Lagerleiter


Lagerleiter Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Lagerleiter?

Der Lagerleiter verantwortet die Organisation und Verwaltung der optimalen Lagerung von Waren und stellt dort den reibungslosen Ablauf der Prozesse sicher. Hierfür stimmt er sich mit den Produktions- und Vertriebsabteilungen ab und legt den Wareneingang, die Art der fachgerechten Lagerung und den Warenausgang fest. Der Lagerleiter erstellt Versandpapiere, führt Qualitätskontrollen durch und sorgt für den optimalen Personaleinsatz. Bei der Durchführung seiner Arbeit berücksichtigt er die unternehmensinternen Qualitätsstandards und Leistungskennzahlen zu Lagerumschlagshäufigkeit, Produktivität, Lieferzeit und Liefergenauigkeit, durchschnittlichem Lagerbestand und anderen typischen Parametern für die Leistungsmessung der relevanten Logistikprozesse. Mit einer effizienten Lagerverwaltung, die zum optimalen Funktionieren der gesamten Supply Chain beiträgt, stärkt er auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Mit den steigenden Ansprüchen der Verbraucher nach mehr Individualität werden Waren immer häufiger über verschiedene Vertriebskanäle an Kunden verbreitet. Damit steigen die Bedeutung und das reibungslose Funktionieren der Logistik immer mehr an, um Kundenwünschen gerecht werden zu können. Lagerleiter haben folglich eine immer größere Verantwortung, stehen vor neuen Herausforderungen und sind für eine der wichtigsten Glieder in der Lieferkette zuständig. 

Der Lagerleiter ist vor allem in Logistik- und Speditionsunternehmen tätig. Er findet aber auch in allen anderen Bereichen der Wirtschaft eine Anstellung, in denen Lagerwirtschaft eine Rolle spielt, so z. B. im Handel, in den Bereichen des Fahrzeug- und Maschinenbaus sowie in der Chemie- und Elektrobranche.

Welche Aufgaben hat ein Lagerleiter?

Ein Lagerleiter ist dafür verantwortlich, dass alle Lagertätigkeiten reibungslos funktionieren und den Sicherheitsvorschriften entsprechen. Die Produktivität des Lagers ist ein wichtiger Grundstein für das Erreichen guter Ergebnisse im gesamten Unternehmen, weil die Qualität der Unternehmensleistungen stark von den Lagertätigkeiten abhängen.

Zu den Aufgaben des Lagerleiters gehört es, für eine optimale und fachgerechte Lagerung und auch Auslagerung der Ware zu sorgen. Er stellt sicher, dass der Warenbestand im Lager stets ausreichend ist und der Platz optimal genutzt wird. Hierfür stimmt er sich mit der Produktions- und Vertriebsabteilung ab. Der Lagerleiter bestimmt, wie der Wareneingang und -ausgang sowie der Transport der Ware erfolgen sollen und kümmert sich um die nötigen Versandpapiere. Auch die Durchführung von regelmäßigen Inventuren liegt in der Verantwortung des Lagerleiters.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Lagerleiters liegt in der Mitarbeiterführung. Er plant den Personaleinsatz und erstellt Schicht- und Dienstpläne. Dabei gewährleistet er, dass seine Mitarbeiter die geltenden Sicherheitsbestimmungen einhalten, um das Unfallrisiko am Arbeitsplatz so gering wie möglich zu halten. Er optimiert die Verwendung bereichsbezogener Budgets, von Ausrüstung (Regale, Lagertechnik, Geräte, Technologie und Software) und die Nutzung von Raum so, dass die Lagerverwaltung wirtschaftlich und effizient ist. Bei Problemen oder Verzögerungen des Materialflusses identifiziert der Lagerleiter die Ursachen und ergreift umgehend Maßnahmen zur Beseitigung.

Die Hauptaufgaben des Lagerleiters im Überblick:

  • Sicherung optimaler Lagereffizienz
  • Mitarbeiterführung
  • Bestandsüberwachung und Sicherstellung der Materialverfügbarkeit
  • Materialflüsse kontrollieren
  • Ermittlung und Lösung von Problemen, die den Arbeitsfluss behindern
  • Bestandsverwaltung, Überwachung der Lagerkosten
  • Inventuren
  • Lieferpapiere und Rechnungen erstellen
  • Permanente Optimierung der Arbeitsabläufe und Prozesse
  • Gewährleistung der Einhaltung gesetz­licher Vor­schriften, Richt­linien und Qualitäts­standards im Lager

 

Welche Kompetenzen braucht ein Lagerleiter?

Der Lagerleiter ist ganz klar Fachmann auf seinem Gebiet. Er bringt jahrelange Lager- und Logistikerfahrung mit und kennt sich mit den Abläufen bestens aus. Hierfür benötigt er Verfahrenskenntnisse zu Wareneingang, Warenbereitstellung und Warenausgang. Zudem muss er über ausgewiesene Kompetenz in der Bestandsverwaltung verfügen und geübt im Umgang mit Lager­verwaltungs- und Waren­wirtschafts­systemen (SAP) sein und ein analytisches Denkvermögen mitbringen. Zudem ist technologisches Verständnis als Lagerleiter heute essenziell, denn die Logistik kommt ohne Technologie kaum noch aus, wenn ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben will. Sie hilft, Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Ein Lagerleiter sollte diese vorteilhaft zu nutzen wissen und gerne mit ihr arbeiten, um Verbesserungen erzielen zu können.

