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Deloitte-Studien: Wie Unternehmen künstliche Intelligenz nutzen


Deloitte ist ein international tätiges Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen mit Standorten in rund 150 Ländern. Es bietet Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Finanz- und Risikoberatung sowie Consulting an und gibt zu verschiedenen Wirtschafts- und Managementthemen Studien heraus. Dazu gehören auch die seit Anfang 2024 quartalsweise veröffentlichten Studien zum Einsatz der generativen KI in der Wirtschaft. Grundlage sind Befragungen von Führungskräften im Top- und im mittleren Management auf der ganzen Welt. Das Resultat sind Aussagen zu globalen Entwicklungen. Zudem gibt es auch landesspezifische Auswertungen – so auch für Deutschland.

Generative KI in Deutschland: landesspezifische Auswertung der globalen KI-Studie im 4. Quartal 2024

Studiendesign

Für die globale Studie „Deloitte´s State of Generative AI in the Enterprise Q4: Generating a New Future“, die im Januar 2025 veröffentlicht wurde, wurden im Zeitraum Juli bis September 2024 2.773 Führungskräfte aus der Wirtschaft und der Technologiebranche in 14 Ländern befragt. Der „German Cut“, der als landesspezifisch deutsche Auswertung der globalen Studie im März 2025 erschienen ist, beruht auf den Antworten von 150 Personen aus der Direktions- und Geschäftsführungsebene (CxOs) deutscher Unternehmen.

Zentrale Ergebnisse zur generativen KI in Deutschland

Die länderspezifische Auswertung gibt Einblicke in den aktuellen Stand der Implementierung in Deutschland und zeigt sowohl zentrale Herausforderungen als auch zukünftige Potenziale bei der Nutzung generativer KI hierzulande auf. Dabei deutet der Trend zur Einführung generativer KI-Lösungen gerade in Deutschland auf einen entscheidenden Wandel hin, der das disruptive Potenzial hat, die Unternehmenslandschaft tiefgreifend umzugestalten.

Die deutschen Unternehmen sind entschlossen, diese transformative Technologie zu nutzen. Sie agieren proaktiv und positionieren sich mit praxisnahen Experimenten und Use Cases sowie ihren Investitionen in generative KI als Vorreiter in diesem Bereich. Um die erwarteten Vorteile nutzen zu können, wird die organisatorische Ebene umgestaltet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die strategische Ausrichtung über betriebliche Verbesserungen auf die Sicherung langfristiger Wettbewerbsvorteile abzielt.

36 Prozent der Angehörigen der CxOs glauben, dass GenAI innerhalb eines Jahres zu einer Transformation ihres Unternehmens führen wird, aber nur 23 Prozent der Befragten unterhalb der C-Ebenen teilen diese Ansicht. 60 Prozent der unterhalb der CxO-Ebene angesiedelten Führungskräfte halten es für wahrscheinlich, dass es 12 und mehr Monate dauern wird, ebenso wie 50 Prozent der „Chiefs“.

Die 4 Top-Herausforderungen

Als Herausforderungen gelten weiterhin der Mangel an technischen Fachkräften, die Integration der KI in den Unternehmensalltag und die regulatorischen Rahmenbedingungen sowie Daten- und Cybersicherheit und Governance. Die Rangfolge ist dabei weltweit dieselbe – aber in unterschiedlicher Ausprägung: Einzuhaltende Regularien werden von 43 Prozent der deutschen Unternehmen als wichtigste Hürde angesehen, aber nur von 38 Prozent der Firmen weltweit. Schwierigkeiten beim Risikomanagement sind für 35 Prozent der deutschen Entscheider maßgebend und für 32 Prozent weltweit. Die Implementation der KI stellt für 31 Prozent der Befragten in Deutschland eine Herausforderung dar, 27 Prozent sehen das weltweit so. Die Suche nach Fachkräften wird in Deutschland fast ebenso schwierig beurteilt wie weltweit (25 bzw. 26 Prozent). In Deutschland haben sich die Prioritäten dabei im letzten Jahr allerdings verschoben – weg von dem Anwerben neuer technischer Talente (- 5 Prozentpunkte auf 32 Prozent) hin zur Aus- und Weiterbildung geeigneter Mitarbeiter (+ 16 bzw. + 12 Prozentpunkte, auf 46 bzw. 35 Prozent).

