Controller: Berufsbild mit hohem Potenzial!

Controller werten betriebswirtschaftliche Daten aus, analysieren sie und bereiten sie so auf, dass die Geschäftsleitung sie als Grundlage für Entscheidungen nutzen kann. Der Ansatz ist dabei bottom-up: Controller nehmen die Ergebnisse der einzelnen Geschäftseinheiten als Ist-Werte auf, vergleichen diese mit den angestrebten oder vorgegebenen Soll-Werten und berechnen daraus Kennzahlen. Diese stellen sie zu einem unternehmensspezifischen Kennzahlensystem zusammen, das die betrieblichen Vorgänge möglichst aussagekräftig abbildet.
Das Controlling hat damit in allen (betriebs-)wirtschaftlich agierenden Organisationen eine wichtige Funktion und einen hohen Stellenwert. Dies wird oft an einer organisatorischen Einbindung als Stabsstelle sichtbar. Gute Controller sind deshalb gesucht. Eine Aus- und Weiterbildung in Richtung Controlling eröffnet beste Karrierechancen und kann damit sehr lohnenswert sein.
Der klassische Werdegang eines Controllers beginnt mit einem betriebswirtschaftlichen Studium an einer Fachhochschule oder Universität. Dies kann auch ein duales Studium sein, bei dem parallel zum Bachelor der Abschluss als Kaufmann oder Kauffrau im Rahmen einer betrieblichen Ausbildung angestrebt wird. Nach dem Bachelor-Studium, in dem allgemeine Kenntnisse zum Controlling vermittelt werden, kann in einem vertiefenden Master-Studium eine Spezialisierung in einer bestimmten Fachrichtung des Controllings erfolgen – etwa in den Bereichen Controlling und Finanzen, Controlling und Rechnungswesen, Controlling und Management oder Controlling und Risikomanagement. Abiturienten können aber auch direkt, ohne Berufspraxis, in die Weiterbildung einsteigen – was allerdings wenig empfehlenswert ist.
Wer kein Abitur oder Fachabitur vorweisen kann, kann eine Weiterbildung zum Controller absolvieren. So können Kaufleute mit einer abgeschlossenen Lehre und einigen Jahren Berufserfahrung die Qualifikation als „Fachwirt für Controlling“ anstreben. Eine solche Fortbildung wird als Aufstiegsweiterbildung von vielen – auch privaten – Bildungseinrichtungen angeboten. In der Regel erfolgt sie berufsbegleitend, also im Abendstudium, oft in Verbindung mit Wochenendveranstaltungen. Dabei sollte darauf geachtet werden, einen renommierten Bildungsträger auszuwählen, also möglichst einen staatlich anerkannten oder von den Kammern zertifizierten Anbieter. Die Abschlussprüfung nimmt die Industrie- und Handelskammer, die IHK, ab.
Für die Kosten der Weiterbildung müssen die Teilnehmer selbst aufkommen, die Aufwendungen sind aber steuerlich absetzbar. Unterstützt der Arbeitgeber die Weiterbildung, kann er sich an den dabei anfallenden Kosten beteiligen oder sie sogar ganz übernehmen. Voraussetzung ist meist, dass er den Erwerb der Zusatzqualifikation als wichtig für das Unternehmen betrachtet. Ohne Leistungen vonseiten des Betriebs kann unter Umständen eine Förderung nach Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragt werden.
Die Aufgaben im Controlling und damit sowohl die Verantwortung als auch das Einkommen hängen von der Organisation und der Größe des Unternehmens ab. In kleineren Firmen werden die Aufgaben im Controlling oft vom Personal in der Buchhaltung oder dem Rechnungswesen mit übernommen. Mittelständische Betriebe beschäftigen in der Regel einen oder mehrere Controller – und bei Großunternehmen wird häufig zwischen operativem und strategischem Controlling differenziert. Die entsprechenden Posten werden dann mit Spezialisten besetzt. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Gehälter: Das Einstiegsgehalt eines Controllers mit Hochschulabschluss liegt bei etwa 48.000 Euro brutto jährlich. Mit wachsender Berufserfahrung sind zwischen 60.000 und 72.000 Euro Jahresbrutto üblich. Übernimmt ein Controller dann noch Personal- und Führungsverantwortung, sind Verdienste deutlich über 80.000 Euro brutto im Jahr möglich.