Berechnet wird die Lagerumschlagshäufigkeit immer in Relation zum durchschnittlichen Lagerbestand, meist eines Gutes oder einer Warengruppe.Bezugsgrößen sind beispielsweise Warenausgänge, Jahresumsatz oder Wareneinsatz:
- Lagerumschlagshäufigkeit = Warenausgänge / durchschnittlicher Lagerbestand in Stück
- Lagerumschlagshäufigkeit = Jahresumsatz / durchschnittlicher Lagerbestand in Euro
- Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / durchschnittlicher Lagerbestand zu Einstandspreisen
Von Bedeutung ist die Lagerumschlagshäufigkeit insbesondere für produzierende Unternehmen mit komplexen und voluminösen Produkten sowie Handelsbetriebe. Beide zielen, wie die meisten Branchen, auf hohe Umschlagshäufigkeiten ab – als Indikator für hohe Verkaufszahlen und damit große Nachfrage des Gutes. Zudem werden durch die Verkürzung der Lagerzeiten die Kapitalbindung reduziert und der Kapitalfluss (Cashflow, von Liquidität bis Return on Investment) beschleunigt. Im Zeitablauf lässt sich anhand der Entwicklung der Lagerumschlagshäufigkeit die Produktivität des Unternehmens ableiten.
Die Lagerumschlagshäufigkeit kann durch folgende Maßnahmen erhöht werden:
- bei Eingangs- oder Materiallagern durch
– Just-in-Time-Belieferung, sodass gelieferte Güter direkt im Produktionsprozess verwendet werden können;
– Verkürzung der Bestellzyklen/-mengen bei Zulieferern. - bei Distributions- oder Ausgangslagern durch
– Verkürzung der Bestellzyklen/-mengen bei Zwischenhändlern;
– Einführung eines eigenen Versandhandels;
– Aussortierung von Gütern mit geringer Lagerumschlagshäufigkeit.
Der Kehrwert der Lagerumschlagshäufigkeit ist die Lagerreichweite, also die Verweildauer der Güter im Lager.