Weite Verbreitung und Nutzung

Generative KI-Tools sind in deutschen Unternehmen weit verbreitet und werden auch häufig genutzt. 25 Prozent der befragten Entscheider gaben an, dass mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter Zugang zu diesen KI-Anwendungen haben. Damit liegt Deutschland weltweit hinter Japan (26 Prozent) knapp auf Rang 2 und liegt 10 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt (15 Prozent). Hier wird deutlich sichtbar, dass deutsche Unternehmen Wert darauf legen, KI in alltägliche Arbeitssituationen und Abläufe zu integrieren. So kommt es dazu, dass 23 Prozent der deutschen Unternehmen generative KI täglich nutzen. In Japan liegt der Wert bei 16 Prozent, der Durchschnitt liegt weltweit bei 11 Prozent. Die USA und Großbritannien liegen bei 9 Prozent.

Deutschland führt bei autonomen KI-Agenten

In deutschen Unternehmen werden autonome KI-Agenten (Agentic AI) als echter Zukunftstrend eingeschätzt: 62 Prozent der befragten Führungskräfte zeigen ein hohes Interesse an diesen KI-Anwendungen. Damit heben sie sich deutlich vom weltweiten Durchschnitt von 52 Prozent ab, belegen aber dennoch nur Rang 2. Unternehmen in Deutschland halten dabei die Entwicklung und den Einsatz eigener autonomer KI-Agenten für wichtig: 35 Prozent der Entscheider sehen ihr Unternehmen auf diesem Weg schon weit fortgeschritten. Deutschland nimmt hier eine Führungsrolle ein, denn der globale Durchschnitt liegt bei 26 Prozent.

Auch die multimodalen Fähigkeiten der KI scheinen die deutschen Führungskräfte besonders zu faszinieren. 49 Prozent – im Vergleich zu weltweit 44 Prozent – hoffen, mit deren Hilfe unterschiedliche Datentypen verarbeiten und nutzen zu können, um Benutzerinteraktionen zu verbessern und daraus weitere, tiefer greifende Erkenntnisse abzuleiten.

Des Weiteren werden bei Multi-Agenten-Systemen (45 Prozent in Deutschland und weltweit) sowie im Bereich Mitarbeitertraining (41 Prozent in Deutschland, 35 Prozent weltweit) hohe Potenziale beim Einsatz von KI-Technologien gesehen.

Fazit

Unternehmen sehen immer noch einen hohen Effizienzgewinn und einen deutlichen Produktivitätszuwachs als Hauptvorteile beim Einsatz von KI. Um aber das volle Potenzial insbesondere der generativen KI erschließen und ausschöpfen zu können, müssen Unternehmen in Technik, Mitarbeiter und in die Organisation investieren. Wichtig sind eine hochwertige Datenbasis, ausgebildete oder durch Fort- und Weiterbildungen qualifizierte Fachkräfte und ein Change Management, das die Aufbau- und die Ablauforganisation an die neuen Erfordernisse anpasst. Nur so lassen sich langfristig Wettbewerbsvorteile generieren und verteidigen.

Hier geht es zur Deloitte-Studie: Beschleunigung der KI-Transformation

Globale KI Studie, 4. Quartal 2024: zentrale Ergebnisse

Für die Studie „The State of Generative AI in the Enterprise Q4: Generating a New Future“, die im Januar 2025 erschienen ist, wurden im Zeitraum Juli bis September 2024 2.772 Führungskräfte aus der Wirtschaft und der Technologiebranche in 14 Ländern befragt.

