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Das Know-How.

Seminare, Schulungen, Ausbildungen und Trainings

Fachlagerist – Ausbildung


Ein Fachlagerist ist zuständig für den Durchgang von Gütern durch das Unternehmen – von der Anlieferung bis zum Versand. Er hilft tatkräftig mit beim Be- und Entladen, Verstauen und Verpacken, dokumentiert alle Vorgänge – auch per Software im Büro – und behält so den Überblick.

Bildungsweg
Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Empfohlener Abschluss
Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Ausbildungsvergütung
Ausbildungsvergütung:
ab 660 € / Monat im 1. Ausbildungsjahr

Was macht ein Fachlagerist?

Ein Fachlagerist kümmert sich um eintreffende und ausgehende Güter und deren Weg durch das Unternehmen. Je nach Branche und Wirtschaftszweig kann es sich also beispielsweise um Stück- oder Schüttgut, Handelswaren oder andere Produkte handeln. Er begleitet sie „von Rampe zu Rampe“, von der Anlieferung bis zum Warenausgang. Dabei kann er immer nachvollziehen, was an welcher Stelle zu finden und in welcher Menge vorhanden ist. Seine Aufgabe ist die sachgerechte Behandlung der Wirtschaftsgüter während ihres Durchgangs durch die verschiedenen Stationen im Betrieb. Dazu gehören der Transport, die Einlagerung und das Verpacken.

Als Teil der Supply Chain, also der Lieferkette von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Auslieferung oder Bereitstellung eines Endprodukts, ist der Fachlagerist ein wichtiges Element der bei jedem Glied der Kette notwendigen Lagerhaltung. Eingesetzt wird er daher in produzierenden Unternehmen, in Handwerksbetrieben, im Außen-, Groß- und Einzelhandel sowie im Verkehrsgewerbe.

  • Beim Wareneingang prüfen Fachlageristen bereits beim Eintreffen einer Lieferung die Art, Zusammensetzung, Menge und Qualität der ankommenden Artikel. Sie kontrollieren die Begleitpapiere und überprüfen den ordnungsgemäßen Zustand der Ladung. Anschließend organisieren sie das Abladen oder übernehmen es direkt selbst – ebenso wie die Verteilung an vorher festgelegte, passende Lagerplätze. Zu berücksichtigen haben sie dabei Eigenschaften wie Volumen und Gewicht, aber auch Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse oder Witterungseinflüsse. Streng beachten müssen sie Gefahrstoffkennzeichnungen und entsprechende Sicherheits- und Schutzbestimmungen – aber auch Angaben wie beispielsweise Verfallsdaten oder die Einhaltung der Kühlkette.
  • Im Unternehmen stellen sie die für betriebliche Prozesse notwendigen Mengen an Materialien und Teilen bereit und transportieren diese auch zu Zwischenlagern. Sie führen Bestandskontrollen und Inventurarbeiten durch und wirken so unter anderem bei der Vorratshaltung und der Bestandssicherung mit. Dazu gehört auch, sowohl die Quantität und Qualität der eingelagerten Waren festzustellen als auch deren Wert sowie Lagerfähigkeit und Lagerfristen zu überprüfen.
  • Im Warenausgang übernehmen sie zunächst die Kommissionierung der Waren – hier wird die alte Berufsbezeichnung „Handelspacker“ sichtbar. Immer häufiger werden dabei auch neue digitale Techniken und Wearables wie Datenbrillen eingesetzt oder Steuerungen wie Pick-by-Light oder Pick-by-Voice, bei denen durch Lichtsignale oder per Sprache Anweisungen zum Zusammenstellen einer Lieferungseinheit gegeben werden. Es folgen das Verpacken und Bereitstellen der Waren sowie das ordnungsgemäße Verladen und die sachkundige Ladungssicherung. Dazu kommen administrative Arbeiten wie das Erstellen oder Zusammenstellen von Begleit- und Versandpapieren wie Lieferscheinen, Ladelisten und Frachttabellen.

Bei all diesen Tätigkeiten sind Fachlageristen viel unterwegs zwischen Büro, Rampe und Lagerflächen, auch im Außenbereich oder beispielsweise in Kühlhäusern. Dabei bedienen sie auch Transportmittel und Flurförderzeuge, von der Sackkarre über den Gabelstapler bis zur Hochregalsteuerung. Schichtdienst ist normal, denn Lieferungen an die Industrie sind oftmals „Just in Time“, damit die Produktion rund um die Uhr weiterlaufen kann. Auch der Groß- und Einzelhandel ist bei vielen Produkten darauf angewiesen, schon frühmorgens frische Waren anbieten zu können. Am Schreibtisch nutzen sie Logistiksoftware oder Warehouse-Systeme zur Dokumentation der Lagerbewegungen, zur Erfassung der Bestände oder zum Ausstellen von Unterlagen. Fachlageristen arbeiten also nicht nur mit körperlichem Einsatz, sondern führen auch Maschinen und Geräte und bewerkstelligen einige Arbeiten am Computer.

