Haben Sie auch zu wenig Zeit?


Was Unternehmen durch REFA-Methoden in den Griff bekommen, kann auch unseren Alltag erleichtern.

REFA-Methoden sind seit Jahrzehnten dafür bekannt, Abläufe zu verbessern und Verschwendung zu vermeiden. Produktionsunternehmen schonen dadurch ihre Ressourcen, können schneller und flexibler produzieren sowie ihre Kosten für Material und Personal senken. – Kurzum: Sie planen so, dass weder Zeit noch Geld, Material oder personelle Kapazitäten verschwendet werden und können letztendlich höhere Gewinne einfahren.

Mit Verschwendung haben wir auch zu Hause täglich zu tun. Dabei geht es sowohl um lebensnotwendige Verbrauchsgüter wie Wasser und andere Nahrungsmittel, die wir oft ungenutzt entsorgen, als auch um unsere Zeit, die wir häufig mit unliebsamen Dingen verbringen. Bei einer besseren Planung könnten wir Zeit und Energie viel effizienter einsetzen.

Was im Unternehmen durch Lean-Strategien verbessert wird, ist auch auf das Privatleben übertragbar. Mit den REFA-Methoden können Sie Ihren Alltag „entschlacken“, frei machen von all dem, was unnötig ist und zu einem erfolgreichen Tag keinen Beitrag leistet. So lässt sich die Lebensqualität mit System erhöhen.

Was zu viel ist, ist nutzlos

Wir kochen zu viel und haben Reste. Wir kaufen zu viel ein und müssen Lebensmittel nach Ablauf des Verfallsdatums wegwerfen. Wir erwerben Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen und irgendwo ablegen – an einem Platz, den wir außerdem anderweitig nutzen wollten. In unserem Alltag tun wir fast täglich zu viel des Guten und strapazieren damit unser Zeit-, Geld- und Nervenkonto. Übersicht kann hier Abhilfe schaffen. Wer sich Pläne für alle anfallenden Aufgaben schreibt, ist für Verschwendung weniger anfällig. Ein wöchentlicher Essensplan, auf dem erkennbar ist, wann für wie viele Personen was gekocht werden muss, hilft dabei, nur die Dinge einzukaufen, die auch wirklich benötigt werden. – Wenn es trotzdem Reste gibt, kann man den Plan schnell um einen Tag nach hinten verschieben, bleibt flexibel und anpassungsfähig im täglichen Durcheinander.

Bestände kontrollieren

Steht der Plan einmal, heißt es: Was ist schon vorhanden, was fehlt noch? Eine Bestandsaufnahme gibt Klarheit über den Ist-Zustand, sowohl in Unternehmen als auch zu Hause. Bevor Sie einkaufen gehen, überprüfen Sie, welche Dinge Sie für die nächsten Tage benötigen und erstellen Sie eine Liste, auf der Sie abhaken können, was bereits besorgt wurde. Kaufen Sie zwei Flaschen Shampoo, dafür aber keine Sonnencreme für Ihren Urlaub, müssen Sie vor Ort noch einmal losziehen, um das Fehlende zu kaufen. Vorher zu Hause nachzusehen hätte weniger Zeit gekostet – vermutlich hätten Sie die Sonnencreme zudem in der Heimat auch kostengünstiger einkaufen können.

Kurze Wege für jeden Handgriff

Auch wenn Bewegung gesund ist und Sport bei vielen zu kurz kommt, ist sie manchmal hinderlich – zum Beispiel in der Küche: Sind die Utensilien, die für die Zubereitung gebraucht werden, sinnvoll angeordnet und schnell zu erreichen? Fürs Kochen ist bekanntlich heutzutage kaum noch Zeit in deutschen Küchen. Schnell muss es gehen und gesund soll es sein. Wer sich seine Küche so einrichtet, dass der Kochlöffel neben dem Herd sofort greifbar ist und nicht in einer Schublade weit entfernt von der Kochstelle verstaut ist, kann ihn einsetzen, bevor das Fleisch in der Pfanne anbrennt. Und wer nicht erst in einen Schrank kriechen muss, um den Kochtopf hervorzuholen, und Lebensmittel im Regal nach ihrer Häufigkeit im Verbrauch anordnet, kann schneller gesund kochen. Danach kann man bewusst und effektiv für Bewegung sorgen: Eine Runde joggen in der Natur gibt Energie für die kommenden Aufgaben.

Das Prinzip der kurzen Wege gilt für die gesamte Hauswirtschaft: Stellen Sie sich vor, Sie wollen Wäsche waschen und müssten das Waschmittel zuerst in der Abstellkammer im Flur holen, um es dann in den Keller zur Waschmaschine zu tragen. Oder Sie müssten es vor jedem Waschgang erst einmal suchen, weil es nicht immer an der gleichen Stelle zu finden ist. Was in Produktionsunternehmen die Wege vom Lagerraum zur Maschine sind, das sind zu Hause die Strecken, die wir – oft unkoordiniert – zurücklegen. Wer hier systematisch vorgeht, spart sich viele Schritte und muss sich nicht mit unnötigen Suchaktionen beschäftigen. Sie wollten im Keller noch die Gummistiefel holen?Laufen Sie nicht extra, tun Sie dies dann, wenn Sie sowieso wegen der Wäsche dort sind.

