Qualitätsmanager


Qualitätsmanager Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Qualitätsmanager?

Qualitätsmanager sind für die Einhaltung der Qualitätsstandards innerhalb eines Unternehmens verantwortlich. Hierfür entwickeln sie Qualitätsrichtlinien und überwachen deren qualitative und zeitliche Einhaltung, beobachten die Qualitätsentwicklung und sorgen für stetige Verbesserungen. Ihr vorrangiges Ziel ist es, die Qualität der Unternehmensprozesse zu sichern und zu optimieren. Denn nur durch optimale Ergebnisse kann die Kundenzufriedenheit langfristig hochgehalten werden und das Unternehmen auf dem wettbewerbsintensiven Markt bestehen. Normen, wie die ISO 9001, die die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem in Unternehmen festlegen, müssen dabei eingehalten werden. In großen Unternehmen werden Quality Assurance Tests meist durch interne Auditoren geplant und durchgeführt; kleinere Betriebe beauftragen in der Regel externe Auditoren. Qualitätsmanager, auch Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) oder Sachbearbeiter für Qualitätsmanagement genannt, arbeiten in nahezu allen Branchen; in einigen Branchen, in denen die Produktqualität eng mit der Sicherheit bzw. Gesundheit der Verbraucher zusammenhängt, wie beispielsweise der Pharmaindustrie, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt oder der Lebensmittelherstellung ist der Einsatz von Qualitätsmanagern sogar gesetzlich vorgeschrieben. Qualitätsmanager spielen aber auch im Bereich des Anlagenbaus, der Elektro- und Automatisierungstechnik und der Automobilindustrie eine wichtige Rolle.


Welche Aufgaben hat ein Qualitätsmanager?

Welche Aufgaben haben Qualitätsmanager im Berufsalltag? Eine der Hauptaufgaben des Qualitätsmanagers ist es, die Abläufe innerhalb des Unternehmens zu analysieren und zu verbessern, um den steigenden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Dafür erarbeitet er Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Die Maßnahmen baut der Qualitätsbeauftragte in die Betriebsabläufe ein und arbeitet daran, sie kontinuierlich zu verbessern. Darüber hinaus legt er Qualitätsstandards fest, die die Prozesse erfüllen sollen.

Mittels sogenannter Audits kontrolliert der Qualitätsmanager die Einhaltung der gesetzlichen Qualitätsnormen und Richtlinien. Die Ergebnisse dieser Kontrollen hält er in Berichten fest, wertet diese aus und leitet entsprechende Maßnahmen ein, um Schwachstellen auszubessern. Meist betreffen diese Ergebnisse strategische Managemententscheidungen, weswegen der Qualitätsmanager der Geschäftsleitung häufig Rede und Antwort stehen muss – vor allem bei Abweichungen. Entsprechend hoch ist auch die Verantwortung, die auf Qualitätsbeauftragten lastet. Je nach Unternehmen unterscheidet man zwischen ganzen Lieferantenaudits, die auch die allgemeine Zuverlässigkeit des Lieferanten begutachten, und System- und Produktaudits. Diese prüfen neben der Qualität vor allem die Effizienz der Produktprozesse.

Im Bereich der Qualitätssicherung sucht der Qualitätsmanager nach Problemen in Prozessen, erkennt die Ursachen und entwickelt hierfür Lösungen. Ziel dabei ist es, Fehler noch während der Entwicklung eines neuen Prozesses oder Produktes zu erkennen. Hierfür setzt er beispielsweise Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen (FMEAs) ein. Zusätzlich wirkt er an der Erstellung von Qualitätsmanagement-Handbüchern mit. In diesen werden die Maßnahmen des Qualitätsmanagements zusammengefasst. Durch Schulungen und Coachings für die Mitarbeiter, vermittelt der Qualitätsbeauftragte ein stärkeres Qualitätsbewusstsein innerhalb des Unternehmens. Dabei kann es auch vorkommen, dass Fachkräfte für Qualitätsmanagement in der Personalpolitik eine Rolle spielen, wenn es beispielsweise um gute Mitarbeiterführung geht.


Welche Kompetenzen braucht ein Qualitätsmanager?

An den Qualitätsmanager werden zahlreiche Aufgaben herangetragen. Damit er diese erfolgreich bewältigen kann, muss er nicht nur seine fachlichen Kenntnisse unter Beweis stellen, sondern auch seine Sozialkompetenz. Eine präzise Arbeitsweise unter Berücksichtigung der vorgegebenen gesetzlichen Rechtsnormen ist dabei ebenso notwendig, wie die analytischen Fähigkeiten, Schwachstellen innerhalb der Prozesse zu identifizieren und die Qualität zu optimieren. Qualitätsmanager sollten offen und eloquent sein, da sie mit vielen unterschiedlichen Abteilungen kommunizieren müssen, um die Umsetzung der Qualitätsmaßnahmen zu gewährleisten. Hierfür braucht der Qualitätsbeauftragte ein starkes Durchsetzungsvermögen sowie diplomatisches Geschick im Umgang mit den unterschiedlichen Fachbereichen. Mitarbeiter im Bereich Qualitätsmanagement sollten zudem in der Lage sein, komplexe Diagramme zu erstellen und  Präsentationen auf hohem Niveau zu halten. Vorausgesetzt wird ein Verständnis für Zahlen und Daten, um Analysen anfertigen zu können. Wenn es um die Schulung der Mitarbeiter geht, stehen didaktische Fähigkeiten im Vordergrund. Hier spielt auch die psychische Belastbarkeit eine Rolle. Es gilt, die vielfältigen Anforderungen der Mitarbeiter, Kooperationspartner und der Geschäftsleitung zu koordinieren, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Auch sollten Qualitätsmanager in der Lage sein, schnell zwischen den verschiedenen Tätigkeiten – planen, überwachen, schulen – wechseln zu können.