Die Aufgaben des Fachlageristen bestehen damit unter anderem aus diesen Punkten:

  • Waren annehmen und überprüfen;
  • Be- und Entladen, interner Transport;
  • Transportgeräte und Förderanlagen bedienen;
  • Güter an ausgewählten Lagerorten sachgerecht einlagern;
  • Waren kommissionieren, verpacken und versandfertig machen;
  • Begleitpapiere prüfen und erstellen;
  • Bestände kontrollieren, Inventuren und Bestandsbewertungen durchführen;
  • Lagervorgänge und -bewegungen dokumentieren.

Für wen ist die Ausbildung zum Fachlageristen geeignet?

Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zu suchen? Mit diesem Motto kommt man in der Lagerwirtschaft nicht weit. Wer aber in der Speisekammer, im Keller oder in der Garage genau weiß, was wo zu finden ist und welche Mengen noch vorrätig sind, weist schon zwei wichtige Eigenschaften für die Arbeit als Lagerlogistiker auf: Ordnungssinn und Genauigkeit.

Weitere Grundvoraussetzung für einen Fachlageristen sind Sorgfalt und Umsicht im Umgang mit den ihm anvertrauten Gütern. Er sollte Maße und Gewichte abschätzen können und über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen, um Materialien und Gebinde sachgerecht zu transportieren und einzulagern und dabei Beschädigungen zu vermeiden. Zudem sollte er in der Lage sein, die notwendigen Lagerbedingungen zu erfassen, um Qualitätseinbußen oder Schäden durch unsachgemäße Lagerung zu verhindern.

Da bei Transportvorgängen und bei Tätigkeiten wie der Konditionierung, der Verpackung und dem Versand verschiedenste Maschinen und Geräte zum Einsatz kommen, sollte sich ein Fachlagerist auch für Technik interessieren. Eingesetzt werden Waagen und Zählwerke, Flurförderzeuge wie Stapler oder Ameisen sowie komplexe Systeme wie Hochregalsteuerungen oder Verpackungsmaschinen. Die Spanne reicht von mechanischen Hilfsmitteln wie Sackkarren oder Zurrmitteln zur Ladungssicherung bis hin zu digitalen Instrumenten wie Datenbrillen, smarten Verpackungen, RFIDs (Radio Frequency Identification) oder mobilen Endgeräten.

Neben der notwendigen Feinmotorik zur fachgerechten Bedienung filigraner Steuerungselemente ist aber auch Körperkraft gefragt. Gebinde wie Säcke, Fässer, Kanister oder Paletten sind teils von Hand zu bewegen – auch auf der Rampe oder im Freigelände. Die dabei auftretenden unterschiedlichen Umgebungs- und Witterungsverhältnisse muss ein Fachlagerist vertragen können, ohne allzu häufig krank zu werden.

Intellektuell fordernder ist die Arbeit im Büro und am Computer. Das Ausstellen von Frachtbriefen und Begleitpapieren ist nur ein Teil davon. Logistiksoftware oder Warenwirtschaftssysteme werden eingesetzt, um Warenein- und -ausgänge zu verbuchen, Lagerplätze zuzuordnen und alle Transport- und Lagervorgänge zu dokumentieren. Solche Systeme erleichtern auch die Bestandsaufnahme und -bewertung sowie die Inventur.

Angehende Fachlageristen sollten daher Interesse an zwei Arten von Tätigkeiten haben:

  • an verwaltend-organisatorischen Tätigkeiten. Dazu gehören die Kontrolle der angelieferten Waren, der Abgleich mit den Fracht- und Begleitpapieren sowie die Dokumentation der Einlagerung und die Verwaltung mit Warehouse-Software oder Logistiksystemen.
  • an konkreten praktischen Tätigkeiten. Darunter fallen der Transport von Gütern mithilfe von Fördersystemen und Hebezeugen sowie das unter anderem durch Software oder auch Wearables unterstützte Kommissionieren und Verpacken.

