Produktionsplaner


Produktionsplaner - Aufgaben, Gehalt & Weiterbildung

Was ist ein Produktionsplaner?

Ein Produktionsplaner ist ein Orchesterleiter. Er kennt das Programm, sucht die Stücke aus und legt deren Reihenfolge fest. Bei der Aufführung, der Produktion, gibt er den Takt vor und sorgt dafür, dass alle Mitglieder des Orchesters – also das in den beteiligten Abteilungen beschäftigte Personal, vom Einkauf über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Logistik – perfekt zusammenspielen. Er stimmt den Einsatz aller Instrumente – Mensch, Technik und Organisation – genau aufeinander ab, damit ein harmonisches Ergebnis entsteht: das in Art und Menge, also Qualität und Quantität, geforderte Produkt zum vorgesehenen Termin.

Der Produktionsplaner sollte die Nutzung aller Ressourcen so koordinieren, dass die Produktionsmittel bei minimalen Kosten maximal ausgelastet werden – unter Wahrung aller Qualitätsanforderungen. Die dazu notwendige Optimierung der Prozesse und Materialflüsse ist oft nur mithilfe einer Produktionsplanungs- und -steuerungs-Software – eines PPS-Systems – möglich. Das Ziel ist, Durchlaufzeiten zu minimieren und Maschinenstillstände, Leerlaufphasen und andere Arten der Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden – ob in der Massenproduktion, der Serienfertigung oder bei der Berücksichtigung individueller Wünsche der Kundschaft bis hin zur „Losgröße 1“. Seine Tätigkeit ist essenziell, um auf die Bedingungen des Marktes schnell reagieren zu können, die Wertschöpfung zu erhöhen und die Herstellung von Sachgütern effizient zu gestalten.

Produktionsplaner arbeiten in allen Branchen, in denen in industriellem Maßstab gefertigt wird. Die Bandbreite reicht von kleinen, spezialisierten Betrieben mit begrenztem Angebot und wenig komplexen Produkten – beispielsweise Dosen oder Kunststoffflaschen – bis hin zu Großunternehmen mit Fließbändern oder hochtechnisierten Fertigungsstraßen wie bei Fahrzeugherstellern. Der Weg in die Position des Produktionsplaners kann daher sehr unterschiedlich angelegt werden. Grundsätzlich kann bereits eine duale technische oder kaufmännische Ausbildung mit Zusatzqualifikation ausreichen. Oft wird aber die Position mit speziell ausgebildeten Ingenieuren besetzt, um in der individualisierten Großserienfertigung mit hochgradig vernetzen Abläufen höchsten Anforderungen an Qualität, Präzision und Zeitvorgaben zu genügen. So entwickeln beispielsweise Verfahrens- oder Automatisierungstechniker Prozesse für die industrielle Herstellung und Strategien für die Umsetzung in der Produktion. Die Unterschiede im Aufgabenspektrum und in der Qualifikation werden auch an den Gehältern sichtbar: Die Spanne ist enorm. Daher lohnt es sich, an Qualifizierungsmaßnahmen wie zum Beispiel der Weiterbildung zum REFA-Produktionsplaner teilzunehmen.


Welche Aufgaben hat ein Produktionsplaner?

Ein Produktionsplaner hat die Aufgabe, die theoretischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Wertschöpfung auf Praxistauglichkeit zu prüfen und die besten Alternativen zu realisieren. Die theoretische Seite reicht dabei von der Entwicklung eines möglichst effektiven industriellen Produktionsprozesses mit den bestehenden technischen Einrichtungen bis hin zur Planung konkreter Ansätze zur Optimierung des Fertigungsablaufs mit dem Ziel der Effizienzsteigerung: Welche Arbeitssysteme sind vorhanden, wie wird der Einsatz von Mensch und Technik organisiert und wie lässt er sich verbessern? Die praktische Seite besteht in der Koordination und Steuerung des gesamten Ablaufs der Herstellung, auch anhand betriebswirtschaftlicher Daten. Dabei hat er Faktoren wie Art und Menge der zu fertigenden Sachgüter, benötigte materielle Ressourcen sowie maschinelle und personelle Kapazitäten, aber auch Rüstzeiten, Zeitvorgaben und Qualitätsmaßstäbe zu berücksichtigen. Das primäre Ziel ist, die Fertigungskapazitäten durch perfekte Abstimmung von Mensch, Maschine und Material optimal auszulasten oder die Auslastung zumindest zu erhöhen.

