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Das Know-How.

Seminare, Schulungen, Ausbildungen und Trainings

Mechatroniker für Kältetechnik – Ausbildung


Mechatroniker für Kältetechnik stellen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten für kälte- und klimatechnische Geräte und Anlagen zusammen und montieren sie in der Werkstatt und vor Ort. Sie schließen sie an, programmieren Steuerungs- und Regelungseinrichtungen, nehmen Anlagen in Betrieb, weisen die Benutzer ein und warten und reparieren installierte Einrichtungen.

Bildungsweg
Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Empfohlener Abschluss
Empfohlener Abschluss:
mind. Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Ausbildungsvergütung
Ausbildungsvergütung:
ab ca. 650 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr

Was macht ein Mechatroniker für Kältetechnik?

Ein Mechatroniker für Kältetechnik plant, erstellt, installiert, wartet und repariert Anlagen und Systeme, die zum Kühlen oder zur Erzeugung eines bestimmten Raumklimas dienen. Aus dem Begriff „Mechatroniker“ lässt sich ableiten, dass er dabei sowohl mechanische als auch elektronische Bauteile verwendet. Er muss daher einerseits die Grundfertigkeiten zur Bearbeitung von Materialien und Werkstoffen wie Metallen und Kunststoffen beherrschen. Andererseits muss er als Elektroniker – in diesem Wort verbirgt sich auch der Beruf des Elektrikers – nicht nur in der Lage sein, elektrische Komponenten und Geräte zu verkabeln und anzuschließen, sondern insbesondere auch elektronische Mess-, Regel- und Steuereinrichtungen montieren, programmieren und in Betrieb nehmen können.

Die Bandbreite der von einem Mechatroniker für Kältetechnik betreuten Anlagen und Geräte reicht von der Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik bis zur technischen Gebäudeausstattung. Wärmepumpen, Lüftungs- und Klimaanlagen oder Geräte wie Kühlschränke und Gefriertruhen gehören ebenso zu seinem Arbeitsbereich wie raumlufttechnische (RLT-) Anlagen oder Kühlaggregate in Gewerbe und Industrie. Beispiele sind unter anderem Schockfrost-, Tiefkühl- und Gefriertrocknungsanlagen in der Lebensmittelindustrie, Schankanlagen in der Gastronomie, Kühlräume in Gebäuden oder Kühleinrichtungen für Lkw-Aufbauten.

Die Bearbeitung und die Montage der mechanischen, elektrotechnischen und elektronischen Bauteile sind mit viel Handarbeit verbunden, ebenso wie die Wartung und die Reparatur oder der Umbau von laufenden Anlagen. Die spanende Bearbeitung, das Formen und Fügen von mechanischen Bauteilen wie Rohren oder Profilen gehört ebenso dazu wie der Einsatz von Schweiß- und Lötgeräten, Schneidbrennern, Lecksuchgeräten, Manometern und Spannungsprüfern. Daher ist bei der Arbeit oft das Tragen von Schutzkleidung, wie z. B. Schutzhelm, Sicherheitsschuhen, Gehörschutz, Schutzbrille und Schutzschild bei Schweißarbeiten und auch spezieller Kälteschutzkleidung bei Aufenthalt in tiefkalten Räumen, notwendig. Denn beim Brennschneiden, Bohren und Sägen in der Werkstatt oder auf wechselnden Baustellen entsteht Metallstaub, beim Schweißen, Löten und Kleben entwickeln sich Rauchgase und Dämpfe – und an den Maschinen wird es oft laut. Auch die klimatischen Verhältnisse können rasch wechseln – von wohltemperierten Innenräumen in Kühlräume und auch ins Freie, etwa auf Baustellen, mit entsprechenden Witterungsverhältnissen. Je nach Arbeitgeber und Kundschaft ist auch Schichtbetrieb üblich oder es werden Bereitschaftsdienste am Wochenende oder nachts erwartet, um bei Notfällen – etwa dem Ausfall eines Kühlaggregats bei einem Lebensmittelhändler – sofort zur Verfügung zu stehen.