Da in einem Lager meist mehrere Personen arbeiten und auch immer wieder Fahrer von Lieferanten und Logistikunternehmen anwesend sind, ist das Sozialverhalten des Fachlageristen von Bedeutung. Als Mitglied des Logistik-Teams muss er Anweisungen seiner Führungskräfte verstehen und ausführen und Absprachen auch mit Kollegen verlässlich einhalten können. Bei der Kommunikation mit Lieferanten oder Transporteuren muss er eindeutig sein, um Missverständnisse auszuschließen und seine Position klar darstellen zu können. Dies ist unter anderem wichtig bei Reklamationen oder der Rücksendung beschädigter Waren. Fremdsprachenkenntnisse können sehr nützlich sein, da Fahrer von Fremdfirmen die deutsche Sprache oft nur in geringem Umfang beherrschen. Schichtdienste und auch Wochenendeinsätze bei verderblichen Waren verlangen zudem zeitliche Flexibilität.

Wichtig für die Arbeit als Fachlagerist sind damit unter anderem diese Eigenschaften:

  • Sorgfalt und Ordnungssinn;
  • Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft;
  • umsichtiges Verhalten;
  • selbstständige Arbeitsweise;
  • technisches Verständnis;
  • räumliches Denken;
  • gute körperliche Konstitution;
  • Teamfähigkeit und sprachliche Kompetenz;
  • zeitliche Flexibilität;
  • Fremdsprachenkenntnisse.

Ein Schulabschluss ist für die Ausbildung zum Fachlageristen nicht notwendig, gerade im Handwerk reicht in vielen Fällen die erfolgreiche Teilnahme an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme, einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer betrieblichen Qualifizierungsmaßnahme aus. 2020 fand beispielsweise jede siebte der 42 Personen, die diese Lehre in einem Handwerksbetrieb antraten, so den Zugang zu diesem Beruf. Einen Hauptschulabschluss konnten rund zwei Drittel vorweisen, jeder Siebte einen Realschulabschluss bzw. die „Mittlere Reife“ und drei starteten mit einem Abitur.

Auch in Industrie und Handel begannen 2020 acht Prozent die Lehre ohne Schulabschluss – bei allerdings deutlich höheren Ausbildungszahlen. Von den rund 5.250 Ausbildungsanfängern hatten rund 60 Prozent einen Hauptschulabschluss, gut ein Viertel die „Mittlere Reife“ und jeder 25. ein Abitur.

Etabliert hat sich in der betrieblichen Praxis demnach der Hauptschulabschluss als Einstiegsvoraussetzung – dies ist aus den Zahlen des Datensystem Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) herauszulesen.


Wie läuft die Ausbildung zum Fachlageristen ab?

Die Ausbildung zum Fachlageristen ist eine anerkannte zweijährige Ausbildung. Sie ist dual – zweigliedrig – angelegt und läuft sowohl im ausbildenden Betrieb als auch in einer Berufsschule ab. Nach dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt eine Zwischenprüfung, am Ende des zweiten Jahres gibt es eine Abschlussprüfung; beide bestehen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Mit dem erfolgreichen Abschluss ist die reguläre Ausbildungszeit beendet und der Titel „Fachlagerist“ darf getragen werden.

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. In der Regel wird vom ausbildenden Unternehmen die Berufskleidung gestellt. Kosten für Lernmittel sowie für die Fahrten zur Ausbildungsstätte oder eine Unterbringung vor Ort während der Berufsschulblöcke an zentralen Einrichtungen werden übernommen. Ist der Antritt der Ausbildung nicht ohne Umzug und Wohnortwechsel möglich, kann eine Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) als Förderung über die Bundesagentur für Arbeit beantragt werden.

Die schulische Ausbildung findet zu normalen Schulzeiten in Berufsschulen statt, entweder an ein bis zwei Tagen in der Woche in der Nähe des ausbildenden Betriebs oder als (jeweils mehrwöchiger) Blockunterricht an Berufsschulzentren oder in Berufskollegs. Teilweise kooperieren Bundesländer und legen länderübergreifend Fachklassen zusammen, wie Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Hier werden die Berufsschulblöcke in der Stadt Hagen in einem Berufskolleg der Kaufmannsschule abgehalten. Vermittelt werden nicht nur die für den Beruf notwendigen theoretischen Grundlagen, auch allgemeinbildende Fächer stehen auf dem Stundenplan. Berufsspezifische Inhalte bestehen aus rechtlichen Aspekten, Vorschriften, Normen, Standards und technischen Regeln. Im Mittelpunkt steht aber die „Behandlung von Gütern“ von der Annahme und der Kontrolle über das Lagern, Bearbeiten, und Transportieren bis hin zum Kommissionieren und Verladen von Gütern. Fächer wie Deutsch und Englisch, Wirtschaft und Gesellschafts- oder Sozialkunde ergänzen das Spektrum.

