Was ist Muda?


Was ist Muda?

Der Begriff Muda kommt aus dem Japanischen und bedeutet Verschwendung oder sinnlose Tätigkeit.

Dabei wird Verschwendung als etwas betrachtet, dass nichts zur Wertschöpfung im Unternehmen beiträgt, also der Verbrauch von Ressourcen, die keinen Mehrwert erzeugen.

 

Die sieben Arten der Verschwendung

Nach der Lean-Management-Philosophie gibt es sieben Arten der Verschwendung:

  1. Überproduktion – Aufgrund schlechter Planung oder unverhältnismäßiger Sicherheitspuffer kommt es zur Überproduktion, die sich in erhöhten Beständen niederschlägt.

  2. Bestände – Zu hohe Material- bzw. Lagerbestände benötigen Platz und binden das Unternehmenskapital.

  3. Unnötige Bewegungsabläufe – Große Entfernungen zwischen Montageplätzen führen zu ineffizientem Arbeiten.

  4. Warte- und Liegezeiten – Unproduktive Zeitperioden bei den Mitarbeitenden und lange Lieferzeiten von Waren zwischen einzelnen Prozessen führen zur Zeitverschwendung.

  5. Transport – Die Verbringung von Materialen innerhalb einer Fabrik lässt sich nicht gänzlich eliminieren, daher sollten die Transportwege permanent optimiert werden.

  6. Ausschuss und Nacharbeit – Fehler in der Produktion führen entweder zum Ausschuss der Ware oder zur Nacharbeit. Produktionsfehler sollten daher frühzeitig erkannt und behoben werden.

  7. Falsche oder unnötige Prozesse – Komplexe und übermäßig viele Kontrollen und Genehmigungsstufen führen wiederum auch zur Verschwendung von Ressourcen.

Was ist Muda

Abb. 1: Die sieben Verschwendungsarten nach Muda

Muda – Typ 1 und Typ 2

Es gibt zwei Muda-Typen:

Typ 1 (Scheinleistung) trägt nicht zur Wertschöpfung bei, ist aber unter gegenwärtigen Technologien, Fertigungseinrichtungen und Produktionssystemen unvermeidbar.

Beispiel: Sicherheitsprüfungen führen nicht unmittelbar zu einem Mehrwert für das Endprodukt, sind aber notwendig, um sicherzustellen, dass die Ware sicher genutzt werden kann.

Typ 2 (Blindleistung) trägt ebenfalls nicht zur Wertschöpfung bei und sollte direkt vermieden werden.

Beispiel: Produktionsfehler, die erst am Ende der Fertigungslinie erkannt werden, führen zu erheblicher Ressourcenverschwendung, da das Endprodukt nicht ausgeliefert werden kann.

Da Muda Typ 1 nicht immer zu eliminieren ist, sollten sich Unternehmen hauptsächlich auf die Beseitigung von Typ 2 konzentrieren.

Mit Lean Management die sieben Arten der Verschwendung beseitigen

Mit Hilfe der Lean-Management-Philosophie und der Implementierung kontinuierlicher Verbesserungsaktivitäten (Kaizen) können Unternehmen die sieben Verschwendungsarten reduzieren oder gar eliminieren. Dabei ist es unumgänglich, die Verschwendung direkt am Ort des Geschehens (Gemba) zu erfassen.

Durch die immer wiederkehrende Begehung des Gembas ergibt sich ein Trainingseffekt bei den Beschäftigten. Der Blick für die wertschöpfenden Tätigkeiten und somit auch für mögliche Verschwendung wird geschult. Dies wirkt sich häufig nicht nur auf den Ist-Zustand der Prozesse aus, sondern verbessert das Bewusstsein, bereits im Stadium der Planung eines neuen Prozesses Verschwendung zu vermeiden.