Technischer Modellbauer – Ausbildung


Technische Modellbauer planen Modelle für Industrie und Handwerk und fertigen diese nach Vorlagen an. Je nach Fachrichtung bearbeiten sie dabei unterschiedliche Materialien wie Holz, Kunststoffe oder Metall und stellen beispielsweise Gießereierzeugnisse, Modelle für Gebäude oder Karosserieteile her.

Technische Modellbauer Ausbildung

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Technische Modellbauer Abschluss

Empfohlener Abschluss:
mindestens Realschulabschluss

Technische Modellbauer Ausbildungsdauer

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Technische Modellbauer Ausbildungsvergütung

Ausbildungsvergütung:
ab 900 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Technischer Modellbauer?

Der Beruf des Technischen Modellbauers ist in den folgenden drei verschiedenen Fachrichtungen möglich: Anschauung, Gießerei sowie Karosserie und Produktion. Je nach Fachrichtung haben die Technischen Modellbauer mit unterschiedlichen Werkstoffen zu tun, aus denen sie maßgenau Modelle anfertigen, präzisieren und auch instand halten.

Die Technischen Modellbauer bauen Modelle anhand von Computerzeichnungen, die, je nach Fachrichtung, von Architekten, Designern oder Konstrukteuren gefertigt wurden. Diese benötigen vor der Umsetzung ihres Projektes eine plastische Darstellung. So ist es beispielsweise wichtig, Miniatur-Modelle von Bauwerken oder maßstabsgetreue Modelle von Maschinen zu fertigen, bevor ihre „großen Brüder“ in Serienproduktion gehen. Die Zeichnung am Computer wird millimetergenau in 3D abgebildet. Diese ist die Grundlage für die Fertigungsstücke, die Technische Modellbauer dann per Hand oder mit computergesteuerten Maschinen aus Holz, Kunststoff, Papier, Pappe oder Metall sägen, bohren, schleifen, montieren, bemalen und/oder lackieren.  Ist das geschafft, wird geprüft, ob das Modell den Anforderungen entspricht und funktionsfähig ist – zum Beispiel, wenn es sich um bewegliche Modelle handelt.

Wer sich für die Fachrichtung Gießerei entscheidet, beschäftigt sich mit der Fertigung von Modellen für Gießereierzeugnisse, wie zum Beispiel Werkzeuge oder Fertigbauteile für Fenster, Türen oder Elektronik. In der Fachrichtung Anschauung stellen Technische Modellbauer maßstabsgetreue Modelle von Räumen, Gebäuden, Maschinen oder Fahrzeugen her und im Bereich Karosserie und Produktion liegt der Fokus auf der Fertigung von Modellen für Karosserieteile und Modellen für den Formen- und Werkzeugbau.

Je nach Tätigkeit haben Technische Modellbauer mit Maschinen oder Materialien zu tun, für die Schutzmaßnahmen einzuhalten sind. So müssen sie beispielsweise Handschuhe, eine Schutzbrille oder einen Gehörschutz tragen, wenn ihre Arbeit dies erfordert oder sich mit einem Atemschutz vor giftigen Dämpfen und Staub schützen, wenn sie beispielsweise lackieren, fräsen und schleifen.


Für wen ist die Ausbildung zum Technischen Modellbauer geeignet?

Wer sich für den Beruf des Technischen Modellbauers entscheidet, sollte Interesse daran haben, Werkstoffe verschiedener Art zu bearbeiten. – Seien diese nun aus Holz, Metall, Kunststoff oder Papier. Da es bei der Arbeit auf Genauigkeit ankommt und die Modelle den Zeichnungen entsprechen müssen, ist ein detailgetreues Arbeiten wichtig – Fingergeschick ist gefragt, wenn beispielsweise kleinste Bauteile auf das Modell eines Innenraumes gesetzt werden müssen. Die Hände sind ein wichtiges Arbeitsmittel der Technischen Modellbauer, denn auch das Nacharbeiten von Modellen durch Fräsen oder Bohren sowie das Bedienen der Maschinen, die für den Modellbau genutzt werden, geschieht von Hand. Auch ein gewisses technisches Verständnis ist wichtig, wenn es darum geht, Modelle zu reparieren. Dann muss man wissen, welches Bauteil an welcher Stelle seinen funktionstechnischen Nutzen hat. Dabei hilft auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Für die maßstabsgetreue Umsetzung ist mathematisches Verständnis erforderlich. Technische Modellbauer sollten also unbedingt gut rechnen können, damit die Modelle immer das richtige Größenverhältnis haben. Auch hier wird ein gewissenhaftes Arbeiten verlangt.

In hochmodernen Betrieben können auch Roboter eingesetzt werden, so dass Technische Modellbauer sowohl ihre Hände als auch herausfordernde Technik als „Arbeitsmittel“ haben.

Ein Technischer Modellbauer sollte selbständig und sorgfältig arbeiten. Wenn aufwendige Polierarbeiten am Modell anstehen, ist es wichtig, Einsatzbereitschaft zu zeigen, auch wenn dies vielleicht einmal richtig anstrengend wird. Wenn Modelle nachgebessert werden müssen, wird erwartet, dass dies eigenständig erkannt und korrigiert wird.


Wie läuft die Ausbildung zum Technischen Modellbauer ab?

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und wird sowohl in der Berufsschule als auch in einem Ausbildungsbetrieb durchgeführt. Die Auszubildenden sind daher entweder in Blöcken oder an bestimmten Wochentagen in der Berufsschule und die restliche Zeit in einem Unternehmen, mit dem sie einen Ausbildungsvertrag geschlossen haben. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt eine Prüfung – der erste Teil der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung. Nach dreieinhalb Jahren steht der zweite Teil der Prüfung an und die Ausbildung ist beendet.