Mit der praktischen Ausbildung im Ausbildungsbetrieb werden alle für die tägliche Arbeit notwendigen Fähig- und Fertigkeiten eingeübt. Über die beiden Ausbildungsjahre wird dabei der Grad der Selbstständigkeit permanent erhöht und die arbeitsbezogene Kommunikation trainiert. Zudem finden Unterweisungen in arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen und betriebliche Sicherheitskonzepte statt. Je nach Arbeitgeber sind auch der rechtssichere Umgang mit Gefahrgütern oder Umweltschutzaspekte Thema. Den größten Raum nimmt der praktische Umgang mit Gütern und Waren ein, von der Annahme einer Lieferung bis zum Versand. Ein Schwerpunkt ist der Transport und die Lagerung mittels Flurförderzeugen sowie Förderanlagen und Hochregalsteuerungen. Ein weiterer besteht in der Kommissionierung von Lieferungen, die aus verschiedenen Elementen bestehen, unter Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Ein anderer liegt wiederum auf der sachgerechten Verpackung in Gebinde entsprechender Materialien und Größe, auch mithilfe von Verpackungsmaschinen, sowie auf dem Verladen und sicheren Verstauen der Ladung. Im Büro wird das Erstellen und Bearbeiten von Begleitpapieren sowie die Dokumentationen aller Lagervorgänge mittels Warenwirtschafts- und Logistiksoftware-Systemen perfektioniert.

Während der Ausbildung können werdende Fachlageristen auch Zusatzqualifikationen wie einen Staplerschein oder ein Zertifikat über den Umgang mit Gefahrgut erwerben. Sinnvoll fortgeführt werden kann die Ausbildung in Richtung „Staatlich geprüfte Fachkraft für Lagerlogistik“. In einem dritten Lehrjahr werden dann organisatorische Inhalte vermittelt. Dazu gehören unter anderem die Planung von Transporten sowie kaufmännische Aspekte wie die Erfassung und Auswertung von Lagerkennzahlen. Der Rahmen der Kompetenzen eines Fachlageristen wird durch diese Aufstiegsweiterbildung deutlich erweitert.


Wie viel verdient ein Fachlagerist?

Ob in Industrie, Handwerk, Handel oder im Verkehrssektor: Während der zweijährigen Lehre erhalten angehende Fachlageristen vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese hat angemessen zu sein, so steht es im Berufsbildungsgesetz (BBiG). Das heißt nach aktueller Rechtsprechung: Die tarifliche Vergütung darf nicht um mehr als 20 % unterschritten werden. Somit gilt für alle Azubis im dualen System: Haben sie ihre Lehre zwischen dem 01.01.2022 und dem 31.12.2022 angetreten, erhalten sie im ersten Jahr der Berufsausbildung mindestens 585 Euro brutto monatlich, war der Start nach dem 01.01.2023, werden mindestens 620 Euro vergütet (§ 17 Absatz 1 und 2 BBiG). Diese gesetzliche Grundvergütung steigt danach im 2. Lehrjahr um 18 %. Wer im September 2022 eine Ausbildung mit der Mindestvergütung angefangen hat, kann dann also mit monatlich mindestens 690 Euro brutto rechnen.

Viele der Fachlageristen erhalten aber als Auszubildende mehr Geld als die gesetzliche Mindestvergütung. Dies hängt unter anderem ab von der Branche, der Größe und dem Bundesland, in dem das ausbildende Unternehmen seinen Standort hat – und dem Abschluss eines Tarifvertrags. In der Industrie gilt für viele Betriebe der Tarifvertrag für Metall- und Elektroberufe, in Handel und Transportwesen spezielle Handels-, Dienstleistungs- oder Logistik-Tarifverträge. Handwerksbetriebe sind meist nicht tariflich gebunden und zahlen dementsprechend oft weniger.

Im Groß- und Einzelhandel wird beispielsweise im 1. Jahr der Ausbildung je nach Bundesland eine Vergütung von knapp 750 (im Saarland) bis gut 1.100 Euro (in Baden-Württemberg) brutto monatlich gezahlt – über alle Länder gemittelt liegt der Wert bei ca. 1.000 Euro. Im privaten Verkehrsgewerbe beginnt die Vergütung dagegen bereits bei 660 Euro Monatsbrutto (in Sachsen) – aber die Spanne reicht ebenfalls bis ca. 1.050 Euro brutto im Monat (in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt), bei einem Durchschnittsentgelt von rund 910 Euro.

