Unternehmensberater


Unternehmensberater Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Unternehmensberater?

Der Unternehmensberater, auch Consultant genannt, unterstützt Betriebe mit speziellem Fachwissen bei wichtigen Entscheidungen, Umstrukturierungen, der Einführung neuer Prozesse und Produkte oder bei Projekten, für die intern keine Experten zur Verfügung stehen. Er ist entweder selbständig tätig oder gehört einer Unternehmensberatungsgesellschaft an und wird für eine bestimmte Zeitspanne als Dienstleister engagiert.

Es sind in der Regel hauptsächlich große und mittelständische Unternehmen, die sich einen Unternehmensberater leisten. Sogar die Bundes- und Landesregierungen und ebenso die Kommunen greifen auf das Know-how von Unternehmensberatern zurück.

Innerhalb eines Unternehmens kann er in allen Abteilungen hinzugezogen werden. Häufig gefragt ist er in den Bereichen Management, IT, Personal, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung sowie Ingenieur-Dienstleistung. Da das Themenfeld sehr breit gefächert ist, haben sich viele Unternehmensberater spezialisiert.

Die Tätigkeit als Unternehmensberater besteht hauptsächlich aus Projektaufträgen. Das heißt, er verübt kein Tagesgeschäft wie in klassischen Berufen, sondern berät über mehrere Wochen oder Monate verschiedene Kunden und arbeitet für diese. Daher wechseln nicht nur die Zielsetzungen, Tätigkeiten und Arbeitsorte, sondern auch die Menschen, mit denen der Unternehmensberater zusammenarbeitet.

In Deutschland ist die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ nicht geschützt.


Welche Aufgaben hat ein Unternehmensberater?

Die Aufgaben eines Unternehmensberaters sind sehr vielfältig. Da Unternehmensberater in zahlreichen Branchen und Tätigkeitsfeldern arbeiten können, hängen die Aufgaben vom jeweiligen Fachgebiet oder Auftrag ab. So sind die eines Beraters für ein Produktionsunternehmen nicht die gleichen wie die, die in einem Dienstleistungsunternehmen anfallen. Auch kommt es darauf an, ob der Kunde Hilfestellung sucht, weil sich das Unternehmen in einer Krise befindet oder ob er beispielsweise Unterstützung bei der Einführung eines neuen Produktes heranzieht. Die übergeordnete Aufgabe des Unternehmensberaters ist jedoch immer, das Ziel, das der Kunde zuvor definiert hat, zu erreichen. Hierfür muss er zunächst die notwendigen Informationen beschaffen, die Auskunft über den Ist-Zustand des Unternehmens, der Abteilung oder des Ablaufs geben. Zu diesem Zweck werden Analysen und Konzepte erstellt, auf deren Basis ein Lösungsweg erarbeitet wird. Bei einem Autohersteller, der seine Prozesse verbessern möchte, könnte dies beispielsweise die Erstellung einer Potenzialanalyse sein, die aufzeigt, wo die Schwachstellen des Unternehmens liegen und Abläufe nicht effizient sind. Hierfür sind verschiedene Teil-Analysen notwendig, für die der Unternehmensberater einige Zeit im Unternehmen verbringt und dabei die Prozesse genau unter die Lupe nimmt. Daraufhin erfolgt das Erarbeiten der Optimierungsmaßnahmen, die genau auf die Problemstellung abzielen und mit den Verantwortlichen des Unternehmens besprochen werden. Ob auch die Umsetzung dieser Maßnahmen zum Beratungsauftrag gehört, kann individuell vereinbart werden.

Schwerpunktaufgaben eines Unternehmensberaters sind:

  • Durchführung von Analysen (z.B. im Bereich Logistik, Entgelt, Zeitwirtschaft, Qualität)
  • Erstellung von Gutachten und Konzepten
  • Entwicklung und Optimierung von Geschäftsmodellen
  • Verbesserung von Geschäftsprozessen
  • Ermittlung von Umsatzpotenzialen
  • Strategieentwicklung innerhalb der Unternehmensabläufe
  • Probleme erkennen, Lösungswege erarbeiten

Welche Kompetenzen braucht ein Unternehmensberater?

Die Anforderungen an den Unternehmensberater sind sehr hoch. Nicht nur das fachliche und technische Know-how im Bereich Wirtschaftswissenschaft, IT, Marketing, Jura oder anderen Branchen muss er beherrschen, sondern auch zahlreiche Soft-Skills, ohne die die Beratungsprojekte nicht erfolgreich umgesetzt werden können. Denn der Unternehmensberater muss in erster Linie überzeugen können. Dies setzt eine gute Kommunikations- und Überzeugungsfähigkeit sowie ein selbstbewusstes Auftreten voraus. Er „verkauft“ Lösungen und muss die notwendige Kompetenz vermitteln. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Englischkenntnisse, die in zahlreichen Branchen vorausgesetzt und für die Kommunikation mit ausländischen Firmensitzen essenziell sind.

Der Unternehmensberater sollte sehr belastbar sein, da sein Arbeitsalltag meist mit Überstunden verbunden ist und eine hohe Reisebereitschaft erfordert. Um sich für jeden neuen Auftrag optimal auf die Kundenanforderungen einstellen zu können, sollte der Unternehmensberater zudem fähig sein, sich stets gut in verschiedene Unternehmen integrieren zu können und eine schnelle Auffassungsgabe besitzen. Er muss ergebnis- und kundenorientiert arbeiten, Freude an der Weitergabe von Wissen an seine Klienten haben und eine hohe Teamfähigkeit besitzen. Dies vor allem, weil er sich stets als „Neuling“ in ein Team einarbeiten und dort im Sinne des Unternehmens kooperieren muss, was Mut und eine Offenheit für Neues voraussetzt.