Mechatroniker für Kältetechnik arbeiten überwiegend in Betrieben für die Planung, Errichtung und Wartung von Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen sowie in Unternehmen der Gebäudetechnik. Aber auch bei Hausgeräteherstellern, im Maschinenbau oder in Versorgungsunternehmen der Infrastruktur – Gas, Wasser, Heizung, Lüftung, Klima – sind sie anzutreffen. Dabei arbeiten Mechatroniker für Kältetechnik vorrangig in Werkstätten oder Werkhallen, auf Baustellen und in Gebäuden, in denen sie Kühl- bzw. Klimaanlagen einbauen, warten oder reparieren.

Zu den Aufgaben des Mechatronikers für Kältetechnik gehören damit unter anderem:

  • Planung und Berechnung von Anlagen der Kälte- und Klimatechnik
    • Lesen von technischen Zeichnungen, Montage- und Schaltplänen;
    • Berechnung der erforderlichen Maße und Materialmengen durch Messarbeiten vor Ort oder anhand von Verlegeplänen;
    • Durchführung von Kältebedarfsberechnungen;
    • Festlegung der einzubauenden Geräte (z. B. Pumpen, Verdichter, Regelungs- und Steuergeräte).
  • Zusammenbau und Installation von Anlagen der Kälte- und Klimatechnik
    • Fertigung der Bauteile und Vormontage in der Werkstatt;
    • Installation größerer Anlagen vor Ort;
    • Verlegung und Verbindung von Rohrleitungen;
    • Montage von Lüftungskanälen;
    • Wärme- und Schalldämmung von Systemteilen;
    • Montage von Kälte- und Klimageräten und -maschinen;
    • Einbau elektrischer Einrichtungen;
    • Justierung und Programmierung elektronischer Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtungen;
    • Überprüfung der Anlagen auf Funktionsfähigkeit;
    • Inbetriebnahme der Geräte und Anlagen;
    • Einweisung der Anlagenbetreiber.
  • Wartung und Reparatur von Anlagen der Kälte- und Klimatechnik
    • Durchführung von Sicherheits- und Funktionsprüfungen;
    • Ermittlung und Behebung von Fehlern bei Anlageteilen;
    • Auswechslung von Verschleißteilen;
    • Erweiterung von Kälte- und Klimaanlagen bzw. Umbau nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten;
    • Reparatur von Anlagen.

Für wen ist die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik geeignet?

Wer als Mechatroniker für Kältetechnik arbeiten möchte, sollte Freude daran haben, mechanische, elektrische und elektronische Komponenten so miteinander zu verbinden, dass sie mit ihrem Zusammenwirken einen bestimmten Zweck erfüllen. Voraussetzungen sind ein grundsätzliches Interesse an Physik und Informatik, ein ausgeprägtes technisches Verständnis sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Handwerkliches Geschick und Fingerfertigkeit, aber auch Kraft und Ausdauer für gröbere Arbeiten sowie eine sorgfältige Arbeitsweise sind gefordert, um Materialien, Werkstoffe und Bauteile so zu bearbeiten und anschließend zu montieren, dass sie ihre Funktion sicher erfüllen können. Umsicht ist insbesondere im Umgang mit Elektrizität sowie mit (brennbaren) Kältemitteln, gerade in Verbindung mit Trenn-, Schweiß- und Lötarbeiten, von höchster Priorität.

Die körperliche Konstitution sollte so robust sein, dass ein häufiger Wechsel zwischen kühlen und geheizten Räumen bzw. zwischen Arbeiten im Gebäude und im Freien die Gesundheit nicht angreift. Auch unbequeme Zwangshaltungen während der Montage sowie Arbeiten unter beengten Verhältnissen oder in größerer Höhe sollten keine zu große Belastung darstellen. Örtliche und zeitliche Flexibilität wird gefordert, da Montageeinsätze an unterschiedlichen Orten stattfinden können und bei Bedarf auch zu unüblichen Zeiten, also nachts oder an Wochenenden. Als direkter Ansprechpartner der Kunden vor Ort ist ein Mechatroniker für Kältetechnik zudem Repräsentant seines Unternehmens. Ein gutes sprachliches Ausdrucksvermögen und Aufgeschlossenheit gegenüber den Anforderungen der Kundschaft sind dabei durchaus hilfreiche Eigenschaften.