Die Angaben zum Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung schwanken enorm, zwischen 1.600 und 1.800 Euro monatlich als unterem bis zu 2.500 Euro Monatsbrutto als oberem Wert. Abhängig ist der Betrag sicher davon, ob der Beruf im Handwerk, im Handel oder in der Industrie ausgeübt wird, welche Branche man betrachtet, wie groß der Arbeitgeber ist und in welchem Bundesland man sich befindet. Im Handel sind zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto im Monat üblich, das Verkehrsgewerbe liegt mit 2.000 bis 2.300 Euro Monatsbrutto etwas darunter. Wie fast überall gilt auch bei der Entlohnung: Mit zunehmender Berufserfahrung und mit der Unternehmensgröße steigt auch das Gehalt. Fachlageristen verdienen meist zwischen knapp 2.400 und 2.650 Euro brutto im Monat. In der Metallindustrie ist mehr zu verdienen. Hier liegt das Gehalt mit 2.900 – 3.200 Euro Monatsbrutto deutlich darüber. Ohne weitere Qualifizierung und beruflichen Aufstieg ist dies das Ende der Gehaltsleiter.


Wie kann ein Fachlagerist aufsteigen?

Digitalisierung und Automatisierung greifen auch in der Lagerwirtschaft immer weiter um sich. Autonome Transportsysteme wie selbstfahrende Gabelstapler und intelligente Hochregalsteuerungen sind in Logistikzentren bereits Standard. Auch der Einsatz von Lagermanagement-, Warenwirtschafts- und Logistiksystemen sowie die automatisierte Bestandskontrolle per Barcode und RFIDs sind vielfach üblich. Ein Fachlagerist sollte hier durch Anpassungsweiterbildungen seinen Kenntnisstand aktuell halten und neue Entwicklungen verfolgen. Vollautomatische Kommissioniersysteme, Sprach- und Lichtsignal-gesteuerte Anlagen und Wearables wie Datenbrillen und Datenhandschuhe als digitale Assistenz sind ebenso im Trend wie Collaborative Robots (Cobots) und smarte Verpackungen, die Waren automatisch identifizieren. Sogar der Einsatz von Drohnen wird erprobt, um Warenbestände und den Füllungsgrad der Lagerflächen zu erfassen. Qualifizierungen als Drohnenpilot oder Software-Anwender können die eigenen Kompetenzen erhöhen und so das Gehalt steigern. Je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich können auch Bereiche wie Lagerwirtschaft und -management, Material- und Warenwirtschaft, Transport-, Distributions- und Entsorgungslogistik oder Verkehrs- und Speditionswesen interessant sein. Allgemeine Themen wie der Umgang mit Gefahrstoffen, Umweltschutz sowie Energiethemen oder Ressourceneinsparung können ebenfalls wichtig sein für eine beruflichen Anpassung und Qualifizierung.

Der Abschluss als Fachlagerist ist eine gute Basis für eine Aufstiegsweiterbildung. In der Regel ist der nächste Schritt dann die „Fachkraft für Lagerlogistik“; dieser Abschluss kann in einem weiteren – dritten – Lehrjahr erreicht werden. Aber auch die „Fachkraft Logistik/Materialwirtschaft“ liegt in greifbarer Nähe. Weitere Sprossen auf der Karriereleiter können die Fortbildung zum Ausbilder oder die Meisterschule mit Abschluss Logistikmeister sein. Der kaufmännische Weg kann bei Qualifizierungen zu einem Fachwirt (Richtung Technik, Handel oder Logistiksysteme) oder Betriebswirt eingeschlagen werden. Damit stehen Führungspositionen im Bereich Lagerleitung oder Logistikleitung offen. Dann werden allerdings auch Soft Skills wichtig: Seminare zu Führungskompetenz, Personaleinsatzplanung und -entwicklung, Gesprächsführung, Konfliktlösung, sowie Zeit- und auch Selbstmanagement erweitern die fachlichen Kompetenzen.

Vom Fachlageristen ohne Hauptschulabschluss bis zum Bachelor in Logistik und Supply-Chain Management, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration ist es ein sehr weiter Weg – aber er ist prinzipiell gangbar. Einfacher haben es Fachlageristen mit einem Fachabitur oder der allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung. Damit ist sofort ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität möglich.

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