Wie wird man Qualitätsmanager?

Es gibt unterschiedliche Wege, um als Qualitätsmanager tätig zu werden. In der Regel wird ein Studium im Bereich Qualitätsmanagement vorausgesetzt. Einige Unternehmen erwarten ein technisches, medizinisches oder naturwissenschaftliches Studium oder eine entsprechende Ausbildung mit einigen Jahren Berufserfahrung, da für viele Bereiche des Qualitätsmanagements Kenntnisse in Produktions-, Prüf- oder Messtechnik sowie Kenntnisse zu komplexen Abläufen oder Produkten nötig sind.

Anderen Firmen wiederum reicht es aus, wenn das Qualitätsmanagement als Zusatzqualifikation neben Erfahrungen in einem Bereich, wie Projektmanagement, Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, IT oder der Gesundheitsbranche, vorhanden ist. Besonders gut geeignet sind Projektmanager und Personen, die bereits Erfahrungen im Prozessmanagement mitbringen. Die Ausbildung im Qualitätsmanagement wird üblicherweise als Weiterbildung mit einer abschließenden TÜV-Prüfung zum Qualitätsbeauftragten, zum Qualitätsmanager oder zum Qualitätsauditor absolviert.

Qualitätsmanager benötigen besonderes Fachwissen wie etwa das Six-Sigma-Verfahren oder andere Modelle zur Prozessoptimierung. Auch Kenntnisse über die ISO und DIN-Normen sind erforderlich. Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt sieht für Qualitätsmanager sehr gut aus. Kompetente Fachkräfte werden in allen Branchen gesucht.


Wie viel verdient ein Qualitätsmanager?

Das Gehalt eines Qualitätsmanagers ist bereits von Anfang an recht lukrativ und liegt im mittleren gehobenen Bereich. Es schwankt allerdings je nach Branche, Region und Unternehmensgröße stark. Auch die persönliche Qualifikation und Zertifizierungen sowie die Berufserfahrung haben Einfluss auf das Gehalt des Qualitätsmanagers.

Laut dem Portal gehalt.de verdienen Qualitätsmanager zwischen 51.000 und 67.000 Euro brutto im Monat. Diejenigen, die weniger als drei Jahre Berufserfahrung mitbringen, können mit knapp 49.000 Euro im Jahr rechnen, bei über neun Jahren sind es 60.000 Euro und aufwärts. Mit der Unternehmensgröße und der Relevanz der Qualitätsprüfung für das einzelne Unternehmen, steigen die Chancen auf eine höhere Bezahlung.

Zusatzqualifikationen und branchenübliche Zertifizierungen, die ein Qualitätsmanager im Laufe seiner Berufslaufbahn für das Unternehmen erlangen muss, erhöhen zudem die Chance für eine Gehaltssteigerung und bieten Möglichkeiten zur Spezialisierung mit der der Qualitätsmanager im Laufe der Zeit auch höhere Positionen im Unternehmen anstreben kann.

Auch der Standort des Unternehmens ist neben der Größe ein Faktor, der sich auf das Gehalt auswirkt. In Deutschland ist vor allem im Süden und Westen eine große Ansammlung von Wirtschaftsbereichen zu beobachten, in denen Qualitätsmanager gebraucht werden. Das Gehalt des Qualitätsmanagers wird entsprechend dem Lohnniveau angepasst und wird stark vom allgemeinen Nord-Süd-Gefälle beeinflusst.


Weiterbildung für Qualitätsmanager

Unternehmen unterliegen immer strengeren gesetzlichen Vorlagen und dem Druck der Kunden. Diese verlangen in immer kürzeren Abständen nach neuen Produkten bei gleichbleibender oder steigender Qualität. Das führt dazu, dass gerade größere Unternehmen die Qualitätssicherung erheblich verschärft haben. Auch die Auswirkungen der Digitalisierung in den Unternehmen sind im Qualitätsmanagement spürbar. Ebenso erfordern veränderte Normen und Gesetze eine ständige Wissensaktualisierung. Qualitätsmanager kommen um einschlägige Weiterbildungen nicht umhin. Diese werden vom TÜV, der Dekra oder privaten Weiterbildungsinstitutionen angeboten. Sie vermitteln praxisrelevante Kenntnisse und bilden beispielsweise auch zum internen Auditor aus, der berechtigt ist, Zertifizierungen auszustellen. Auch statistische Methoden zur Qualitätssicherung sollte ein Qualitätsbeauftragter aus dem Effeff beherrschen.

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