Betriebstechniker


Betriebstechniker Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Betriebstechniker?

Ein Betriebstechniker ist der Zauberer, der den Betrieb am Laufen hält. Ob im Innen- oder Außendienst, in der Serien- oder in der Einzelfertigung: In allen Branchen und in allen größeren Betrieben ist er zu finden. Das Spektrum der Fachrichtungen reicht von der Abwassertechnik über die Chemie- und Pharmaindustrie und verschiedenste Ausprägungen des Maschinen- und Fahrzeugbaus bis hin zu Verkehrs- und Versorgungsbetrieben sowie Zulieferern. Er sorgt dafür, dass alle Vorgänge in der Fertigung oder bei anderen wertschöpfenden Kernfunktionen – etwa dem Betrieb von Verkehrsanlagen – reibungslos ablaufen, dass Geräte funktionieren, Maschinen betriebsbereit sind, Zu- und Ableitungen von Energie, Wasser, Druck-, Zu- und Abluft die Arbeitsplätze störungsfrei ver- und entsorgen und Anlagen nicht stillstehen. Er pflegt, wartet, prüft, stellt ein, tauscht aus und repariert.

Ob in der Produktion, im Bereich Infrastruktur oder bei Kommunikationsanbietern: So unterschiedlich die Branchen, so unterschiedlich ist auch der Zugang zu diesem Beruf. Eine gute Grundlage ist eine Ausbildung in einem handwerklichen oder technischen Beruf – wie etwa Schlosser oder Elektriker bzw. Industriemechaniker oder Mechatroniker. Mit etwas Berufserfahrung kann dann eine Weiterbildung zum Techniker absolviert werden – hier bietet nahezu jede Branche eine eigene Spezialisierung, etwa zum Elektro-, Chemie- oder Medientechniker. Aber ob in der Lederindustrie, im Chemiewerk oder in der Batteriefabrik: Der Betriebstechniker plant und organisiert Wartungs-, Inspektions- oder Kalibrierarbeiten und Sicherheitsprüfungen, führt sie durch und behebt auftretende Störungen in der Mechanik, Elektrik und Elektronik bei Maschinen sowie Mess-, Regel- und Steuerungseinheiten sofort – auch nachts oder am Wochenende. Schicht- oder Bereitschaftsdienst ist also durchaus üblich, damit in der Produktion – oder im Verkehrsbetrieb – keine Stillstände auftreten. Dabei ist es egal, ob die Maschine in der Werkhalle des eigenen Unternehmens steht, ein Sendemast in der Vorstadt nicht funktioniert oder eine Weiche im Straßenbahnnetz der Innenstadt sich nicht schalten lässt: Der Betriebstechniker stellt mithilfe von Diagnoseverfahren fest, welcher Fehler vorliegt, und beseitigt ihn. Kann das Problem nicht per Telefon, Video-Schaltung oder durch Computereinsatz gelöst werden, muss er dann auch zum Außeneinsatz bereit sein.

Die Arbeit des Betriebstechnikers beschränkt sich aber nicht nur auf die Werkshalle oder die Werkstatt, in der Anlagen betreut und Fertigungsstraßen programmiert werden müssen, auch Außeneinsätze können an der Tagesordnung sein. Andere Tätigkeiten erfolgen am Schreibtisch: Bei der Planung oder Projektierung von Anlagen arbeitet er mit Ingenieuren zusammen und konstruiert mithilfe von CAD-Anwendungen auch einzelne Komponenten. Zudem hat er die elektronischen Wartungssysteme einzurichten, Wartungskonzepte aufzustellen und alle Arbeiten zu dokumentieren. Das Tätigkeitsspektrum reicht also von handwerklichen Aufgaben, die körperlich anstrengend und belastend sein können, bis hin zu intellektuell anspruchsvollen Tätigkeiten im Büro.


Welche Aufgaben hat ein Betriebstechniker?

