Es bezieht sich in erster Linie auf die Fertigungsindustrie und übernimmt die Aufgaben der Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle der Wertschöpfungs- sowie industrieller Leistungserstellungsprozesse. Als ein wichtiger Baustein der Unternehmensführung in produzierenden Unternehmen wird es in operatives, taktisches und strategisches Produktionsmanagement unterteilt. Diese Bereiche unterscheiden sich inhaltlich und in Bezug auf die Dauer ihres Planungshorizonts.
Teilbereiche des Produktionsmanagements
Strategisch
Beim strategischen Produktionsmanagement umfasst der Planungshorizont in der Regel fünf bis zehn Jahre. Hier beschäftigt man sich demnach mit der langfristigen Ausrichtung der Ziele, der Produktion und des Produktionssystems eines Unternehmens. Die Entscheidungen, die hier fallen, entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens. Im strategischen Produktionsmanagement werden beispielsweise leistungs- und wettbewerbsfähige Produktionskapazitäten bestimmt, Fertigungsstandards festgelegt oder über Standorte und Forschungsprojekte entschieden.
Taktisch
Beim taktischen Produktionsmanagement beträgt der Planungshorizont zwischen einem und fünf Jahren. Hier werden die Entscheidungen zur Unternehmensstrategie aus dem strategischen Produktionsmanagement konkretisiert. Dazu gehören Festlegungen zum Output, der Produktionsprogramme und Technologien.
Operativ
Den kürzesten Planungshorizont hat das operative Produktionsmanagement. Er beträgt weniger als ein Jahr und ist daher am nächsten am produktiven Geschehen dran. Im operativen Produktionsmanagement beschäftigt man sich mit der konkreten Produktionsplanung, beispielsweise welche Produkte in welcher Stückzahl produziert werden sollen. Zudem gehören hier die Maschinenbelegung, Kapazitätenplanung oder die Bedarfsermittlung dazu.
Das Produktionsmanagement in der Praxis
Ein Großteil des Produktionsmanagements wird in der heutigen digitalisierten Unternehmenswelt mithilfe von technisch fokussiertem Computer Integrated Manufacturing sowie Produktionsplanungs- und Produktionssteuerungssystemen (kurz PPS-Systeme) umgesetzt. In Kombination mit dem ERP-System (Enterprise Resource Planning) lassen sich betriebliche Abläufe planen, steuern wie auch auswerten. Gleichzeitig wird der Einbezug eines Supply Chain Managements essenziell, um die Produktion in punkto Material-, Informations- und Finanzfluss koordinieren zu können.
Darüber hinaus betreffen auch andere Unternehmensbereiche das Produktionsmanagement. Hierzu gehören:
- Ablauforganisation
- Aufbauorganisation
- Beschaffungsmanagement
- Industriemanagement
- Innovations- und Technologiemanagement
- Logistik
- Personalmanagement
- Produktionsplanung
- Prozessmanagement
- Qualitätsmanagement
Entwicklung des Produktionsmanagements
Zu Beginn umfasste das Produktionsmanagement vorrangig die Reduzierung der Fertigungskosten. Allerdings haben sich diese Bedingungen in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Anstatt streng getakteten Fließbändern verrichten nun vollautomatisierte Fertigungsstraßen die Produktionsprozesse. Das Ziel der Kostenreduzierung wird mit der Prozessorientierung vervollständigt und gleichzeitig komplexer gestaltet. Unternehmen müssen zukunftsorientiert planen und agieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit beibehalten zu können.