Warten Sie nicht, füllen Sie Lücken

Zu lange Wartezeiten entstehen, wenn wir schlecht planen und ungenutzte Leerläufe aufkommen lassen. Wer für den Nachwuchs als Elterntaxi einspringt, weiß, wann er wo wen abholen muss und kann Wege so planen, dass Zeitlücken genutzt werden. Zum Beispiel für Einkäufe, wenn der Supermarkt auf dem Rückweg liegt oder um Anrufe zu erledigen, während man zu Hause ungestört ist. Auch fürs Abendessen gilt: Was kann bereits am Nachmittag vorbereitet werden, wenn es zeitlich gerade passt? – Pizzateig muss ruhen, Gemüse gewaschen und geschnitten werden. Das sind Dinge, die Sie vorbereiten müssen und nicht erst kurz vor dem Abendessen angehen können, sonst entstehen Verzögerungen, die von hungrigen Heimkehrern vermutlich nicht gutgeheißen werden und den Tag mit einem dicken Minus im Erfolgskonto enden lassen.

Immer das Ziel vor Augen und nie mehr als nötig

Wer mehr als nötig tut, verbraucht wertvolle Energie. Deshalb ist es wichtig, das Ziel seiner Aktionen nie aus den Augen zu verlieren. Wenn Sie beispielsweise einen Koffer packen, sollten Sie überlegen, welche Schritte zuvor wirklich notwendig sind. Verreisen Sie zu einem wichtigen Geschäftstermin, bei dem Sie ein frisch gebügeltes Hemd tragen möchten, ist es vielleicht nicht erforderlich, dies schon vor dem Packen zu bügeln, da es auf der Reise vermutlich wieder Falten bekommen wird. Wenn Sie es erst vor Ort bügeln, sparen Sie einen Arbeitsschritt vor der Reise und können zudem sicher sein, ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Kontrolle vermeidet Fehler

Fehler macht jeder – Sie können sie aber (weitgehend) vermeiden, wenn Sie Ihre Arbeitsschritte erst einmal zu Papier bringen und damit eine Grundlage für regelmäßige Kontrolle schaffen. Wenn Sie für Ihr Zuhause ein Regal selbst bauen möchten, könnten Sie zum Beispiel zuerst in den Baumarkt gehen, um das Material zu besorgen. Im Baumarkt müssen Sie dann zwischen all den Angeboten an Brettern, Schrauben etc. wählen … und ggf. feststellen, dass Sie nicht wissen, welche Menge und welche Materialqualität Sie benötigen. Sie fahren zurück nach Hause, messen die Stelle aus und fertigen eine Zeichnung an. Mit dieser fahren Sie in den Baumarkt und holen das nötige Material. Den ersten Weg hätten Sie sich sparen können.

Doch auch trotz Plan können selbstverständlich Fehler passieren – Sie vergreifen sich im Regal bei den Schrauben und nehmen welche, die nicht stabil genug sind. Merken Sie den Fehler erst zu Hause, geht viel Zeit verloren. Je schneller sie es feststellen, desto besser. So ist es auch im Unternehmen: wird eine Maschine mit falschem Material bestückt, kann das Produkt am Ende nicht verkauft werden – wird das Teilprodukt jedoch schon auf dem Produktionsweg überprüft, kann der Fehler früher behoben werden und Zeit sowie Material gerettet werden. Wer seine Abläufe regelmäßig kontrolliert, benötigt zwar auch hierfür Zeit und Personal, beugt jedoch letztendlich größeren Verlusten vor.

Und wenn die Pläne durchkreuzt werden?

Trotz aller guten Ratschläge, ist sicher nicht jeder alltägliche Schritt planbar. Pläne werden immer wieder durchkreuzt, von Kindern, die unberechenbar sind, von Freunden, die überraschend zu Besuch kommen, von der Lieblingswurst, die heute leider ausverkauft ist … Wer aber eine Grundstruktur geschaffen hat, kann Pläne an solche Vorkommnisse anpassen – ganz spontan und ohne, dass große Verluste entstehen. Wenn es am Rasenmähtag regnet, erledigen Sie den nächsten Punkt auf der Liste der Dinge, die nicht jeden Tag, aber in regelmäßigem Abstand zu tun sind. Dann haben Sie Zeit fürs Rasenmähen, wenn die Sonne wieder scheint.

So tragen REFA-Methoden mit Sicherheit auch in Ihrem Alltag zu mehr Zufriedenheit bei. Alles über REFA unter: refa.de

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