
Dieser Fluss, der Wertstrom, wird erfasst, zeitlich bewertet und in Form eines Flussdiagramms (Value Stream Map; deutsch: Wertstromdesign) mit einfachen, standardisierten Symbolen visualisiert. Der Wertstrom umfasst alle Ablaufabschnitte und Aktivitäten, die bei der Auftragsdurchführung auftreten, also sowohl wertschöpfende Primär- als auch nicht wertschöpfende Unterstützungsaktivitäten. Kriterien für die Prozessbewertung und Ansatzpunkte für die -verbesserung sind die Anteile der (zu reduzierenden) nicht wertschöpfenden Tätigkeiten, die (möglichst zu verkürzende) Auftragsdurchlaufzeit und der (zu erhöhende) Anteil der Bearbeitungs- (bzw. Auftrags-)zeiten an der Durchlaufzeit. Die Bewertung kann und sollte fortlaufend erfolgen, um kontinuierliche Verbesserungen der Prozessschritte (KVP) zu ermöglichen.
Das Vorgehen umfasst drei Phasen:
- die Erfassung und Dokumentation des Prozessablaufs;
- die Bewertung der Ergebnisse;
- die Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung.
Bei überbetrieblich ausgerichteten Wertstromanalysen, also bei Betrachtung der Lieferkette (Supply Chain), wird, ausgehend von der Kundschaft bzw. von der realisierten Leistung und im Hinblick auf ausgewählte Produkte oder Produktfamilien, der Auftragsdurchlauf durch die Produktion bis zu den Lieferanten rückwärts erfasst und in Form des Wertstromdesigns umfassend und übersichtlich dargestellt.
Die Bewertung der erhobenen Arbeitsdaten und Abläufe dient dazu, den Ist-Zustand kritisch zu beurteilen, Verschwendung aufzudecken und Optimierungspotenziale zu erkennen. So werden beispielsweise tatsächliche Bestände nach Menge und Wert auf die jeweils aktuellen Bedarfe bezogen, der Anteil der Bearbeitungszeiten an der Durchlaufzeit berechnet und Kostentreiber kenntlich gemacht. Nach der Erarbeitung von Optimierungsvorschlägen kann auch der Soll-Zustand in einem Wertstrombild dargestellt werden, um die erreichbaren Verbesserungen zu veranschaulichen.