Was ist ein Leiter Qualitätsmanagement?
Der Leiter Qualitätsmanagement ist „die graue Eminenz“ im Unternehmen. Er ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Abteilungen der Organisation und der Geschäftsführung. Als oberstes Organ der Qualitätskontrolle und -sicherung, oft einer Stabsabteilung, hat er zwar keine Weisungsbefugnis gegenüber den Mitarbeitern, aber überall Einblick und direkten Kontakt zur Chefetage, an die er regelmäßig berichtet. Er sieht alles, hört alles und wirkt darauf hin, dass bei allen Abläufen und in allen Prozessen die Qualitätsmaßstäbe, die er nach geltenden Normen (mit-)entwickelt und zu verantworten hat, mindestens eingehalten, möglichst sogar übertroffen werden.
Der Qualitätsmanagement-Leiter übernimmt dabei die Rolle des „internen Beraters“, der den Prozessverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite steht, nicht die des Kriminalisten, der Verstöße gegen das Qualitätsmanagement aufdecken und ahnden will. Er begleitet die Abteilungsleitungen und die Spezialisten in den jeweiligen Abteilungen, von der Administration über den Einkauf und die Leistungserstellung – die „Produktion“ – bis hin zu Logistik und Vertrieb, bei der Festlegung, Überwachung und Verbesserung von Prozessen und Abläufen, der rechtskonformen Umsetzung von Qualitätsnormen und dem Reporting und unterstützt dies durch den Einsatz und die Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagement-Systems. Er fungiert als Moderator und Schnittstellenmanager und verfolgt das Ziel, die Fehlerquote auf null zu senken. Dazu schult er die Mitarbeiter, setzt Qualitätsverbesserungsmaßnahmen in Gang, führt regelmäßig interne Audits durch und bereitet externe Zertifizierungen vor. Zudem führt er als Leiter der Stabsstelle seine Abteilung fachlich, organisatorisch und disziplinarisch.
Ob Automobilzulieferer oder Arbeitsamt, Großbäckerei oder Gießerei, Pflegeeinrichtung oder Pharmaunternehmen, Verpackungshersteller oder Versandhändler: Kaum eine größere Organisation kommt mittlerweile noch darum herum, sich mit Qualität auseinanderzusetzen und einen Qualitätsbeauftragten oder einen Qualitätsmanager zu benennen. Für viele produzierende Unternehmen ist es wichtig, eine Zertifizierung als „Qualitätsbetrieb“ vorweisen zu können, um im Wettbewerb zu bestehen. Zudem hilft ein funktionierendes Qualitätsmanagement-System dabei, rechtssicher zu arbeiten und bei Gewährleistungsfragen die Qualitätskontrolle nachweisen zu können. Dem Qualitätsmanagement-Leiter stehen also viele Einsatzgebiete offen.
Welche Aufgaben hat ein Leiter Qualitätsmanagement?
Der Leiter Qualitätsmanagement hat die Aufgabe, in allen Bereichen seiner Organisation dafür zu sorgen, dass geltende Gesetze, Normen, Vorschriften und Vorgaben – auch von der Geschäftsführung als Maßstab definierte – erfüllt und eingehalten werden. Dies gilt auf allen Ebenen und betrifft sowohl die Produkt- und die Prozessqualität als auch die Produktsicherheit – dies insbesondere in der Lebensmittel- und in der Pharmabranche. Zudem ist er dafür verantwortlich, dass in den betrieblichen Abläufen kundenspezifische Anforderungen berücksichtigt werden können. Dabei setzt er ein Qualitätsmanagement-System ein, das er pflegt und an die Bedingungen in seiner Organisation anpasst.
Als Stratege entwickelt er das Qualitätskonzept weiter, erläutert den Verantwortlichen die Bedeutung der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements und initiiert Audits und Zertifizierungen. Als Coach berät er alle Abteilungen bei qualitätsrelevanten Fragen, unterstützt den Aufbau von Qualitätszirkeln und vermittelt bei Schulungen die anzuwendenden Methoden und Maßnahmen, die dann vor Ort von den beteiligten Mitarbeitern umgesetzt und von den Linienvorgesetzten überprüft werden. Er bringt Verbesserungsprojekte auf den Weg und verfolgt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) – ein wichtiger Baustein ist hier oft das Reklamationsmanagement. Als Führungskraft führt er die ihm in seiner Abteilung unterstellten Mitarbeiter – dies können Qualitätsbeauftragte und Qualitätsmanager sein – und legt der Geschäftsführung regelmäßig Berichte mit Qualitätsauswertungen, -statistiken und -entwicklungen vor.