Wie läuft die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik ab?

Die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik findet in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren im ausbildenden Unternehmen und in der Berufsschule – also zweigleisig, als anerkannte duale Ausbildung – statt. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahrs ist der erste Teil der sogenannten „gestreckten“ Abschlussprüfung zu absolvieren. Der zweite Teil, mit dessen Bestehen die Ausbildung endet, besteht aus einem praktischen und einem (schriftlichen) theoretischen Teil. Diese Gesellenprüfung wird am Ende der Lehrzeit nach dreieinhalb Jahren abgelegt.

Schulische Ausbildungsinhalte

In der Berufsschule stehen die berufsspezifischen Inhalte in Fächern wie Physik, Mathematik, Chemie und Technik im Vordergrund. Wärmelehre und Elektrotechnik als Teilbereiche der Physik sind beispielsweise Grundlagen, um den Aufbau und die Funktionen verschiedener Kälte- und Klimaanlagen zu verstehen. In der Chemie werden unter anderem Zusammensetzung und Eigenschaften von verschiedenen Werkstoffen und Materialien sowie von Kühl- und Kältemitteln behandelt. Technische Zeichnungen, elektrische Schaltpläne und Montageanweisungen sind Gegenstand des Fachs Technik. Mathematik ist ein wesentlicher Lehrbestandteil, da in der beruflichen Praxis verschiedenste Berechnungen anfallen – von der Bemessung von Leitungsquerschnitten und Rohrlängen über Durchflussmengen bis zu Kälteleistungen. Zudem sind auch allgemeinbildende Fächer – zum Beispiel Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde – Teil des Unterrichts.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung im Betrieb soll dazu befähigen, die alltäglich anfallenden Arbeiten und Aufgaben eines Mechatronikers für Kältetechnik zunehmend selbstständig zu bewerkstelligen. Dazu werden sie in grundlegende handwerkliche Techniken wie das Bearbeiten und Anpassen von Blechen, Rohren und Profilen sowie Trenn- und Fügetechniken wie Sägen, Schneiden und Flexen oder Klemmen, Verpressen, Löten und Schweißen eingewiesen, um Bauteile und Rohre auf Maß zurechtzuschneiden und zu verbinden. Sie lernen, Kabel und Rohrleitungen anhand von Schaltplänen und Montagezeichnungen zu verlegen und anzuschließen sowie Mess-, Regel- und Steuerungselemente zu installieren und zu programmieren. Zudem prüfen sie die mechanischen Schutzeinrichtungen von kältetechnischen Anlagen und Systemen und übernehmen Aufgaben der Wartung und Instandhaltung von Anlagen und Systemen der Kälte- und Klimatechnik. Sicherheits- und Funktionsprüfungen werden praktisch eingeübt. Bei der Übergabe von kälte- und klimatechnischen Anlagen an die Benutzer erfahren sie, wie man Kunden anspricht und sie in die Bedienung der Anlagen einweist.

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildungszeit Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.


Wie viel verdient ein Mechatroniker für Kältetechnik?

Die duale Ausbildung ist kostenfrei und, so steht es im Berufsbildungsgesetz (BBiG), vom Ausbildungsbetrieb angemessen zu vergüten. Im ersten Jahr der Berufsausbildung darf die Vergütung nicht unter 620 Euro brutto im Monat liegen, wenn die Ausbildung zwischen dem 01.01. und dem 31.12.2023 angetreten wurde (§ 17 Absatz 1 und 2 BBiG). Im zweiten, dritten und vierten Lehrjahr sind jeweils 18, 35 bzw. 40 Prozent auf diese Grundvergütung aufzuschlagen. Wer im September 2023 also eine Ausbildung mit der Mindestvergütung angefangen hat, erhält im vierten Lehrjahr mindestens 868 Euro brutto im Monat.

