Projektorganisationsformen


Projektorganisationsformen

Definition

Um ein Projekt erfolgreich durchführen zu können, ist die Wahl der richtigen Projektorganisationsform relevant. Hier entscheidet man vor allem nach der Größe des Projekts, welche Organisationsform die passende ist. Wichtig für die Auswahl sind zudem die verfügbaren Ressourcen und die Bereitschaft des Managements, Entscheidungsbefugnisse abzugeben.

Es lassen sich vier Grundformen der Projektorganisation unterscheiden:

  • reine oder autonome Projektorganisation
  • Matrix-Projektorganisation
  • Stabs-Projektorganisation
  • Linien-Projektorganisation

Werden Projektorganisationsformen an die spezifischen Gegebenheiten eines Projekts angepasst, ergeben sich in der Praxis verschiedenste Mischformen, die die Vor- und Nachteile einer einzelnen Projektorganisationsform relativieren. Gerade die Stab- und Linien-Projektorganisation wird häufig zur Stab-Linien-Projektorganisation verbunden, indem zwischen Linie und Unternehmensleitung eine koordinierende und beratende Stabsstelle, die Projektleitung, zum Einsatz kommt.

Reine Projektorganisation

Bei einer reinen Projektorganisation kommen für die Dauer des Projekts Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachabteilungen zusammen und konzentrieren sich ausschließlich auf die Tätigkeiten im Projekt. Sie sind dabei der Projektleitung unterstellt. Die Fach- und Führungsverantwortung hat somit der Projektleiter. Diese Form der Projektorganisation ist in Großunternehmen genauso erfolgreich wie in rein projektorientierten Unternehmen, erfordert jedoch große Ressourcen an Fachkräften.

Vorteile:

  • Der Projektleiter hat die volle Entscheidungs- und Weisungsbefugnis und kann sich auf die Projektziele fokussieren.
  • Wenn größere Projekte anstehen, sind diese mit eigenen Ressourcen durchführbar.
  • Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind klar verteilt.
  • Häufig identifizieren sich die Projektmitarbeiter mit dem Projekt.

Linien-Projektorganisation

Dies ist die Aufbauorganisation eines Betriebes und stellt die normale Unternehmensstruktur dar. Hier orientiert man sich somit an den zu erledigenden Aufgaben des Projektes. Häufig verwendet man diese Variante, wenn man keine feste Projektorganisation benötigt. Da alle Projektarbeiten zusätzlich zur Linienarbeit erledigt werden, kann es zu zeitlichen Konflikten kommen.

Vorteile:

  • Für kleinere Projekte sind Linien-Projektorganisationen die ideale Variante. Sie sind kostengünstig, schränken die Linienarbeit nur geringfügig ein und sind wenig personalintensiv.
  • Spezialisten sind in einer Organisationseinheit vereint, so dass die Kompetenzen sowie die Führung im Fachbereich verbleiben.

Stabs-Projektorganisation

Bei der Stabs-Projektorganisation ist der Projektleiter direkt der Unternehmensleitung unterstellt. In Stabsfunktion koordiniert er den Projektverlauf, hat jedoch keine Entscheidungskompetenz. Gegenüber den Projektmitarbeitern hat er keine Weisungsbefugnis, denn diese bleibt bei den Linienverantwortlichen. Diese Organisationsform wird häufig bei kleinen, strategischen und abteilungsübergreifenden Projekten eingesetzt.

Vorteile:

  • Beim Einrichten entsteht nur ein geringer Aufwand, da organisatorisch nichts umgestellt werden muss.
  • Projekte können leicht umgesetzt werden.
  • Das Tagesgeschäft läuft parallel weiter; die Mitarbeiter arbeiten weiterhin in ihrem Aufgabenbereich.

Matrix-Projektorganisation

Für mittelgroße bis große Projekte eignet sich die Matrix-Projektorganisation. Die Projektteilnehmer verrichten einerseits ihre normalen Tätigkeiten und sind zusätzlich dem Projektleiter bezüglich abgegrenzter Projektfragen unterstellt.

Vorteile:

  • Vorhandene Organisation kann ohne großen Aufwand umgestellt werden.
  • Die Teamarbeit wird gefördert.
  • Zwischen Projekt- und Linienorganisation findet ein hoher Wissenstransfer statt.
  • Es gibt kurze Kommunikationswege, flexible Strukturen und effizienzfördernde Synergieeffekte.
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