Zu den Aufgaben des Leiters Qualitätsmanagement gehören damit unter anderem:
- strategische Ausrichtung des Qualitätskonzepts;
- Weiterentwicklung des Qualitätsmanagement-Systems nach EN ISO 9001;
- Gewährleistung der Rechts- und Normenkonformität aller Produkte und Dienstleistungen;
- Sicherung der Produkt- und Prozessqualität sowie Gewährleistung der Produktsicherheit;
- Entwicklung von Methoden und Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung vorgegebener Qualitätsstandards und Kontrolle der Umsetzung;
- Berücksichtigung von Kundenanforderungen in den betrieblichen Abläufen;
- Gefahrenanalyse zur Ermittlung kritischer Kontrollpunkte (HACCP, Hazard Analysis Critical Control Points);
- Erhebung von Qualitätsdaten, statistische Auswertung, Ableitung von Entwicklungen;
- Ursachenanalyse beim Auftreten von Qualitätsmängeln sowie Einleitung von Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen;
- Beratung und Coaching der Mitarbeiter in allen Qualitätsfragen;
- Einrichtung von Qualitätszirkeln;
- Schulungen der Mitarbeiter zu Methoden und Maßnahmen der Qualitätssicherung;
- Planung und Durchführung interner und externer Audits;
- Anstoßen von Verbesserungsprojekten und Verfolgen des KVP;
- Reklamationsmanagement;
- Führung der (Stabs-)Abteilung Qualitätsmanagement;
- Dokumentation und regelmäßige Berichterstattung an die Geschäftsführung.
Welche Kompetenzen braucht ein Leiter Qualitätsmanagement?
Als „graue Eminenz“ muss der Leiter Qualitätsmanagement mit allen betrieblichen Abläufen in seiner Organisation vertraut sein. Das heißt, er muss Prozesse und Techniken ebenso wie die Geräte, Maschinen und Anlagen kennen, die zur Produktion der Waren oder zur Erstellung der Dienstleistungen eingesetzt werden. Je nach Branche braucht er daher spezifische Kenntnisse: Sei es als (Wirtschafts-)Ingenieur, Betriebs- oder Verwaltungswirtschaftler, Pflegemanager, Arzt, Chemiker, Pharmazeut oder Lebensmitteltechnologe.
Um die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen, muss der Qualitätsmanagement-Leiter die einschlägigen Gesetze, Normen und Vorgaben in der jeweils aktuellen Fassung kennen. Dabei hat er international geltende Normen wie die DIN EN ISO 9000 ff. zum Aufbau und zur Bewertung von Qualitätsmanagement-Systemen zu berücksichtigen, aber genauso teilweise branchenspezifische Standards wie International Featured Standards (IFS) und Good-Practice-Standards (GxP, beispielsweise GMP, Good Manufacturing Practice, oder GPP, Good Production Practice) im Lebensmittel-, Chemie- und Pharmabereich oder IATF 16949 im Automobil- und Zuliefererbereich.
Modelle wie das EFQM-Modell der European Foundation of Quality Management gehören bei der Aufstellung des Qualitätsmanagementkonzepts zu seinem Standardrepertoire. In seiner täglichen Arbeit nutzt er ein weites Spektrum an Methoden und Tools zur Datenerhebung und zur statistischen Auswertung und Analyse, um Qualitätsdefizite zu erkennen, Ursachenforschung zu betreiben sowie Maßnahmen einleiten, umsetzen und deren Wirkung kontrollieren zu können. Hier ist unternehmerisches Denken gefragt, um Qualitätsaspekte mit betriebswirtschaftlichen Vorgaben abgleichen zu können. Alle Daten gehen in das Qualitätsmanagement-System (QMS) ein, in dem sie verarbeitet und dokumentiert werden. Als Anwender ist der Qualitätsmanager in der Lage, dieses System an seine Verhältnisse anzupassen und es auch weiter auszubauen – idealerweise bis zu einem integrierten Management-System (IMS), das beispielsweise auch Arbeits- und Umweltschutz beinhaltet.
