Technischer Systemplaner – Ausbildung


Technische Systemplaner übertragen Konzepte in detaillierte Pläne. Architekten oder Ingenieure, die eine Idee oder Vision haben, wenden sich an Technische Systemplaner, die auf dieser Grundlage Pläne oder Zeichnungen erstellen, technische Elemente visualisieren oder Flächenmodelle anfertigen.

Technischer Systemplaner Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Technischer Systemplaner Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mindestens Realschulabschluss

Technischer Systemplaner Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre

Technischer Systemplaner Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 600 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Technischer Systemplaner?

Der Beruf des Technischen Systemplaners – früher Technischer Zeichner – wird in drei Fachrichtungen eingeteilt: Elektrotechnische Systeme, Stahl- und Metallbautechnik sowie Versorgungs- und Ausrüstungstechnik. Für jede Fachrichtung gibt es eine eigene Ausbildung, so dass man sich vor der Ausbildung bereits für eine Fachrichtung entscheiden muss. In allen drei Fachrichtungen sind Technische Systemplaner dafür zuständig, Ideen oder Konzepte für bestimmte Projekte, wie beispielsweise den Bau einer Brücke, eines Balkons oder einer Lüftungsanlage – oder auch nur Teile von diesen - per spezieller Computersoftware und CAD-Programmen (Computer-aided Design) in umsetzbare Pläne zu verwandeln. Dafür müssen sie Berechnungen durchführen, Begleitunterlagen anfertigen und sich mit Werkstoffen auskennen, um die auszuwählen, mit denen das Bauteil am besten hergestellt werden kann.

Technische Systemplaner interagieren dabei sowohl mit den Architekten oder Ingenieuren, als auch mit den Monteuren, die ihre Pläne umsetzen. Ist ein Projekt fertig gestellt, gehen Technische Systemplaner die Umsetzung durch, prüfen, ob alles nach Plan gefertigt wurde und sind daher auch oft auf Baustellen unterwegs. Je nachdem, in welcher Fachrichtung sie arbeiten, kann dies ein Industriegebäude sein, in dem eine Klimaanlage installiert wurde, der Bauplatz für ein Einfamilienhaus oder auch eine Landstraße, neben der neue Rohre verlegt werden müssen.


Für wen ist die Ausbildung zum Technischen Systemplaner geeignet?

Werken, Technik, Physik und Mathematik – wer diese Schulfächer gerne mag, findet im Beruf des Technischen Systemplaners sicher viele seiner Interessengebiete. Werken und Technik benötigen Technische Systemplaner beispielsweise, wenn sie Skizzen für elektrotechnische Systeme oder schematische Darstellungen anfertigen. Mathematik ist notwendig, um technische Berechnungen vorzunehmen oder Kennwerte und Aufmaße zu berechnen. Physik sollte man als Technischer Systemplaner gut können, um die Gesetze der Elektrotechnik zu verstehen, was vor allem für die Fachrichtung Elektrotechnische Systeme relevant ist, oder aber, um in der Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik sowie Versorgungs- und Ausrüstungstechnik dafür zu sorgen, dass bauphysikalisch alles seine Richtigkeit hat.

In allen drei Fachrichtungen sollten Auszubildende Interesse daran haben, zu organisieren und zu prüfen, sich sowohl mit Theorie auseinanderzusetzen und abstrakt zu denken als auch praktische Tätigkeiten auszuführen. Jede Fachrichtung deckt dabei ganz unterschiedliche Interessengebiete ab, so dass sich Auszubildende, die sich für den Beruf interessieren, genau auf „ihr Thema“ spezialisieren können: Die Fachrichtung Elektrotechnische Systeme ist für diejenigen geeignet, die sich vorstellen können, Berechnungen für Bauteile und Leitungen zu erstellen, Montage- und Schaltpläne zu entwerfen und die entsprechende Problemstellung zu durchdenken, nach Vorgabe Verdrahtungs- und Anordnungspläne zu entwerfen, Zeichnungen zu prüfen und die Ergebnisse zu dokumentieren sowie sicherzustellen, dass die Qualität der Produkte eingehalten wird. Auch das Warten und Pflegen von Maschinen gehört bei dieser Fachrichtung dazu.

