Was bedeutet 5S-Methode?


Was bedeutet 5S-Methode?

Jedes Jahr verlieren Unternehmen zig Arbeitstage, weil Unordnung und Chaos am Arbeitsplatz der Beschäftigten herrscht. Die daraus resultierenden Such- und Wegezeiten verursachen unnötige Kosten und Ineffizienz. Die 5S-Methode – Bestandteil des Lean Managements – ist ideale Ausgangsbasis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Sie sorgt dafür, dass der Arbeitsplatz so gestaltet ist, dass sich die Mitarbeitenden optimal auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren können. Verschwendung soll entweder komplett eliminiert oder auf ein Minimum reduziert werden.

Grundlage der 5S-Methode

Die Grundlage von 5S bildet das Vorhaben, den Arbeitsplatz und dessen Umgebung von allen überflüssigen Gegenständen zu befreien. Außerdem wird für jeden Gegenstand ein eigener Platz geschaffen, sodass dieser schnell auffindbar ist. Dieses Vorgehen soll den Arbeitsplatz und die dort ausgeführten Tätigkeiten standardisieren und den Arbeitsablauf verbessern.

Entwickelt wurde die 5S-Methode vom Japaner Taiichi Ono, der in den 50er-Jahren das Toyota-Produktionssystem einführte mit dem Ziel, die Produktion des japanischen Autobauers effizienter zu machen. Mittlerweile kommt die 5S-Methodik nicht mehr nur in der Produktion zum Einsatz, sondern hat auch in administrativen Bereichen Einzug gehalten.

Hinter 5S stecken die japanischen Begriffen, die der Methode zugrunde liegen:

Seirii (Sortieren) – Seiton (Systematisieren) – Seiso (Säubern) – Seiketsu (Standardisieren) – Shitsuke (Selbstdisziplin und ständige Verbesserung).

Der 5S-Zyklus

Diese fünf Begriffe repräsentieren die Schritte, die es im Rahmen der Methode durchzuführen gilt. Die Methodik wird häufig als Kreis bzw. Zyklus dargestellt – ähnlich dem PDCA-Kreis –, der verdeutlichen soll, dass 5S nie zu Ende ist, sondern ein ständig zu durchlaufender (Verbesserungs-)Prozess.

Was bedeutet 5S-Methode?

Abb. 1: Der 5S-Zyklus

  1. Sortieren: Analysieren Sie Ihren Arbeitsplatz. Prüfen Sie, welche Gegenstände Sie zur Verrichtung Ihrer Tätigkeit wirklich benötigen. Sortieren Sie überflüssige Dinge aus.

  2. Systematisieren: Im zweiten Schritt entwickeln Sie eine Systematik für die Anordnung der Gegenstände gemäß ihrer Verwendungshäufigkeit oder -reihenfolge. Damit diese Anordnung Bestand hat, sollten Sie Markierungen bzw. Beschriftungen einsetzen.

  3. Säubern: Reinigen Sie Ihren Arbeitsplatz regelmäßig. Dadurch können Sie auch Abweichungen und Defekte an den Arbeitsmitteln schneller feststellen. Identifizieren Sie die Ursache für die Entstehung von Verschmutzung und stellen Sie diese ab.

  4. Standardisieren: Schaffen Sie Standards innerhalb Ihres Arbeitsbereichs und möglichst auch bereichsübergreifend, damit sich jeder problemlos zurecht finden kann.

  5. Selbstdisziplin: Halten Sie sich an die Regeln für Ordnung und Sauberkeit und führen Sie regelmäßig Audits durch, bei denen Sie Abweichungen vom Standard erfassen und abstellen können. Durchlaufen Sie den 5S-Zyklus in regelmäßigen Abständen, nur so ebnen Sie den Weg für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP).

Wirkung der 5S-Methode

Mithilfe der 5S-Methode entstehen „schlanke“ Unternehmensprozesse. Die Reduzierung der Verschwendung (Muda) führt letztlich zu

  • schnelleren Durchlaufzeiten
  • besserer Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen
  • höherer Produktivität
  • geringerer Fehlerquote
  • höherer Kundenzufriedenheit

Das 5S-Prinzip ist ein leicht erlernbarer Ansatz, um – ausgehend vom Arbeitsplatz eines jeden Mitarbeiters – Verschwendung in Unternehmen zu beseitigen.

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