Um dies zu erreichen, legt der Produktionsplaner anhand der eingegangenen oder erwarteten Aufträge und Bestellungen das Produktionsprogramm und den Bedarf an einzelnen Produkten fest. Dazu sind Absprachen mit den einzelnen Teams vor Ort zu treffen, wobei der Produktionsplaner oft in leitender Funktion tätig ist. Anschließend berechnet er die für die Auftragserfüllung benötigten Mengen an Materialien, gleicht diese mit den Beständen und den Lagerreichweiten ab und ermittelt die Art und Menge der zu beschaffenden Sachmittel. Er koordiniert die Aktivitäten bei der Herstellung, überwacht das Qualitätsmanagement und sorgt für die Dokumentation und die Datenverwaltung. Dazu setzt er Software-gestützte PPS-Systeme ein, die die Material-, Personal- und Anlagenplanung erleichtern. Gerade in der individualisierten Serienfertigung ermöglichen es diese Systeme, auch kurzfristig Prozesse aufeinander abzustimmen und Soll-Ist-Vergleiche durchzuführen. Bei all seien Tätigkeiten hat er zudem betriebswirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen und möglichst kostengünstige Alternativen auszuwählen.

Die Aufgaben des Produktionsplaners umfassen damit unter anderem:

  • Planung und Optimierung von bestehenden Produktionsprozessen;
  • Entwicklung von neuen, effektiveren Produktionsprozessen;
  • Abstimmung der Produktion in Art und Menge auf die Auftragslage;
  • Planung des Personal-, Maschinen- und Materialeinsatzes;
  • Arbeitsvorbereitung, Sicherstellung des Materialflusses, Optimierung der Lagerbestände;
  • Qualitätssicherung;
  • Dokumentation der Arbeitsergebnisse;
  • Einsatz von PPS-Systemen;
  • betriebswirtschaftliche Steuerung der Produktion;
  • kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsabläufe, der Fertigungsqualität und des Arbeitsschutzes.

Welche Kompetenzen braucht ein Produktionsplaner?

Produktionsplaner müssen die komplexen Zusammenhänge in der industriellen Fertigung kennen und das Zusammenspiel von Mensch und Technik organisieren. „Planen und Leiten“ ist das Motto: Auf fachlicher Ebene sind technischer Sachverstand und Abstraktionsvermögen dafür ebenso wichtige Voraussetzungen wie betriebswirtschaftliche Kenntnisse und unternehmerisches Denken. Auf persönlicher Ebene treten Kommunikations- und Führungsfähigkeiten in den Vordergrund.

Der Produktionsplaner muss die in der Fertigung eingesetzten Betriebsmittel kennen und ihre Funktionsweise verstehen, um bei jedem Be- und Verarbeitungsschritt die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen einordnen zu können. Nur so ist er in der Lage, den Bedarf an Ressourcen – Zeit, Material und Personal – zu beurteilen und deren Einsatz optimal aufeinander abstimmen zu können. Da viele Produktionsschritte mittlerweile automatisiert und elektronisch gesteuert ablaufen und Anlagen miteinander vernetzt sind, werden Kenntnisse in der Informationstechnologie immer wichtiger. PPS- und ERP-Systeme (Enterprise-Resource-Planning-Systeme) ermöglichen es ihm, Materialflüsse und Durchlaufzeiten zu berechnen und den Produktionsprozess mit der Logistik und dem Vertrieb abzustimmen, um die benötigten Sachgüter termingetreu und kosteneffizient herzustellen. Das persönliche Gespräch bei der Planung des Personaleinsatzes in der Fertigung sowie mit den Angehörigen anderer Abteilungen bleibt dennoch unverzichtbar: Der Produktionsplaner sollte in der Lage sein, offen und wertschätzend zu kommunizieren und dennoch die notwendigen Maßnahmen durchzusetzen.

Zu den fachlichen Voraussetzungen für den Einsatz als Produktionsplaner zählen daher Kenntnisse unter anderem in diesen Bereichen:

  • Produktions-/Verfahrenstechnik;
  • Automatisierungs- und Steuerungstechnik;
  • Informationstechnik, insbesondere PPS- und ERP-Systeme;
  • Logistik;
  • Organisation und Zeitmanagement;
  • Personaleinsatz und Personalführung;
  • Qualitätsmanagement;
  • Betriebswirtschaft.

Wichtige persönliche Kompetenzen sind unter anderem:

  • analytisches und konzeptionelles Denken;
  • hohes Abstraktionsvermögen;
  • vertieftes technisches Verständnis;
  • Organisationstalent;
  • Problemlösungskompetenz;
  • unternehmerische Denkweise;
  • Kommunikations- und Führungsfähigkeiten.