Um die Mitarbeiter für Qualität sensibilisieren und alle Ebenen im Unternehmen auch für Audits und Zertifizierungen motivieren zu können, benötigt er neben hervorragenden Kommunikationsfähigkeiten und Empathie auch Durchsetzungsfähigkeit – sowie didaktisches Geschick und Repräsentationsfähigkeiten bei seinen Schulungen und bei seiner Berichterstattung vor der Geschäftsführung. Zudem sind Führungsqualitäten gefragt, da er auch noch die Abteilung „Qualität“ leitet.
Der Leiter Qualitätsmanagement sollte daher unter anderem über diese fachlichen Qualifikationen verfügen:
- vertieftes technisches Wissen, branchen-, produktions- und produktbezogen;
- vertiefte Kenntnis der jeweiligen Herstellungs- und Produktionsverfahren bzw. der Dienstleistungserstellung;
- betriebswirtschaftliche Kenntnisse;
- Erfahrung in Software-Anwendungen, insbesondere Qualitätsmanagement-Systeme und Statistikprogramme, aber auch Office-Anwendungen;
- Kenntnisse der einschlägigen Normen und Standards (ISO 9000 ff., IATF 16949, IFS, GxP ...);
- Überblick über die verschiedenen Qualitätsmanagement-Modelle;
- breites Methodenrepertoire im Bereich Qualitätstools (wie APQP, FMEA, FMECA, 8D, Six Sigma, ...)
- Erfahrung mit Auditierungs- und Zertifizierungsverfahren (wie ISO 9000, EMAS, ...) sowie deren Umsetzung.
Als persönliche Kompetenzen gefragt sind:
- Kommunikationsfähigkeit;
- Empathie;
- strukturierte und systematische Arbeitsweise;
- Führungsstärke und Durchsetzungsfähigkeit;
- didaktisches Geschick;
- Organisationstalent;
- unternehmerisches Denken.
Wie wird man Leiter Qualitätsmanagement?
Das Aufgabenspektrum ist so breit gefächert und die dafür notwendigen Kompetenzen sind so vielfältig, dass alle benötigten Fähig- und Fertigkeiten nicht in einer klassischen dualen Ausbildung vermittelt werden können. Das Minimum ist eine nach entsprechender Berufserfahrung mögliche Fortbildung und Zertifizierung im Bereich Qualitätssicherung oder Qualitätsmanagement. Erheblich besser aufgestellt ist man mit einer auf der Ausbildung aufsetzenden Aufstiegsweiterbildung zum Techniker, Meister, Betriebs- oder Fachwirt samt anschließenden Fort- und Weiterbildungen zum Qualitätsmanager. Einen anderen Zugang bietet ein Studium, bei dem die branchen- und fachspezifischen Prozesse und Verfahrensweisen theoretisch fundiert behandelt werden. Praktische Erfahrungen im Beruf sind dann noch ebenso notwendig wie die zielgerichtete Fortbildung in Richtung Qualitätsmanagement.
- Ausbildung: Eine abgeschlossene Ausbildung, je nach Branche kaufmännisch, technisch, in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf oder in der Verwaltung, ist eine erste Grundlage für weitere Qualifizierungen in Richtung Qualitätsmanagement. Nach mindestens einem Jahr Berufserfahrung kann eine Aufstiegsweiterbildung zum Meister oder Techniker, zum technischen oder Verwaltungsfachwirt oder zum Betriebswirt folgen. Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker – branchenspezifisch in rund 80 verschiedenen Fachrichtungen – oder zum staatlich geprüften Betriebswirt sind berufliche Weiterbildungen an Fachschulen. Sie dauern in Vollzeit zwei, in Teilzeit drei bis vier Jahre und verbinden die technische Qualifikation mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.