Ob in der Serienproduktion oder in der Einzelfertigung, ob bei Einrichtungen der öffentlichen Hand und anderen Dienstleistern im Bereich Infrastruktur oder auch bei Kommunikationsanbietern: Kernaufgabe des Betriebstechnikers ist, betriebliche Einrichtungen sowie deren Mess-, Steuer- und Regelungskomponenten zu pflegen, zu warten, einzustellen, zu programmieren und im Bedarfsfall schnellstmöglich zu reparieren.

Der Betriebstechniker hat damit die wichtige Aufgabe, Stillstände sowie Produktionsausfälle und damit finanzielle Einbußen des Betreibers zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Dazu muss er – oft per Software – die Fehlerquellen identifizieren, tatkräftig anpacken und mechanische und/oder elektrische und auch elektronische Störungen selbst beheben und Teile reparieren oder austauschen. Dabei helfen ihm seine Anwender- und Programmierkenntnisse: Er nutzt nicht nur die normalen Office-Anwendungen für seine Kalkulationen, Präsentationen und vor allen Dingen die Dokumentation seiner Arbeiten, sondern befasst sich auch mit der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) von Maschinen und Anlagen, dem Computer-Aided Manufacturing (CAM, rechnerunterstützte Fertigung) und dem Computer-Integrated Manufacturing (CIM, rechnergestützte Produktion bzw. rechnerintegrierte Fertigung). Unterstützt er als Spezialist und Kenner der Abläufe vor Ort Ingenieure bei der Konstruktion von Bauteilen, ist auch der Einsatz von Computer-Aided Design- (CAD-)Software üblich.

Zudem sind Betriebstechniker auch für den Bereich Arbeitsschutz, Qualitätssicherung und Umweltschutz zuständig. Sie installieren und prüfen sicherheitstechnische Einrichtungen und unterweisen die Mitarbeiter in der richtigen Bedienung der Maschinen und Anlagen, damit vorgegebene Qualitätsziele und Umweltstandards eingehalten werden können.

Das Aufgabenspektrum des Betriebstechnikers umfasst damit unter anderem:

  • Planung, Koordination und Ausführung von Einstellungs-, Wartungs- und Inspektionsarbeiten;
  • Fehlersuche und Störungsbeseitigung;
  • Einstellung von Steuerungs-, Mess- und Regelungssystemen;
  • Programmierung von Fertigungsanlagen;
  • Gewährleistung der Anlagensicherheit im Betrieb, auch durch Softwareeinsatz (CAM-/CIM-Systeme);
  • Unterweisung von Mitarbeitern zu den Themen Arbeitsschutz, Qualitätssicherung und Umweltschutz;
  • Mitwirkung bei der Planung und Projektierung von Anlagen;
  • Konstruktion von Teilen per CAD-Anwendung;
  • Dokumentation der Arbeitsergebnisse;
  • Auswertung der Störungen zur kontinuierlichen Prozessverbesserung.

Welche Kompetenzen braucht ein Betriebstechniker?

Unabhängig von der Fachrichtung, in der er als Techniker ausgebildet wurde, gilt: Der Betriebstechniker muss handwerkliches Geschick besitzen sowie ein vertieftes technisches Verständnis, Interesse an Mess-, Regel- und Steuerungseinrichtungen und Freude am Software-Einsatz. Die manuellen Fähig- und Fertigkeiten, das Basiswissen über die Funktionen der Maschinen und Einrichtungen, die er betreut, sowie Kenntnisse zur Handhabung von elektrischen und elektronischen Bauteilen hat er bereits während seiner Ausbildung erworben und im Beruf praktisch vertieft.

