Ressourcen


Ressourcen

Definition

Auch wenn unter Ressourcen häufig zunächst Bodenschätze, Rohstoffe oder freie oder Gemeingüter wie Wind und Sonne verstanden werden: Allgemein lassen sich Ressourcen definieren als für einen bestimmten Zweck oder Einsatz zur Verfügung stehende Mittel. Zu diesen Mitteln können materielle ebenso wie immaterielle Güter gehören.

Typischerweise werden Materialien, Gerätschaften, (Grundstücks-)Flächen, Gebäude(teile) und Energie(träger) dazugerechnet sowie Zeit, Geld und Arbeitsaufwand. Aber auch Know-how und Information bzw. Kommunikation – im Sinne von Absprachen – sollten einbezogen werden. Diese generelle Beschreibung gilt sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.

Im Bereich der Wirtschaft werden Ressourcen enger eingegrenzt und als Produktionsfaktoren eingestuft. Hier ist zwischen der volkswirtschaftlichen und der betriebswirtschaftlichen Sichtweise zu unterscheiden. Aus unternehmerischer Perspektive sollte auch die Lean-Philosophie berücksichtigt werden, die darauf angelegt ist, Ressourcen möglichst effizient zu nutzen und jegliche Verschwendung zu vermeiden.

Die volkswirtschaftliche Perspektive

Aus volkswirtschaftlicher Sicht handelt es sich bei den Ressourcen um die Produktionsfaktoren. Klassischerweise – gemäß den Ökonomen Adam Smith und David Ricardo –, sind dies Boden, Arbeit und Kapital; neu hinzugezählt wird mittlerweile oftmals das Wissen.

  • Zum Boden werden Land- und Gewässerflächen, Naturkräfte („erneuerbare Energien“) und Rohstoffe gerechnet. Je nach Nutzung hat der Boden die Funktion als Anbauboden, etwa in der Landwirtschaft, als Abbauboden zur Rohstoffgewinnung oder als Standortboden für bauliche Einrichtungen.
  • Arbeit setzt sich zusammen aus körperlichen und geistigen Tätigkeiten. Unterschieden wird dabei zwischen qualitativer und quantitativer Arbeit: Zur Qualität gehören die Fähig- und Fertigkeiten, also die Qualifikation und das Know-how, unter den Begriff der Quantität fällt die reine Arbeitszeit.
  • Das Kapital wird unterteilt in das Geldkapital, das Sach- oder Realkapital und das Sozialkapital. Geldkapital sind die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Das Sach- oder Realkapital besteht aus Produktionsmitteln wie Gebäuden, Maschinen und Werkzeugen sowie Materialien, beinhaltet aber auch immaterielle Güter wie Patente und Lizenzen. Das Sozialkapital beinhaltet die Infrastruktur und gesellschaftliche Einrichtungen.
  • Beim Wissen können explizites und implizites Wissen unterschieden werden. Explizites Wissen ist formulierbar und kann als Regel- und Faktenwissen konkret beschrieben werden. Typische Ausprägungen sind Normen, technische Regeln, Produktionsvorschriften, Patente und Lizenzen. Implizites Wissen beruht auf Bildung, Erfahrung und Intuition. Aufgrund der komplexen und oft nicht bewussten Zusammenhänge kann es nicht in Worte gefasst, aber durch praktische Beispiele vermittelt werden. In der postindustriellen Gesellschaft spielt Wissen eine immer bedeutendere Rolle, da die Effizienzsteigerung durch Verbesserung von Produktionsverfahren und insbesondere die Entwicklung und Anwendung neuer, effektiverer Technologien einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Volkswirtschaften verspricht.

Die betriebswirtschaftliche Perspektive

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht werden die Produktionsfaktoren gemäß Erich Gutenberg, einem deutschen Wirtschaftswissenschaftler, in Elementarfaktoren und dispositive Faktoren unterteilt.

  • Elementarfaktoren sind die Faktoren, die direkt für die Produktion von Waren und Gütern benötigt werden. Dazu gehören die ausführende Arbeit, die Betriebsmittel – Maschinen und Anlagen sowie Gebäude – und die Werkstoffe, also Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie zur Fertigung benötigte Materialien und in das Produkt einfließende Teile.
  • Die dispositiven Faktoren sind immateriell und ermöglichen erst das Zusammenspiel der Elementarfaktoren. Letztlich handelt es sich um die Managementfunktionen Leitung, Planung, Organisation und Kontrolle – sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene.

Die Lean-Perspektive

Ressourcen sind alle Produktionsfaktoren, die direkt und indirekt den Wertstrom erhöhen und zu einem Mehrwert in der Wertschöpfungskette beitragen. Da sie nur in einer begrenzten Menge zur Verfügung stehen, ist mit ihnen achtsam und möglichst nachhaltig umzugehen: Ihr Einsatz sollte auf das notwendige Maß beschränkt werden.

Die Verschwendung von Ressourcen – Muda – ist gemäß Lean-Philosophie nach Taiichi Ohno, dem Erfinder des Toyota-Produktionssystems (TPS), unbedingt zu vermeiden. Deshalb sind auch alle Prozesse in einer Organisation strikt auf die Anforderungen der Kundschaft auszurichten, um keine überflüssigen Produkte, Waren, Dienstleistungen oder Vorgänge in das Angebotsportfolio aufzunehmen. Hier ist die Umstellung vom Push- zum Pull-Prinzip notwendig, um auf Marktbedürfnisse wie individualisierte Produkte – bis hin zur „Losgröße 1“ – reagieren zu können.

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