Wie wird man Produktionsplaner?

Planen und Koordinieren bedeutet, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Dabei geht es vom Groben ins Feine: Der Produktionsplaner muss den Überblick behalten und dabei Kleinigkeiten beachten, um den Einsatz von Mensch und Technik zu organisieren und bestmöglich zu gestalten. Das ist in einer klassischen dualen oder auch einer Berufsfachschulausbildung nicht zu lernen.

Der Weg zum Produktionsplaner ist daher nicht von offizieller Seite geregelt. Basis kann zwar eine technische oder kaufmännische Ausbildung sein, aber dann wird zumindest eine mehrjährige Berufserfahrung erwartet, oft in Kombination mit einschlägigen Weiterbildungen. Ein technisches oder auch betriebswirtschaftliches Studium bietet einen anderen Zugang: Ingenieure, Wirtschaftsingenieure oder auch Betriebswirtschaftler haben gute Voraussetzungen und können sich auch in Richtung Produktionsplanung qualifizieren.

  • Ausbildung: Eine gute Grundlage für die spätere Arbeit als Produktionsplaner bietet eine technische Ausbildung in der Industrie, zum Beispiel die über drei Jahre zum Produktionstechnologen oder die zweijährige zum Maschinen- und Anlagenführer. Auch eine kaufmännische Ausbildung wie die drei Jahre dauernde zum Kaufmann der Fachrichtung Spedition und Logistikdienstleistung kann den Einstieg ermöglichen. Allerdings qualifiziert keine Ausbildung allein für die Tätigkeit als Produktionsplaner. Mehrere Jahre Berufserfahrung und Weiterbildungen sind weitere Voraussetzungen.
  • Weiterbildung: Mit mindestens einem Jahr einschlägiger Berufserfahrung als Geselle ist eine Aufstiegsweiterbildung zum Techniker, Fach- oder Betriebswirt oder zum Meister möglich. Die beruflichen Weiterbildungen zum staatlich geprüften Techniker, etwa der Fachrichtung Verfahrenstechnik, oder zum staatlich geprüften Betriebswirt, Fachrichtung Produktionswirtschaft, erfolgen an Fachschulen. Sie sind in Vollzeit in zwei, in Teilzeit in drei bis vier Jahren zu absolvieren.
  • Studium: Ein Hochschulstudium an einer Fachhochschule (FH) oder Universität in einem technischen Fach bietet eine breite theoretische Fundierung und über Pflichtpraktika oder Praxissemester auch einen Praxisbezug. Gewählt werden sollte eine Ingenieurdisziplin wie Automatisierungs-, Konstruktions- oder Verfahrenstechnik, mit Schwerpunkt Produktionstechnik oder Produktionsentwicklung, oder auch Maschinenbau. Studiengänge wie Wirtschaftsingenieurwesen oder (technische) Betriebswirtschaftslehre betonen dagegen eher den kaufmännischen Aspekt.
  • Duales Studium: Praxiswissen ist ein entscheidender Faktor für die Arbeit als Produktionsplaner. Damit wird das duale Studium, bei dem parallel zur praktischen Ausbildung im Betrieb die Theorie im Studium vermittelt wird, immer attraktiver. Die Zeit bis zur Tätigkeit als Produktionsplaner kann so unter Umständen deutlich verkürzt werden. Der Abschluss „Bachelor“ ist nach 6 – 8 Semestern zu erreichen, der „Master“ nach weiteren 4 – 6 Semestern.

Bei allen aufgezeigten Wegen gilt: Für eine Spezialisierung auf das Arbeitsgebiet Produktionsplanung samt Abschluss mit der zertifizierten Berufsbezeichnung Produktionsplaner muss eine Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen und abgeschlossen werden. Diese kann beispielsweise die mehrstufige Weiterbildung über fünf Wochen in Vollzeit zum REFA-Produktionsplaner sein.


Wie viel verdient man als Produktionsplaner?