Bei der für die Arbeit als Betriebstechniker notwendigen Aufstiegsweiterbildung sind dann Spezialisierungen möglich. So können sich Industriemechaniker für die Fachrichtungen Anlagen-, Betriebs-, Fertigungs-, Verfahrens- oder Maschinentechnik, Mechatronik, Medizintechnik oder Werkzeugbau entscheiden. Elektriker sowie Mechatroniker haben die Möglichkeit, sich Kenntnisse in Automatisierungs-, Energie- oder Informations- und Kommunikationstechnik anzueignen. Für den betrieblichen Einsatz wichtig wird dann das Wissen um die Funktionsweisen der verschiedenen Geräte und Anlagen, die Wirkungsweise der unterschiedlichen Komponenten und Module und deren computerunterstützte Steuerung, Prüfung und Wartung. Mit der Digitalisierung und Vernetzung der Anlagen werden Programmierkenntnisse und die professionelle Anwendung von Standardsoftware immer wichtiger.

Neben der technischen Seite ist auch die menschliche Seite zu berücksichtigen. Denn der Betriebstechniker arbeitet mit vielen Personen zusammen und muss sich mit diesen abstimmen: Das gilt beim Erstellen von Prüf- und Wartungsplänen, bei dem Produktionsplaner und Maschinenführer einzubeziehen sind, bei der Unterweisung der Beschäftigten im Hinblick auf Arbeitsschutz, Qualitätssicherung und Umweltschutz sowie bei der Zusammenarbeit bei Wartungs- und Einstellungsarbeiten sowie Reparaturmaßnahmen. Der Betriebstechniker sollte daher gleichzeitig teamfähig und führungsstark sein und sowohl über gute kommunikative Fähigkeiten als auch Durchsetzungsstärke verfügen. Außerdem braucht er eine Dienstleistungsmentalität und muss belastbar sein, denn da Maschinen, Fertigungsanlagen und insbesondere Infrastruktureinrichtungen auch nachts oder am Wochenende einsatzfähig sein müssen, gehört der Schicht- oder Bereitschaftsdienst ebenso dazu wie der Einsatz draußen vor Ort.

Als fachliche Voraussetzungen für die Arbeit als Betriebstechniker können vertiefte Kenntnisse in diesen Gebieten gelten:

  • Maschinen- und Anlagenbau;
  • Verfahrens-/Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik;
  • Elektrik/Elektronik;
  • Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR);
  • Softwareeinsatz und Programmierung (CAM, CIM, CAD, SPS);
  • Qualitätssicherung;
  • Organisation.

Zu den wichtigen persönlichen Kompetenzen gehören:

  • handwerkliches Geschick;
  • Sorgfalt, Genauigkeit und Zuverlässigkeit;
  • hohes technisches Verständnis;
  • Problemlösungskompetenz;
  • kommunikative Fähigkeiten;
  • Führungs- und Durchsetzungsstärke;
  • Flexibilität und Belastbarkeit.

Wie wird man Betriebstechniker?

Basis für die Arbeit als Betriebstechniker ist in den allermeisten Fällen eine technische Ausbildung. Darauf folgen einige Jahre Praxis in dem gewählten oder in einem nahe verwandten Beruf. Diese qualifiziert dann zu einer Aufstiegsweiterbildung zum Techniker. So kann man seinem ursprünglichen Arbeitsgebiet treu bleiben und sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Als Spezialist und – in der Regel – staatlich geprüfter Techniker hebt man sich von der Masse seiner Berufskollegen ab, kann interessantere und umfassendere Aufgaben und damit auch mehr Verantwortung übernehmen und die Karriereleiter weiter erklimmen. Da in fast jedem technischen Berufsfeld in der Industrie, in Dienstleistungsunternehmen und sogar in Einrichtungen der öffentlichen Hand Betriebstechniker eingesetzt werden, sind die Berufsaussichten gut.

