Arbeitsschrittzeit


Arbeitsschrittzeit

Definition

Der Begriff „Arbeitsschrittzeit“ besteht aus den drei Substantiven Arbeit, Schritt und Zeit. Diese drei Wörter sind jeweils mit einer Vielzahl von Bedeutungen belegt – siehe Duden. Aus betriebswirtschaftlicher oder unternehmerischer Perspektive können sie, unter anderem nach der genannten Quelle, folgendermaßen definiert werden:

  • Unter Arbeit ist eine „Tätigkeit mit einzelnen Verrichtungen, Ausführung eines Auftrags o. Ä.“ zu verstehen.
  • Ein Schritt ist, im übertragenen Sinn – wenn er also nicht der Fortbewegung dient – eine „einem bestimmten Zweck dienende Handlung oder Maßnahme“.
  • Zeit ist in diesem Kontext als Dauer eines Ablaufs anzusehen.

Die Arbeitsschrittzeit ist bei dieser Sichtweise die Dauer, die ein einzelner Vorgang im Rahmen eines Arbeitsprozesses oder Arbeitsablaufs zur Erbringung einer Sach- oder Dienstleistung benötigt. Dabei ist es letztlich unerheblich, ob es sich bei diesem Arbeitsschritt um eine durch eine Person oder durch das Zusammenwirken von Mensch und Maschine als technischem Gerät ausgeführte Aktion handelt. Ein nur durch eine Maschine ausgeführter Arbeitsschritt wird dagegen oft als Prozessschritt bezeichnet.

Allgemeine Definition

Die Arbeitsschrittzeit ist die Dauer, die ein einzelner Vorgang als Phase des Wirkens im Rahmen eines Prozesses zum Erreichen eines Ziels bzw. bei der Durchführung einer komplexen Handlung benötigt.

Diese allgemeine Definition ist nicht nur in Industrie, Handwerk, Handel und Logistik anwendbar, sondern auch in nicht-gewerblichen Organisationen wie Stiftungen oder Vereinen. Sie gilt ebenso für Tätigkeiten in administrativen Bereichen wie Verwaltungen, in der Forschung und Entwicklung, in sozialen und kulturellen Einrichtungen – und selbst im Privatbereich.

Von der Arbeitsschrittzeit zum Industrial Engineering

Wird ein Arbeitsschritt als kleinster Ablaufabschnitt – und damit als kleinste abgrenzbare Einheit – eines Arbeitsablaufs definiert, können die Arbeitsschrittzeiten mithilfe einer Zeiterfassung oder Zeitdatenermittlung aufgenommen werden. Dies erfolgt in der Regel im Rahmen von Zeitstudien. So können Arbeitsschrittzeiten in die Systeme vorbestimmter Zeiten (SvZ) integriert und für diverse Auswertungen herangezogen werden – beispielsweise zur Ermittlung von Standardzeiten und zur Ableitung einer leistungsgerechten Entlohnung.

Aber auch die Optimierung von Prozessen ist auf dieser Basis möglich. Anhand der Arbeitsschrittzeiten wird deutlich, wo während der Arbeit überflüssige Bewegungen ausgeführt oder zu weite Wege zurückgelegt werden. Diese Abläufe sind zeitraubend und damit wenig produktiv und ineffizient. Solche Arten der Verschwendung lassen sich über die Messung der Arbeitsschrittzeiten aufspüren. Sie liefern Anhaltspunkte dafür, an welchen Stellen Maßnahmen ansetzen sollten, um die Durchlaufzeiten zu vermindern und damit die Produktivität zu erhöhen. Dies ist die Schnittstelle zur Arbeitswirtschaft – dem Industrial Engineering.

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