Was ist ein Six Sigma Yellow Belt?
Six Sigma (6 ϭ) ist ein wirksames Managementsystem zur Verbesserung der Prozessqualität. Sein Bekanntheitsgrad nimmt zu und es ist mittlerweile weit verbreitet. Denn es hilft Betrieben und Organisationen, eine Balance zu finden zwischen dem steigenden Kostendruck und den immer höheren Kundenanforderungen in Bezug auf Qualität und Service einerseits sowie der Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit andererseits.
6 ϭ steht für den Anspruch eines Unternehmens, bei seinen Produkten und Dienstleistungen sowie in den Prozessen für 100-prozentige Qualität zu sorgen. Dieser Idealzustand ist aber leider nicht realistisch, denn wo gearbeitet wird, unterlaufen Fehler. Doch Six Sigma führt nahe an dieses Ideal heran: Das damit erreichbare Ziel sind 99,99966 Prozent. Voraussetzung dafür ist unter anderem die Standardisierung sowohl der Vorgehensweisen als auch der Kompetenzen der Mitarbeiter.
Six Sigma und die Rollenverteilung der Mitarbeiter
Um Six Sigma im Unternehmen erfolgreich einzuführen und fest zu verankern, sind zwei Grundlagen zu schaffen: Diese sind das Commitment der Geschäftsleitung und die Ausbildung der Mitarbeiter. Die Führungsebene muss hinter dem Projekt stehen, die Vorteile für das Unternehmen und die Beschäftigten herausstellen und die Mitarbeiter zum Mitmachen motivieren. Die Schulung der Mitarbeiter betrifft als Personalentwicklungsmaßnahme erfahrungsgemäß mindestens zehn Prozent der Firmenangehörigen – auf verschiedenen Hierarchieebenen. Diese unterschiedlichen Qualifikationen werden dann auch in den Ausbildungsstufen, den Belts, sichtbar.
Es gibt fünf Belts. Diese Bezeichnung ist angelehnt an die Gürtel-Bezeichnungen aus dem asiatischen Kampfsport:
- Yellow Belt;
- Green Belt;
- Black Belt;
- Master Black Belt;
- Champion.
Diese Einteilung soll den hohen Anspruch und die Qualität der Ausbildung unterstreichen. Erkennbar wir daran auch die Zunahme an Kompetenzen mit jedem Erreichen einer weiteren Stufe der Ausbildung. Für einige grundlegende Six-Sigma-Methoden und Werkzeuge sind Kenntnisse in Statistik als Teilgebiet der Mathematik notwendig. Andere können erst mit einer entsprechenden Erfahrung in der praktischen Anwendung eingesetzt werden; hier spielen Anleitung und Mentoring eine große Rolle. Jede Stufe der Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab, die durch eine zertifizierte Stelle abgenommen wird.
Der Six Sigma Yellow Belt – aktiver Unterstützer in Verbesserungsprojekten
Die Ausbildung zum Six Sigma Yellow Belt wendet sich an Einsteiger, die sich einen Überblick über die Methoden und Werkzeuge von Six Sigma verschaffen wollen. Formale Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung und den Erwerb des Zertifikats gibt es daher nicht.
Die Inhalte der Ausbildung leiten sich aus dem Kernprozess DMAIC (Define – Measure – Analyse – Improve – Control bzw. Definieren – Messen – Analysieren – Verbessern – Steuern) ab. Vorgestellt und erläutert werden dabei die 7x7 Werkzeuge. Hierbei handelt es sich um Tools, die aus den Bereichen Qualitäts-, Prozess- und Projektmanagement sowie Lean Management und aus der Statistik stammen.
Als Six Sigma Yellow Belts können Beschäftigte aus allen Bereichen eines Unternehmens oder einer Organisation tätig werden – zum Beispiel aus der Verwaltung, der Produktion, der Qualitätssicherung oder der Forschung und Entwicklung. Nach seiner Ausbildung übernimmt der Six Sigma Yellow Belt die Rolle des aktiven Unterstützers in Verbesserungsprojekten, die durch Green oder Black Belts geleitet werden. Als Yellow Belt ist er Experte in seinem Arbeitsumfeld und unterstützt auf operativer Ebene.
Tätigkeiten und Aufgaben des Six Sigma Yellow Belts
- Unterstützung des Green Belts oder Black Belts in Verbesserungsprojekten
- Mitarbeit in wichtigen Projektphasen, oft in der Datenerhebung
- Teilnahme an Teambesprechungen und Einbringen von Erfahrungswissen
- Umsetzung beschlossener Maßnahmen in die Praxis
- Teilnahme an Projektreview-Sitzungen
- Schaffen von Akzeptanz für Six Sigma im jeweiligen Tätigkeitsumfeld
Voraussetzungen für einen Six Sigma Yellow Belt
Ein Six Sigma Yellow Belt …
- erkennt die Vorteile einer strukturierten Vorgehensweise.
- versteht die Six-Sigma-Methodik und die Zusammenhänge.
- bringt sein Fachwissen und seine Erfahrung gerne ein, um den Prozess zu verbessern.
- ist aufgeschlossen, neu zu denken und neue Methoden kennenzulernen.
⇒ REFA-Qualifizierungsangebot zum Lean Six Sigma – Yellow Belt.