  • Ausbildung: Eine gute Grundlage für die Arbeit als Betriebstechniker ist eine abgeschlossene Ausbildung. Das kann eine duale drei- oder dreieinhalbjährige Lehre in einem Metall- oder Elektroberuf in Industrie oder Handwerk beispielsweise zum Industrie-, Anlagen- oder Fertigungsmechaniker, zum Mechatroniker oder auch zum Schlosser oder Elektriker sein. Aber auch Ausbildungen beispielsweise in der Bau-, Chemie-, Pharmazie-, Medien- oder Kommunikationsbranche können den Weg ebnen. Wichtig ist die mindestens einjährige Berufspraxis, die zusammen mit der abgeschlossenen Ausbildung zum Besuch der Technikerschule berechtigt. Die Aufstiegsweiterbildung zum (Betriebs-)Techniker kann in Vollzeit in zwei, in Teilzeit in drei bis vier Jahren absolviert werden, wobei der Zusatz „Staatlich geprüft“ für Betriebstechniker nur in Niedersachsen vergeben wird, korrekt lautet die Bezeichnung dann „Staatlich geprüfter Techniker – Fachrichtung Maschinentechnik“. In den anderen Bundesländern kann zusätzlich zur Abschlussbezeichnung „Techniker“ die Bezeichnung „Bachelor Professional in Technik“ geführt werden. Insgesamt sind rund 60 Spezialisierungen als Betriebstechniker möglich.
  • Quereinstieg: Auch ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung kann eine Zulassung zur Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker erfolgen. Voraussetzung sind hier aber mindestens sieben Jahren einschlägige praktische Tätigkeit in einem verwandten Arbeitsgebiet.
  • Weiterbildung: Auch Techniker sollten nach Abschluss der Fachschulweiterbildung unbedingt weitere Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen wie Seminare, Kurse und Schulungen wahrnehmen, um sich mit den Besonderheiten der Betriebstechnik vertraut zu machen und aktuelle Entwicklungen nicht zu verpassen.

Wie viel verdient man als Betriebstechniker?

Betriebstechniker sind in vielen Branchen und Einsatzbereichen tätig – dies zeigt schon die Spanne an möglichen Spezialisierungen bei der Weiterbildung zum Techniker. Daher ist ein Überblick über die Gehaltssituation schwierig. Allerdings gilt generell, dass der Monatsbruttolohn in tarifgeregelten Unternehmen durchschnittlich um bis zu 25 Prozent über dem Einkommen bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern liegt – bei rund 3.800 bis 4.150 Euro brutto im Monat und damit zwischen fast 50.000 und 54.000 Euro Jahresbrutto. Hier sind Zusatzleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie altersabhängige Eingruppierungen oder Bewährungsaufstiege mit ausschlaggebend.

Deutschlandweit beträgt das Durchschnittsgehalt eines Betriebstechnikers rund 43.000 Euro Jahresbrutto, also rund 3.600 Euro brutto im Monat. Einstiegsgehälter beginnen üblicherweise bei rund 3.000 Euro Monatsbrutto, mit längerer Berufserfahrung, weiteren Qualifizierungen und steigender Verantwortung sind ca. 4.500 Euro brutto im Monat möglich. In Führungspositionen und mit Personalverantwortung, etwa als Leiter Betriebstechnik, kann das Jahresbrutto auf 60.000 Euro, also 5.000 Euro brutto im Monat, steigen.

Auch bei Betriebstechnikern hängt das monatliche Einkommen von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören:

  • die Branche;
  • die Unternehmensgröße;
  • der Unternehmensstandort;
  • die Berufserfahrung;
  • Zusatzfähigkeiten.

Faktor Branche

Die meisten Betriebstechniker sind in Industrieunternehmen zu finden. Hier besteht die Ausstattung aus Maschinen und Anlagen zur Großserien- oder Massenfertigung – und diese Produktionsmittel sind betriebsbereit zu halten, zu warten und zu reparieren, um Ausfälle zu vermeiden. Die hier vorherrschenden großen und mittelständischen Unternehmen sind überwiegend tarifgebunden, sodass die Branchentarifverträge gelten.