Bei der Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik sind die Bereiche Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik (HKS) und technische Gebäudeausrüstung zu unterscheiden: Wer sich für HKS entschieden hat, erhält im ersten Lehrjahr eine monatliche Brutto-Vergütung zwischen rund 650 Euro und 960 Euro, in der technischen Gebäudeausrüstung liegt sie zwischen 803 Euro und 935 Euro. Im vierten Jahr der Ausbildung betragen die Brutto-Monatsvergütungen zwischen rund 910 Euro und 1.200 Euro bei HKS und zwischen 1.020 Euro und 1.125 Euro in der Gebäudeausrüstung. Die Spanne bei HKS ist also deutlich größer; je nach Ausbildungsbetrieb und Region kann das Monatsbrutto kleiner oder größer sein als das der Azubis in der technischen Gebäudeausrüstung.

Die beispielhafte tarifliche monatliche Bruttogrundvergütung für Mechatroniker für Kältetechnik wird von der Bundesagentur für Arbeit unter „Berufenet“ mit 2.680 Euro bis 3.170 Euro angegeben. Für Mechatroniker allgemein werden im Entgeltatlas der Agentur als Monatsbrutto zwischen gut 2.900 Euro und knapp 4.300 Euro genannt; der Mittelwert liegt bei ca. 3.550 Euro. Deutlich zu sehen ist bei diesen Werten ein Gefälle von West nach Ost: In den meisten Flächenländern im Westen werden durchschnittlich ca. 3.500 Euro bis 3.650 Euro brutto monatlich gezahlt, in Baden-Württemberg sogar gut 4.000 Euro. In den Flächenländern im Osten liegen die monatlichen Bruttoentgelte dagegen zwischen 2.800 Euro und 3.200 Euro.


Wie kann ein Mechatroniker für Kältetechnik aufsteigen?

Das Berufsbild des Mechatronikers für Kältetechnik verändert sich laufend. Technische Entwicklungen, die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Systemen und auch rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere im Bereich Umweltschutz, zeigen Wirkung. Materialien, Werkstoffe und Bauteile, aber auch Bearbeitungstechniken sowie Programmierumgebungen oder Mensch-Maschine-Schnittstellen unterliegen dem ständigen Wandel. Damit ändern sich auch Aufgabenfelder und Anforderungsprofile des Mechatronikers für Kältetechnik.

Um auf dem aktuellen Stand des berufsspezifischen Wissens zu bleiben, sind Anpassungsweiterbildungen notwendig. Klassische Themen sind Klima- und Kältetechnik, Rohrschlosserei, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und -elektronik. Dazu kommen Neuerungen wie Smart-Home-Systeme oder Bürokonzepte, bei denen versorgungstechnische Einrichtungen über das Internet verbunden und auch „remote“, also ortsunabhängig, gesteuert werden.

Aufstiegsweiterbildungen bieten sich an, wenn beruflich anspruchsvollere Fach- oder Führungspositionen angestrebt werden. Dazu zählen unter anderem der Techniker Kältetechnik, der Technische Fachwirt, der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung oder die von REFA angebotene Ausbildung zum REFA-Techniker. Wer den Meisterbrief erwirbt, kann zur Führungskraft aufsteigen, selbst Fachkräfte ausbilden oder sich mit einem eigenen Betrieb im Kälteanlagenbauer-Handwerk selbstständig machen. Empfehlenswert sind für angehende Führungskräfte auf jeden Fall Führungs- und Kommunikationsseminare sowie betriebswirtschaftliche Seminare, die die Kompetenzen im kaufmännischen Bereich verstärken.

Wer über mindestens die Fachhochschulreife verfügt, kann sein in der Ausbildung erworbenes Wissen mit einem Studium erweitern. Als Studiengänge bieten sich die Fächer Mechatronik oder Versorgungstechnik an, die nach sechs bis acht Semestern mit dem Bachelor abgeschlossen werden können und den Weg zum Master eröffnen.

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