Der Lagerleiter muss die Vorschriften zur Arbeitssicherheit im Lager kennen und anwenden. Da er seine Mitarbeiter anleiten und motivieren muss, sollte der Lagerleiter Teamplayer und Führungskraft zugleich sein sowie über Kommunikationsstärke, Durchsetzungsvermögen und Organisationsgeschick verfügen. Ein hohes Verantwortungsbewusstsein ist ebenso wichtig, da das Funktionieren seiner Abteilung maßgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt und reibungslose Abläufe von großer Bedeutung sind. Da der Job als Lagerleiter auch sehr stressig sein kann, ist es wichtig, dass er eine gewisse Stressresistenz mitbringt und zudem strukturiert und effektiv arbeiten kann.

Wie wird man Lagerleiter?

Um Lagerleiter zu werden, wird meist eine mehr­jährige Berufserfahrung im Lager- /Logistik­bereich vorausgesetzt. Für die Besetzung dieser Position wählen Unternehmen gerne interne Mitarbeiter wie Lagerarbeiter oder Fachkräfte für Lagerlogistik mit hervorragenden Managementfähigkeiten sowie erster Führungs­erfahrung aus. Bewerber mit einer abgeschlossenen Ausbildung mit Schwer­punkt Logistik, einer Weiter­bildung zum Logistik­meister oder auch mit einem betriebs­wirt­schaft­lichen oder ingenieurwissenschaftlichen Studium haben ebenso Chancen auf die Position des Lagerleiters.

Die Anforderungen hängen von der Branche und dem konkreten Aufgabenbereich ab. Neben fachlichen und branchenbezogenen Kenntnissen, z. B. hinsichtlich Lagerorganisation und -technik, Einkauf, Kalkulation, Kostenrechnung, Distributionslogistik und Rechnungswesen, benötigt man Organisationsgeschick und Führungskompetenz. Betriebswirtschaftliches und planerisches Denken, Verhandlungsgeschick und ein sicheres Auftreten sind ebenso notwendig. In international tätigen Unternehmen sind meist Englischkenntnisse erforderlich.

Wie viel verdient ein Lagerleiter?

Das durchschnittliche Gehalt für Lagerleiter liegt laut gehalt.de bei 67.013 € brutto pro Jahr. Die Gehaltsspanne variiert zwischen 60.897 € brutto und 73.743 EUR brutto pro Jahr. Zum Fixgehalt kommen in vielen Fällen leistungsabhängige Bonuszahlungen hinzu.

Berufseinsteiger wie stellvertretende Lagerleiter, Lagerleiter in der Möbelbranche oder im Großhandel müssen laut jobted.com mit den niedrigsten Gehältern rechnen, während erfahrene Führungskräfte für Lagerlogistik, Lagerleiter, die nach Tarif bezahlt werden, in der Regel mit einem höheren Gehalt rechnen können.

Je nach Arbeitsort ergeben sich ebenfalls Unterschiede beim Gehalt. So haben Lagerleiter laut gehaltsvergleich.com in südlichen Bundesländern wie beispielsweise Baden-Württemberg die höchsten Verdienstmöglichkeiten. Einbußen beim Lohn müssen Lagerleiter dagegen tendenziell in den nördlichen Bundesländern hinnehmen.

Weiterbildung für Lagerleiter

Im Zeitalter schlanker Prozesse, kurzer Durchlaufzeiten und zunehmenden Termin- und Ergebnisdrucks steigen auch die Herausforderungen für Lagerleiter. Der reibungslose Ablauf im Lager verlangt Führungsfähigkeiten für die Mitarbeitermotivation und ein fundiertes Fachwissen. Mithilfe weiterer Anpassungsweiterbildungen, können Lagerleiter dafür sorgen, dass sie davon ausreichend erlangen, um Prozesse möglichst effizient zu gestalten. Die flexiblen Kundenwünsche und der Anspruch der Unternehmen, diesen gerecht zu werden, setzt voraus, dass mit Ressourcen gut gehaushaltet und nichts verschwendet wird. Hier kommt vor allem das Lean Management zum Einsatz. Es zielt darauf ab, Prozesse verschwendungsfrei zu gestalten, um einen größtmöglichen Gewinn zu generieren. Hier gilt es, sich beispielsweise mit den neuesten Entwicklungen im Bereich Lean Six Sigma auseinanderzusetzen oder Seminare zum Thema Lean Logistik zu besuchen. Auch Schulungen zur allgemeinen Prozessoptimierung im Lager, wie „Lager- und Materialflussoptimierung oder „Produktions- und Lagerlogistik“ geben hilfreiches Wissen für eine gelungene Lagerwirtschaft. Damit haben Lagerleiter eine gute Basis, um Prozesse in ihrem Verantwortungsbereich zu verbessern. Wichtig sind zudem Weiterbildungen im Qualitätsmanagement, um hier das Know-how immer auf den neuesten Stand zu bringen und für maximale Qualitätssicherung sorgen zu können.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
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