld oder der Baustelle erfolgen. Eine körperliche Grundfitness sollte ebenso vorhanden sein, denn manchmal kommt man bei den Arbeiten an den Maschinen auch richtig ins Schwitzen, beispielsweise, wenn Reifen am Bagger ausgetauscht werden müssen oder die Achse unter dem Trecker geprüft werden muss. Der angehende Land- und Baumaschinenmechatroniker sollte auch Freude im Umgang mit Menschen haben, denn die Montage und Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen erfolgen in der Regel direkt beim Kunden. Er muss diese in die Handhabung einweisen und für Fragestellungen zur Verfügung stehen. Dies kann sowohl im Inland, manchmal aber auch im Ausland der Fall sein. Müssen Reparaturen vor Ort durchgeführt werden, ohne dass der reguläre Arbeitsablauf gestört werden darf, ist manchmal auch Wochenendarbeit vonnöten.
Wie läuft die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker ab?
Die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker dauert dreieinhalb Jahre und verläuft dual. Das bedeutet, dass den Azubis sowohl im ausbildenden Betrieb als auch in der Berufsschule Lerninhalte vermittelt werden.
Im Laufe der Ausbildung lernen die Auszubildenden sowohl den Umgang mit den Land- als auch mit den Baumaschinen. In der Praxis ist es oft so, dass sich die Azubis für einen Bereich entscheiden, was häufig von der Fachrichtung des Betriebs abhängt – in der Regel steht die Spezialisierung schon in der Stellenausschreibung. So gibt es beispielweise Betriebe, die sich auf klassische Landmaschinen, auf Melktechnik oder auf Baumaschinen spezialisiert haben.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt eine Zwischenprüfung; am Ende der Ausbildung die Abschlussprüfung. Beide Noten fließen in die Abschlussnote ein.
Schulische Ausbildungsinhalte
In der Berufsschule geht es vorwiegend um die Vermittlung der theoretischen Kenntnisse des Ausbildungsberufs. Die Fächer gliedern sich in einen berufsbezogenen und einen berufsübergreifenden Bereich. Zu den berufsspezifischen Inhalten gehören zum Beispiel Wirtschafts- und Betriebslehre, Service und Fertigung, Instandsetzung und Montage sowie Prüf-und Installationstechnik. Beim allgemeinen Teil stehen Fächer wie Deutsch, Mathematik und Sport auf dem Lehrplan.
Betriebliche Ausbildungsinhalte
Im Ausbildungsbetrieb werden die praktischen Inhalte wie Instandsetzung, Wartung und Pflege von Maschinen und Anlagen sowie die Montage und Demontage von fahrzeugtechnischen Systemen vermittelt. Ob man mit Land- oder Baumaschinen arbeitet, hängt vom Unternehmen ab, bei dem man beschäftigt ist. Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Azubis die Bedienung der unterschiedlichen Maschinen und Geräte kennen, auf die sich der Betrieb spezialisiert hat. Unter Anleitung und Aufsicht des Ausbilders nehmen die Auszubildenden die ersten kleineren Reparaturen vor und erledigen Wartungsarbeiten.
Im zweiten Ausbildungsjahr können die Auszubildenden die Maschinen bereits instand setzen und die Anlagen bei technischen Neuerungen umrüsten. Auch die Ablesung von Fehlern mithilfe von modernen Messgeräten und die Behebung der Fehler wird praktisch geübt. Die Herstellung von Bauteilen für die Maschinen und die Grundlagen der Metallverarbeitung gehören ebenso zum Berufsalltag der Azubis, denn auch Land- und Baumaschinenmechatroniker müssen ab und an schweißen, richten und bohren, um benötigte Bauteile selbst herzustellen.
Im dritten und vierten Ausbildungsjahr haben die Azubis die bisherigen Kenntnisse so vertieft, dass sie auch Kundenberatungen durchführen und eigenständig Prüfungen und Störungsbehebungen beim Kunden vor Ort realisieren können.
Wie viel verdient ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Auszubildende erhalten von ihrem Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese sollte, so ist es im Berufsbildungsgesetz (BBiG) festgelegt, angemessen sein. Wird nach Tarif bezahlt, verdient der angehende Land- und Baumaschinenmechatroniker im ersten Ausbildungsjahr zwischen 620 und 1.097 Euro brutto, im zweiten Jahr 650 bis 1.128 Euro, im dritten Jahr 710 bis 1.199 Euro und im vierten Jahr 745 bis 1.264 Euro im Monat. Wenn der Ausbildungsbetrieb nicht an einen Tarifvertrag gebunden ist, muss das Gehalt mit dem Arbeitgeber verhandelt werden. Der Mindestlohn für Azubis muss aber gezahlt werden. Dieser liegt derzeit bei monatlich 620 Euro im ersten Ausbildungsjahr.
Als ausgelernter Land- und Baumaschinenmechatroniker hängt das Einstiegsgehalt stark von der Branche, den Tarifverträgen, der Unternehmensgröße und dem Bundesland ab, in dem man tätig ist. Laut Ausbildung.de liegt das Einstiegsgehalt derzeit bei 2.180 bis 2.400 Euro brutto monatlich. Je mehr Berufserfahrung man mitbringt und je höher die Qualifikation, desto besser sind die Gehaltsaussichten.
Wie kann ein Land- und Baumaschinenmechatroniker aufsteigen?
Will der Land- und Baumaschinenmechatroniker beruflich vorankommen, stehen ihm viele Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Prüfung zum Baumaschinenmeister oder eine Weiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Kraftfahrzeugtechnik. Auch die Weiterbildung zum REFA-Techniker für Industrial Engineering könnte interessant sein, deren Basis die in der Industrie hoch geschätzte REFA-Grundausbildung 4.0 darstellt. Mit berufsbegleitenden Anpassungsweiterbildungen aus den Bereichen Produktionsmanagement und Lean Management hält der Land- und Baumaschinenmechatroniker sein Wissen aktuell.
Wer über eine Hochschulzulassung verfügt, für den ist die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker eine gute Vorbereitung auf ein Studium, beispielsweise für das Studienfach Fahrzeugtechnik.
Sinnvoll ergänzt werden diese fachlichen Qualifizierungen durch Angebote von „Soft-Skills-Themen“ wie Führungskompetenz, Arbeitsorganisation und Prozessmanagement oder Zeitmanagement.