- Studium: Ein Fachhochschul- oder Hochschulstudium bietet den Zugang zu höheren Positionen in der gewählten Branche. Ingenieurstudiengänge, aber auch eine betriebswirtschaftliche Hochschulausbildung sind Einstieg in die verschiedensten Branchen, in speziellen Fällen sind aber auch Fächer wie Pharmazie, Biologie, Medizin, (Lebensmittel-)Chemie, Verwaltungswissenschaften oder Pflegemanagement gefragt. Der Bachelor ist nach sechs bis acht Semestern Regelstudienzeit erreicht, der Master kann regulär nach weiteren vier bis sechs Semestern abgeschlossen werden. In einem Management-Studiengang ist Qualitätsmanagement Teil des Bachelor-Studiums, im Master-Studium kann es sogar als Schwerpunkt belegt werden. In vielen Fällen ist als Zugangsvoraussetzung zum Master aber Berufserfahrung nachzuweisen.
- Weiterbildung: Die meisten Weiterbildungen sind modular angelegt und bestehen aus den aufeinander aufbauenden zertifizierten Abschlüssen als Fachkraft Qualitätsmanagement, Qualitätsmanagementbeauftragter und Qualitätsmanager oder Qualitätsmanagement-Auditor. Je nach Anbieter sind die Seminare ein- bis mehrtägig, werden online oder mit Präsenzpflicht abgehalten. Unbedingt zu beachten ist, einen renommierten Anbieter mit anerkannten Zertifikaten auszuwählen.
Mit einer Ausbildung, einer Zertifizierung als Qualitätsmanager und langjähriger Berufserfahrung kann man in kleineren Organisationen sicher auch die Leitung des Qualitätsmanagements übernehmen. Bei Verwaltungs- oder Pflegeorganisationen ist dies vermutlich eher möglich als in produzierenden Unternehmen. Je größer und komplexer die Produktion wird, desto eher sind allerdings Ingenieure oder Betriebswissenschaftler mit speziellen Branchen-, Verfahrens- und Produktkenntnissen gefragt.
Wie viel verdient man als Leiter Qualitätsmanagement?
Qualitätsmanagement ist Thema in Organisationen aller Branchen und Größenordnungen. Eine Qualitätsmanagement-Abteilung mit mehreren Personen und einer Leitung ist jedoch eher in mittelständischen oder in Großunternehmen anzutreffen. Die hohe Verantwortung und die geforderten Kompetenzen – von einer qualifizierenden Ausbildung, meist ein Studium, über lange Jahre Berufserfahrung bis hin zu den erforderlichen Zertifizierungen – zeigen sich in einem überdurchschnittlichen Gehalt: Das Durchschnittsbruttogehalt liegt bei gut 61.000 Euro im Jahr, rund 5.100 Euro brutto monatlich. Die Gehaltsspanne reicht von knapp 3.700 Euro brutto im Monat, also gut 44.000 Euro Jahresbrutto, bis hin zu knapp 7.000 Euro brutto monatlich, also rund 84.000 Euro brutto im Jahr. Allerdings sind auch Gehälter bis 100.000 Euro brutto im Jahr möglich.
Die Spannweite bei den Gehältern ist groß und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören:
- die Branche;
- die Unternehmensgröße;
- der Unternehmensstandort;
- die Berufserfahrung;
- Zusatzfähigkeiten.
Faktor Branche
Es macht einen Unterschied, ob jemand die Qualitätsmanagementabteilung in einer Verwaltung, einem Pflegeheim, einem Handelsunternehmen oder in der produzierenden Industrie leitet. In der Verwaltung ist die tarifliche Entlohnung üblich, in der Pflege und bei vielen Handelsunternehmen wird eher untertariflich bezahlt. Herstellende Unternehmen des Fahrzeugbaus oder der Zulieferindustrie zahlen meist übertariflich; ist die Produktion kritisch, beispielsweise in der Pharma- und Lebensmittelindustrie, sind nochmals höhere Gehälter zu erwarten.
Faktor Unternehmensgröße
Je größer das Unternehmen, desto größer das Produktportfolio und/oder die Menge an Produkten, auf deren Qualität geachtet werden muss. Mit der Unternehmensgröße wachsen auch die Aufgaben des Qualitätsmanagements – und damit die Abteilung. Die gestiegene Verantwortung des Leiters Qualitätsmanagement für Produkte, Prozesse und Mitarbeiter zeigt sich auch im Gehalt.
