Renaissance der "REFA-Abteilung"


Wie sieht Arbeitsvorbereitung (AV) heute aus?

Der Wettbewerbsdruck fordert von deutschen Industriebetrieben eine permanente Beobachtung des Marktes und der Konkurrenz. So manche Strategie, von der man sich Erfolg versprach, bringt in der Praxis nicht das gewünschte Ergebnis. Dann müssen Betriebsleiter und Führungskräfte umdenken, ihre Strategie verändern, auch den Mut haben, neu anzufangen und Gewohnheiten aufzugeben. Um Veränderungen wirksam anzustoßen und durchzuführen, ist die genaue Kenntnis der Ausgangslage unabdingbar. Transparenz im Betrieb gehört also zu den Grundforderungen, um marktorientiert und wettbewerbsfähig agieren zu können. Auf dieser Basis lassen sich Strukturen und Prozesse gestalten und optimieren, Leistungen und Aufträge „knallhart“ kalkulieren. Wer gut vorbereitet ist, d.h. seine Ressourcen und Möglichkeiten genau einschätzen, einsetzen und steuern kann, der vermag Aufträge nicht nur schneller, sondern auch effizienter auszuführen. – Der Erfolg am Markt wird ihn dafür belohnen.

Die betriebliche Funktion „Arbeitsvorbereitung (AV)“ und der Begriff „REFA“ sind untrennbar miteinander verbunden, häufig die synonyme Bezeichnung für die gleiche Funktion/Abteilung. Unternehmen, die Lean Production in ihren Betrieben verfolgen, beziehen auch die indirekten Bereiche in die Veränderungen ein: Vormals unternehmenszentrale Abteilungen wie die Arbeitsvorbereitung wurden dezentralisiert, die nach wie vor notwendigen Aufgaben der Analyse, Planung und Steuerung des Betriebsgeschehens noch näher an den wertschöpfenden „Shopfloor“ verlegt.

So wurden fortan an vielen Stellen im Unternehmen Messgrößen erstellt, Durchlaufzeiten gemessen, Ist-Zustände erfasst, bewertet und Soll-Abläufe festgelegt. All das, was zuvor von speziell geschultem Fachpersonal zentral erarbeitet und für den gesamten Betrieb ganzheitlich festgelegt wurde, kam nun von mehreren Stellen und musste wie ein Puzzle zusammengesetzt werden. Dabei entstanden Koordinationsverluste, die ein Grund dafür sind, warum heute der Trend zur zentralen Abteilung Arbeitsvorbereitung eine Neuauflage erlebt.

Im REFA-Seminar „Arbeitsvorbereitung heute“ erfahren Teilnehmer, welche neuen Aufgaben in der AV zu bewältigen sind und welche Herausforderungen ihnen dort begegnen. Dabei stehen u.a. Themen wie Ergonomie, Arbeitsplatzgestaltung, Auftragsabwicklung, Kostenkalkulation und Entlohnung auf der Liste der Kompetenzen, die ein Arbeitsvorbereiter mitbringen sollte. Ein intensives Training in der Anwendung von Methoden der Datenermittlung und Zeitwirtschaft erwarten Teilnehmer der „REFA Grundausbildung 2.0“. Darauf aufbauend werden sie in der Ausbildung zum „REFA-Techniker für Industrial Engineering“ praxisnah und interdisziplinär auf Führungsaufgaben im Rahmen einer ganzheitlichen Betriebsorganisation vorbereitet.

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