Fertigungssteuerung
Definition
Die Fertigungssteuerung dient dazu, Sachgüter in der Herstellungsphase – diese kann ein Los oder eine Schicht sein – in der gewünschten Menge und Qualität gemäß Ablaufplan zu produzieren. Dazu sind die Fertigungsaufträge für (Zwischen-)Produkte zu planen und die Produktionsprozesse zu überwachen, zu steuern und zu dokumentieren; hier können Produktions-Planungs- und Steuerungs-Systeme (PPS-Systeme) zur Unterstützung eingesetzt werden.
Ziel ist, Auftragsdurchlaufzeiten sowie Stillstandszeiten der Maschinen zu minimieren – anders ausgedrückt: die Gesamtanlageneffektivität (GAE) zu erhöhen. Bei entsprechender Digitalisierung, Vernetzung und informationstechnischer Ausstattung kann die Fertigungssteuerung vollautomatisch erfolgen. Dies ist der Ansatzpunkt der Industrie 4.0 und des (Industrial) Internet of Things ((I)IoT).
Unterschieden wird zwischen zentralisierter Fertigungssteuerung, bei der die Überwachung und die Steuerung von einem Kontrollstand aus erfolgt, und dezentralisierter Fertigungssteuerung, bei der die Steuerung entweder über die erste oder die letzte Stufe eines Prozesses abläuft. Im ersten Fall (Push-Technik) hängen die Abläufe auf der nächsten Stufe von der jeweils vorgelagerten Stufe ab; das Produkt wird in den Prozess „hineingedrückt“ (gepusht). Im zweiten Fall (Pull-Technik) hat die vorgelagerte Produktionsstufe die Mengen bereitzustellen, die von der jeweils nachgelagerten angefordert werden; das Produkt wird in den Prozess „hineingezogen“ (gepullt). Auf diese Weise kann letztlich auf Kundenbedürfnisse schnell und flexibel reagiert werden – dies ist der Ansatz der Lean Production. Eine Voraussetzung dafür ist unter anderem die nach dem JiT-Prinzip (Just in Time) gesteuerte Fertigung.
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Torsten Klanitz
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