Rationalprinzip – ökonomisches Prinzip


Rationalprinzip

Definition

Die Abwägung von Kosten und Nutzen ist einer der bedeutendsten Grundsätze in der Ökonomie. Ein Vorgang ist nur dann als wirtschaftlich einzustufen, wenn sein Nutzen – letztlich – größer ist als die dabei anfallenden Kosten. Das ist als Rationalprinzip oder ökonomisches Prinzip manifestiert.

Ist der Nutzen geringer als der dafür zu leistende Aufwand, entsteht ein Verlust; ist er gleich, wird ein „Break even“ erreicht, bei dem der Nutzen den Aufwand gerade kompensiert.

Dies ist für ein Wirtschaftsunternehmen bzw. eine unter Renditegesichtspunkten geführte Organisation auf Dauer existenzgefährdend. Denn da die Vermögenswerte geschmälert werden, kann dies letztlich in die Insolvenz führen.

Das so beschriebene Wirtschaftlichkeitsprinzip kann in einer Gleichung formuliert werden:

Wirtschaftlichkeit = Leistung/Kosten

Ist der Nutzen, also die Wirtschaftsleistung, größer als die dabei anfallenden Aufwendungen, also die Kosten, ist die Wirtschaftlichkeit > 1: Es wird ein Gewinn erzielt. Dieser ist die Voraussetzung für essenzielle finanzielle Aufgaben und Transaktionen: die Sicherung der Liquidität der Organisation, die Finanzierung ihres Wachstums, etwa durch Investitionen, die Bedienung von Verbindlichkeiten, die Schaffung von Rücklagen – und die Ausschüttung von Überschüssen an die Anteilseigner.

Sind die Kosten größer als der Nutzen, ist die Wirtschaftlichkeit < 1, es entsteht Verlust. Der Vorgang ist unrentabel und muss, um die Wirtschaftskraft nicht zu belasten und das Unternehmen nicht zu gefährden, entweder mit weniger Aufwand gestaltet – optimiert –oder aufgegeben werden.

Bei einer renditeorientierten Organisation wie einem Wirtschaftsunternehmen muss der Wert für die Wirtschaftlichkeit also über 1 liegen. Um dies zu erreichen, können prinzipiell zwei Ansätze verfolgt werden: die Gewinnmaximierung und die Kostenminimierung. Als Ausprägungen des Rationalprinzips sind sie als Maximal- und Minimalprinzip bekannt:

Maximalprinzip: Bei vorgegebenem Aufwand ist der maximale Ertrag zu generieren.

Minimalprinzip: Bei vorgegebenem Ertragsziel ist dieses mit minimalem Aufwand zu erreichen.

Das Maximalprinzip trägt im Gegensatz zum Minimalprinzip nicht direkt zur Kostenminimierung bei. Das Minimalprinzip ist dagegen das theoretische Fundament der Kostenminimierung. Berechnet werden die minimalen Kosten unter Berücksichtigung der verschiedenen Einflussfaktoren. Dies ist das Gebiet der Mikroökonomie, einem Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Die komplexen mathematischen Grundlagen und die theoretischen Zusammenhänge sind dort zu erfahren.

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