Mikrotechnologe – Ausbildung


Mikrotechnologen stellen in verfahrenstechnischen Prozessen Produkte wie Halbleiterkomponenten, Mikrochips und Mikrosysteme her. Sie stellen dafür die benötigten Arbeitsstoffe bereit, treffen alle Vorkehrungen für den Produktionsprozess, überwachen die Herstellung und führen Qualitätsprüfungen durch. Aufgrund der umfangreichen Aufgaben können Mikrotechnologen im Rahmen ihrer Ausbildung zwischen zwei unterschiedlichen Schwerpunkten wählen: Mikrotechnologe mit dem Schwerpunkt Halbleitertechnik oder Mikrotechnologe mit dem Schwerpunkt Mikrosystemtechnik.

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Empfohlener Abschluss:
mind. Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Ausbildungsvergütung:
ab 976 €/Monat im 1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Mikrotechnologe?

Mikrotechnologen fertigen mikrotechnische Produkte, wie z.B. Computerchips oder Airbagsensoren. Durch die Herstellung der kleinen Mikrochips sorgen Mikrotechnologen dafür, dass Smartphones, Hörgeräte, Autos und Computer funktionieren. Sie stellen alle benötigten Arbeitsstoffe bereit, sichern und prüfen die Reinraumbedingungen und stellen Drehzahl-, Temperatur- oder Druckwerte an den Produktionseinrichtungen ein. Auch Prozessüberwachungen und Qualitätsprüfungen gehören zum Aufgabengebiet eines Mikrotechnologen.

  • Was macht ein Mikrotechnologe – Schwerpunkt Halbleitertechnik?
    Mikrotechnologen mit dem Schwerpunkt Halbleitertechnik kommen bei der Herstellung von Mikrochips zum Einsatz. Sie ätzen Löcher und Rillen in die Chips, bringen Metallkontakte an und stellen mithilfe chemischer Prozesse Mikrospulen her.
  • Was macht ein Mikrotechnologe – Schwerpunkt Mikrosystemtechnik?
    Mikrotechnologen mit dem Schwerpunkt Mikrosystemtechnik entwickeln, wie es der Name schon sagt, Mikrosysteme. Diese kommen beispielsweise bei einem Airbagsensor zum Einsatz. Mit speziellen Werkzeugen werden dabei hauchdünne Drähte an Werkstoffen angebracht und elektrische Präszisionsverbindungen hergestellt.

Mikrotechnologen finden bei Herstellern elektronischer Bauteile oder elektronischer Ausrüstungen für Fahrzeuge Arbeit. Sie können auch in Unternehmen, die Computerchips oder elektromedizinische Geräte produzieren oder in Forschungsgesellschaften tätig werden.


Für wen ist die Mikrotechnologen-Ausbildung geeignet?

Mikrotechnologen arbeiten in sogenannten Reinräumen und tragen während ihrer Arbeit einen Reinraumanzug. Dieser Anzug sorgt dafür, dass keine Haare, Hautschuppen oder andere Partikel in den (Rein)Raum kommen. Bereits ein einziges Staubkorn kann dazu führen, dass ein Mikrochip nicht funktioniert. Entsprechend ist der Beruf des Mikrotechnologen nur für Personen geeignet, die sehr präzise und feinmotorisch arbeiten wollen. Die Sicherstellung von extremer Sauberkeit ist in diesem Beruf unerlässlich. Mikrochips sind weniger als 1 cm groß – bei ihrer Bearbeitung benötigen Mikrotechnologen eine ruhige Hand und eine hohe Konzentrationsfähigkeit.

Bewerber müssen über ein gutes Sehvermögen verfügen und sollten sich für moderne Technik und die Fächer Chemie und Physik interessieren. Eine strukturierte Arbeitsweise und eine hohe Konzentrationsfähigkeit sind ebenfalls Grundvoraussetzungen zur Ausübung dieses Berufes. Außerdem sollten Bewerber Einsatz- und Leistungsbereitschaft mitbringen, sorgfältig und selbständig arbeiten können sowie zuverlässig und ehrlich sein.