Im Betrieb werden, je nach Fachrichtung, Lerninhalte vermittelt, die vor allem die Praxis betreffen. Azubis erfahren, wie sie Fertigungsunterlagen erstellen, Werkstoffe verarbeiten, Werkzeuge und Maschinen bedienen, computergestützte Fertigungsverfahren anwenden und letztendlich, wie sie Modelle herstellen. Aber auch die Berufsschule ist sehr praxisnah ausgerichtet. Hier wird den Auszubildenden beigebracht, wie man Modelle plant und herstellt. Zunächst geht es um einfache Modelle, später weitet sich das Wissen auf Funktions- oder Designmodelle aus.

Ein wichtiger Inhaltspunkt ist zudem das Thema Kundenanforderungen: Wie berücksichtigt man diese angemessen und erstellt das Modell entsprechend den gewünschten Vorgaben?

Auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde stehen in der Berufsschule auf dem Stundenplan. Zudem wird den Azubis erläutert, welche Rechte und Pflichten sie während der Ausbildung haben, wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie umwelttechnische Aspekte in den Beruf einfließen.


Wie viel verdient ein Technischer Modellbauer?

Der Ausbildungsbetrieb zahlt den Auszubildenden eine angemessene Vergütung – so ist es im Berufsbildungsgesetz geregelt. Wenn es sich um tarifgebundene Betriebe handelt, wird nach tarifvertraglichen Vereinbarungen gezahlt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt, erhalten die Azubis jedoch keine Vergütung. Je nach Ausbildungsbereich variiert die Höhe der Bezahlung. So kann es beispielsweise einen Unterschied machen, ob man im Handel, Handwerk oder in der Industrie als Technischer Modellbauer tätig ist. Im Handwerk ist hier meist mit einer eher geringeren Bezahlung zu rechnen. Im ersten Ausbildungsjahr können Azubis der Fachrichtung Anschauung laut Arbeitsagentur mit einem monatlichen Bruttogehalt um 900 Euro rechnen. In der Metall- und Elektroindustrie startet man hingegen bei 970 Euro, bis hin zu ca. 1.090 Euro brutto im Monat für das erste Ausbildungsjahr. Im vierten Ausbildungsjahr kann man in dieser Branche maximal ca.  1.320 Euro verdienen.

Die Ausbildungsvergütung ist je nach Bundesland und Fachrichtung unterschiedlich. Ist die Ausbildung beendet und der Berufseinstieg geschafft, erhalten Technische Modellbauer durchschnittlich ca. 3.063 Euro als Bruttomonatsgehalt – so die Website gehalt.de. Auch hier variiert die Bezahlung je nach Bundesland und Unternehmensgröße, Berufserfahrung und Branche.


Wie kann ein Technischer Modellbauer aufsteigen?

Technische Modellbauer jeder Fachrichtung tun gut daran, sich mit Anpassungsweiterbildungen auf dem Laufenden zu halten, um den Anschluss in Zeiten des schnellen Wirtschaftswandels und der Digitalisierung nicht zu verpassen. Für alle drei Fachrichtungen sind Seminare im Bereich CAD (Computer Aided Design), Holz- und Kunststoffkunde, NC-/CNC-Technik (Numerische Steuerung für Maschinen) und auch in der Metallverarbeitung sowie der spanenden Metallverformung von Bedeutung. Die Digitalisierung erweitert auch das Handlungsfeld der Technischen Modellbauer: Neue Technologien und Verfahren sind notwendig, um den Anforderungen gerecht zu werden, dadurch ergeben sich neue Aufgaben. Themen wie 3D-Druck, 3D-Simulation, Digitales Dokumentenmanagement oder in der Fachrichtung Anschauung die Holografie gewinnen an Relevanz und eine Weiterbildung in diesen Bereichen kann die eigene Karriere unterstützen. Wer beruflich aufsteigen möchte, kann sich beispielsweise durch die Prüfung als Modellbauermeister Führungspositionen sichern und auch selbst Lehrlinge ausbilden. Auch die Leitung eines Betriebs ist damit möglich. Im Fachbereich Karosserie und Produktion kann ein anschließendes Studium im Fach Fahrzeugtechnik oder Maschinenbau weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen. Wer in der Fachrichtung Anschauung tätig ist und seine Karriere mit einem Studium fördern möchte, findet in den Studienfächern Produkt-, Industriedesign oder Produktentwicklung die passenden Themen für tieferes Fachwissen. Für diejenigen, die im Bereich Gießerei weiterkommen möchten, bietet sich hingegen ein Studium im Fach Metallurgie, Hüttenwesen oder Produktentwicklung an.

Neben den Fachthemen sind in Zeiten flacher Hierarchien und moderner Führung Soft Skills von großer Bedeutung, wenn man beruflich erfolgreich sein will. Daher sind Weiterbildungen für Führungskräfte oder die, die es werden möchten, empfehlenswert, um beim Aufstieg auf der Karriereleiter rundum gerüstet zu sein. Dazu ist es wichtig, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die einem als Führungskraft täglich begegnen: gute Gesprächsführung, Konfliktmanagement und auch Zeitmanagement spielen hier eine wesentliche Rolle. Durch die zahlreichen Angebote an Online-Seminaren können diese neben Beruf oder Studium durchgeführt werden und sparen dabei noch Zeit und Kosten.

Wer es in die Führungsposition geschafft hat und sich vor allem auf das Management konzentrieren möchte, sollte sich auch im Bereich Betriebswirtschaft das notwendige Know-how aneignen. Damit wird sichergestellt, dass unternehmerische Entscheidungen auf stabilen Grundlagen getroffen werden und der Betrieb sicher durch das volatile Marktgeschehen gelenkt werden kann.

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