Lean-Six-Sigma-Anwendungsbeispiel


Durch Null-Fehler-Qualität zum Erfolg

Der Managementansatz Lean Six Sigma vereint das statistisch-mathematische Konzept zur Qualitätsverbesserung (Six Sigma, 6 σ) mit dem Lean Management, einem aus japanischen Unternehmen stammenden Ansatz zur Produktivitätssteigerung. Richtig eingeführt und angewendet macht Lean Six Sigma eine Organisation „schlanker“, da die Mitarbeiter in ihrem Bereich Eigenverantwortung übernehmen. Das Ergebnis sind schnellere (Geschäfts-)Prozesse, eine flexiblere Anpassung an die Kundenanforderungen und höhere Qualität.

Zentraler Bestandteil eines jeden Lean-Six-Sigma-Projekts ist der DMAIC-Zyklus mit folgenden Phasen:

  • Define – Definieren: Was ist wichtig?
  • Measure – Messen: Wie gut sind wir?
  • Analyze – Analysieren: Was ist falsch?
  • Improve – Verbessern: Was muss getan werden?
  • Control – Steuern: Wie stellen wir die nachhaltige Verbesserung sicher?

Lean Six Sigma nutzt statistische Werkzeuge, die eine detaillierte Prozessdarstellung und -analyse ermöglichen. Durch die Anwendung eines mathematischen Ansatzes basieren die Lösungen auf Zahlen, Daten und Fakten und nicht nur auf der subjektiven Wahrnehmung der Beteiligten.

Rollengefüge und Verantwortlichkeiten im Six-Sigma-Projekt

Soll Lean Six Sigma im Unternehmen implementiert werden, ist eine klare Definition der Rollen und Verantwortlichkeiten entscheidend. Äußeres Zeichen der Kompetenzen und des Verantwortungsbereichs – und damit der Hierarchiestufe im Projekt – sind die aus den traditionellen asiatischen Kampfsportarten bekannten Gürtel mit den unterschiedlichen Farben.

Der Initiator der Lean-Six-Sigma-Initiative ist der Champion. Master Black Belts und Black Belts sind von ihren Tätigkeiten im Unternehmen freigestellt und agieren als Trainer und Ausbilder bzw. als Projektmanager. Green Belts sind als Leiter kleinerer Six-Sigma-Projekte aktiv. Als Yellow Belt werden Teammitglieder bezeichnet, die an Basisschulungen in Six Sigma teilgenommen haben.

Six Sigma Anwendungsbeispiel

Erfolgsfaktoren von Lean Six Sigma

  • Commitment der Unternehmensleitung: Hinter Lean Six Sigma verbirgt sich ein komplexer Veränderungsprozess. Dieser kann nur erfolgreich sein, wenn das Top-Management dauerhaft persönliches Engagement zeigt.
  • Strategische Ausrichtung: Lean Six Sigma muss fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. Denn es handelt sich hierbei nicht nur um eine Methode zur Verbesserung einzelner Prozesse, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz. Die Philosophie eines nachhaltigen, kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) müssen alle beteiligten Akteure verstehen.
  • Auswahl der Projekte: Die Definition und Auswahl der Projekte ist eine zentrale Erfolgsvoraussetzung. Es gibt Unterschiede in der Dringlichkeit bei der Umsetzung von Lean-Sigma zu beachten: Nicht der erstbeste, sondern der sinnvollste Prozess ist auszuwählen. Das Projekt mit dem höchsten strategischen Nutzen hat Priorität. Schlussendlich müssen allerdings alle Prozesse auf das vom Kunden geforderte Niveau gebracht werden.
  • Zielgerichtete Kommunikationsstruktur: Lean Six Sigma bezieht sich auf die komplette Wertschöpfungskette. Daher sind alle Beteiligten rechtzeitig und regelmäßig zu informieren, ihr Feedback muss aufgegriffen und berücksichtigt werden. Da Lean Six Sigma ohne qualifizierte, engagierte und überzeugte Mitarbeiter nicht funktioniert, können auch Schulungsmaßnahmen nötig werden.
  • Strukturiertes Projektmanagement: Die definierten Projekte sollten stringent und diszipliniert umgesetzt werden. Ein sauber aufgesetztes Projektmanagement hilft dabei. Wichtig sind auch Quick-Wins zu Beginn einer Implementierung, da eine Lean-Six-Sigma-Initiative langfristig angelegt ist. Daher sind zu Beginn kurze Projekte mit schnellem und sichtbarem Erfolg zu empfehlen, um die Motivation und Bereitschaft der Beteiligten zu fördern.
  • Mitarbeiterfreundliche Unternehmenskultur: Eine erfolgreiche Lean-Six-Sigma-Initiative beruht auf unternehmerisch denkenden und handelnden Mitarbeitern, die auftretende Probleme erkennen und unmittelbar lösen können. Alle Beschäftigten sind gefragt – quer durch das gesamte Unternehmen. Die Fähigkeit, Risiken zu erkennen und Verbesserungen unter Berücksichtigung der Kundenanforderungen zu entwickeln und zu etablieren, ist essenziell. Möglich ist dies nur in einem Umfeld, in dem Mitarbeiter bereit sind, über mögliche Schwächen und Fehler offen zu reden – ohne Furcht vor Sanktionen. Eine wertschätzende Unternehmenskultur und eine Kommunikation auf Augenhöhe sind hier die Basis.

Fazit

Eine Lean-Six-Sigma-Initiative ist ein komplexes und langfristiges Projekt, dessen Erfolg vom Engagement der Akteure abhängt. Für Unternehmen bedeutet das, Erträge zu erhöhen, Kosten zu senken, Lieferzeiten zu verkürzen, Lagerbestände und Verschwendung zu reduzieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Für die Mitarbeiter gilt es, Entscheidungs-, Problemlösungs- und Teamfähigkeiten auf- und auszubauen. Hierfür ist eine gezielte Aus- und Weiterbildung nötig. Diese hat immense Bedeutung für eine erfolgreiche Implementierung im Unternehmen.

Das notwendige Know-how zur Anwendung der Werkzeuge vermitteln die REFA-Seminare zu Lean Six Sigma. Je nach Anforderung und Aufgabenumfang werden daran ausgerichtete Qualifizierungsstufen angeboten.

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