DMAIC


DMAIC

Definition

Die Abkürzung DMAIC steht für den Kernprozess des Qualitätsmanagement-Ansatzes (6 σ). Das Akronym setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der aufeinander folgenden Phasen Define – Measure – Analyse – Improve – Control (deutsch: Definieren – Messen – Analysieren – Verbessern – Steuern), die den Ablauf bei 6 σ beschreiben.

Als Vorgehensweise zur Prozessoptimierung zielt DMAIC auf die Verbesserung von bestehenden Produkten ab; eng daran angelehnt sind die beiden Entwicklungen DMADV (DV: Design – Verify) für neue Produkte und DMAEC (E = Engineering) für neue Prozesse. DMAIC fasst, wie die beiden anderen Verfahren, bekannte Instrumente und Methoden zu einem systematischen Ansatz zusammen. Dabei werden die Werkzeuge über die einzelnen Phasen miteinander verknüpft. Über die Wahrung der Kontinuität wird die Projektarbeit chronologisch strukturiert und systematisiert, es kommt nicht zu Systembrüchen wie bei voneinander unabhängigen Einzelmaßnahmen.

Define – Definieren: Was ist das Problem?

In dieser Phase wird der Ist-Zustand dokumentiert und es wird definiert, wer die Kundschaft (im weitesten Sinn) des Prozesses ist und welche Kundenbedarfe er erfüllen soll. Als Kunden werden dabei sowohl interne als auch externe Abnehmer der Leistung gesehen.

Auf dieser Basis werden dann die Leistungsmerkmale des Prozesses definiert, die kritisch für die Erfüllung der Kundenerwartungen sind. Zudem werden Projektparameter wie Umfang, Grenzen und Zeiträume festgelegt.

Measure – Messen: Wie lässt sich die Auswirkung messen?

Daten, Zahlen und Fakten sind die Basis für ein erfolgreiches Verbesserungsprojekt. Messen bedeutet in dieser Phase, die derzeitige Ausprägung der Leistungsmerkmale festzustellen. Dazu wird der Prozess zunächst in Teilprozesse aufgegliedert und visualisiert (Process-Mapping): Eine übersichtliche Darstellung erleichtert die Ermittlung möglicher Einfluss- und Ausgangsgrößen. So wird es möglich, die Methoden und Instrumente zur Erhebung von Daten aus den einzelnen Prozessschritten festzulegen. Ziel ist, die Funktionalität des Prozesses zu erfassen. Als Werkzeuge stehen dafür unter anderem statistische und grafische Methoden sowie Prozess- und Messsystemfähigkeitsuntersuchungen zur Verfügung.

Nach Abschluss dieser Phase liegen zum Beispiel ein Datenerfassungsplan, Datenerfassungsblätter, Häufigkeitsdiagramme (Histogramme), Messsystemanalysen, eine Prioritätsmatrix sowie eine (Failure Mode and Effects Analysis, deutsch: Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse, kurz Auswirkungsanalyse) vor.

Analyse – Analysieren: Welche Ursachen hat das Problem?

Ziel der Analysephase ist, die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen In- und Outputs nicht nur qualitativ, sondern möglichst auch quantitativ darzustellen. So lassen sich die Ursachen der Abweichung von definierten Leistungszielen leichter identifizieren. Als Werkzeuge hierzu dienen neben dem Brainstorming beispielsweise Ishikawa-Diagramme, FMEA sowie statistische Methoden.

Das Ergebnis dieser Phase kann dazu führen, dass die Problembeschreibung oder der gesamte Projektrahmen angepasst oder sogar in wesentlichen Teilen geändert werden muss.

Improve – Verbessern: Wie lässt sich das Problem eliminieren?

In der Verbesserungsphase sollen Lösungsmöglichkeiten für die in der Analysephase identifizierten und als wichtig herausgestellten, ausgewählten Probleme gefunden werden. Dies kann durch Kreativitätstechniken (wie Brainstorming oder Brainwriting, Mindmapping, Morphologischer Kasten) unterstützt werden.

Die möglichen Lösungen werden anhand von Normen (gesetzliche Auflagen, Verordnungen, Technische Regeln, Umweltrichtlinien, Arbeitsschutzbestimmungen usw.) sowie Mach- und Wünschbarkeitskriterien überprüft und bewertet. Über die Eignung der Lösungen wird diskutiert und entschieden, die vorteilhafteste wird umgesetzt.

Control – Steuern: Wie kann das Problem nachhaltig vermieden werden?

Die letzte Phase dient der Verankerung der erreichten Verbesserungen und neuen Verfahren im Alltagsbetrieb durch Standardisierung und Dokumentation. Der Prozess bzw. die Wirkung der Maßnahmen wird mit den entwickelten Messsystemen kontinuierlich überwacht, um bei Abweichungen vom definierten Ziel geeignete Korrekturmaßnahmen einleiten zu können.

Die Überprüfung der Zielerreichung erfolgt durch das Controlling.

Fazit

Der Vorteil des DMAIC-Prozesses als Kern von Six Sigma liegt darin, dass er eine große Bandbreite an Möglichkeiten und Werkzeugen im Bereich der Projektmanagementtechnik bietet. Von großem Wert ist das Schaffen eines konzeptionellen Rahmens im Unternehmen, um Leistungen kontinuierlich messen, verbessern und kontrollieren zu können. Damit fördert DMAIC die Effektivität und die Effizienz der Unternehmensprozesse, denn

  • auf Markt- und Strategieveränderungen kann schnell und konsequent reagiert werden.
  • die konsequente Datenbasierung und die Prozessorientierung werden gefördert.
  • Fehler werden reduziert und Doppelarbeit wird vermieden.
  • die Kundenzufriedenheit wird durch Orientierung an den Kundenbedürfnissen erhöht.
  • die Profitabilität sowie der Umsatz eines Unternehmens werden gesteigert.
  • durch Einbindung der Zulieferer wird ein verbessertes Lieferantenmanagement möglich.
Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
um ein einheitliches und unkompliziertes Lesen zu gewährleisten. Selbstverständlich sprechen wir alle Geschlechter an.