Wie wird man Unternehmensberater?

In Deutschland gibt es keinen vorgeschriebenen Weg zum Unternehmensberater, da sich jeder als Unternehmensberater selbständig machen kann. Wer sich eine gute Basis mit vielversprechenden Karrieremöglichkeiten schaffen möchte, sollte ein abgeschlossenes Hochschulstudium im gewünschten Fachbereich, z.B. Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Mathematik, Informatik, Biologie oder Medizin haben, möglichst gute Abschlussnoten vorweisen und über eine gewisse Berufserfahrung verfügen. Möglich ist ein Aufbaustudium mit dem Abschluss Master Consulting, der aber für den Berufseinstieg nicht zwingend notwendig ist. Wer sich in seinem Metier bestens auskennt und auch die nötigen Soft-Skills mitbringt, hat ein gutes Startwissen, um qualifiziert beraten zu können. Direkt nach dem Studium kann man sich als Junior-Berater bei einer Unternehmensberatung bewerben oder sogar eine eigene Agentur gründen. Sinnvoll ist es hier jedoch, zunächst Berufserfahrungen in der jeweiligen Branche zu sammeln, um später darauf aufbauen zu können.

Immer mehr Unternehmen setzen auf externe Impulse und nutzen das Know-how der Unternehmensberater, um Prozesse zu optimieren, Produkte zu verbessern oder neue Märkte zu erschließen. Diese Vielfalt macht das Consulting zu einem krisensicheren Job mit guten Aussichten für Akademiker sämtlicher Studienrichtungen. Pro Jahr bewerben sich zehntausende Absolventen, aber nur die Wenigsten schaffen es, sich im knallharten Auswahlverfahren gegen die Konkurrenz zu behaupten. Wer es einmal geschafft hat, in der Branche Fuß zu fassen, hat gute Karriereaussichten. Der klassische Weg gestaltet sich wie folgt:

  • Consulting Analyst oder Associate: Mitarbeit in Projektteams als Zuarbeiter für Consultants.
  • Junior Consultant: Übernahme erster Projektaufgaben.
  • Consultant: Verantwortung für ein Projektmodul.
  • Senior Consultant: Verantwortung für mehrere Projektmodule oder ein ganzes Projekt.
  • Project Manager: Verantwortung für ein gesamtes Projekt.
  • Principal oder Manager: Zu seinen Aufgaben gehören die Führung von Projekten, Kundenakquise und die Weiterentwicklung jüngerer Kollegen.

Neben der hohen Nachfrage nach Beratern, winkt bereits beim Einstieg eine gute Bezahlung.


Wie viel verdient ein Unternehmensberater?

Unternehmensberater beziehen meist überdurchschnittliche Gehälter, müssen jedoch auch zahlreiche Überstunden und hohen Leistungsdruck in Kauf nehmen. Das Einkommen von Unternehmensberatern ist von der Größe des Arbeitgebers, der Region und der Berufserfahrung abhängig. Grundsätzlich gehen die Bandbreiten, was in der Unternehmensberatung zu verdienen ist, weit auseinander. Die Gehaltsspanne reicht von 65.000 Euro für Berufsanfänger bis zu 100.000 Euro für Berater mit einigen Jahren Berufserfahrung. Bei mehr als zehn Jahren Berufserfahrung liegt der Mittelwert bei 120.590 Euro. Spitzenreiter bei der Gehaltsverteilung ist Hessen, gefolgt von Baden-Württemberg und Hamburg. Am wenigsten verdienen Unternehmensberater in Mecklenburg-Vorpommern.


Weiterbildung für Unternehmensberater?

Unternehmensberater sind in sehr unterschiedlichen Branchen unterwegs. Von ihnen wird verlangt, dass sie stets am Puls der Zeit sind, den Überblick behalten, alle Schwachstellen erkennen und immer Lösungen in petto haben. Dies setzt ein permanentes Lernen voraus, denn der Wissensstand muss immer aktuell sein; neueste Erkenntnisse im jeweiligen Fachgebiet sollten sie im Interesse ihrer Kunden immer parat haben. Zudem kommen je nach Projekt oder Auftrag neue Aufgaben oder Herausforderungen hinzu, für die man eventuell eine zusätzliche Qualifikation benötigt. Sich neben dem Beruf weiterzubilden, ist für Unternehmensberater eine wichtige Basis für den Erfolg. Durch Seminare oder Ausbildungen kann man sich das fehlende Teilwissen gezielt aneignen. Für alle Unternehmensberater sind Kenntnisse in Kommunikation und Mitarbeiterführung sinnvoll, da dies relevante Faktoren für jeden Projekterfolg sind. Wer im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich tätig ist, sollte sich unter anderem mit Betriebswirtschaft und Controlling auskennen und im Bereich Industrie 4.0 auf dem neuesten Stand sein. Von hier aus kann man sein Fachwissen beliebig weit vertiefen und dem Arbeitsgebiet anpassen, in dem man als Consultant agiert. Denkbar sind für diesen Bereich Seminare wie Künstliche Intelligenz (KI) für bessere Prozesse oder Lean Management und Industrie 4.0.

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