Tendenziell zahlen Unternehmen in der Chemie- und Pharmabranche Betriebstechnikern die höchsten Monatsbruttogehälter – rund 4.100 Euro. Der Maschinenbau und die IT-Branche folgen mit rund 3.750 Euro brutto im Monat, in der Elektrotechnik ist der Monatsbruttolohn mit rund 3.600 Euro sehr ähnlich. Die Schlusslichter sind die Zweige Heizung/Lüftung/Klimatechnik, Bautechnik und Lebensmittelherstellung: Hier sinken die durchschnittlichen Monatsbruttogehälter auf 3.250 bis 3.100 Euro.

Faktor Unternehmensgröße

Die Anzahl an Maschinen und Anlagen und die Komplexität der Prozesse wächst oft mit der Größe – und dem Umsatz – des Unternehmens. Damit steigt der Bedarf an Betriebstechnikern, um Störungen in der Fertigung zu vermeiden und Stillstände möglichst schnell beheben zu können. Das ist einem Großunternehmen oft ein höheres Gehalt wert als einem – flexibleren – Mittelständler. Ein weiterer Faktor: Größere Unternehmen sind im Gegensatz zu kleineren Betrieben meist Tarifpartner.

Die Auswirkungen zeigen sich in den folgenden Angaben zum durchschnittlichen Monatsbrutto eines Betriebstechnikers:

  • bis 50 Mitarbeiter = ca. 2.900 €
  • bis 100 Mitarbeiter = ca. 3.400 €
  • 101 bis 500 Mitarbeiter = ca. 3.600 €
  • 501 bis 1.000 Mitarbeiter = ca. 3.900 €
  • mehr als 1.000 Mitarbeiter = 4.500 €

Faktor Unternehmensstandort

Je nach Unternehmensstandort fallen auch die Gehälter unterschiedlich aus – nicht nur bei Betriebstechnikern. Wirtschaftskraft und Lebenshaltungskosten einer Region wirken sich ebenso aus wie die Verkehrsanbindung oder die Attraktivität und der Freizeitwert. Flächentarifverträge berücksichtigen diese Standortfaktoren – und auch in nicht tarifgebundenen Unternehmen zeigen sich die Unterschiede. Die Verdienstmöglichkeiten sind damit von Bundesland zu Bundesland anders – auch bei gleichwertiger Arbeit. Allerdings ist immer wieder eine Tendenz zu erkennen: Bei den Flächenländern gibt es in vielen Fällen ein Gehaltsgefälle. Meist werden im Süden höhere Gehälter gezahlt als im Norden der Republik – und im Westen bessere als im Osten.

Bei Betriebstechnikern zeigt sich der genannte Trend im Monatsbruttoverdienst nur im West-Ost-Gefälle recht deutlich – über alle Spezialisierungen wie Serien- oder Einzelfertigung, Automatisierung oder Feinwerktechnik hinweg. Da sich je nach Fachrichtung die Gehälter teils sehr unterscheiden, ist nur eine allgemeine Aussage möglich: In Baden-Württemberg und in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen werden vielfach die höchsten Gehälter gezahlt. Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Berlin folgen und liegen durchschnittlich vor Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Schleswig-Holstein. Durchschnittlich die niedrigsten Gehälter werden im Osten der Republik gezahlt – Mecklenburg-Vorpommern bildet in den meisten Fällen das Schlusslicht.

Faktor Berufserfahrung

Berufserfahrung zahlt sich aus – auch wegen der Tarifbindung. Erfahrene Betriebstechniker kennen die Geräte, Maschinen und Anlagen, mit und an denen gearbeitet wird – und auch deren Schwachstellen und Anfälligkeiten. Sie haben schon viele Störungen erlebt und können aus ihrem Wissen schöpfen, um Probleme zu beheben. Mit in den Dienstjahren erworbenen Zusatzqualifikationen und Kompetenzen haben sie sich auf dem Laufenden gehalten und ihren Kenntnisstand erweitert. Bei Unterweisungen und als Teamleiter oder vielleicht auch bereits als Leiter Betriebstechnik konnten sie bereits Führungserfahrung sammeln. Das alles zeigt sich im höheren Gehalt.

