Metallbauer – Ausbildung


Metallbauer sind Fachleute, die sich auf die Be- und Verarbeitung verschiedener Metalle spezialisiert haben. Sie können auch im Bereich der Planung und Konstruktion von verschiedenen Metallarbeiten eingesetzt werden. Da der Arbeitsbereich von Metallbauern sehr umfangreich ist, können sie sich im Rahmen der Ausbildung zwischen drei Fachrichtungen entscheiden: Metallbauer – Konstruktionstechnik, Metallbauer – Metallgestaltung und Metallbauer – Nutzfahrzeugbau.

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre

Ausbildungsvergütung:
ab 585 €/Monat im 1. Ausbildungsjahr


Was macht ein Metallbauer?

Der Metallbauer lernt das Zuschneiden und Formen sowie das Schweißen, Nieten und Schrauben von Metallteilen. Je nach Fachrichtung übernimmt der Metallbauer verschiedene Aufgabenbereiche, die sich stark voneinander unterscheiden:

  • Was macht ein Metallbauer – Fachrichtung Konstruktionstechnik?
    Der Metallbauer mit dieser Fachrichtung fertigt und montiert Metallkonstruktionen verschiedener Art und Größe. Er baut beispielsweise Überdachungen, Fensterrahmen, Tore, Fassadenelemente oder Schutzgitter aus Stahl oder anderen Metallen. Oft erfolgt die Bearbeitung der Metallkonstruktionen nach vorgegebenen technischen Zeichnungen. Die gefertigten Teile werden in der Regel beim Kunden vor Ort montiert. Auch die Wartung und Instandhaltung gehört zu seinen Aufgaben.

Arbeitsort: Betriebe, die sich auf die Verarbeitung von Metall im Aus- oder Hochbau spezialisiert haben (beispielsweise Fassaden- und Bauunternehmen) oder Handwerksbetriebe des Metallbaus.

  • Was macht ein Metallbauer – Fachrichtung Metallgestaltung?
    Die Fachrichtung Metallgestaltung eignet sich gut für Menschen, die eine künstlerische Ader besitzen. In dieser Fachrichtung handelt es sich in der Regel um feine, filigrane Arbeiten aus Metall, bei denen es auch um die Optik geht. Metallkonstruktionen werden entsprechend bearbeitet, zusammengefügt und zusätzlich optisch gestaltet – es entstehen beispielsweise Kerzenständer, Beschläge für Möbel oder andere Kunstgegenstände aus Metall. Auch die Erhaltung und Restaurierung von Metallstatuen, Waffen oder Rüstungen können in den Aufgabenbereich von Metallbauern mit dieser Fachrichtung fallen.

Arbeitsort: Metallbaubetriebe, die sich auf die Montage, Herstellung und Reparatur von gestalteten Metallkonstruktionen oder Schmiedeteilen spezialisiert haben bzw. Betriebe, die kunstgewerbliche oder historische Artikel aus Metall nachbauen oder restaurieren.

  • Was macht ein Metallbauer – Fachrichtung Nutzfahrzeugbau?
    Der Metallbauer mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugbau fertigt einzelne Bauteile speziell für den Bereich der Nutzfahrzeuge. Er bearbeitet unter anderem Karosserien, Fahrwerke und Fahrzeugrahmen aus Metall. Nach der Zusammensetzung der Einzelteile werden in der Regel auch die elektrotechnischen Elemente, wie beispielsweise Kühlsysteme und Bremsanlagen, eingebaut.

Arbeitsort: Betriebe des Kraftfahrzeug- oder Maschinenbaus oder Reparaturwerkstätten.


Für wen ist die Metallbauer-Ausbildung geeignet?

Wer Metallbauer werden möchte, sollte handwerklich geschickt sein und zupacken können. Die Bearbeitung der Metallkonstruktionen wird mit diversen technischen Geräten durchgeführt, deren Handhabung ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Verantwortungsbewusstsein voraussetzt. Auch eine genaue Arbeitsweise und die präzise Einhaltung von Maßvorgaben sind bei der Durchführung der Metallarbeiten notwendig. Für das Lesen von technischen Zeichnungen ist räumliches Denkvermögen und technisches Verständnis gefragt.  Zudem wird eine hohe Konzentrationsfähigkeit und strukturierte Arbeitsweise benötigt.

