Lagerverwaltung


Lagerverwaltung

Definition

Die Lagerverwaltung ist das Leitungs- und Ausführungsorgan der Lagerwirtschaft einer Organisation. Typische Elemente des Managements der Lagerprozesse sind die Planung, Erfassung, Steuerung, Überwachung und Koordination aller Abläufe und Tätigkeiten, die in einer Organisation bei der Bevorratung von Sachgütern anfallen.

Aus institutionaler Sicht hat die Lagerverwaltung die Aufgabe, alle Lagerprozesse effektiv zu gestalten und effizient abzuwickeln. Aus funktionaler Perspektive ist sie für die Ausführung, Erfassung und Prüfung aller internen logistischen Prozesse verantwortlich. Das Ziel ist, den Überblick über Ort, Menge und Wert aller eingelagerten Warenbestände zu gewährleisten.

Die Kernprozesse der Lagerverwaltung lassen sich unterteilen in:

  • die Lagerbuchhaltung als Registrierung und Verwaltung von Lagerbestandsänderungen;
  • die Lagerstatistik als systematische Nachverfolgung und Auswertung der kurz- und langfristigen Veränderung in den Warenströmen und Beständen;
  • die Lagertechnik (Lager-IT) als Betrieb und Unterhalt der (informations-)technischen Lagersystemkomponenten.
  • die Ressourcenverwaltung als Steuerung des Einsatzes von z. B. Arbeitskräften und Einrichtungen der Förder-, Lager- und Verpackungstechnik.

Einsatz von IKT

Die moderne Lagerverwaltung hat viele Einflussfaktoren zu berücksichtigen und ist daher komplex. Manuelle Lagerverwaltungssysteme, die sich auf Karteikarten oder händisch ausgefüllte Excel-Tabellen stützen, sind den Anforderungen nicht mehr gewachsen.

Denn mittlerweile werden viele wichtige Prozessdaten aufgrund der Digitalisierung und Vernetzung von einzelnen (Fertigungs-)Anlagen (Industrie 4.0) bis hin zu vor- und nachgelagerten Gliedern der Supply Chain (Industrial Internet of Things, IIoT) elektronisch erhoben oder übermittelt. Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist daher oft bereits Standard: „Intelligente“ softwaregestützte Systeme sind mit dem automatisierten Materialfluss zwischen Wareneingang, Lager, Produktion und Distribution verknüpft.

Die eingesetzten Softwaresysteme können dabei nach drei Prinzipien differenziert werden:

  1. Reine Lagerverwaltungssysteme (LVS) sind dazu geeignet, Lagermengen und -orte sowie deren Beziehung untereinander automatisiert zu sammeln, zu ordnen und übersichtlich darzustellen. Als Input dienen alle Daten aus dem Einkauf (Bestellungen, Wareneingänge), dem Verkauf (Aufträge, Lieferungen) sowie aus dem Materialzugang und der -entnahme.
  2. Warehouse-Management-Systeme (WMS) enthalten integrierte Funktionen zur Kontrolle und Optimierung von Systemzuständen nach Vorgaben des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI-Richtlinie 3601). Dies ermöglicht die Steuerung und Optimierung innerbetrieblicher Lagersysteme.
  3. Integrierte Suite-Systeme sind umfassende Ansätze zur Schaffung eines integrierten Management-Systems (IMS). Dabei wird die Lagerverwaltung in ein Warenwirtschaftssystem eingebunden oder mit einem ERP-System (Enterprise-Resource-Planning-System) gekoppelt.
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