Weiterbildung in Krisenzeiten sichert Fachkompetenz


Weiterbildung in Krisenzeiten sichert Fachkompetenz

Die Weltwirtschaft lahmt: Handelsbeschränkungen und Sanktionen, die Corona-Pandemie und unvorhersehbare Entscheidungen der Politik wirken sich negativ auf ganze Branchen, Unternehmen jeder Größe und globale Lieferketten aus. Jetzt muss das Thema Weiterbildung offensiv angegangen werden, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Denn Fachkräfte werden auch und gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten gebraucht. Unternehmen versuchen daher, ihre Leistungsträger durch Weiterbildung zu halten und fit zu machen.

In Deutschland engagieren sich 85 % aller Betriebe in der Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Mit rund 33 Milliarden Euro jährlich sind die Ausgaben für diese Maßnahmen beinahe doppelt so hoch wie der Haushalt des Bundesbildungsministeriums. Unternehmen sind damit hierzulande die mit Abstand größten Weiterbildungsanbieter.

Kurzarbeitszeiten zur Weiterbildung nutzen

Und Weiterbildung tut not, wie schon das Krisenjahr 2009 zeigte. Damals drohte Kurzarbeit – so wie heute. Unternehmen versuchten, möglichst alle Mitarbeitenden und mit ihnen Know-how und Kapazitäten im Unternehmen zu halten, um nach der Krise wieder gut aufgestellt durchzustarten. Kurzarbeit eröffnet dabei Zeitreserven: Diese können dazu genutzt werden, die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu erweitern und die Beschäftigten weiter zu qualifizieren.

Schlüsselkompetenzen, die dabei erworben werden sollten, ergeben sich aus der zunehmenden Digitalisierung aller Geschäftsprozesse, der Digitalen Transformation – aber nicht nur. Wichtig sind auch Weiterbildungen zu Personalmaßnahmen und zur Führung – um kompetente Fach- und Führungskräfte halten und neu gewinnen zu können.

Föderale Strukturen erschweren Zusammenarbeit

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sollten bundeseinheitliche Standards aufweisen, damit Standortungerechtigkeiten vermieden werden. Doch die Zusammenarbeit der Bundesländer in Bildungsfragen könnte besser sein, da die Kulturhoheit bei den Ländern liegt. Maßnahmen werden daher, mit Hinweis auf die Eigenständigkeit, kaum mit- und aufeinander abgestimmt. Art und Anzahl sowie Auslastung und Ausstattung der Bildungsträger divergieren daher erheblich. Dabei ist gerade hier ein „massive Bildungsoffensive“ nötig, wie Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sie anregt.

Weiterbildung durch Seminare

Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte werden von vielen Institutionen angeboten, berufsbegleitend und praxisnah. Arbeitgeber können von Förderungen profitieren, wenn Arbeitnehmer so vor einem Arbeitsplatzverlust gerettet werden können. Grundlage hierfür ist das Qualifizierungschancengesetz; aber auch die Agentur für Arbeit kann wertvolle Tipps zu Bildungsträgern und zur Kostenbeteiligung geben.

 

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