Prüftechnologe Keramik – Ausbildung


Prüftechnologen kommen bei der Herstellung oder Überprüfung keramischer Erzeugnisse, wie beispielsweise Waschbecken, Dachziegel oder Fliesen, zum Einsatz. Sie ermitteln Bestandteile und Eigenschaften von Roh- und Werkstoffen und überprüfen Materialien bezüglich ihrer Härte, Dichte, Bruchfestigkeit und Biegsamkeit. Während des Fertigungsprozesses nehmen sie regelmäßig Proben und stellen die Einhaltung von festgelegten Qualitätsstandards sicher.

Prüftechnologe Keramik Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Prüftechnologe Keramik Abschluss

Empfohlener Abschluss:
Realschulabschluss

Prüftechnologe Keramik Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Prüftechnologe Keramik Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 800 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Prüftechnologe Keramik?

Prüftechnologen Keramik arbeiten die meiste Zeit im Labor und führen verschiedene chemische und physikalisch-technische Untersuchungen durch. Sie destillieren beispielsweise Lösungen, untersuchen den pH-Wert von Produkten und bestimmen mithilfe spezifischer Analyseverfahren den Anteil der darin gelösten Substanzen.

Auch bei der Herstellung von Baustoffen können Prüftechnologen Keramik zum Einsatz kommen. Hier testen sie beispielsweise Baustoffe bezüglich ihrer Dichte und prüfen wie viel Druck die Materialien aushalten. Auch die Überprüfung von Wasser- und Luftdurchlässigkeit kann in das Aufgabengebiet des Prüftechnologen fallen. Bei der Herstellung von Waschbecken und Badewannen können Prüftechnologen Keramik beispielsweise spezielle Beschichtungen entwickeln, die dafür sorgen, dass Wasser und Schmutz von der Oberfläche abperlen und es so nicht so schnell zu Kalkablagerungen kommt.

Prüftechnologen Keramik werden innerhalb des Produktionsprozesses auch gerne für Bereiche der Qualitätssicherung eingesetzt: Durch die regelmäßige Entnahme und Untersuchung von Proben stellen sie sicher, dass Produkte in Art, Beschaffenheit und Produktqualität stets dem vorgegebenen Standard entsprechen.

Bei fertigen Produkten können Prüftechnologen Keramik für die Prüfung der Maßhaftigkeit bzw. der äußeren Beschaffenheit eingesetzt werden. Sie kontrollieren, ob Produkte chemischen, mechanischen oder thermischen Beanspruchungen standhalten und stellen Mess- und Prüfergebnisse zusammen.

Prüftechnologen Keramik können in unterschiedlichen Branchen und Bereichen arbeiten, z.B. in Betrieben der Keramik-, Glas- oder Emailleindustrie, in Betrieben der Steine- und Erdindustrie oder der Baustoffherstellung sowie bei Materialprüfämtern oder Materialprüfinstituten.


Für wen ist die Ausbildung zu Prüftechnologen Keramik geeignet?

Prüftechnologen Keramik arbeiten die meiste Zeit im Labor. Sie hantieren mit chemischen Stoffen und führen präzise Arbeiten durch. Bewerber, die diesen Beruf erlernen möchten, sollten daher gerne präzise und strukturiert arbeiten. Auch das Interesse an den Fächern Chemie und Physik sollte vorhanden sein.

Gutes Durchhaltevermögen und eine sehr gute Konzentrationsfähigkeit sind Voraussetzungen für die Arbeit des Prüftechnologen Keramik. Bewerber sollten darüber hinaus Interesse an Technik mitbringen und über eine gute körperliche Verfassung verfügen. Da die Arbeit im Labor in der Regel im Team erfolgt, sollten Bewerber kommunikativ und teamfähig sein.

In Unternehmen werden für diese Ausbildung gerne Bewerber mit Hochschulreife eingestellt. Aber auch Anwärter mit einem guten Haupt- oder Realschulabschluss haben Chancen auf eine Ausbildungsstelle.


Wie läuft die Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik ab?

Die Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik zählt zu den anerkannten dualen Ausbildungsberufen und dauert drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre möglich. Ein Teil der Zeit verbringen die Auszubildenden in einem Betrieb, den anderen Teil absolvieren sie in einer Berufsschule, wo der Theorieanteil vermittelt wird. Dies wechselt entweder in Blöcken oder kann auch auf die jeweiligen Wochentage aufgeteilt sein.

