Was ist ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Der Land- und Baumaschinenmechatroniker, umgangssprachlich auch gerne als Baumaschinenmechaniker bezeichnet, wartet und repariert Fahrzeuge, Maschinen, Anlagen und Motorgeräte, die in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und auf Baustellen zum Einsatz kommen. Er ist für die Diagnose und Fehlersuche an den mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen einer Maschine oder Anlage zuständig und arbeitet mit neuester Motor- und Antriebstechnik, Hydraulik, Elektronik und Erntetechnik. Der Baumaschinenmechaniker installiert Anlagen, nimmt sie in Betrieb und weist die Betreiber der Anlage oftmals ein. Außerdem rüstet er land- und bauwirtschaftliche Fahrzeuge oder Maschinen mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen aus.
Der Land- und Baumaschinenmechatroniker findet Beschäftigung bei Herstellern von land- und forstwirtschaftlichen bzw. bautechnischen Fahrzeugen und Maschinen, in Betrieben, die diese verkaufen oder vermieten, in Reparaturwerkstätten sowie bei Bauunternehmen, Betrieben der kommunalen Forst- und Landwirtschaft oder landwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen mit eigener Werkstatt. Er arbeitet vorwiegend in Werkhallen sowie auf Baustellen oder vor Ort beim Kunden. In der Regel findet die Arbeitszeit werktags statt, weil bei vielen Kunden aber der reguläre Arbeitsablauf unter der Woche nicht gestört werden darf, ist auch Wochenendarbeit möglich.
Welche Aufgaben hat ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Das Aufgabenspektrum des Land- und Baumaschinenmechatronikers ist breit gefächert. Es beinhaltet die Reparatur, Wartung, und Instandsetzung sämtlicher Fahrzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte, die in der Land- und Bauwirtschaft zum Einsatz kommen. So diagnostiziert der Baumaschinenmechaniker beispielsweise mit Hilfe von Prüf- und Messgeräten oder bestimmter Computer-Software vorhandene Störungen der mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systeme. Ist die Ursache des Problems erkannt und behoben, nimmt er die Maschinen und Geräte in Betrieb, um die Funktionsfähigkeit zu testen. Nach der Reparatur übergibt der Land- und Baumaschinenmechatroniker die funktionstüchtigen Maschinen und Fahrzeuge an den Kunden und weist diesen gegebenenfalls in die Bedienung ein. In der Regel ist der Land- und Baumaschinenmechatroniker auch an der Produktentwicklung und Qualitätssicherung von Land- und Baumaschinen beteiligt.
Sind Reparaturen an großen Maschinen vonnöten, führt er diese meist direkt am Einsatzort durch, also zum Beispiel auf Feldern oder Baustellen. Um den Betriebsablauf nicht zu stören oder lange Wartezeiten für die Kunden zu verhindern, muss der Land- und Baumaschinenmechatroniker manchmal auch am Wochenende arbeiten und Bereitschaftsdienst auf sich nehmen.
Welche Kompetenzen braucht ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Damit der Land- und Baumaschinenmechatroniker seine vielseitigen Aufgaben erfolgreich meistern kann, braucht er gewisse Fachkenntnisse und Fertigkeiten: Technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen sowie gute Mathematik- und Physikkenntnisse gehören zu seiner Grundausstattung. Auch sollte er über eine ausgeprägte (technische) Problemlösungskompetenz und die Fähigkeit verfügen, Arbeitsergebnisse zu reflektieren, um die entsprechende Erkenntnis bei künftigen Aufgabenstellungen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zu nutzen.
Da der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers breit gefächert ist, die Aufgaben von einem einfachen Ölwechsel bis hin zu kompletten Motor- oder Getriebereparaturen reichen, setzt er ein großes Maß an Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein und eigenverantwortlichem Arbeiten voraus. Nicht selten kommt es vor, dass der Land- und Baumaschinenmechatroniker zu „Notfällen“ beim Kunden gerufen wird und dort für eine schnelle Problembehebung Sachverstand und einen kühlen Kopf benötigt.
Wie wird man Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Land- und Baumaschinenmechatroniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handwerk. Die Ausbildung dauert in der Regel 3,5 Jahre; diese kann aufgrund beruflicher Vorkenntnisse, schulischer Vorbildung oder überdurchschnittlicher Leistung aber auch verkürzt werden. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, d.h. die Ausbildung erfolgt im Wechsel zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, die meisten Betriebe stellen Personen mit einem Realschulabschluss ein, aber auch mit einem guten Hauptschulabschluss kann man sich für die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bewerben.
Wie viel verdient ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Ein Land- und Baumaschinenmechatroniker startet laut jobted.de mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von rund 27.500 € brutto pro Jahr. Mit circa fünf Jahren Berufserfahrung steigt der Lohn auf etwa 33.500 €, während ein Land- und Baumaschinenmechatroniker mit mehr als 10 Jahren Berufspraxis mit einer Vergütung von rund 40.800 € rechnen kann.
Je mehr Berufserfahrung man mitbringt und je höher die Qualifikation ist, desto höher fällt auch das Gehalt aus. Durch gezielte Weiterbildungen sind ebenfalls Gehaltssteigerungen möglich. Auch Unternehmensgröße und -standort des Arbeitgebers haben Einfluss auf das Gehalt des Land- und Baumaschinenmechatronikers.
Weiterbildung für Land- und Baumaschinenmechatroniker
Der immer größere Einsatz digitaler Technologien verändert auch die Kompetenzanforderungen an den Land- und Baumaschinenmechatroniker. Gerade die durch die IT-Nutzung veränderten Arbeits- und Geschäftsprozesse erfordern ein noch höheres Maß an Selbstständigkeit und autonomes Handeln. System- und Prozessverständnis ist hierfür eine unentbehrliche Kompetenz, die es mittels Weiterbildungen gilt, an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Hier empfehlen sich beispielsweise Weiterbildungen in den Bereichen Arbeitsorganisation und Prozessmanagement, Produktionsmanagement, Lean Management oder Lean Six Sigma.
Wer als Land- und Baumaschinenmechatroniker beruflich aufsteigen und in eine Führungsposition gelangen möchte, ist mit einer Aufstiegsweiterbildung gut beraten. Hier bieten sich z.B. die Meisterweiterbildung oder eine Technikerausbildung wie etwa zum REFA-Techniker an. Begleitet werden solche Ausbildungen idealerweise mit Führungs- und Kommunikationsseminaren. Die Hochschulzugangsberechtigung vorausgesetzt, ist auch ein Studium beispielsweise mit Fachrichtung Fahrzeugtechnik eine lohnende Alternative.