In jeder der genannten Fachrichtungen kommt es auch zum regelmäßigen Kundenkontakt. Ein Metallbauer sollte daher auch eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Da Metallbauer mit Kollegen oder in Teams arbeiten, sollten Sie zudem teamfähig sein. Bewerber für diesen Beruf sollten außerdem eine hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft mitbringen, gerne handwerklich arbeiten und eine hohe Technikaffinität mitbringen.

Die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Industrie haben Anwärter mit einem Realschulabschluss. In Handwerksbetrieben reicht oft auch ein guter Hauptschulabschluss.


Wie läuft die Ausbildung zum Metallbauer ab?

Die Ausbildung zum Metallbauer zählt zu den anerkannten dualen Ausbildungsberufen und dauert dreieinhalb Jahre. Ein Teil der Zeit verbringen die Auszubildenden in einem Betrieb, den anderen Teil absolvieren sie in einer Berufsschule, wo der Theorieanteil vermittelt wird. Dies wechselt entweder in Blöcken oder kann auch auf die jeweiligen Wochentage aufgeteilt sein. Nach Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt, nach der Ausbildungszeit wird die Abschlussprüfung absolviert.

Die Auszubildenden lernen in erster Linie die manuelle und maschinelle Bearbeitung von Blechen und Profilen, das Behandeln und Schützen von Oberflächen, das Schweißen und thermisches Trennen von Metall sowie das Demontieren und Montieren von Bauteilen und Baugruppen. Auch das Planen und Steuern von Arbeitsabläufen, die Kontrolle und Beurteilung von Arbeitsergebnissen sowie die Grundlagen der Elektrotechnik und die Instandsetzung und Wartung von Betriebsmitteln sind Bestandteile der Ausbildung.

Neben diesen praktischen Fähigkeiten setzen sich die Auszubildenden auch mit Themen wie Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinander. Auch die Organisation von Ausbildungsbetrieben, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht sind Themen, die im Rahmen der Ausbildung vermittelt werden.

Je nach Fachrichtung werden themenspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten vertieft. So wird beispielsweise in der Fachrichtung Konstruktionstechnik zusätzlich auf die Einrichtung von Arbeitsplätzen auf Baustellen eingegangen und in der Fachrichtung Metallgestaltung wird die Herstellung von Schmiedeteilen und die Handhabung von Schmiedefeuern vermittelt. Auszubildende mit der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau werden zusätzlich in die Prüfung und Instandsetzung von Karosserie, Fahrzeugrahmen und Aufbauten eingewiesen.


Wie viel verdient ein Metallbauer?

Wer eine duale Ausbildung zum Metallbauer absolviert, erhält vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Handelt es sich um einen tarifgebundenen Betrieb, so richtet sich die Höhe nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Im Berufsbildungsgesetz ist festgelegt, wie hoch die Ausbildungsvergütung sein sollte, damit sie angemessen ist – denn dies sollte gewährleistet sein. Die Höhe ist nach Ausbildungsjahr gestaffelt und kann je nach Branche und Bundesland variieren. So wird im Handwerk meist weniger gezahlt als in der Industrie und in Hessen sind die Vergütungen höher als beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit sind Beispielvergütungen aufgelistet, die Anwärtern der Ausbildung zum Metallbauer eine Einschätzung geben. Im ersten Ausbildungsjahr können Auszubildende mit durchschnittlich 780 Euro Ausbildungsvergütung rechnen, im vierten sind es im Schnitt 1.010 Euro.

Ist die Berufsausbildung abgeschlossen, können Metallbauer mit etwa 2.400 Euro brutto im Monat rechnen. Je nach Fachrichtung, Bundesland und Betriebsgröße kann das Gehalt jedoch unterschiedlich sein.


Wie kann ein Metallbauer aufsteigen?

Nach der Ausbildung haben Metallbauer die Möglichkeit, in unterschiedlichen Branchen und Wirtschaftsbereichen zu arbeiten. Hier unterscheiden sich die Einsatzgebiete auch mit der jeweiligen Fachrichtung, für die sich der Metallbauer entschieden hat.

Mit der REFA-Grundausbildung können sie sich im Bereich der Analyse und Gestaltung von Prozessen weiterbilden. Metallbauer können sich außerdem zum Techniker weiterbilden und so beispielsweise neben dem direkten Handwerk auch in die Planung, Qualitätssicherung und Ausbildung einbezogen werden beziehungsweise langfristig eine Führungsposition im Unternehmen einnehmen. Alternativ können Metallbauer auch eine Weiterbildung zum Metallbaumeister absolvieren und haben danach die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu eröffnen und selbst Lehrlinge auszubilden.

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