In Unternehmen werden für diese Ausbildung gerne Bewerber mit Hochschulreife eingestellt. Aber auch Anwärter mit einem guten Haupt- oder Realschulabschluss haben Chancen auf eine Ausbildungsstelle.


Wie läuft die Ausbildung zum Mikrotechnologen ab?

Die Ausbildung zum Mikrotechnologen zählt zu den anerkannten dualen Ausbildungsberufen und dauert drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre möglich. Ein Teil der Zeit verbringen die Auszubildenden in einem Betrieb, den anderen Teil absolvieren sie in einer Berufsschule, wo der Theorieanteil vermittelt wird. Dies wechselt entweder in Blöcken oder kann auch auf die jeweiligen Wochentage aufgeteilt sein.

Die Inhalte der Ausbildung zum Mikrotechnologen sind sowohl praktischer als auch theoretischer Natur. Die Auszubildenden lernen im Ausbildungsbetrieb beispielsweise, wie man technische Unterlagen liest, anwendet und skizziert. Auch die Bedingungen für den Reinraum und die Produktionseinrichtung sind Bestandteil der Ausbildung. In der Berufsschule lernen Auszubildende unter anderem, wie man verschiedene Vorgänge der Signalverarbeitung erfasst und darstellt. Auch die Planung und Durchführung verfahrenstechnischer Prozesse und die Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen werden unterrichtet. Aber auch Fächer wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan. Je nach Wahl des Schwerpunkts werden unterschiedliche Inhalte priorisiert.


Wie viel verdient ein Mikrotechnologe?

Wer eine duale Ausbildung zum Mikrotechnologen absolviert, erhält vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Handelt es sich um einen tarifgebundenen Betrieb, so richtet sich die Höhe nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Im Berufsbildungsgesetz ist festgelegt, wie hoch die Ausbildungsvergütung sein sollte, damit sie angemessen ist – denn dies sollte gewährleistet sein. Die Höhe ist nach Ausbildungsjahr gestaffelt und kann je nach Branche und Bundesland variieren. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit sind Beispielvergütungen aufgelistet, die Anwärtern der Ausbildung zum Mikrotechnologen eine Einschätzung geben. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung zwischen 976 Euro und 1.047 Euro, im dritten Ausbildungsjahr können Auszubildende in diesem Beruf mit einer Vergütung zwischen 1.102 Euro und 1.199 Euro rechnen.

Ist die Berufsausbildung abgeschlossen, verdienen Mikrotechnologen bei einer Berufserfahrung unter drei Jahren laut Angabe von gehalt.de etwa 3.500 Euro brutto monatlich. Auch hier existiert eine Spannbreite in Bezug auf die Bundesländer. Den Höchstwert erreicht Hessen, am wenigsten erhalten Jobanfänger in Mecklenburg-Vorpommern. Doch auch auf die Betriebsgröße kommt es beim Gehalt an: Größere Betriebe zahlen eher mehr als kleine und mittelständische Unternehmen.


Wie kann ein Mikrotechnologe aufsteigen?

Nach der Ausbildung haben Mikrotechnologen die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Technischen Fachwirt in Vollzeit oder berufsbegleitend zu absolvieren. Im Anschluss können sie beispielsweise im Bereich Mikrotechnik oder Mikrosystemtechnik in der Montage, Inbetriebnahme oder im technischen Vertrieb tätig werden.

Im Anschluss an die Ausbildung kann der Mikrotechnologe weiterhin ein Mikrotechnik-Studium absolvieren. Das Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester, Voraussetzung ist hierfür zusätzlich die Fachhochschulreife. Danach kann er für verschiedene Aufgaben im mittleren oder oberen Führungsbereich von Betrieben der Industrie und des Handwerks zum Einsatz kommen.

Auch mit der REFA-Grundausbildung oder dem Kompaktkurs Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kompaktes BWL-Wissen für Techniker und Ingenieure können Mikrotechnologen ihr berufliches Wissen erweitern und sich beruflich weiterqualifizieren.

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