Aktuell erfährt die Arbeitswelt einige gravierende Veränderungen. Ein Trend ist das flexible Arbeiten, bei dem die Arbeit sowohl zeitlich als auch räumlich entkoppelt wird. Bei geeigneter Gestaltung kann dies sowohl Unternehmen als auch Beschäftigten höhere Flexibilität verschaffen. Die nachhaltige Umsetzung der flexiblen Arbeit setzt dabei einen Wandel der Unternehmenskultur voraus, da das flexible Arbeiten ein gutes Vertrauensverhältnis von Führungskraft und Beschäftigten erfordert.
Verschiedene Trends führen gegenwärtig zu einem grundlegenden Wandel in der Arbeitswelt. Durch die immer fortschrittlicheren Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnen sich für Unternehmen erhebliche Chancen für eine flexible Gestaltung der betrieblichen Prozesse. Gleichzeitig hat sich die Einstellung der Beschäftigten in den letzten Jahren gewandelt: Für viele Beschäftigte treten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie berufliche Selbstverwirklichung verstärkt in den Fokus, wodurch die Bereitschaft sinkt, sich Bedingungen von Unternehmen anzupassen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Ein attraktiver Arbeitsplatz kann damit die Entscheidung für einen Arbeitgeber unterstützen.
Vor diesem Hintergrund setzen Unternehmen inzwischen verstärkt auf die flexible Arbeit, bei der die Arbeit zeitlich und/oder räumlich entkoppelt wird. Gestaltungskonzepte hierfür sind vielfältig: Bei der Vertrauensarbeitszeit wird die Leistung der Beschäftigte ausschließlich an den Ergebnissen ihrer Arbeit gemessen, die Zeiterfassung oder Anwesenheitskontrolle entfällt. Bei der mobilen Arbeit bzw. Telearbeit verrichtet der Beschäftigte zumindest einen Teil der Arbeit außerhalb der Gebäude des Arbeitgebers, z.B. in Cafés, auf Bahnreisen oder in Co-Working-Spaces. Bei der Heimarbeit arbeitet der Beschäftigte zu Hause. Bei Büros, die nach dem „Open Space“-Prinzip organisiert sind, gibt es für die Beschäftigten keinen festen Arbeitsplatz. Dafür gibt es meist unterschiedliche Arbeitsplatztypen, die explizit für die verschiedenen Tätigkeiten der Beschäftigten gestaltet wurden (z.B. Räume zum konzentrierten Arbeiten, Kreativräume, Besprechungsräume). Somit kann sich jeder Beschäftigte für seine aktuelle Tätigkeit den Arbeitsplatz buchen, auf dem er diese am effizientesten ausführen kann.
Diese Gestaltungskonzepte fordern eine hohe Verantwortung sowohl von der Führungskraft als auch von den Beschäftigten: Die Führungskraft muss das anfallende Arbeitsvolumen adäquat abschätzen können und kooperativ führen, um die Bedürfnisse der Mitarbeiter möglichst gut zu berücksichtigen. Von Beschäftigten hingegen wird ein hohes Maß an Organisationsfähigkeit verlangt, um so zur Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben beitragen zu können. Dies erfordert eine entsprechende Unternehmenskultur, die häufig erst durch geeignete Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen geschaffen werden muss.
„Genauso wichtig wie die Gestaltungskonzepte ist die Vertrauenskultur. Wird diese nicht auf die neue Arbeitsorganisation angepasst, so sind die Maßnahmen oft zum Scheitern verurteilt.“ so Dr. Patricia Stock, Leiterin des REFA-Instituts. Die traditionellen Strategien und Methoden von Industrial Engineering und Personalmanagement werden derzeit vom REFA-Institut weiterentwickelt. Methoden und Werkzeuge zielen auf die Balance von Produktivität und nachhaltiger Unternehmenskultur ab.
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