Produktionsplaner arbeiten in der Fertigung, also überwiegend in der Industrie oder in großen und mittelständischen Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Diese Firmen sind als Arbeitgeber meist tarifgebunden, womit sich die Gehälter und weitere Arbeitgeberleistungen an den zwischen den Sozialpartnern ausgehandelten Branchen- und/oder Flächentarifverträgen ausrichten. Dies gilt insbesondere für Produktionsplaner, die keine spezielle Fort- oder Weiterbildung in dieser Richtung absolviert haben. Produktionsplaner mit abgeschlossenem Studium und/oder zertifizierter Weiterbildung sind dagegen höher qualifiziert und tragen oft als Führungskraft auch mehr Verantwortung. Daher werden sie in der Regel über- bzw. außertariflich bezahlt. Die folgenden Angaben zu den Bruttogehältern beruhen auf der Auswertung verschiedener Gehaltsvergleichsportale und sind nur als grobe Richtwerte zu verstehen.

Das deutschlandweite Durchschnittsbruttogehalt von Produktionsplanern liegt bei knapp 4.400 Euro monatlich, also bei rund 52.500 Euro im Jahr. Die Spanne reicht von ca. 3.100 bis ca. 5.200 Euro Monatsbrutto und liegt damit zwischen rund 37.000 Euro und 62.300 Euro jährlich. Spitzenverdiener mit langjähriger Erfahrung und in Leitungsfunktion erreichen sogar bis zu 6.600 Euro brutto im Monat bzw. mehr als 79.000 Euro brutto im Jahr.

Die Spannweite bei den Gehältern ist groß und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören:

  • die Branche;
  • die Unternehmensgröße;
  • der Unternehmensstandort;
  • die Berufserfahrung;
  • Zusatzfähigkeiten.

Faktor Branche

Fließbänder und Fertigungsstraßen gibt es in fast jeder Branche – vom Automobilhersteller über den Chemiebetrieb und das Pharmaunternehmen bis hin zur Zuckerindustrie.

Mehr als den Branchendurchschnitt bieten die Automobilindustrie, das produzierende Gewerbe – Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie eingeschlossen – und der Maschinenbau als Vergütung. Bruttojahresgehälter liegen im Bereich Automotive bei gut 60.000 Euro, sonst bei gut 54.000 Euro. Weniger als den Durchschnitt zahlen Unternehmen der Bereiche Transport/Verkehr/Logistik mit gut 53.000 Euro Jahresbrutto sowie Bau und Architektur mit etwas über 50.000 Euro brutto im Jahr.

Faktor Unternehmensgröße

Einige Großunternehmen stellen nur wenige Produkte in Massenfertigung her – wie die Zement- und die Zuckerindustrie. Hier ist die Produktionsplanung vermutlich weniger komplex als in Kleinunternehmen, die individuelle Produkte, an die Kundenwünsche angepasste Sachgüter anbieten. Die Regel ist aber eher eine Serienfertigung, bei der eine Individualisierung der produzierten Güter stattfinden kann. Die Automobilindustrie ist das beste Beispiel dafür, da Kunden hier beispielsweise Farben oder Ausstattungsmerkmale auswählen können. Produktionsplaner müssen diese Faktoren bei ihrer Arbeit berücksichtigen.

Normalerweise wachsen mit der Größe des herstellenden Unternehmens auch die Produktionsmenge und die Produktvielfalt. Die Fertigung und deren Planung und Steuerung werden komplexer – der Produktionsplaner wird daher umso wichtiger. Dies bildet sich im Gehalt ab.

Auf das monatliche Bruttodurchschnittsgehalt des Produktionsplaners wirkt sich die Unternehmensgröße wie folgt aus:

  • bis 100 Mitarbeiter: ca. 3.100 €
  • 101 bis 500 Mitarbeiter: ca. 3.900 €
  • 501 bis 1.000 Mitarbeiter: ca. 4.500 €
  • über 1.000 Mitarbeiter: ca. 5.600 €

Faktor Unternehmensstandort

Standortfaktoren wie Lage, soziodemografisches Umfeld und Infrastruktur bzw. Verkehrsanbindung, aber auch Wirtschaftskraft und Attraktivität der Region sowie Lebenshaltungskosten wirken sich auf das Gehalt aus, das Unternehmen zahlen. Dieser Zusammenhang wird schon an den Flächentarifverträgen deutlich, die häufig für Tarifregionen wie Bundesländer abgeschlossen werden. Tendenziell gibt es ein Gehaltsgefälle von Süd nach Nord und von West nach Ost.

