Qualitätsingenieur


Qualitätsingenieur Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Qualitätsingenieur?

Beim Qualitätsingenieur handelt es sich um eine Berufsbezeichnung für Ingenieure, die ein technisches Studium absolviert haben und eine Spezialisierung oder Weiterbildung im Bereich Qualitätswesen vorweisen können. Die Hauptaufgabe des Qualitätsingenieurs besteht darin, die Produktqualität und Prozesssicherheit unter Berücksichtigung der Faktoren Zeit und Kosten in der herstellenden Industrie sicherzustellen. Hierfür analysiert er die Qualität im Unternehmen, beurteilt diese und leitet bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen ein. Dabei kommt der Qualitätsingenieur bereits ab der Design- und Entwicklungsphase zum Einsatz, um Mängel von Anfang an auszuschließen und Risiken so klein wie möglich zu halten.

Der Qualitätsingenieur kann praktisch in allen Unternehmen der produzierenden Industrie tätig sein. Im Bauwesen, der Automobilindustrie und dem Maschinen- und Anlagenbau findet man ihn am häufigsten. Aber auch in der Energiewirtschaft, im Schiffbau, in der Chemischen Industrie oder in der Konsumgüterindustrie wird der Ingenieur für die Qualitätssicherung gebraucht. Er stellt sicher, dass hergestellte Produkte den Sicherheits- und Qualitätsansprüchen gerecht werden. Sein Einsatzgebiet ist sowohl das Büro als auch die Produktions- und Werkstätten. Bei international agierenden Unternehmen muss der Qualitätsingenieur zudem auch ausländische Partner, Kunden oder Produktionsstätten besuchen.

Der Beruf des Qualitätsingenieurs überschneidet sich inhaltlich häufig mit dem des Qualitätsmanagers. Dort wo es eine strikte Trennung zwischen den beiden Berufsprofilen gibt, kümmert sich der Qualitätsmanager in der Regel vor allem um die Bewertung der Qualitätshandhabung, führt die Qualitätsabteilung und gibt Anweisungen, um deren Umsetzung sich dann der Ingenieur kümmert.


Welche Aufgaben hat ein Qualitätsingenieur?

Der Qualitätsingenieur ist in vielen Wirtschaftsbereichen gefragt, denn ein Unternehmen bleibt nur dann wettbewerbsfähig, wenn es auch über längere Zeit den hohen Ansprüchen seiner Kunden genügen kann und dabei wirtschaftlich arbeitet. Je nach Branche unterscheiden sich die Aufgabeninhalte des Qualitätsingenieurs. Generell kann man jedoch sagen, dass er Verbesserungspotenziale im Unternehmen identifizieren und geeignete Qualitätssicherungsmaßnahmen ergreifen muss. So bearbeitet er z. B. im Customer-Relationship-Management (CRM) Kundenreklamationen und Gewährleistungsansprüche. In Zusammenarbeit mit den Abteilungen Entwicklung und Fertigung sorgt der Qualitätsingenieur für die Umsetzung spezifischer Kundenanforderungen. Zentrale Aufgabe ist die Gewährleistung der Prozesssicherheit, Produktqualität und Umweltverträglichkeit sowie die Einleitung von Maßnahmen zur kontinuierlichen Prozessverbesserung.

Hauptaufgaben eines Qualitätsingenieurs im Überblick

Das Aufgabenspektrum eines Qualitätsingenieurs ist breit gefächert. Hier eine Übersicht über seine Hauptaufgaben:

  • Identifizierung von technischen Mängeln und Funktionsstörungen
  • Risikoanalyse
  • Analyse des Produktionsprozesses aus Qualitätssicht
  • Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen
  • Erstellung von Checklisten
  • Durchführung von Tests
  • Analyse von Qualitätsproblemen
  • Berechnung von Qualitätskennzahlen
  • Analyse kundenbezogener Qualitätsanforderungen
  • Planung und Umsetzung von qualitätssichernden Maßnahmen
  • Planung und Durchführung von internen Audits

Zudem muss der Qualitätsingenieur sich stets über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der Qualitätssicherung sowie dem Qualitätsmanagement auf dem Laufenden halten.


Welche Kompetenzen braucht ein Qualitätsingenieur?

Je nach Industriezweig ist ein hohes branchenspezifisches Fachwissen erforderlich, das sich der Qualitätsingenieur über sein Studium, seine Berufsausbildung oder berufliche Erfahrung angeeignet hat. Schließlich muss der Qualitätsingenieur wissen, was ein Produkt leisten soll und wie es beschaffen ist. Darüber hinaus benötigt er ein ausgeprägtes technisches Verständnis, gute analytische Fähigkeiten und betriebswirtschaftliche Kenntnisse, mit denen er die Wirtschaftlichkeit seiner Arbeit sicherstellt. Da das Qualitätsmanagement sehr viel mit der Einhaltung von Richtlinien zu tun hat, sind zum einen Kenntnisse der jeweils gültigen Normen sowie Prozesswissen zu Testverfahren von entscheidender Bedeutung.