Als zentrale Aussage wird festgestellt, dass sich die generative künstliche Intelligenz (Generative Artificial Intelligence, GenAI) technologisch rasant weiterentwickelt, die Einführung und Umsetzung in Unternehmen aber durch die bestehenden Strukturen und Abläufe ausgebremst wird. Der organisatorische Wandel hält mit den technischen Entwicklungen nicht Schritt, die Durchführung von Pilotprojekten wird erschwert. Die große Mehrheit der Befragten sieht darin eine erhebliche Beeinträchtigung.

Dennoch planen 78 Prozent der Verantwortlichen, 2025 vermehrt in KI zu investieren, da GenAI und ihre Anwendungen gerade in Unternehmensbereichen wie Informationstechnik (IT), Marketing, Produktion sowie Forschung und Entwicklung (F&E) hohes Potenzial bieten. Zu erkennen ist dabei eine Änderung in der strategischen Bedeutung der GenAI: Nicht mehr die Aufholjagd auf technischer Seite ist von höchster Priorität, sondern der Einsatz als Hilfsmittel zur Differenzierung im Wettbewerb. Hier gilt: Der Return on Investment (ROI) ist umso größer, je besser die KI in die Unternehmensprozesse integriert ist und je selbstverständlicher sie als etabliertes Werkzeug genutzt wird.

Dem stehen regulatorische Anforderungen und Bedenken hinsichtlich der Risiken entgegen, die als bedeutende Hürden angesehen werden: Für 38 Prozent der Befragten ist die Compliance die größte Herausforderung, 32 Prozent sehen Probleme beim Risikomanagement – etwa in Bezug auf Datensicherheit und Datenschutz, bei der Verlässlichkeit der Datenbe- und -verarbeitung oder im Bereich Cybersecurity. 24 Prozent bemängeln das Fehlen eines tragfähigen Governance-Modells. Hier wird deutlich, wie wichtig ein umfassender, strategischer Ansatz für Governance und Risikomanagement ist.

Die technische Seite – die Implementierung der Software und fehlendes Know-how bei den Mitarbeitern – wird dagegen nur von rund einem Viertel der Befragten als kritisch angesehen. Das Interesse am Einsatz generativer KI ist allerdings sehr unterschiedlich verteilt: Angehörige der IT bzw. technische Leiter sprechen sich mit 86 Prozent deutlich dafür aus, auf der Ebene der Geschäftsführung (Chief Officers) sind es noch 59 Prozent. Die Mitarbeiter stehen der KI gespalten gegenüber, die Zustimmung liegt bei 50 Prozent.

Als neues Thema steht die Nutzung agentenbasierter KI im Fokus bei Führungskräften: 26 Prozent der Unternehmen arbeiten bereits an der Entwicklung dieser autonomen Agenten. Sie sollen Systeme dazu befähigen, weitgehend eigenständig komplexe Arbeitsabläufe zu koordinieren und Aufgaben selbst zu übernehmen und zu erledigen, also ganz ohne oder mit nur minimaler menschlicher Beteiligung. Dadurch soll das Potenzial von GenAI vollständig ausgeschöpft werden. 52 Prozent der Befragten sieht in dieser Automation ein großes Einsatzgebiet der KI. Multiagenten-Systeme und GenAI mit Mehrfach-Fähigkeiten folgen mit 45 bzw. 44 Prozent. Herausforderungen wie regulatorische Unsicherheiten und unzureichende Datenqualität werden bei diesen agentenbasierten Systemen allerdings noch größer.

Die Studie gibt schließlich die Empfehlung an Führungskräfte, ihre Rolle stärker auf die Transformation des Unternehmens auszurichten, um das gesamte Potenzial der GenAI zu erschließen. Dazu ist einerseits der Einbezug der Mitarbeiter notwendig, insbesondere durch eine gezielte Weiterbildung. Andererseits sollte frühzeitig damit begonnen werden, den Einsatz von GenAI-Agenten vorzubereiten und zu planen.

 Hier geht es zur Deloitte-Studie: Generating a New Future

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