Heijunka


Heijunka

Definition

Der aus dem Japanischen stammende Begriff Heijunka bedeutet so viel wie „Glätten“ oder „Nivellieren“. Im Lean Management steht er für „Produktionsglättung“, das heißt für die „nivellierte“ oder „ausbalancierte Produktion“. Diese Methode der Arbeitsplanung wurde bei Toyota in den 1950er-Jahren entwickelt (Toyota Produktionssystem).

Das Ziel: der stetige Wertstrom

Das Ziel von Heijunka als Methode der Abstimmung von Arbeiten aufeinander ist die weitgehende Harmonisierung des Produktionsflusses (EPEI), also das Vermeiden von Leerlauf und Überlastung. Erreicht werden soll dies durch einen Abgleich der zu- und abfließenden Elemente in der Fertigungslinie, um Warteschlangen und damit Verschwendung (Muda) aufgrund von Liege- und Transportzeiten zu vermeiden.

Die Werkstattfertigung wird dabei durch die Fließproduktion (ConWIP, Continuous Flow Manufacturing, One-Piece-Flow) mit kurzen Transportwegen und vollständiger Bearbeitung ersetzt. Heijunka erlaubt auch bei komplexen, mehrstufigen Fertigungslinien eine Synchronisation des Produktionssystems.

Voraussetzung: das Pull-Prinzip

Voraussetzung für eine durch Heijunka gesteuerte Produktion ist die Umsetzung des Pull-Prinzips in der Fertigung. Grundlagen dafür sind unter anderem detaillierte Prognosen, zum Beispiel als Ergebnis der Marktforschung, die Auswertung von Verkaufszahlen aus den vorherigen Zeitabschnitten sowie die Analyse von Branchendaten. Auf dieser Basis ist es möglich, die Absatzvolumina relativ genau abzuschätzen. Letztlich aber gibt die Kundschaft mit ihrer Nachfrage die Produktionsrate und die (auch interne) Terminierung (Just-In-Time-Prinzip) vor.

Die Kundenanforderungen müssen bei der Steuerung des gesamten Produktionsprozesses und an jeder einzelnen Fertigungsstation berücksichtigt werden. Menge und Reihenfolge der zu fertigenden Teile werden damit vordefiniert. Dies wird (je Auftrag) auf einer Heijunka-Karte vermerkt, die, ähnlich einer Kanban-Karte, alle Informationen zur Fertigung eines Produkts oder einer Anzahl von Produkten (bis zur Losgröße 1) enthält. Diese Karten werden zentral auf einer Heijunka-Tafel, chronologisch und nach Produkten geordnet, abgelegt. (Logistik-)Mitarbeiter entnehmen die Karten in der gegebenen Reihenfolge, besorgen alle benötigten Teile für diesen Auftrag aus dem Lager und stellen sie der Produktionslinie bereit. Das Fertigungsmaterial fließt ohne Zwischenlagerung durch den so geglätteten Produktionsprozess und ermöglicht die Herstellung von individuell konfigurierten Produkten.

Vorteile

Heijunka bietet folgende Vorteile:

  • Die erfolgreiche Glättung stellt eine Just-In-Time-Lieferung gemäß Kundenwünschen sicher.
  • Der Verbrauch an Zulieferteilen wird verstetigt.
  • Belastungsspitzen von Menschen und Maschinen werden vermieden.
  • Wareneingänge und -ausgänge werden transparent und lassen sich mit der Planung abstimmen.
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