Produktionsmechaniker (Textil) – Ausbildung


Produktionsmechaniker (Textil) bedienen Maschinen und Anlagen der Textilindustrie, um technische Textilien zu textilen Flächen zu verarbeiten, die dann beispielsweise im Fahrzeug- und Flugzeugbau, in der Sporttechnik oder in der Landwirtschaft verwendet werden. Neben dem Einrichten und Bedienen der verschiedenen Maschinen und Anlagen, sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf der Produktion bis hin zu Nachjustierungen und Qualitätskontrollen am fertigen Produkt.

Produktionsmechaniker (Textil) Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Produktionsmechaniker (Textil) Abschluss

Empfohlener Abschluss:
Realschulabschluss

Produktionsmechaniker (Textil) Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Produktionsmechaniker (Textil) Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 855 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Produktionsmechaniker (Textil)?

Produktionsmechaniker (Textil) bedienen und überwachen Maschinen sowie Produktionsanlagen zur Herstellung von Web-, Strick-, Wirk-, Filzstoffen oder Teppichen. Sie sorgen dafür, dass die zum Einsatz kommenden Maschinen einwandfrei funktionieren. Hierfür richten sie vor Beginn der Produktion voll- und teilautomatisierte Produktionsmaschinen und -anlagen ein. Sie analysieren Mustervorlagen, bestimmen Konstruktionstechniken und Produktmerkmale und erstellen Datenträger. Zudem kontrollieren Produktionsmechaniker den Maschinenlauf sowie die Qualität der Endprodukte. Sie halten die Produktionsanlagen instand und beheben Maschinenstörungen.

Produktionsmechaniker (Textil) finden z.B. in Webereien, Strickereien, Wirkereien und Spinnereien Beschäftigung und arbeiten vorwiegend in Produktionshallen, Werkstätten und Lagerräumen.

Die Aufgaben eines Produktionsmechanikers (Textil) im Überblick  

  • Produktionsmaschinen einstellen und umrüsten
  • Maschinen- und Prüfdaten auswerten
  • Produktionsmaschinen warten und instandhalten
  • Arbeitsabläufe überwachen und koordinieren
  • Unfallverhütungs- und Arbeitsschutzbestimmungen durchsetzen
  • Mitwirken bei der Umsetzung von Umweltbestimmungen und -auflagen

Für wen ist die Ausbildung zum Produktionsmechaniker (Textil) geeignet?

Um Freude an der Ausbildung und später im Beruf zu haben, sollten angehende Produktionsmechaniker (Textil) folgende Anforderungen erfüllen können: Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit zur Überwachung von Produktionsprozessen, Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit zur schnellen Behebung von Störungen der Produktionsanlagen, Sorgfalt, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis zum Umrüsten von Maschinen und bei Wartungs- und Reparaturarbeiten.

Produktionsmechaniker (Textil) sorgen dafür, dass es keine Produktionsausfälle gibt und die Qualität der gefertigten Produkte den Vorstellungen der Kunden entspricht. Daher fallen hin und wieder in manchen Betrieben auch Nachtschicht- und Wochenendarbeiten an.

Da Produktionsmechaniker vorwiegend in großen Produktionshallen mit erhöhtem Maschinenlärm arbeiten, sollten Ausbildungsanwärter nicht allzu geräuschempfindlich sein. Zudem liegen oftmals Gerüche und Dämpfe von Textilhilfsmitteln in der Luft, sodass angehende Produktionsmechaniker auch nicht allzu geruchsempfindlich sein sollten.

Die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Anwärter mit einem Realschulabschluss. Oft reicht aber auch ein guter Hauptschulabschluss.


Wie läuft die Ausbildung zum Produktionsmechaniker (Textil) ab?

Produktionsmechaniker (Textil) ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf, der in drei Jahren erlernt wird. Dual bedeutet, dass den Auszubildenden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule Lerninhalte vermittelt werden.

