Die Basis: das Internet
Das Internet ist wohl für die meisten von uns kein „Neuland“ mehr. Schließlich ist es bereits seit mehr als einer Dekade eine der Säulen unserer täglichen Kommunikation, der Medienwelt und der Informationsbeschaffung sowie eine Wirtschaftsplattform mit einem unüberschaubaren Angebotsspektrum und fast unbegrenzten Werbemöglichkeiten.
Tendenz: weiter steigend. Denn die Verbreitung von Smartphones, Tablets, Computern und anderen „digitalen Kommunikationsendgeräten“, wie es im Beamtendeutsch heißt, ist mittlerweile (nahezu) flächendeckend und ihr Einsatz völlig normaler Teil unseres täglichen Handelns. Nicht umsonst werden Kinder und Jugendliche, die mit diesen technischen Möglichkeiten aufgewachsen sind und sie wie selbstverständlich nutzen, bereits „digital Natives“ genannt.
Doch nicht nur Menschen, auch Objekte – Dinge – können sich über das Internet Informationen beschaffen und miteinander kommunizieren.
Der technische Hintergrund
Im IoT werden die Daten entweder automatisch oder autonom von den beteiligten Objekten ermittelt, aufgezeichnet, verarbeitet und weitergegeben. Technische Grundlage sind unter anderem Sensoren, Sender, RFID-Systeme (Radio-Frequency IDentification) oder auch QR-Codes (Quick Response) sowie Aufzeichnungs- und Steuerungsgeräte mit entsprechender Soft- und Hardwareausstattung. Möglich wird so eine Kommunikation zwischen Geräten, auch „Machine-to-Machine-Communication“ (M2M) genannt. Kennzeichnend ist hier der Austausch und die Verarbeitung von Daten (nahezu) ohne menschlichen Eingriff.
Viele Anwendungsmöglichkeiten
Im privaten Bereich findet diese – teils noch von Menschen angestoßene – Kommunikation von Maschinen untereinander bei der Heimautomatisierung statt. Die Wohnung oder das Eigenheim wird so zum „Smarthome“. Ein Zugriff von extern wird dann beispielsweise bei der Ablesung von Stromzählern, „Smartmetern“, durch autorisierte Institutionen in Zukunft üblich sein oder bei der Regelung der Einspeisung und des Bezugs von Strom beim Vorhandensein einer Photovoltaik-Anlage.
In produzierenden Unternehmen ist der Begriff „Industrie 4.0“ üblich. Hier werden beispielsweise Fertigungseinrichtungen untereinander und mit den innerbetrieblichen Transportsystemen sowie, im Idealfall, auch mit der außerbetrieblichen Logistik, also der Lieferkette oder der gesamten Supply Chain, vernetzt. Was im Produktionsprozess benötigt wird, wird von den Maschinen automatisch angefordert und von autonomen Flurförderzeugen bereitgestellt – oder von den Lieferanten bezogen.
Im Handel wird der IoT-Ansatz unter anderem über das Warenwirtschaftssystem verfolgt. Hier wird über das Einscannen der verkauften Waren an der Kasse der Lagerbestand automatisch aktualisiert. Bei Erreichen einer vorher festgelegten Mindestmenge erfolgt automatisch die Bestellung beim Großhandel oder beim Produzenten.
Das IoT in der Industrie
Das Internet der Dinge ist eine elementare Komponente der Industrie 4.0. Mit ihr wird die Selbstorganisation von industriellen Prozessen durch die direkte Kommunikation von Maschinen, Anlagen, Waren und Menschen möglich. Es lassen sich nicht mehr nur einzelne Produktionsschritte, sondern ganze Wertschöpfungsketten automatisieren und wesentlich effizienter gestalten.
Unternehmen können diesem Trend nicht ausweichen. So wird IoT bereits auf alltäglichen Produkten wie beispielsweise einer Flasche Cola eingebunden. Mithilfe eines Smartphones, der zum Barcode-Scanner wird, kann der Barcode der Flasche abgelesen werden. Auf dem Bildschirm des mobilen Geräts wird dieser Code zum Leben erweckt. So eröffnen sich dem Hersteller unendlich viele Optionen, das Produkt zu vermarkten und zu verkaufen. Außerdem können über diesen kleinen Eingriff in die Verpackung Kundeninformationen gewonnen werden. Demnach kann der Hersteller z. B. erfahren, wann und wo der Kunde die Flasche gekauft hat und wie alt der Kunde ist.
Ein wichtiges Thema: Informationssicherheit
Durch die Vernetzung der einzelnen Geräte im Internet miteinander besteht grundsätzlich die Gefahr eines Angriffs von außen oder einer unbefugten Nutzung. Um diese Risiken zu minimieren, ist die Kommunikation zwischen den Geräten so abzusichern, dass sich Abläufe und Prozesse nicht stören oder manipulieren lassen und die erfassten Daten geschützt sind.
Mit IoT Grenzen überwinden
Die Digitalisierung unserer Welt steht erst am Anfang. Das Internet der Dinge ist erst der Beginn eines langen Wegs mit dem Ziel einer digitalisierten, optimierten Welt. Die Änderungen reichen nicht nur in unser alltägliches Leben, sondern auch in die Industrie und die Produktion. Die Vernetzung von Maschinen, Produkten, Konsumenten und Herstellern ist bereits unvermeidbar und kann große Vorteile bringen.