Darüber hinaus benötigt der Qualitätsingenieur gute EDV-Kenntnisse und nutzt gegebenenfalls branchenspezifische Software für seine Arbeit. In international agierenden Unternehmen sind zusätzlich gute Englischkenntnisse, Reisebereitschaft und Flexibilität von Vorteil. Da der Qualitätsingenieur über seinen Tellerrand blicken muss, um die Tätigkeiten und Anforderungen aus vielen Bereichen zielführend zusammenbringen und so die bestmöglichen Ergebnisse erzielen zu können, braucht er eine ausgeprägte Organisations- und Kommunikationsfähigkeit.  


Wie wird man Qualitätsingenieur?

Wie bereits erwähnt, überschneiden sich die Aufgaben des Qualitätsingenieurs häufig mit denen des Qualitätsmanagers. Trotzdem gibt es einen großen Unterschied: Die Bezeichnung Ingenieur ist nämlich geschützt und wer sich so nennen möchte, der muss ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium vorweisen können. Womit wir auch gleich bei der wichtigsten Voraussetzung für den Beruf als Qualitätsingenieur wären. Naheliegend ist hier ein Studium des Ingenieurwesens. Wobei spezialisierte Fächer wie beispielsweise Bauingenieurwesen, IT-Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau oder Produktionstechnik vorteilhafter sind. Viele Ingenieurstudiengänge bieten zudem Qualitätsmanagement als Schwerpunkt an.

Neben dem Abschluss eines Studiums zählt vor allem die Berufserfahrung. Bereits während des Studiums sind Praktika Pflicht. – Je mehr praktische Erfahrung ein Anwärter aufweisen kann, desto besser. Wer dazu noch eine handwerklich-technische Ausbildung vor dem Studium abgeschlossen hat, erhöht dadurch noch einmal seine Chancen auf einen gut bezahlten Beruf als Qualitätsingenieur.


Wie viel verdient ein Qualitätsingenieur?

So unterschiedlich die Aufgaben je nach Branche für den Qualitätsingenieur sind, so unterschiedlich sind auch die Gehälter. Pauschale Aussagen zur Entlohnung lassen sich nur schwer treffen, da neben Berufserfahrung und Region die persönliche Qualifikation und Verantwortung sowie der Arbeitgeber entscheidend sind.

Doch eins lässt sich sagen, schon das Einstiegsgehalt als Qualitätsingenieur kann sich sehen lassen. Nicht ohne Grund, denn ein Studium der Ingenieurwissenschaften gehört zu den schwersten, und wer hier einen Abschluss errungen hat, der stellt für ein Unternehmen gleich eine vollwertige Verstärkung dar. So können Berufseinsteiger bereits mit einem Monatsgehalt zwischen 3.000 und 4.000 Euro rechnen. Die Gehaltsspanne eines Qualitätsingenieurs liegt laut Stepstone.de zwischen 49.500 und 69.000 Euro pro Jahr. Wer ein Zertifikat als Auditor vorweisen kann oder Personalverantwortung trägt, kann mit einem noch höheren Jahresgehalt rechnen. Auch regelmäßige Weiterbildungen zahlen sich aus und qualifizieren den Qualitätsingenieur für höhere Positionen.


Weiterbildung für Qualitätsingenieure

In Berufen, die dem technologischen Wandel besonders ausgesetzt sind, ihn gar mit vorantreiben, ist es wichtig, dass sich der Qualitätsingenieur regelmäßig um seine berufliche Weiterbildung kümmert. Er arbeitet in einem herausfordernden Umfeld, denn Unternehmen unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben und dem Druck der Kunden. Diese verlangen in immer kürzeren Abständen nach neuen Produkten bei gleichbleibender oder steigender Qualität. Das führt zu einer Verschärfung der Qualitätssicherung in Unternehmen. Auch Normen und Gesetze, die sich permanent ändern, erfordern eine ständige Wissensaktualisierung. Der Qualitätsingenieur kommt daher um einschlägige Weiterbildungen im Bereich Qualitätsmanagement nicht umhin. So kann er beispielsweise eine Weiterbildung zum Qualitätsmanagementbeauftragten, kurz QMB, anstreben. In dieser Funktion kümmert er sich um die Weiterentwicklung der Qualitätsmanagementsysteme und das Qualitätscontrolling. Außerdem ist diese Weiterbildung Voraussetzung, um den nächsten Schritt zum Auditor machen zu können.

Strebt der Qualitätsingenieur eine Führungsfunktion an, so sollte er sich mit zeitgemäßen Führungsanforderungen vertraut machen. Die Führungsseminare von REFA bieten hierfür eine große Angebotsauswahl. Ein funktionierendes Zeit- und Selbstmanagement gehört ebenso dazu, wie verschiedene Arbeitstechniken, ohne die die Herausforderungen des modernen Berufsalltags kaum noch zu bewältigen sind.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
um ein einheitliches und unkompliziertes Lesen zu gewährleisten. Selbstverständlich sprechen wir alle Geschlechter an.