Schulische Ausbildungsinhalte

In der Berufsschule gehören allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Wirtschaft und Mathematik, aber auch spezifische Themen wie Maschinenkunde, Werkstofftechnik und textile Technologien zum Unterricht. Hier lernen die Auszubildenden beispielsweise verschiedene technische Textilien wie Carbonfaser oder Glasfaser kennen und erfahren, wie sie zu unterschiedlichen textilen Flächen verarbeitet werden können und welche Maschinen dafür zum Einsatz kommen. Auch der Aufbau von Maschinen und Anlagen wird detailliert betrachtet, denn schließlich müssen Produktionsmechaniker kaputte Teile an den Geräten austauschen oder reparieren können. Für diese Tätigkeiten ist der sichere Umgang mit Werkzeugen ein Muss.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb werden dann die theoretischen Inhalte mit Leben gefüllt. Hier haben die Auszubildenden die Möglichkeit, das erworbene Wissen praktisch anzuwenden. So erfahren sie beispielsweise, welche Fertigungstechnologien für Textilien es gibt, wie man deren Eigenschaften und Konstruktionsmerkmale bestimmt und wie man Feinheits- bzw. Massenberechnungen durchführt. Sie bearbeiten und überprüfen Werkstücke und Maschinenelemente und verbinden diese zu Baugruppen. Sie lernen, die verschiedene Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffe für die Produktion vorzubereiten, Prozessdaten einzustellen und Maschinen und Anlagen in Betrieb zu nehmen. Zudem erfahren sie, wie man die Ursachen von produktionsspezifischen Qualitätsabweichungen feststellt, Korrekturmaßnahmen einleitet und die Qualitätseinhaltung sicherstellt.

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.


Wie viel verdient ein Produktionsmechaniker (Textil)?

Auszubildende erhalten von ihrem Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese sollte, so ist es im Berufsbildungsgesetz (BBiG) festgelegt, angemessen sein.

Laut der Agentur für Arbeit können Auszubildende zum Produktionsmechaniker (Textil) durchschnittlich mit dieser monatlichen Ausbildungsvergütung rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 855 Euro bis 1.015 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 910 Euro bis 1.072 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 965 Euro bis 1.183 Euro

Nach der Ausbildung schwankt das Gehalt stark nach Branche. Ausgelernte Produktionsmechaniker (Textil) können durchschnittlich mit einem Bruttomonatsgehalt von rund 3.000 Euro rechnen. Die unteren Monatsgehälter liegen bei circa 2.500 Euro, Produktionsmechaniker in den oberen Regionen können jedoch auch bis zu 3.700 Euro verdienen.

Wie bei nahezu allen Berufen, hat neben vielen anderen Faktoren auch der Standort des Arbeitgebers Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Im Norden liegt das Gehalt für einen Produktionsmechaniker etwas unter dem Gehalt eines Produktionsmechanikers im Süden. Allerdings sollte man beachten, dass auch in diesen Regionen die Lebenshaltungskosten meist höher sind. Auch die Anzahl der Berufsjahre und mögliche Weiterbildungen können das Gehalt positiv beeinflussen.


Wie kann ein Produktionsmechaniker (Textil) aufsteigen?

Eine duale Ausbildung ist ein guter Start in das Berufsleben. Doch niemand kann es sich heute noch leisten, sich auf seinen Kenntnissen auszuruhen. Zu schnell wandelt sich die Arbeitswelt und die dort eingesetzten Technologien. Daher sollten sich auch Produktionsmechaniker von Zeit zu Zeit mittels Seminare weiterbilden. Denkbar sind hier beispielsweise Themenschwerpunkte wie Maschinenüberwachung, Fertigungstechnik, Textilveredlung, Qualitätsmanagement oder Wartung und Instandhaltung. Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Textilerzeugung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Produktionsmechaniker (Textil) entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit in der Textilerzeugung bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Wer die Karriereleiter weiter nach oben klettern will, sollte über eine berufliche Weiterbildung, etwa zum Industriemeister, staatlich geprüften Techniker oder technischen Fachwirt nachdenken.

Sowohl im Produktionsmanagement als auch im Bereich Führung gibt es zahlreiche REFA-Seminare, die berufsbegleitend absolviert werden können und auch online von überall aus durchführbar sind. Eine sinnvolle Ergänzung sind beispielsweise Lean-Seminare, die Produktionsprozesse von Verschwendung befreien, um sie wirtschaftlicher und nachhaltiger zu machen.

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