Auf das monatliche Bruttodurchschnittsgehalt des Qualitätsmanagement-Leiters wirkt sich die Unternehmensgröße wie folgt aus:
- bis 500 Mitarbeiter = ca. 4.100 €
- 501 bis 1.000 Mitarbeiter = ca. 5.200 €
- über 1.000 Mitarbeiter = ca. 7.750 €
Faktor Unternehmensstandort
Mit dem Gehalt reagieren Unternehmen auch auf Standortfaktoren wie Wirtschaftskraft und Attraktivität der Region sowie Lebenshaltungskosten. Je nach Bundesland und Region gibt es Unterschiede von mehreren 100 Euro. Eine Tendenz ist dabei häufig zu erkennen: Es gibt in Deutschland ein Gehaltsgefälle von West nach Ost.
Hessen liegt mit mehr als 7.000 Euro an der Spitze, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und dem Saarland mit rund 5.600 Euro und Hamburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zwischen 5.000 und 5.200 Euro. In Bremen, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind die Gehälter mit 4.500 bis 4.900 Euro schon unterdurchschnittlich, aber immer noch höher als die in den östlichen Bundesländern. Hier sind 3.900 Euro bis 4.100 Euro zu erwarten.
Faktor Berufserfahrung
Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Die Kenntnis der Produktionsverfahren, der Abläufe und der immer wieder gleichlautenden Kundenwünsche sowie die oftmals langjährige Zusammenarbeit im Team schafft Routine. Zunehmende Erfahrung, wachsende Verantwortung und die Übernahme von Leitungsfunktionen zahlen sich aus und zeigen sich im Gehaltszuwachs.
Als Durchschnittswerte für Monatsbruttogehälter von Leitern im Qualitätsmanagement in Deutschland können gelten:
- Berufsanfänger: ca. 4.500 €
- rund 5 Jahre Berufserfahrung: ca. 4.800 €
- rund 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 5.450 €
- mehr als 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 6.000 €
Auch hier gilt: Diese Angaben sind grobe Richtwerte. Je nach Ausbildung, Branche, Unternehmensgröße und Standort können die Gehälter bis zu mehreren 100 Euro voneinander abweichen. Auffällig sind die Abweichungen zwischen den Geschlechtern: Frauen werden in dieser Leitungsfunktion mit nur rund 70 Prozent des bei Männern üblichen Bruttolohns bezahlt. Dieser „Gender Gap“ besteht auch bei vergleichbarer Arbeit.
Faktor Zusatzfähigkeiten
Neben der Berufserfahrung wirken sich auch Zusatzqualifikationen positiv auf das Entgelt aus. Die umfassende Kenntnis von Normen, Verordnungen und Standards, vertieftes Wissen über Qualitätsmanagement-Modelle, -Methoden und -Tools, Erfahrungen als Auditor und Zertifizierer, die Anwendung und vielleicht sogar Programmierung von Qualitätsmanagement-Systemen und die Integration von verschiedenen Management-Systemen zu einem integrierten, softwaregestützten Management-System zahlen sich aus. Auch Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Führungsqualitäten und Durchsetzungsstärke sind wichtig für die tägliche Arbeit und machen sich bezahlt.
Weiterbildung für Leiter Qualitätsmanagement
Normen, Verordnungen und Standards ändern sich immer wieder, neue Materialien, Verfahren, Abläufe und Techniken müssen beim Qualitätskonzept berücksichtigt, Audits und Zertifizierungen ausgesucht und durchgeführt werden. Weiterbildungen in Material- und Werkstoffkunde, Verfahrens- und Produktionstechnik, in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen sowie insbesondere zu den neuesten Entwicklungen im Qualitätsmanagement sind daher die Methode der Wahl, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben und nicht den Anschluss zu verlieren. Die Weiterbildung zum REFA-Qualitätsmanager vermittelt hier umfassendes normenbezogenes Fachwissen und ist auch online durchführbar.
Zudem sind für den Leiter Qualitätsmanagement Schulungen zur Stärkung der Soft Skills, also etwa Kommunikationsfähigkeit und Führungsqualitäten, sowie Motivationstrainings sinnvoll.