Als Durchschnittswerte für Monatsbruttogehälter in Deutschland können gelten:

  • Berufsanfänger: ca. 3.000 €
  • rund 5 Jahre Berufserfahrung: ca. 3.550 €
  • rund 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 4.100 €
  • mehr als 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 4.400 €

Branche, Unternehmensgröße, Standort und Tarifvertrag lassen auch hier die Gehälter um mehrere 100 Euro differieren. Sichtbar wird zudem wieder einmal ein Gender Gap, da das Gehalt einer Betriebstechnikerin regelmäßig um rund 15 Prozent unter dem des männlichen Kollegen liegt – bei gleichwertiger Arbeit.

Faktor Zusatzfähigkeiten

Bei allen Unterschieden zwischen den Branchen: Bestimmte Zusatzfähigkeiten wirken sich fast immer positiv auf die Höhe des Gehalts aus. Da die Produktion zunehmend digitalisiert und automatisiert wird, sind Kenntnisse in Automatisierung, Programmierung, Mess- und Regeltechnik oder Steuerungselektronik wertvoll. Auch Kommunikationsstärke und Führungsqualitäten sind gefragt – im Umgang mit den Kollegen, bei Unterweisungen oder für den Aufstieg zur Führungskraft. Hier ist der Aufstieg zum Leiter Betriebstechnik oder der Umstieg in die Serviceabteilung oder den Einkauf möglich.

Liegen die Interessen eher auf den Gebieten Arbeitssicherheit, Umweltschutz oder Qualitätsmanagement, ist die Ernennung zum entsprechenden Beauftragten möglich. Auch ein Ausbilderschein kann zu einer Gehaltsverbesserung führen.


Weiterbildung für Betriebstechniker

Betriebstechniker müssen auf dem Laufenden bleiben und sich über Neuerungen in den Produktionsverfahren, in Software-Systemen, Programmiersprachen, in der elektronischen Steuerung oder in Prüf- und Messverfahren informieren, um auf dem Stand der Technik zu bleiben. Hier sind vertiefende Anpassungsweiterbildungen in Richtung Anlagentechnik, Automatisierungstechnik, Elektrotechnik, Mechatronik, Messtechnik, Programmierung, Steuerungstechnik und natürlich Wartung und Instandhaltung sinnvolle Investitionen in die eigene berufliche Zukunft.

Das fachliche Know-how kann erweitert werden durch Fortbildungen in den Bereichen Arbeits- oder Umweltschutz, um beispielsweise als Spezialist auf einem dieser Gebiete zum entsprechenden Beauftragten ernannt zu werden. REFA bietet hier ein umfassendes Repertoire. Weiterbildungen in Richtung Qualitätsmanagement befähigen zum Einstieg in übergeordnete Positionen und Stabstellen. Kombiniert mit Schulungen zu den Themen Kommunikation, Selbstorganisation und -motivation, Zeitmanagement oder Führungskompetenz eröffnen sich Perspektiven als Führungskraft. Kaufmännische Weiterbildungen ebnen den Weg in Bereiche wie Service oder Einkauf.

Aufstiegsweiterbildungen wie die zum technischer Fach- oder Betriebswirt, zum Industriebetriebswirt oder Industriemeister qualifizieren für höherwertige Positionen mit kaufmännischen Aspekten. Mit der Fachhochschulreife ist auch ein Studium in einer Ingenieurdisziplin wie Maschinenbau, Anlagenbau, Produktionstechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen möglich – mit entsprechenden Karrieremöglichkeiten.

Weiterbildungen werden von verschiedensten Institutionen angeboten, von Vereinen bis hin zu privaten Hochschulen. Seminare und Schulungen erfolgen meist berufsbegleitend.