Für die Versorgungs- und Ausrüstungstechnik hingegen sollte sich entscheiden, wer im Bereich heizungs,- klima- und sanitärtechnische Versorgungsanlagen Berechnungen (z.B. Kostenrechnungen oder strömungstechnische Berechnungen) durchführen möchte, Zeichnungen für Anlagen zur Wärme,- Kälte- oder Wasserversorgung anfertigen will oder sich mit der Problematik bei der Erstellung von Entwürfen für pneumatische, hydraulische und elektrische Regel- und Steueranlagen auseinandersetzen möchte.

Im Fachgebiet Stahl- und Metallbautechnik ist gut aufgehoben, wer sich in seinem Berufsalltag gerne mit Tätigkeiten wie dem Zeichnen von Montageplänen und Skizzen, stahl- und metallbautechnischen Berechnungen und mit Baustellenmesspunkten, Koordinaten und Höhepunkten beschäftigen möchte.

Technische Systemplaner sollten also unbedingt ein gutes technisches Verständnis haben, gut zeichnen und figural-räumlich denken können. Sie müssen sorgfältig arbeiten, da es enorm wichtig ist, dass die Pläne, nach denen später konstruiert wird, exakt sind und keine Fehler aufweisen. Da auch einige Tätigkeiten anfallen können, die eine gewisse Ausdauer erfordern, wie z.B. umfangreiche Stücklisten erstellen, ist es wichtig, dass sie eine große Einsatzbereitschaft mitbringen und selbständig arbeiten können.

Einen Schulabschluss braucht man theoretisch nicht, zumindest ist er nicht offiziell vorgeschrieben. Die meisten Auszubildenden haben laut Agentur für Arbeit jedoch die Mittlere Reife absolviert oder einen Hochschulabschluss, wenn sie die Ausbildung beginnen. Dies ist gut zu wissen, um die Einstiegschancen zu erhöhen, wenn man sich in einem Ausbildungsbetrieb um einen Platz bewerben möchte.


Wie läuft die Ausbildung zum Technischen Systemplaner ab?

Die Ausbildung zum Technischen Systemplaner ist eine duale Ausbildung, die dreieinhalb Jahre dauert. Azubis sind daher abwechselnd in einem Ausbildungsbetrieb oder der Berufsschule, um Theorie und Praxis für diesen Beruf zu lernen. Der Betrieb, mit dem Auszubildende einen Vertrag schließen, vermittelt den Azubis technische Unterlagen, Skizzen und Berechnungen auszuführen, rechnergestützt zu konstruieren, Detailkonstruktionen anzufertigen, verschiedene Werkstoffe zu unterscheiden und zu beurteilen oder technische Dokumentationen anzufertigen. Auch das Thema Umweltschutz steht auf dem Programm, da es für Unternehmen heute wichtig ist, entsprechende Vorgaben einzuhalten und darauf zu achten, dass die Umsetzung ihrer Projekte möglichst umweltfreundlich durchzuführen ist.

In der Berufsschule haben die Azubis dann Unterricht in berufsspezifischen Fächern der von ihnen gewählten Fachrichtung: Wer Elektrotechnische Systeme gewählt hat, lernt, technische Systeme zu erfassen und zu analysieren oder elektrotechnische Installationen zu planen; in der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik erfährt man zudem beispielsweise, wie man Energiezentralen plant und in der Stahl- und Metallbautechnik wird vermittelt, wie man Metallbaukonstruktionen entwirft und konstruiert.

In allen drei Fachrichtungen des Technischen Systemplaners erhalten die Azubis in der Berufsschule auch Unterricht in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde.

Die Abschlussprüfung ist in zwei Teile gegliedert: Teil 1 findet nach Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt, der zweite Teil wird nach den dreieinhalb Jahren der Ausbildung abgefragt.