Dieser Trend wird auch bei den Jahresbruttogehältern von Produktionsplanern deutlich. Baden-Württemberg nimmt hier mit knapp 57.000 Euro die Spitzenposition ein. Bayern und das Saarland folgen mit 54.800 Euro bzw. 54.500 Euro. Hessen liegt mit knapp 54.000 Euro noch über dem bundesweiten Durchschnitt. In Nordrhein-Westfalen (gut 51.100 Euro) und Niedersachsen (50.500 Euro) werden noch Werte über 50.000 Euro erreicht. Nach Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein mit rund 49.000 Euro geht die Marke in den östlichen Flächenländern auf unter 47.000 Euro: Die durchschnittliche jährliche Vergütung beträgt in Sachsen 46.900 Euro, in Thüringen 46.400 Euro, in Brandenburg 45.900 Euro, in Sachsen-Anhalt 45.300 und beim Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern noch 44.100 Euro.

Faktor Berufserfahrung

Berufserfahrung schafft Routine und Problemlösungskompetenz – das spiegelt sich im Gehalt wider. Mit dem Dienstalter und der zunehmenden Erfahrung kann mehr Verantwortung übernommen werden, Leitungsfunktionen zahlen sich aus.

Als Durchschnittswerte für Monatsbruttogehälter von Produktionsplanern in Deutschland können angesehen werden:

  • unter 3 Jahren Berufserfahrung: ca. 3.800 €
  • 3 bis 6 Jahre Berufserfahrung: ca. 4.200 €
  • 6 bis 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 4.600 €
  • mehr als 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 5.100 €

Diese Werte können je nach Branche, Unternehmen, Standort sowie geltenden Tarifverträgen stark schwanken. Zudem gibt es enorme Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Entlohnung, eine „Gender Gap“. Frauen erhalten, je nach Qualifikationsgrad und Berufserfahrung, ein zwischen gut 10 und knapp 20 Prozent geringeres Bruttogehalt, auch bei vergleichbarer Arbeit.

Faktor Zusatzfähigkeiten

Auch Zusatzqualifikationen können die Höhe des Gehalts positiv beeinflussen. Wer über vertieftes Know-how in Automatisierungs- und Steuerungstechnik, PPS- und ERP-Systemen sowie anderen IT-Anwendungen oder auch Logistik und Warenwirtschaft verfügt, kann seine fachliche Kompetenz geltend machen. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse speziell im Bereich Controlling sind ebenfalls von Vorteil. Kreativitätstechniken, Kommunikationsstärke und Führungsfähigkeiten sowie Grundlagen der Personalwirtschaft öffnen die Tür zu Leitungsfunktionen. Zudem erweitert Wissen aus den Bereichen Arbeitssicherheit, Umweltschutz oder Qualitätsmanagement das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten.


Weiterbildung für Produktionsplaner

Neue Produkte entstehen, alte werden verbessert, erweitert, diversifiziert oder vom Markt genommen. Herstellungsverfahren und Fertigungstechniken werden fortlaufend weiterentwickelt und verändern sich. Neue Materialien und Fügemethoden, Automatisierung und Digitalisierung, der Einsatz von kollaborierenden Robotern, sogenannten Cobots, oder auch von künstlicher Intelligenz (KI) zur Steuerung von autonomen Fahrzeugen und Fertigungsanlagen verdrängen althergebrachte Abläufe und Vorgehensweisen. Produktionsplaner sind hier gefordert, immer auf dem Laufenden zu bleiben, um die Produktion auf dem Stand der Technik zu halten. Anpassungsweiterbildungen zu den Themen Produktions- und Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Schweiß-, Füge- und Trenntechnik, Messtechnik oder Qualitätsprüfung sind daher notwendig, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Aber auch zumindest die Grundlagen von Logistik, Zeiterfassung und Personalwirtschaft sollten beherrscht werden, um den Wertstrom, also den Materialfluss während der Wertschöpfung, und damit den Produktionsprozess optimieren zu können. Fortbildungen zu den Bereichen Qualitätsmanagement, Umwelt- und Arbeitsschutz erweitern das fachliche Spektrum ebenso wie kaufmännische Weiterbildungen. Produktionsplaner als (Nachwuchs-)Führungskräfte sollten auch ihre Softskills stärken und Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation und -motivation oder Führungsfähigkeiten ausbauen und trainieren.

Für jeden, der in der Produktion Planungs- und Steuerungsaufgaben übernimmt – ob als Meister, Techniker, Betriebs-/Fachwirt oder mit abgeschlossenem Studium –, ist als offizieller Nachweis seiner Qualifikation die Schulung zum zertifizierten Produktionsplaner sehr empfehlenswert.

Weiterbildungen werden von verschiedensten Institutionen angeboten, von Vereinen bis hin zu privaten Hochschulen. Seminare und Schulungen erfolgen meist berufsbegleitend, können aber auch in Vollzeit absolviert werden.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
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