Wertstromdesign


Wertstromdesign

Definition

Das Wertstromdesign (Value Stream Design) baut auf die Wertstromanalyse auf und bezeichnet ein Navigations- und Visualisierungswerkzeug, das bei der Entwicklung eines Soll-Zustands unterstützen kann, herauszufiltern, an welcher Stelle des Wertstroms organisatorische bzw. technische Veränderungs- und Optimierungsansätze zweckmäßig sind und sich ein schnellstmöglicher betrieblicher Gesamtnutzen ergibt. Ergebnis ist eine schlanke Fabrik oder ein schlanker Dienstleistungsbetrieb.

Von der Darstellung her wird, wie bei der Wertstromanalyse eine Grafik mit entsprechenden Symbolen verwendet, um den angestrebten verbesserten Zustand zu visualisieren. Die gesamte Herstellungskette wird vom Wareneingang bis zum Ort, an dem der Kunde sein erworbenes Produkt verwendet, aufgezeichnet.

Welche Ziele sollen mit der Anwendung erreicht werden?

Beim Wertstromdesign geht es um die Gestaltung von Material- und Informationsflüssen mit den Zielen:

  • Optimierung von Produktionsprozessen
  • Reduzierung von Beständen, Durchlaufzeiten (DLZ), Transportaufwand, Flächenbedarf
  • Vereinfachung des Informationsflusses und Verbesserung der Transparenz
  • Verringerung des operativen Steuerungsaufwandes
  • Erhöhung der Liefertreue und verstärkte Kundenorientierung durch Steigerung der Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit
  • Erhöhung der Qualität durch sofortige Kommunikation beim Auftreten von Fehlern
  • Basis für betriebliche Kommunikation und Diskussion
  • Basis für Umsetzungsmaßnahmen und Handlungsfelder

In der Industrie eignet sich die Wertstrommethode insbesondere für Fach- und Führungskräfte in der Fabrik- und Betriebsstättenplanung, für Arbeitsgestalter, Betriebsorganisatoren, Industrial Engineers und Optimierungsexperten. Mit der Methode kann der komplette Produktionsablauf in einer Fabrik optimiert und die einzelnen Prozesse aufeinander abgestimmt werden. Entsprechendes gilt auch für die Optimierung der Abläufe in Dienstleistungsbetrieben.

Meist wird in der westlichen Welt der Fokus auf die Verbesserung der Produktivität gelegt, während in Japan, wo das Wertstromdesign ursprünglich herkommt, die Verbesserung der Produkte im Vordergrund steht. Entscheidend ist jedoch immer der Faktor Zeit und dass die Kundenperspektive nicht aus den Augen verloren wird, um eine hohe Zufriedenheit zu gewährleisten.

Vorgehensweise

Ging es bei der Wertstromanalyse um die Erfassung des Ist-Zustandes, so wird beim Wertstromdesign:

  • der Soll-Zustand abgeleitet, indem Verschwendungen im Ist-Zustand aufgezeigt und neue schlanke Lösungen gefunden und skizziert werden,
  • der skizzierte Soll-Zustand implementiert, indem er zunächst in Teilschritte zerlegt, Termine, Meilensteine und Verantwortliche benannt und die Teilschritte umgesetzt werden und
  • die Umsetzung des Soll-Zustandes kontrolliert, ggf. korrigiert und standardisiert.
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