Während der Ausbildung werden die Auszubildenden in den Aufbau und die Arbeitsvorschriften im Labor eingewiesen. Im Umgang mit chemischen Mitteln ist größte Vorsicht geboten. Auszubildende lernen wie sie Lösungen destillieren, die Dichte von Materialien messen und wie Kohlenstoffmonoxid-, Wasserstoff-, Methan- oder Sauerstoffgehalt von Gasen bestimmt werden.

Die Inhalte der Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik sind sowohl praktischer als auch theoretischer Natur. Die Auszubildenden lernen im Ausbildungsbetrieb beispielsweise, wie man Proben nimmt, untersucht und protokolliert. Auch die Bedienung der Mess- und Analysegeräte und deren Reinigung ist Bestandteil der Ausbildung. In der Berufsschule lernen Auszubildende unter anderem die chemische Zusammensetzung von Glas und Keramik. Außerdem lernen sie, wie sich verschiedene Stoffe unter Druck oder Hitze- und Wassereinwirkung verhalten. Auch Fächer wie Mathematik, Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan.


Wie viel verdient ein Prüftechnologe Keramik?

Wer eine duale Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik absolviert, erhält vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Handelt es sich um einen tarifgebundenen Betrieb, so richtet sich die Höhe nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Im Berufsbildungsgesetz ist festgelegt, wie hoch die Ausbildungsvergütung sein sollte, damit sie angemessen ist – denn dies sollte gewährleistet sein. Die Höhe ist nach Ausbildungsjahren gestaffelt und kann je nach Branche und Bundesland variieren. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit sind Beispielvergütungen aufgelistet, die Anwärtern der Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik eine Einschätzung geben. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung zwischen 802 Euro und 987 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr etwa 854 Euro bis 1.079 Euro und im dritten Ausbildungsjahr können Auszubildende in diesem Beruf mit einer Vergütung zwischen 899 Euro und 1.156 Euro rechnen.

Ist die Berufsausbildung abgeschlossen, verdienen Prüftechnologen Keramik bei einer Berufserfahrung unter drei Jahren laut Angabe von gehalt.de etwa 2.500 Euro brutto monatlich. Auch hier existiert eine Spannbreite in Bezug auf die Bundesländer. Den Höchstwert erreicht Baden-Württemberg, am wenigsten erhalten Jobanfänger in Mecklenburg-Vorpommern. Doch auch auf die Betriebsgröße kommt es beim Gehalt an: Größere Betriebe zahlen eher mehr als kleine und mittelständische Unternehmen.


Wie kann ein Prüftechnologe Keramik aufsteigen?

Prüftechnologen Keramik können sich im Laufe ihrer Berufstätigkeit durch Lehrgänge oder Seminare weiter spezialisieren. Je nach Interesse bieten sich hier die folgenden Themenschwerpunkte an: Verfahrenstechnik, Qualitätsmanagement, Automatisierung im Labor, Messtechnik oder Arbeits- und Umweltschutz.

Nach der Ausbildung haben Prüftechnologen Keramik außerdem die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Industriemeister Chemie in Vollzeit oder berufsbegleitend zu absolvieren. Je nach Interessengebiet kann auch die Weiterbildungen zum Techniker der Fachrichtung Keramik oder die Qualifizierung zum Staatlich geprüften Werkstoff- und Prüftechniker für den Prüftechnologen Keramik von Interesse sein. Für diese zusätzlichen Berufsabschlüsse sind teilweise bestimmte Voraussetzungen, wie beispielsweise mehrjährige Berufserfahrung, notwendig.

Mit der entsprechenden Fachhochschulreife können Prüftechnologen Keramik auch ein Studium an einer Fachhochschule beginnen – hier bietet sich unter anderem das Studienfach des Ingenieurs mit dem Schwerpunkt Werkstoff an.

Auch mit der REFA-Grundausbildung oder dem Kompaktkurs Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kompaktes BWL-Wissen für Techniker und Ingenieure können Prüftechnologen Keramik ihr berufliches Wissen erweitern und sich beruflich weiterqualifizieren. Prüftechnologen Keramik, die schwerpunktmäßig im Bereich Qualitätsmanagement arbeiten möchten, finden bei REFA ebenfalls passende Seminarangebote und können beispielsweise die Weiterbildung zum REFA Internen Auditor oder zum REFA-Qualitätsmanager absolvieren.

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