Während der Ausbildung gibt es die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen zu erwerben, beispielsweise zum Europaassistent. Wer gerne im internationalen Umfeld tätig werden möchte – wie viele Unternehmen es heute sind – kann seine Fremdsprachenkenntnisse fachspezifisch schulen und interkulturelle Kompetenzen erwerben. Hierfür belegen die Azubis zusätzliche Lernfächer und absolvieren ein Auslandspraktikum. Damit können sie den Grundstein legen, um in global tätigen Betrieben Fuß zu fassen und der Karriere eine erste Richtung zu geben.


Wie viel verdient ein Technischer Systemplaner?

Azubis, die sich zum Technischen Systemplaner ausbilden lassen, erhalten vom Ausbildungsbetrieb eine angemessene Vergütung, deren Mindesthöhe über das Berufsbildungsgesetz festgelegt ist. Diese steigert sich in der Regel in jedem Ausbildungsjahr.  Je nachdem zu welcher Branche der Ausbildungsbetrieb gehört, kann die Vergütung große Unterschiede aufweisen. Während man im Metallhandwerk beispielsweise mit einer Vergütung von ca. 620 Euro brutto im Monat beginnt, können Azubis in der Metall- und Elektroindustrie mit ca. 970 Euro brutto monatlich starten. Ihnen winken im vierten Ausbildungsjahr bis zu 1.260 Euro brutto Monatsgehalt; damit ist die Metall- und Elektroindustrie hier für Azubis die lukrativste Branche. Technische Systemplaner der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik finden auch Anstellung im öffentlichen Dienst. Laut Agentur für Arbeit beginnt das Ausbildungsgehalt hier bei 1.068 Euro brutto im Monat und erreicht im vierten Lehrjahr 1.228 Euro brutto.

Wer die Ausbildung absolviert hat und in den Beruf einsteigt, kann je nach Branche und Region mit einem Bruttomonatsgehalt von ca. 2.700 Euro bis 3.500 Euro rechnen (Quelle: yourfirm.de). Laut Gehalt.de sind sogar Spitzenwerte bis zu ca. 4.400 Euro im Monat möglich.


Wie kann ein Technischer Systemplaner aufsteigen?

Der Berufsalltag von Technischen Systemplanern wird sich aufgrund der Digitalisierung immer mehr verändern, denn der Trend bietet auch für dieses Berufsbild Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Wichtig ist es deshalb, sich als Technischer Systemplaner die passenden Weiterbildungen zu suchen, um die eigene Karriere zu fördern, den Anschluss nicht zu verpassen und neue Entwicklungen professionell begleiten zu können. Neue Verfahren, mit denen sich Technische Systemplaner beispielsweise beschäftigen sollten, sind 3D-Druck und 3D-Laserscanning oder das Virtual Prototyping. Bei dieser Methode im Produktentwicklungsprozess wird mithilfe von beispielsweise CAD-Programmen ein virtueller Prototyp hergestellt, bevor der physische Prototyp gebaut wird.

Durch eine Aufstiegsweiterbildung eröffnen sich Karrierechancen bis in Führungspositionen. Denkbar ist beispielsweise die Weiterbildung zum Techniker in der entsprechenden Fachrichtung oder die Prüfung zum Technischen Fachwirt zu absolvieren. Auch ein Studium erhöht die Chancen auf den Traumjob. Wer keinen entsprechenden Schulabschluss hat, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Hochschulzugangsberechtigung studieren. Hier gibt die Agentur für Arbeit weitere Informationen.

Zum fachlichen Know-how gehören im Job unbedingt auch die Soft-Skills, die immer wichtiger werden. Besonders von Führungskräften wird in dieser Kategorie viel verlangt, da sich Hierarchien immer mehr verschieben und Zuständigkeiten ändern. Als Führungskraft sollte man daher unbedingt wissen, wie man Teams motiviert, Konflikte konstruktiv löst, mit Empathie und auf Augenhöhe kommuniziert – und das auch in schwierigen Situationen. Entsprechende Weiterbildungen können online oder in Präsenz stattfinden.

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