Lagerhaltung


Lagerhaltung
Definition

Definition

Unter Lagerhaltung versteht man das Lagern von Gütern in Fertigung und Logistik unter Berücksichtigung der Aspekte Aufbewahrung und Pflege der Güter sowie Planung und Verwaltung der Bestände. Ziel ist die bewusste Bevorratung von Gütern als gewollte Unterbrechung des Materialflusses oder als Aufbau eines Puffers zur Abfederung von Bedarfen.

Dabei unterscheidet die Lagerlogistik folgende Lagerfunktionen bzw. Aufgaben:

  • Sicherungs- und Versorgungsfunktion: Sicherstellung von Produktion und Lieferung;
  • Überbrückungsfunktion (Ausgleichs- oder Pufferfunktion): Ausgleich der Diskrepanz zwischen Beschaffungs- und Produktionsmenge bzw. Bestands- und Absatzmenge (Nachfrage);
  • Sortierungsfunktion: Sortierung der Güter nach internen Vorgaben;
  • Veredelungsfunktion: Lagerung zur gewollten Veränderung des Produkts als Teil des Produktionsprozesses (z. B. Reifung von Nahrungsmitteln oder Getränken);
  • Umformungsfunktion: Ermöglichung der Kommissionierung;
  • Spekulationsfunktion: Reaktion auf Preisschwankungen auf dem Beschaffungs- oder dem Absatzmarkt;
  • Darbietungsfunktion: Integration in den Verkaufsvorgang.

Bei der Lagerhaltung können unterschiedliche Strategien zum Einsatz kommen. Die Gebräuchlichsten sind:

  • First In – First Out: Bei dieser weitverbreiteten Strategie werden die zuerst eingelagerten Güter auch als Erste wieder ausgelagert.
  • Last In – First Out: Die zuletzt eingelagerten Güter werden als Erste ausgelagert – oft eine zwangsläufige Konsequenz aus der Lagerkonstruktion und risikobehaftet bei verderblichen Gütern.
  • First Expired – First Out: Die Ware wird gemäß Mindesthaltbarkeitsdatum ausgelagert.
  • Chaotische Lagerung: Produkte werden so im Lager verteilt, dass sie auf möglichst kurzem Wege erreicht und ausgelagert werden können.